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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

711 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Erfahrungen, Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

25.10.2015 um 07:33
@shionoro

Es ist bei mir ja auch schon in den Hintergrund gerückt. Und ich denke nicht ständig darüber nach.

Warum ich mir wegen diesem Fatzke so lange einen Kopf gemacht habe, ist mir schleierhaft.

Aber vielleicht habe ich wieder in meinem Leben ein Stück dazugelernt.

Banane

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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

17.01.2016 um 20:20
Hallo erstmal :)
Da schon so viele Mobbing Threads existieren, schreibe ich mein Anliegen jetzt hier rein.

Das Mobbing ging bei mir bewusst ab meinem 9. Lebensjahr los.
Damals war ich in der 4. Klasse.
Ich war sehr dünn, nicht weil ich magersüchtig war, sondern weil ich einfach eine sehr gute Verbrennung hatte.
Das verstanden aber nicht meine Mitschüler und es ging los mit den Sprüchen "Da kommt das Skelett, der Wind pustet die doch um" etc.
Auch meine Lehrer waren der Meinung das mit mir wäre ungesund und meine Eltern mussten sich an sämtlichen Elternabenden oder Elternsprechtagen erklären.
Ich wurde dementsprechend aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen und hatte nur eine "Freundin" in der Klasse die aber auch gegen mich spielte.
Meine damalige beste Freundin war eine Klasse unter mir, bei der fand ich aber auch nicht sonderlich Trost.

Als ich dann zum Anfang der 5. Klasse die Schule wechselte, dachte ich es wird besser.
Das wurde es nicht.
Ich fand nur ganz schwer Freunde an der neuen Schule, Schuld war auch meine Schüchternheit.
Es wurde auch wieder über meine Statur gelacht und auch weil ich einen anderen Musikgeschmack hatte als die anderen, über meine langen Haare, die damals fast bis zu den Knien gingen.
Die Mobber aus der 4. Klasse waren in der Parallelklasse und pushten das ganze bei den anderen wieder auf.

Ab der 7. Klasse wurde es besser, ich hatte mich bis dahin mit einer Schulkameradin angefreundet und wurde von den anderen etwas akzeptiert. Mit dem Mobbing wurde es aber nicht besser.
Im Kochunterricht wurde mit Essen nach mir geworfen, es wurde aufgrund meines Körpers immer noch "ihh" gesagt.

Nach dem Abschluss bis jetzt, hat sich vieles gebessert.
Ich habe gute Freunde gefunden, auch wenn es nicht viele sind.
Ganz so dünn wie damals bin ich nicht mehr, ich kann gut auf Menschen zugehen und habe eine positive Ausstrahlung.

Nur ein Problem gibt es:
Wenn ich Komplimente erhalte, sei es "das hast du gut gemacht" oder "du siehst ja schick aus", all das kann ich nicht annehmen.
Ich denke immer wieder das kann nicht sein, oder sage auch, dass es nicht so toll ist. Ich spiele das ganze runter, obwohl es ernst und lieb gemeint ist.
Viele sagen zu mir wie positiv ich mich verändert habe, aber ich glaube es einfach nicht. Ich sehe in mir immer noch die selbe wie ich einmal früher war.

Das ist ein Thema was mich zurzeit sehr beschäftigt.
Und jetzt meine Frage an euch:
Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?
Schonmal vielen lieben Dank im Voraus :)


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

17.01.2016 um 22:43
Mir hat es gezeigt wie verlogen und feige und Bösartig Menschen seit Ende der 1990 geworden sind, wenn sie Unfähig sind sich Geistig zu verteidigen wird gemobbt wenn jemand anderen nicht passt das geht schon bei den Kindern los. In Sozialnetzwerken fühlen sich solche besonders wohl und sicher.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 13:33
Bin 30. Werde dieses Jahr 31. Ich denke schon, dass mich negative Erfahrungen - auch mit Mobbing - verändert haben. Und zwar eher in negative Richtung. Ich bin jetzt dadurch nicht der Mensch geworden, der irgendwie das Bedürfnis hat, andern Mobbingopfern helfen zu wollen oder irgendwo eingreifen zu wollen. Eher der Zuschauer, der nix macht. (Angst was falsch zu machen oder unnötig dann in Diskussionen zu kommen, wo man am Ende zu viel genervt wird von andern oder von Fragen wenn irgendwo was passiert und die Polizei dann noch kommt - da wärs besser so zu tun als wüsste man nix und weitergehn. Außer bei wichtigen Personen die Opfer sind, die man kennt lange.)

Die frühesten Erlebnisse an die ich mich erinnere waren Kindergeburtstage im Kindergarten, wo die Eltern andere Kinder eingeladen haben - ich wollte das eher nicht so, weil ich lieber alleine spielte. Wenn dann die komischen "Glücksspiele" (Kinderspiele bei denen man nur durch Glück gewinnt) gespielt wurden und ich mich ärgerte und das Spielbrett umwarf hatte immer ich den Ärger. Dabei ärgerte ich mich nur, weil die andern sich so übertrieben freuten (dabei hatten sie nur Glück) und dachten sie wären was besseres weil sie gewonnen hatten. Als Kind erkennt man das halt noch nich so, jetzt wo ich älter bin ist es mir bei Glücksspielen egal und bei spielen die auf eigene Fähigkeiten setzen respektiere ich die Fähigkeiten des andern und weiß, dass es andere Spiele gibt, bei denen ich selber besser bin. Aber deshalb gleich aggressive Eltern die dann böse werden, weil man sie blamiert hätte? Find ich hat schon ne Wirkung im Kindesalter.

