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Ist eine neue Frauenbewegung notwendig?

1.444 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Frauenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist eine neue Frauenbewegung notwendig?

24.02.2016 um 15:57
Zitat von VenomVenom schrieb:Was für eine Meinung? Dass sich Frauen gefälligst zu unterwerfen haben? Weißt du eigentlich was es heißt sich jemanden zu unterwerfen als Mensch? Was bedeutet es für dich?
Ich weiß nur, dass es diesen extremen Fetisch gibt, bei der sich Personen (egal ob Frau oder Mann) freiwillig vollkommen dem "Master" unterwerfen... ich habe da mal eine Reportage gesehen... das kam auch schon öfters im Fernsehen... wo eine Dame bspw. wie eine Art Hund hinter dem Meister hinterherlief.

Aber es gab auch Männer, die sich bspw., wenn sie auf Dienstreisen sind, eine Art Keuchheitsgürtel-für-Männer von ihrer Meisterin hat anlegen lassen. Er durfte so gut wie nix ohne die Genehmigung seiner Herrin.

Meine Herren... was es da alles gibt... aber ich weiß ja, dass du das nicht gemeint hast... ich wollte nur mal kurz aufzeigen, dass es auf freiwilliger Basis dieses vollkommene Unterwerfen durchaus gibt.

Aber dass Frauen das sich so gerne insgeheim wünschen, ist einfach Bullshit.

Es gibt auch nicht DIE Männer (also in großer Zahl), die sich insgeheim gerne dominieren lassen wollen... das ist genauso Quatsch...

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24.02.2016 um 15:59
@moric
@Venom

Es ging hier NIE um fetischartige Unterwerfung von Menschen. Der Begriff wurde hier einfach nur falsch benutzt. Es war immer die klassische Rollenverteilung, in der der Mann im Haushalt das Entscheidungsrecht hat, gemeint.


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24.02.2016 um 15:59
Zitat von sliderslider schrieb:Den größten Bevölkerungsanteil stellt ja aber nicht die Generation U35 ... sondern die Generation Ü60.

EDIT: Naja, sagen wir Ü45.
Jo, die Baby-Boom Generation, zu der ich auch gehöre... bin Jahrgang 65.

Ich meinte ja auch nur, dass sogar ab meiner Generation es schon zum gewöhnlichen Alltag gehörte, mit Frauen Seite an Seite zu arbeiten.

Jedenfalls war es bei mir schon bei meinem ersten Job so...


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24.02.2016 um 16:02
Zitat von sliderslider schrieb:Es war immer die klassische Rollenverteilung, in der der Mann im Haushalt das Entscheidungsrecht hat, gemeint.
Schade, dass es da keine Untersuchungen, Studien, Umfragen etc., gibt, in der aufgezeigt werden könnte, wie viele Haushalte tatsächlich noch nach so alten klassischen Rollenbildern geführt werden.

Wäre echt mal interessant, zu erfahren, wie hoch da die Zahl noch heute ist.

Ich bin mir fast sicher, dass es das auch noch heute gibt, auch unter hier aufgewachsenen Menschen, die dieses klassische Rollenbild eigentlich schon längst hätten ablegen sollen.

Aber es werden doch nicht mehr viele sein, oder?


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24.02.2016 um 16:05
Zitat von moricmoric schrieb:Man muss echt vom Mond kommen, wenn man heute noch so rückständig denkt.
Tja, ganz Deiner Meinung, aber dieses (veraltete) Bild der Rollenverteilung existiert nach wie vor. Und wie schon im Thread erwähnt gibts nicht wenige die diese Lebensweise sogar geniessen und glücklich dabei sind. Nun, jedem das seine...
Zitat von moricmoric schrieb:DA hat sich bestimmt so mancher Herr gewünscht, die Emanzipation hätte nie statt gefunden... und ich glaube auch, dass so mancher männlicher Zeitgenossen vielleicht gerne auf die Frau als Schuldigen schaut, wenn er diese oder jene Stelle nicht bekommen hat.
Zitat von moricmoric schrieb:Mittlerweile werden diese Stimmen immer weniger und leiser, da selbst Machomann jetzt auch eingesehen hat, dass jede qualifizierte Arbeitskraft dringend gebraucht wird.
Ich glaube weniger das der (Machomann) das wirklich eingesehen hat, er akzeptiert das wohl mehr oder weniger murrenderweise um seine Chancen am Arbeitsmarkt nicht unnötig zu minimieren.