Später (so als ich 8-10 war) sollte ich mal in einen Verein, damit ich nicht nur zu Hause rumhocke. War dann Schach. Als ich mit meinem Vater und einer andern Person da stand (Vater hat mich hingefahren immer und abgeholt bzw. blieb auch dort) und über einen andern redete und nicht wusste wie der hiess und mit dem Finger hinzeigte (als Kind hat man halt noch nicht so alle Höflichkeitsformen) und der Vater dann später im Auto total ausrastete und einem als Depp bezeichnete der einem blamiert hätte, weil man nicht mit Fingern auf Leute zeigt ... wtf? Das ist doch Mobbing durch die Eltern quasi.

In der Schule (Grundschule) waren auch so die ein oder andern Leute - Mitschüler der bei "Bildende Kunst" sticken oder Häkeln oder so bei mir Sachen zerstörte als die Lehrerin nicht guckte. Als ich mich wehrte sah es natürlich die Lehrerin und am Ende war nur ich Schuld. Wieder Stress mit Eltern.

(Ich war irgendwann in der Grundschulzeit mal ein paar Monate/Wochen in so ner stationären Behandlung, musste so Pillen "Dogmatil" nehme - angeblich war ich Hyperaktiv und unruhig im Unterricht. Kann ich mich gar nicht mehr so erinnern/das deuten. Galt jedenfalls so weit ich mich erinnern kann immer als ruhiger und zurückhaltend. Zumindest danach. Das war Ende Grundschulzeit. Danach nie in Schule mich selber gemeldet und so.)

Der Vater schlug auch mal. Wurde später etwas besser als ich und er älter wurden. (Bis 16 oder so setzte es sich aber halt fort und er war auch mal Betrunken (kein Alhoholiker, nicht süchtig dauernd aber manchmal halt Anlässe) und drohte der Mutter - weil diese nach Gebärmutter usw. Entfernung keinen Sex mehr wollte bildete er sich ein sie hätte andere Kerle und vorher schon andere Kerle gehabt vor 20 Jahren und ich wär nicht sein Sohn und drehte durch. Dann aber Scheidung und es beruhigte sich als ich nur bei Mutter noch lebte mit meiner Schwester. Der Vater wurde auch ruhiger, tat ihm gut und andere Frau dann. Und wegen Gesundheit kein Alkohol und Rauchen mehr.)

Die Realschule (da wohnte ich noch bei den Eltern) war wohl die schlimmste Zeit. Rückblickend hab ich noch ein Bild und muss sagen, dass ich da auch mehr an mir tun hätte können - war faul was mein optisches Erscheinungsbild anbelangte (Haare aufm Kopf und die Haare im Gesicht - faul zum rasieren, als da die Gesichtshaare anfingen gegen Ende Realschulzeit). Da waren Leute die mir Schulsachen wegnahmen durch die Gegend warfen - als spielten sie mit nem Ball. Wenn dann die Schultasche oder das Täschen mit den Schreibsachen noch aufgeht und die Sachen im Raum verteilt werden und dadurch auch dreckig/beschädigt. Schon heftig. Im Sommer bissl mit so Ästen an die Beine geschlagen, dass so kleine Striemen waren. Im Bus auch welche die einem mal in den Nacken oder so schlugen und am Schulranze festhielten. Ich traute mich nicht mich zu wehren, hatte ja Angst dass ich Schuld sein könnte dann wieder bzw. es am Ende für andere so erscheint und die Eltern dann wütend werden. Bei Hausaufgaben vergessen oder so hab ich da auch nie Eltern gesagt wenn der Lehrer ein Gespräch wollte. Autoritätspersonen (Lehrer) hatte ich immer total Angst, richtig Herzrasen als mich der eine Lehrer mal allein ins Lehrerzimmer schickte was kopieren lassen. Aber habe es gemacht irgendwie und überlebt. Mit andern Schülern ging einigermaßen. Es waren auch ein paar Gute in der Klasse. 5-6 war schlimm. 7 bis 10. Klasse dieselbe Klassenlehrerin und andere Schüler, da war es etwas besser. In der Pause zwar allein aber im Klassenzimmer zwischen dem Unterricht auch mal bissl Unterhaltungen gehabt, nur ging halt nichts von mir aus.


Das waren so grob die Erfahrungen. Bin dann auf ein Wirtschaftsgymnasium und habe dort mit 1,8 Abitur gemacht (Rheinland-Pfalz). Da waren die Schüler alle "erwachsener". Nur positive Erfahrungen. Aber zurückhaltend war ich trotzdem. Gegenüber andern. Nie gemeldet. Mündlich hätte es besser sein können. Hätte vielleicht sogar 1,0 packen können mit mehr lernen und mündlich besseren Noten (die Lehrer waren da teils unterschiedlich und manche noch gutmütig). Vor Lehrern dennoch eher ängstlich. Als die nicht da waren ging es und ich redete auch mal über Klassenarbeiten und Aufgaben mit andern Mitschülern. Aber wenn ein Lehrer irgendwo war der einem beobachten hätte können ... eher gar nix mehr. Habe Angst durch beurteilung von Autoritätspersonen glaube ich. Und das kommt sicher durch die Vergangenheit. Wobei ich 1x mich mit einer Lehrerin sogar mehrere Minuten stritt (diskutierte in normalem Ton) als ich mich tatsächlich ungerecht behandelt fühlte bei einer Aufgabe in nem nicht so stark gewichteten Test. Und bei einem andern Lehrer war ich auch etwas weniger ängstlich, der war "cool drauf". Probleme oder sonstwas - damit würd ich aber trotzdem nie zu andern gehen oder um Hilfe fragen. Alles selber gemacht. Das wurde mir später etwas problematischer. In der Schule war ich auch einer der besseren. Im Studium mehr Angst weil andere besser waren ... nicht getraut da Sachen zu fragen.
(Mündliche Abi vorher total aufgeregt - das ging als ich dann redete sogar ganz gut als ich drin sass - 10 Punkte, 2 Minus. War halt Pflicht und liess sich nicht vermeiden. Da geh ich dann immer notgedrungen irgendwie durch.)

Danach Wehrdienst - ja war ich tatsächlich. Wollte es mir mal angucken. Nachträglih verweigert, weil zu anstrengend (bin eher nich so sportlich). Auf der Stube mit den Leuten kam ich sogar recht gut klar. Redete viel von mir aus. (Dieses "Kameradschaft" was die da vermitteln ist gut - kann verstehen wenn sich bestimmte Personengruppen von Rechten die sowas vermitten wollen fangen lassen, wenn sie selber halt suchen.) Man wurde viel beschimpft von den Ausbildern vor allem ich, weil ich nich sportlich bin und abkackte. Aber dagegen war ich ja abehärtet, hatte Schlimmeres erlebt ja vorher in Schulzeit. War da 3 Monate.

Dann 6 Monate Zivieldienst. Kollegen dort fast nur weiblich. Ich einziger Zivi. Kam ich gut klar. Frauen sind einfühlsamer. Verstehe mich mit Frauen gut. In der Schulzeit auch. Lehrerinnen waren weiblich und die fand ich besser. Weniger Angst. Hatte auch mit unbekannten Leuten zu tun. (Blutspendezentrum, Akten sortiern und den Leuten die da spenden Temperatur am Ohr messen, Blutdruck und Hamäglobin.) Das ging alles. Musste ja keinen Smalltalk machen die nur "abarbeiten" und ich war motiviert und zügig und effizient.


Dann die Studienzeit. 1 Semester Mathe. Abgebrochen. Zu schwer. Wenig Motivation. War schlechter als die meisten andern. In Schule war es umgekehrt. BWL dann als nächstes, weil ich auf Wirtschaftsgymnasium war. Interessant im Grundstudium. Vordiplom mit 2,1. Hauptstudium die Motivation und Lust verloren. Ich hatte halt nicht viel Kontakt zu andern. Die Vorlesungsräume waren mir zu voll/unbequem hat nur das Skript abgearbeitet und das reichte halt nur so für 3,x bis 4,0 im Haupstudium. Aber bis auf 1x fast alles bestanden (das eine war Wahlpflicht da was anderse gewählt dann bestanden). Sogar 1 Seminar gemacht mich irgendwie durchgehangelt zur Präsentation (glaub da wär ich extrem abgekackt, mit andern die besser sind als ich und ich Angst weil ich nicht mehr so besser bin als andere wie in Schule ... und der Professor und alle die einem beurteilen und anwesend sind und beobachten) "krank" und deswegen ne schlechtere Note. Hätte (kein Scherz) nur noch die Diplomarbeit gebraucht (in dem Schwerpunkt in dem ich Seminar hatte oder halt anderen Schwerpunkt und da noch Seminar vorher belegen). Schwerpunkte waren Personal und Controlling (und als Wahlfach noch Psychologie - war der alte Diplomstudiengang in Mannheim war bei einer der letzten Diplomer dabei).


Ich hab das dann vor mir hergeschoben ... und abgebrochen nach 1 Jahr nix tun. Als ich 25-26 war (vor her alles abgearbeitet das hätte in Regelstudienzeit klappen können). Da ärgert es mich doch. Und ich denke das ist halt nicht normale soziale Phobie die man einfach so hat - das war bestimmt vom Mobbing, was ja negative Erfahrungen mit andern sind, weshalb man sich andern gegenüber ängstlicher verhält. Ich hätte da auch hingehen können zu jemandem vom Lehrstuhl. Denen das sagen, wie ich so bin. Dass ich nich so viel motiviert bin ... kein eigenes Thema weiß. Bin sicher zumindest 4,0 mit Hilfestellung wär drin gewesen für ne Diplomarbeit und Abschluss.

Praktika natürlich nie gemacht. Bewerbungsscheu gewesen wegen Angst vor Vorstellungsgesprächen. Nur 1x beworben, das klappte nicht. Demotiviert.