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24.02.2016 um 16:07
@moric

Ich kenne Einige Männer so zwischen 30 und 35 Jahren, für die es selbstverständlich ist, dass sie z.B. in einer gemeinsamen Wohnung nichts mit Putzen, Waschen und Kochen zu tun haben. Wie gesagt, ich glaube das gibt's nicht annähernd so selten wie es manche glauben.

Genau so, wie ich einige Frauen kenne, die sich schon seit der Schule auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter freuen.


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24.02.2016 um 16:08
@moric
Ja, aber ich rede nicht einfach von einer Unterwerfung im sexuellen Sinne und das auch noch auf freiwilliger Basis, ich rede von ernsthafter Unterwerfung, wo der Mann die Frau komplett ausdominiert und voll der "Herr im Haus" ist und die Frau muss sich komplett an ihn anpassen und wehe sie hat eine eigene Meinung, geht raus ohne "Zulassung" usw.

@slider
Zitat von sliderslider schrieb:Es war immer die klassische Rollenverteilung, in der der Mann im Haushalt das Entscheidungsrecht hat, gemeint.
Erstens mal, ich habe garnicht mal davon geredet und wenn sich eine Frau freiwillig entscheidet Geschirr abzuwaschen ist ja nix dabei, das hat aber auch nichts mit Unterwerfung zu tun. Was den Entscheidungsrecht angeht, da hat die Frau ja genauso Recht ihm nicht zuzustimmen und nicht mitzumachen bei was auch immer, oder in etwa nicht?


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24.02.2016 um 16:12
Zitat von moricmoric schrieb:Aber es werden doch nicht mehr viele sein, oder?
Doch, sind es glaub mir.
Wie schon von mir erwähnt, gibts da keine Belege oder Statistiken. Ich kann nur aus Erfahrungen sprechen, aus Unterhaltungen und erlebtem im näheren Umfeld. Ok, daraus auf eine Mehrheit zu schliessen ist warscheinlich auch nicht richtig, aber mein Eindruck ist so.


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24.02.2016 um 16:39
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage, dass wir Frauen nicht dahingehend konditioniert wurden, daheim den Haushalt zu schmeissen und uns um die Kinder zu kümmern, sondern dass es sogar unser biologischer Auftrag war, da wir Nahrungsquelle Nr. 1 für die Zöglinge waren.

Dass wir jetzt neben Männern Maschinen bedienen, während wir unsere Kinder von anderen Menschen erziehen lassen (Kinderkrippe, Kindergarten) ist widernatürlich und ein Phänomen der Neuzeit.

Und jetzt lyncht mich.... Aber ich finde, das sollte man bei der ganzen Rollenverteilungsdebatte nicht außer Acht lassen. Es ist gut und richtig, dass wir heutzutage frei wählen können. Karriere, Familie oder beides (nur mit Abstrichen möglich). Aber eine Frau, die sich für die Familie entscheidet und daheim den Haushalt schmeisst, während der Mann die Brötchen verdient, ist nicht schlechter zu bewerten, als ein Karriereweib.


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24.02.2016 um 16:43
@1ostS0ul
les mal meine links falls Du Lust hast, da kannste erfahren welche Rolle Hormone spielen oder auch nicht......das Wenigste ist in Genen oder Hormonen "vorprogrammiert", was wir so als angeblich typische Verhaltensweisen deuten
Beitrag von Tussinelda (Seite 51)
Beitrag von Tussinelda (Seite 51)

@Kältezeit
Du hast die links offenbar nicht gelesen, tut mir leid, Du fällst aus dem Fenster.......
außerdem bewertet hier niemand jemanden schlechter, es geht darum, wie frei und reflektiert und unabhängig solche Entscheidungen getroffen werden können und das betrifft Männer und Frauen


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24.02.2016 um 16:45
@Tussinelda
Doch, ich habe die Links gelesen und "Gegenlinks" gefunden, die sehr wohl den Hormonen eine Bedeutung beimessen. Kann diese aber erst verlinken, wenn ich an einem PC sitze.