Danach wollte ich mich auf Ausbildungen bewerben. Hat nicht geklappt. Arbeitsamt der überforderte Mitarbeiter lud nur alle halbe Jahr ein und erlaubte das auch noch (müsste eigentlich mich in Helferstellen bringen). War aber immer demotiviert von Absagen und verschickte nur stoßweisse mal paar Bewerbungen. Dann wieder nix. Duales Studium - das klappt ja eh nicht. Dachte ich mir. (Das wäre eher noch passend, manche zahlen währendessen sogar gut.) So ging das halt. Hab etwas Erfahrung mit Vorstellungsgesprähen gesammelt. Muss ja - sonst gibst kein Geld vom Jobcenter. Ich denke dadurch wurde ich bei Vorstellungsgesprächen offener, je nach Gesprächspartner sage ich denen auch mal, dass ich da bissl Probleme habe im Umgang mit andern Leuten.

Ging dann jahrelang. 2014 als ich 29 war über ne andere Mitarbeiterin vom Jobcenter auf Helferstellen gedrängt. In Lager 1 Monat. Hatte Angst wg. körperlich. Das ging aber. Leute auch okay.


Dann Weiterbildungen. Lagermaßnahme und Technischer Redakteur (konnte wohl den Psychologen von der Agentur überzeugen so dass es nen Bildungsgutschein gab). Das letztere find ich aber langweilig. Bewerbe mich zwar grad - mit guter Note abgeschlossen. Aber nich wirklich Bock. Kommen auch Absagen. Ich stell mich dementsprechend auch im Vorstellungsgespräch nich so gut an, kann nicht so Motivation schauspielern wenn ich keine wirkliche hab. Außerdem fühl ich mich schlechter als die Note bei der Weiterbildung. Aber das liegt glaub an meinen hohen Ansprüchen ... andere arbeiten besitmmt noch schlechter, nur krieg ich das nicht mit. (Was ich in 1 Monat Lagerhelfer mal gesehen hab war schon krass, wie man da "Zeit schindet" manche - könnt ich gar nicht, wäre viel effizienter und meine Optimalvorstellung wär noch besser so dass ich immer mein alle andern wären bei diesem Optimum, weil ich s ja selten seh dass die tatsächlich viel schlechter sind. Und dann mein ich wär schlecht.)


Probiere jetzt Agentur für Arbeit Duales Studium (Bewerbung läuft noch, komme mit dem Bewerbertag sogar gut klar - Rollenspiel und die Gespräche, nur Präsentation klappt nicht so, da fehlt einfach die Übung glaub ich.) Das wär noch gut. Allein im Büro Papierkram oder Leute beraten dort später. Wo nur ich und Kunde (und ich bin überlegen, nicht eine Autoritätsperson die zuguckt - okay kann in den praktischen Phasen mal sein im Studium aber da geh ich durch). Ansonsten auch eher normale Leute. Das von der Uni diese Hochgebildeten ... sagt mir auch nich so zu als Leute mit denen ich privat zu tun haben wollte, bei denen ich mich dumm fühle weil ich nicht so gut bin.


Das einzige was ich bereue ist, dass ich nicht BWL fertig gemacht hab. Aber war halt damals nich so weit mich darum zu bemühen. Heut geht das finanziell nicht, unterstützt ja keiner und nebenher arbeiten wenn man Krankenkasse, Wohnung bezahlen muss (die billige Studentenversicherung geht auch nicht mehr) und nebenher auch nur glaub bestimmte Anzahl an Stunden geht - das geht nich, auch wenn vielleicht Sachen auf Bachelor/Master anerkannt werden können und nur wenige Sachen nachgeholt + Bachelor/Masterarbeit.

Und halt dass ich nich früher auf die Idee gekommen bin noch mal Duales Studium zu probiern. Wenn ich zum Bewerbertag geladen wurde können die Chancen ja nich so schlecht sein bei der Agentur für Arbeit. Hat 2014 zwar nich geklappt aber jetzt 2015 für 2016 ja noch mal probiert vielleicht jetzt.


Muss dazu sagen: Ich wohne mit 30 fast 31 auch noch bei der Mutter. Aber würde lieber gerne weg. Schwester wohnt auch noch mir mit 28 fast 29. Weil die auch komischen Lebenslauf hatte. Und erst vor kurzem Ausbildung fertig und erst jetzt Geld verdient. (Und Mutter nur grad so wenig dass es reicht wenn wir alle 3 die Wohnkosten teilen.) Müsste mal gucken, wollte vorher schon ... bei Agentur fragen. Mutter würde ja mit Schwester die jetzt verdient es reichen wenn die zu zweit wohnen und sich die Wohnkosten teilen. (Hatte vorher Angst, weil sie sonst nicht genug Geld hätten und vom Amt Papierkram wenn sie sich Zuschuss holen und Mutter mehr arbeitn müssen aber die is nicht so "fit" im Umgang mit den Ämtern und tut nur putzen udn will nicht jede Stelle annehmen weil sie auch gesundheitlich nicht mehr so fit ist.) Und halt Umzugsstress wo ich keine Lust hab. :D

Von der Familie weiß auch keiner, dass ich das Studium abbrach. Die denken alle ich hätte es fertig, aber mit schlechter Note - deshalb keine Arbeit. Das ist schon mal etwas stressig, deshalb will ich schon da weg. Hab immer Angst wenn bei Vorstellungsgesprächen jemand anruft (deshalb nicht so motiviert Bewerbungen zu verschicken) dass meine Mutter rangeht (nur Festnetzt, hab kein Handy) und die Leute dann der was von meinem Lebenslauf erzählen könnten. :D



Ansonsten hat mich das Mobbing halt politisch/gesellschaftlich so verändert, dass ich eher distanziert bin. Wie gesagt: Wenn irgendwo was passiert helf ich eher nich, weil Angst da wa falsch zu machen oder in Gespräche mit Polizei usw. reingezogen werden zu können. Außerdem sind mir die Menschen eher egal - mir hat man ja auch nicht geholfen. Mich interessieren Flüchtlinge nicht. Ich bin deshalb nicht rassistisch oder so. (Mich interessiern ja die meisten andern Menschen nicht, unabhängig der Rasse.) Mich interessiern nur die Einzelfälle von Menschen bei denen ich persönlich mich entscheide, dass ich mich dafür interessier.

Bei Internetdiskussionen bin ich gern jemand der versucht alle zu verstehen und unpopuläre Meinungen auch verstehen will und will, dass diese Leute reden dürfen. (Die müssen sich ja auch gemobbt fühlen.) "Besorgte Bürger" will ich verstehen. Finde es schade, dass man deshalb gleich als Rassist gilt (in nem andern Forum likte ich etwas was nich nach "ich Opfere mein ganzes Leben für Flüchtlinge" klang und irgendeine komische Person ging mit damit auf den Sack dass ich Beiträge von Rassisten like und selber eine Rassist wäre, weil ich lieber den ganzen Tag zu Hause bin und Faulenze statt Flüchtlingen zu helfen).

Gerne wäre ich im Real Life auch so. Da bin ich aber noch nicht so weit. Gerade wenns um Straftäter oder Vergewaltiger geht bin ich immer der Meinung, dass diese resozialisiert werden sollen - und nicht ausgegrenzt (ist auch Mobbing) und dadurch zu weiteren Straftaten getrieben. Meiner Meinung nach ist oft an allem "die Gesellschaft" schuld.

Politisch bin ich sowas in Richtung "sozialliberal" weil ich gerne Freiheit in persönlichen Dingen mag. Aber die Sozialsysteme gut finde.


Ich denke: Hätte ich ne gute Vergangenheit wär ich vieleicht auch einer der blind alles für Flüchtlinge tun würde, die besorgten Bürger alle als Rassisten bezeichnen würde. Man weiß ja als einer dem es so gut geht nicht dass andere Menschen auch sorgen habe können und sieht nur das offensischtliche (die Flüchtlinge über die berichtet wird mit schlimmen Bildern aus Krisengebieten). Aber solchen Leuten die nur ein gutes Leben haben fehlt halt die Empathie um auch besorgte Bürger zu verstehen. Sie halten es für selbstverständlich, dass jeder alles gibt um Flüchtlingen zu helfen und dass auch die besorgten Bürger - denen bei ihren Sorgen auch keiner hilft - helfen. Aber so funktionieren halt Menschen nicht. Klar geht es den besorgten Bürgern hier in Deutschland noch immer besser als Flüchtlingen. Aber sie haben halt trotzdem auch ihre Probleme. Das muss man verstehen.


Psychologen usw. konnten mir übrigens nicht helfen. War mal durch die Lehrerin die Eltenr das nahelegte bei einer. Bin da zu resistent und stur. Weiß vom Verstand her wenn ich versuch vernüftig drüber nachzudenken, dass manche Ängste unsinnig sind. Aber es ist halt doch da und ich kann es nicht abstellen. Denke vorm Einschlafen auch viel nach, grad wenn Termine sind die extrem wichtig sind überleg ich mir verschiedene Szenarien wie es ausgehen könnte - und bin bis kurz vorm Termin unrhuhig (wenns dann losgeht nich mehr, nich mehr so viel Nachdenkzeit).

Ein Gutes hat es ja: Amoklauf und Selbsmord, dafür bin ich auch zu stabil. Will jetzt nich sagen, dass meine Situation schon schlimm genug dafür wäre - gibt genug die haben und hatten es schlimmer. Aber so genau kann man das ja nie sagen und es hängt von der Person ab und vielleicht wären andere da schon durchgedreht, bei meinem Lebenslauf.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 20:39
Zitat von CeronaCerona schrieb:sei es "das hast du gut gemacht" oder "du siehst ja schick aus", all das kann ich nicht annehmen.
das sind auch beides keine komplimente...


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:12
@lkdwpi
Ich hab mich jetzt durch den ganzen Text gewurschtelt und muss Dir sagen, für mich liest es sich so, als ob Du die Schuld für Dein Versagen immer nur bei anderen suchst.
An Deinem Verhalten und Deiner Demotivation sind früher die Mitschüler, der Vater, die Schule, die Lehrer usw. ... Schuld.
Den Wehrdienst hast Du abgebrochen, zu anstrengend.
Studium abgebrochen, keine Lust.
Andere Menschen interessieren Dich eigentlich nicht und doch machst Du Dir so viele Gedanken, was sie von Dir halten könnten.
Vielleicht solltest Du mal in Dich reinhorchen, anstatt mit 30 noch bei Mutti zu wohnen und zu jammern.
Entschuldigung, ist jetzt vielleicht ein bisschen hart, aber was anderes machst Du ja nicht.