Aus dem Fenster kann ich schlecht fallen, ich wohne im EG. :P: ;)


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24.02.2016 um 16:46
will denn jeder Mann immer als Versorger gelten, als Beschützer, nicht weinen dürfen, als schwul gelten, wenn er nicht dem Klischee entspricht? Was übrigens schlimm genug ist, denn warum gilt schwul sein eigentlich (genauso wie weiblich sein) als so schlimm? Haben wir das immer noch nicht überwunden? Nee, haben wir nicht, wie man an der Diskussion hier allein schon wunderbar erkennen kann und schon allein deswegen ist eine Frauenbewegung notwendig, denn die will ja diese ganze Klischeescheisse nicht.

@Kältezeit
na auf die links bin ich gespannt, denn diese sind nach meinen Recherchen durch die Forschung widerlegt, aber wir werden sehen


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24.02.2016 um 16:52
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Wie schon von mir erwähnt, gibts da keine Belege oder Statistiken. Ich kann nur aus Erfahrungen sprechen, aus Unterhaltungen und erlebtem im näheren Umfeld. Ok, daraus auf eine Mehrheit zu schliessen ist warscheinlich auch nicht richtig, aber mein Eindruck ist so.
Hm... ich habe genau den umgekehrten Eindruck, natürlich auch auf Grund des engen Bekannten- und Freundeskreis, mit dem ich mal öfters, mal weniger zusammen bin.

Nur die eigenen Erfahrungen können da einen Überblick verschaffen... und der ist niemals repräsentativ.... also... weder du noch ich wissen wie es mehrheitlich in der Bevölkerung aussieht... ich nehme aber mal an, nach so langer Zeit der Emanzipation und DAS eben fast ein ausgeglichenes Verhältnis von Frau und Mann in der Arbeitswelt entstanden ist, dass die meisten Haushalte gemeinsam geschmissen werden... dass der Mann im Haushalt genauso anpackt wie die Frau (auch bei der Kindererziehung).
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Aber eine Frau, die sich für die Familie entscheidet und daheim den Haushalt schmeisst, während der Mann die Brötchen verdient, ist nicht schlechter zu bewerten, als ein Karriereweib.
Natürlich nicht, es gibt ja auch schon so einige Hausmänner, bei der die Frau eben die gesamte Kohle nach Hause bringt.

Der Haushalt, mit oder ohne Kinder, ist nicht ohne... ich denke aber mal, dass hauptsächlich der Mann oder die Frau zu Hause bleibt, wenn Kleinkinder im Spiel sind... sonst werden wohl beide gemeinsam arbeiten gehen, es sei denn, eine Person verdient so viel, dass der andere ohne Problem zu Hause bleiben kann (und damit keine Probleme hat, die meisten wollen ja unabhängig sein und ihr eigenes Geld verdienen, auch in einer Partnerschaft).

Den Haushalt mit Kindern schmeißen... au weh au weh... das ist ordentlich Stress und Arbeit... das weiß heute doch jeder... und wenn man sich mal ne Haushälterin leisten will, die rundum die Kinder betreut PLUS den Haushalt macht (das gibt es nämlich so gut wie gar nicht in einer Person, da muss man wahrscheinlich ZWEI Personen einstellen), dann sieht man schnell, dass das für Normalverdienende unbezahlbar ist, es ist nämlich schweineteuer.

Und daran sieht man, wie hochwertig diese Arbeit anzusehen ist. Ich bin der Meinung, dass Haushalt und Kinder eine harte Arbeit ist, nur dass man dafür keine Kohle bekommt, es sei denn, man macht es zu seinem Beruf.