Wie stellst Du Dir eigentlich Dein weiteres Leben vor?
Und wie wirkst Du auf andere Menschen?


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:22
Zitat von hagen_hasehagen_hase schrieb:das sind auch beides keine komplimente...
Wie kommst du darauf?


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:24
@Cerona so Formuliert ist das meistens Sarkastisch gemeint.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:34
Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?
Positiv, es hat mich in gewisser Weise stärker gemacht.
und andererseits bin ich trotzdem auf ne schiefe bahn geraten.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:34
@hagen_hase
Es muss nicht.
So habe ich auch immer gedacht, weil es früher immer sarkastisch gemeint war, aber irgendwann habe ich gelernt, dass es nicht immer so sein muss.
Und diese Komplimente kommen eher von der Familie und von sehr guten Freunden, ich denke nicht, dass die so hinterhältig sind und es sarkastisch meinen.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

18.01.2016 um 21:38
Zitat von CeronaCerona schrieb:Und diese Komplimente kommen eher von der Familie und von sehr guten Freunden, ich denke nicht, dass die so hinterhältig sind und es sarkastisch meinen.
Sarkasmus ist nicht hinterhältig wenn alle beteiligten Sarkasmus verstehen...


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18.01.2016 um 21:40
@hagen_hase
Ich sage mal so, es hört sich aufjedenfaĺl nicht sarkastisch an.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

19.01.2016 um 19:00
Zitat von CeronaCerona schrieb:Wenn ich Komplimente erhalte, sei es "das hast du gut gemacht" oder "du siehst ja schick aus", all das kann ich nicht annehmen.
Zitat von CeronaCerona schrieb:Ich denke immer wieder das kann nicht sein, oder sage auch, dass es nicht so toll ist. Ich spiele das ganze runter, obwohl es ernst und lieb gemeint ist.
die Blockade aus früheren Zeiten ist wohl noch vorhanden, so dass es dir schwer fällt überhaupt ein positives Bild von dir zu entwickeln und das wirft dich wohl immer wieder zurück
Zitat von CeronaCerona schrieb:Viele sagen zu mir wie positiv ich mich verändert habe, aber ich glaube es einfach nicht.
wenn dus denn nicht glaubst und es nicht zulässt wirst dus schwer haben, glücklich zu werden
Zitat von CeronaCerona schrieb:Ich sehe in mir immer noch die selbe wie ich einmal früher war.
Das bist du aber nicht, denn das sind doch die Lügen und Beleidigungen die dir früher eingetrichtert wurden auf die du hörst, statt auf aufrichtige Komplimente und Gefühle, die dir ebenso aufrichtige Menschen entgegenbringen und dich wirklich schätzen und lieben
Zitat von CeronaCerona schrieb:Das ist ein Thema was mich zurzeit sehr beschäftigt.
Und jetzt meine Frage an euch:
Kennt ihr das?
vielleicht nicht so ausgeprägt oder in einer etwas anderen Form aber ja
Zitat von CeronaCerona schrieb:Wie geht ihr damit um?
früher mit Gewalt...momentan bin ich überfragt


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 01:26
also ich wurde auch von der 5. bis zur 10. klasse gemobbt und danach auch während der einjährigen berufsfachschule

was ich daraus gelernt habe? dass die leute, die mich gemobbt haben, komplette vollidioten sind auf die man am besten scheissen sollte.

ich bin durch das mobbing jedenfalls selbstbewusster geworden, alleine schon durch obige erkenntnis (diese menschen sind idioten) und dass die mobber anscheinend ein langweiliges leben haben oder ihr ego aufpushen / irgendwelche minderwertigkeitskomplexe ausgleichen wollen. ich habe schon oft gemerkt dass ich mit heutigen schikanen und beleidigungen besser umgehen kann als viele freunde von mir, die in ihrer "friede-freude-eierkuchen-ich-bin-bei-allen-beliebt-welt" aufgewachsen sind!


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 01:26
Zitat von CeronaCerona schrieb:Wenn ich Komplimente erhalte, sei es "das hast du gut gemacht" oder "du siehst ja schick aus", all das kann ich nicht annehmen.
Ich denke immer wieder das kann nicht sein, oder sage auch, dass es nicht so toll ist. Ich spiele das ganze runter, obwohl es ernst und lieb gemeint ist.
Mir geht es nicht anders. Jedoch bin ich nicht gemobbt worden, die Ursachen liegen bei mir völlig anders.

Überhaupt, man kann ja nie restlos sicher sein, ob das Gegenüber die Wahrheit sagt, egal, worum es geht.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 02:33
Meine persönliche Erfahrung/ Meinung zu dem Thema (muss ja nicht jeder die selbe Einstellung haben, ist nur meine persönliche Sicht):

Ich denke das ich mit der Vergangenheit ganz gut umgehen kann...
Ich bin ich, ich bin im Jetzt, meine Vergangenheit ist - so gut oder so negativ manche Ereignisse waren - das was aus mir mein jetziges Ich formte... und das ist gut so wie es ist.

Schiet auf Mobbing während der 6ten bis einschließlich 10ten Klasse (zwischendrin mal 10 Monate am Stück Ruhe durch meinen ersten Freund). Na und? Hat mich das beeinträchtigt? Nur in dem Moment, letztlich hab ich aber dennoch nen guten Schulabschluss in der Tasche. Die Leute gingen mir am Allerwertesten vorbei.
Und mir war/ ist es lieber das sich einer so oder anders verhält - als oberflächlich lieb zu sein und hintenherum zu lästern.

Jahre später hat sich mal eine der damaligen Mitschülerinnen bei mir entschuldigt. Ich weiß nicht mehr wo und in welcher Situation das war, ich bin mir nicht mal mehr so sicher wer das war... Ich konnte es damals nicht im Herzen annehmen, es wirkte auf mich irgendwie oberflächlich. Heute denke ich anders darüber.
Ebenso Jahre nach der Schule... auf einem Dorffest... lief mir eine andere ehmalige Mitschülerin über den Weg. Auch sie entschuldigte sich von sich aus bei mir, es tat ihr wirklich verdammt leid was sie in der Vergangenheit tat/ sagte bzw. nicht tat/ sagte. Das konnte ich annehmen.
Klar, es macht die Vergangenheit nicht ungeschehen, aber ich lebe nicht in der Vergangenheit sondern im Hier und Heute.

Ich hab mir nie sonderlich große Gedanken darum gemacht ob mich jemand mobbt oder nicht (abgesehen von eben diesen Schuljahren).
Hat mich jemand angezickt im Freundeskreis oder beim Hobby, bei der Ausbildung oder Arbeit... na und? Jeder ist nur ein Mensch und als solcher verhält man sich seinem Charakter und seiner Tagesform entsprechend.

Ich käme mir reichlich dumm vor wenn ich daher käme und aufzählen würde "der und der hat mich gemobbt weil..." . Ja schiet drauf, man macht es sich im Leben zu einfach wenn man jede Widrigkeit im Leben/ jedes böse Wort/ jedes Nichthandeln/ ... als Mobbing betrachtet oder allgemein gesagt "als bewusst gemeines Verhalten/ Geschehen gegen die eigene Person".
Deshalb weiß ich wo ich für mich meine Grenzen ziehe.

Psychohygiene ist das Zauberwort :)

Ich hoffe mal das ich meinem Nachwuchs beistehen kann wenn es mal irgendwann so weit kommt das solche Erfahrungen gesammelt werden. Und das wird so kommen, niemand geht von der Wiege bis zur Bahre täglich fröhlich durchs Leben und erlebt nur Zuckerwatte-Mitmenschen.
Die ersten Ärger-Erfahrungen wurden schon gesammelt. Da wurde dann aber auch kindlich hinterfragt "Warum hat der das gemacht, ich verstehe es nicht". Es wurde auch die Erfahrung gesammelt das es Mitmenschen gibt die eingreifen und zu einem halten.

Ärgern, das gehört bei Kindern dazu.
Ob es ein Spruch ist wie "Du hast Haare wie Tina Turner" oder "du bist so blass wie eine weiße Maus", ob es wegen dem Elternhaus ist (weil die Eltern nicht getrennt leben und jeder Erwachsene ein eigenes Auto hat... als Ärgern aus Neid), wegen "unmoderner Klamotten/ Frisur/ Musikgeschmack".
Das gehört in meinen Augen dazu. Daran kann man reifen, wachsen.
Oder aber man lässt sich davon einlullen (schlechere Alternative).


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 08:15
@catman
Zitat von catmancatman schrieb:die Blockade aus früheren Zeiten ist wohl noch vorhanden, so dass es dir schwer fällt überhaupt ein positives Bild von dir zu entwickeln und das wirft dich wohl immer wieder zurück
Kannst du nicht wissen, du kennst @Cerona nicht
Zitat von catmancatman schrieb:wenn dus denn nicht glaubst und es nicht zulässt wirst dus schwer haben, glücklich zu werden
wers glaubt wird selig.
Zitat von catmancatman schrieb:Das bist du aber nicht, denn das sind doch die Lügen und Beleidigungen die dir früher eingetrichtert wurden auf die du hörst, statt auf aufrichtige Komplimente und Gefühle, die dir ebenso aufrichtige Menschen entgegenbringen und dich wirklich schätzen und lieben
Du kennst sie nicht, deine Ferndiagnosen bringen ihr nichts.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 10:00
Wie hat mich Mobbing verändert... eine gute Frage, über die ich mir jetzt lange Gedanken gemacht habe.
Gemobbt wurde ich mit 13, 14, 15 rum. Ich war dick, aber der eigentliche Hauptgrund glaube ich war mein fehlendes Selbstbewusstsein. Dadurch wurde ich leicht zum Opfer, das sich nicht wehren traute, es wegschwieg.

Ich hatte dann mit 16 Essstörungen, was sich darauf auswirkte, dass ich nur noch 43 Kilo wog bei einer Größe von 1,67 m. Auch, wenn sich das nach ein paar Jahren wieder gegeben hatte, so blieb immer der Gedanke, zu dick zu sein. Auch heute ist der noch da, allerdings weniger.