Wenn beide damit einverstanden sind, dann finde ich auch eine klassische Rollenverteilung völlig in Ordnung, egal, ob Frau oder Mann zu Hause bleibt, während der andere das Geld verdient.

Nur wenn es so aufgezwungen oder der Frau/Mann keine Wahl gelassen wird, ist es sehr bedenklich, weil unfair und egoistisch und reaktionäre Sch****.


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24.02.2016 um 17:03
Zitat von moricmoric schrieb:Nur die eigenen Erfahrungen können da einen Überblick verschaffen... und der ist niemals repräsentativ.... also... weder du noch ich wissen wie es mehrheitlich in der Bevölkerung aussieht..
Da hast du natürlich vollkommen recht:)
Zitat von moricmoric schrieb: ich nehme aber mal an, nach so langer Zeit der Emanzipation und DAS eben fast ein ausgeglichenes Verhältnis von Frau und Mann in der Arbeitswelt entstanden ist, dass die meisten Haushalte gemeinsam geschmissen werden... dass der Mann im Haushalt genauso anpackt wie die Frau (auch bei der Kindererziehung).
Unabhängig unserer persönlicher Erfahrungen, hoffe ich das es genau so verhält.
Ich zumindest packe mit an ;)


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24.02.2016 um 18:14
Zitat von moricmoric schrieb:Und daran sieht man, wie hochwertig diese Arbeit anzusehen ist. Ich bin der Meinung, dass Haushalt und Kinder eine harte Arbeit ist, nur dass man dafür keine Kohle bekommt, es sei denn, man macht es zu seinem Beruf.
Ich stimme dir hier komplett zu, nur leider weiss ich aus eigner Erfahrung, dass haushälterische Tätigkeiten & Kindererziehung eben oftmals nicht angesehen sind. Jedenfalls nicht so anerkannt sind, wie ein 40-Stunden-Job, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.

Heute muss sich Frau nicht rechtfertigen, dass sie 8 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten gehen will, sondern dafür, dass sie daheim bei ihrem Kind bleiben möchte.

Jede Frau (und jeder Mann), der / die - gezwungenermaßen - die ersten Wochen nach der Geburt eines Zöglings zuhause blieben (oder bleiben mussten), wissen, dass das ein Fulltimejob ist. Angesehen ist es dennoch nicht; und entlohnt wird diese (mühselige) Arbeit leider auch nicht. Ich denke nämlich, dann würden viel mehr Frauen Hausfrau und Mutter spielen. ;) Oder eben auch einige Väter Hausmann .. :) Leider ist dies heute, aufgrund der wirtschaftlichen Situation, kaum möglich, dass einer der Partner Vollzeit zuhause bleibt.

Und das wiederrum spiegelt sich auch in den rückläufigen Geburtenzahlen wider.


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24.02.2016 um 18:18
In den 1970ern tobte noch die Debatte um den sogenannten "Hausfrauenlohn". Hier ein zeitgenössischer Diskussionsbeitrag dazu:

Hausfrauenlohn?
Alice Schwarzer, 1977

Sie sind Hausfrau. Täglich machen Sie den Dreck ihrer Lieben weg. Umsonst. Nun kriegen Sie plötzlich Geld dafür. 300, vielleicht sogar 400 Mark im Monat, genannt „Hausfrauengehalt'', „Erziehungsgeld" oder wie auch immer. Geldgeber ist der Staat. Klar, daß Sie sich darüber freuen würden.

Dieses Präsent könnte Wirklichkeit werden. Denn SPD wie CDU sind „tief beunruhigt über Baby-Baisse" und „Hausfrauen-Müdigkeit". Der aufmuckenden deutschen Frau müssen die drei Ks - Kinder, Küche, Konsum - wieder schmackhaft gemacht werden. Die CDU macht sich berechtigte Sorgen um die heilige Familie, und der SPD gehen die gebärunfreudigen Frauen gar so an die Nieren, daß sie jüngst eigens ein „Brainstorming" veranstaltete - vermutlich exclusiv männlich, wie bei solchen Gelegenheiten üblich. All das hat wenig mit Frauenfreundlichkeit zu tun. Im Gegenteil. Dahinter steht die Absicht, Frauen, die ja ein berechtigtes Mißbehagen haben, bei der Stange zu halten.