Ich glaube auch, dass das Mobbing ein Grund war, warum ich lange nicht wirklich Selbstbewusstsein erlangt habe, da ich mich nie vor Leute oder in den Mittelpunkt stellen wollte, meine Meinung nicht vertreten wollte - ich wurde dafür ja ausgelacht, die kleine Dicke da. Kleine Hürden wurden zu riesigen Bergen. Im Job war ich nicht glücklich und nicht erfolgreich, weil ich nur ausgeführt habe und mich eigentlich nie, und das war mein Fehler, darum gekümmert habe, mein Selbstbewusstsein aufzubauen, da ich ja scheiße war, das haben die Anderen oft genug gesagt. Ich ging zum Arzt, der mir Depressionen diagnostizierte und Tabletten verschrieb. Ein Teufelszeug! Die Hochs waren schön, da ging alles, aber wehe dem, es kam ein Tief, das war bodenlos.

Als ich dann mit dem Studium anfing und dort so viele verschiedene Menschen kennengelernt habe, die mich mochten, wirklich mochten und akzeptierten, wo es kein Mobbing mehr gab sondern Zuwendung, hatte ich erstmal große Probleme, das zum einen ernst zu nehmen und zum anderen mich da einfach fallen zu lassen. Als ich dann auch noch in dem, was ich studiert habe, wirklich gut war, mich dafür interessiert habe und dafür bewundert und gelobt wurde, war das ein richtiger Schock. Und auf einmal kam ein Selbstbewusstsein, der Gedanke: "Ich kann doch was! Und das kann ich sogar gut! Ich bin kein Versager!" Die Zeit habe ich genutzt, um mich wirklich um sich selbst zu kümmern. Und was soll ich sagen: Es geht mir gut! Ich bin selbstbewusst!

Mittlerweile arbeite ich in einem wundervollen Beruf (der mit der Betreuung Jugendlicher zu tun hat - Mobbing ist auch dort ein Thema, der Kreis schließt sich), der mir Spaß macht und in dem ich bereits nach kurzer Zeit befördert wurde - also mache ich meine Sache wohl gut.

Mobbing macht klein. Wenn man jahrelang zu hören bekommt, wie schlecht man sei, glaubt man das irgendwann. Und genau das darf man nicht! Das war mein Fehler, meine Schuld, warum es mir lange schlecht ging. Ich habe mich nie gegen diesen Gedanken gewehrt und nie etwas für mich, für mein Selbstwertgefühl, mein Selbstbewusstsein getan. Erst Jahre später.

Im Nachhinein glaube ich hat mich dieses Mobbing stark gemacht. Es hat nur länger gedauert, als bei Anderen. Aber der Gedanke, dass man es im Gegensatz zu anderen Leuten, die nicht gemobbt wurden, trotzdem geschafft hat, macht mich stolz auf mich selbst.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

20.01.2016 um 15:26
Sind wir nicht alle "irgendwie Mobbingopfer" gewesen? Und haben wir nicht alle überlebt?

Meine Schulzeit ist zwar schon gute vierzig Jahre her, aber Leistungsdruck, Klassenschranken und Pädagogikterror gehörten damals schon zum guten Ton.

Die Lehrer machten uns proletarischen und subproletarischen Kindern schnell klar, dass man "Gesindel wie Euch nur mit dem Knüppel regieren" kann. Für eine vergeigte Klassenarbeit wurde man vor versammelter Klasse als Versager niedergebrüllt und zu Hause gab es dann noch eine "anständige Tracht Prügel".

Ich kann mich an Rechenspiele in der Grundschule erinnern, bei denen die Kinder stehen mussten, und wer eine richtige Antwort wusste, durfte sich setzen. Wer zuletzt noch stand, wurde auf Anweisung des Lehrers von den Mitschülern als Klassentrottel ausgelacht.

Im Sportunterricht durfte, wer schwätzte, ein paar Runden im Entengang drehen. Wenn er Glück hatte, im Winter in der Halle, mit Pech im Sommer um den Fussballplatz.

Strafen gab es grundsätzlich als Kollektivstrafe, d.h. die ganze Klasse wurde für das Fehlverhalten eines einzelnen Kindes mit Nachsitzen oder dem Abschreiben von etlichen Buchseiten bestraft. Der Lehrer sagte dann für gewöhnlich, die Mitschüler könnten sich ja auf dem Nachhauseweg bei dem Verursacher "bedanken" - Stichwort "Klassenkeile".

Dass die Kinder irgendwie solidarischer gewesen sein sollten, weil es vielleicht noch mehr Lehrstellen und weniger Sozialhilfe gab, ist mir zumindest nicht in Erinnerung. Wer aus der Reihe tanzte, bekam Prügel oder durfte die Pissrinne auslecken.
Die Eltern scherte das herzlich wenig, eher im Gegenteil: "Der braucht 'ne strenge Hand!".

Ach ja, die gute alte Zeit...

Was man daraus lernt? Zähne zusammen und durch - und sich schwören, dass man später nicht so wird.


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Wie sehr hat euch das Mobbing im späteren Leben verändert?

24.07.2016 um 17:02
...es hat immer geheissen, der Lehrer weiss von was er spricht...


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