Doch für Hausfrauenlohn plädieren nicht nur frauenfeindliche Politiker, sondern auch Frauen, die von sich sagen, sie seien Feministinnen. Sie fordern zwar nicht 300 sondern 2000 Mark. Und sie argumentieren auch anders als die Politiker. Dennoch scheint mir ihre Kampagne mindestens genauso gefährlich, denn sie führt uns in diesselbe Sackgasse — nur mit noch größeren Illusionen.

Die „Lohn-für-Hausarbeit-Gruppen" entstanden zunächst in England, Italien und Amerika und wurden eher von Frauen aus der männerbeherrschten Linken angezettelt, als von Feministinnen. Ausgelöst wurde die Kampagne von der sehr richtigen Überlegung, daß auch die zur Erziehung der Kinder und Erhaltung der Arbeitskraft im Haus geleistete Arbeit etwas wert sei. Richtig. Doch ist die Frage des Geldes nicht die einzige Frage und löst eine so platt-ökonomistische Analyse noch nicht das Problem.

Inzwischen gibt es auch in der Bundesrepublik solche Gruppen. Sie fordern für den 1. Mai zu Protest-Demonstrationen für Hausarbeitslohn auf. Vorweg veröffentlichten sie ein Manifest „An alle Regierungen", in dem es unter anderem heißt: „Wir geben hiermit bekannt, daß wir gedenken, für unsere Arbeit bezahlt zu werden. Wir wollen Lohn für jede schmutzige Toilette, für jede schmerzhafte Geburt, für jede freche Anmacherei und Vergewaltigung, für jede Tasse Kaffee und jedes Lächeln. Und wenn wir nicht bekommen, was wir wollen, dann werden wir einfach aufhören, zu arbeiten!" Und für Geld lassen wir uns weiter „anmachen" und vergewaltigen? Gebären wir weiter in Schmerzen? Kochen wir weiter für die Herren der Schöpfung zuhause und im Büro den Kaffee? - Was für ein Zynismus! Statt gegen das Hausfrauen-Ghetto, gegen die schmerzhafte Geburt und gegen die Vergewaltigung zu kämpfen, statt das zu ändern, sollen wir es dabei belassen und uns nun verkaufen?!

„Geld heißt Unabhängigkeit" tönt das Manifest. Wie einfach. Leider ist es in der Realität nicht so. Eigenes Geld ist zwar eine Grundvoraussetzung zu jedem Versuch der Emanzipation, aber noch lange nicht damit gleichzusetzen. Sonst wären zum Beispiel Prostituierte -die sich im Gegensatz zu sich wider Willen aber gratis zur Verfügung stellenden Ehefrauen in bar entlohnen lassen — emanzipierte Frauen. Was nicht der Fall ist. Erstens, weil zu den materiellen Möglichkeiten größerer Unabhängigkeit auch das richtige Bewußtsein gehört, diese Möglichkeiten zu nutzen. Zweitens, weil Prostituierte wie Hausfrauen weiterhin Opfer demütigender Arbeitsbedingungen sind. Das ist entscheidend. Hausfrau bleibt Hausfrau. Ein Taschengeld wäre nur dünne Vergoldung dieses Frauenschicksals in einer Männergesellschaft, in der Hausfrausein nicht frei gewählt, sondern erzwungen ist und ausschließlich Frauen vorbehalten bleibt. (Was nicht einzusehen ist, denn Männerhände könnten genauso gut Kartoffeln schälen und Kinderpopos pudern - das machen wir schließlich nicht mit der Gebärmutter . . .)

Hausfrauenlohn würde Frauen nicht befreien, sondern sie zusätzlich versklaven! Würde sie noch mehr an Kinder und Küche ketten! Ich höre schon förmlich den Ehemann, Arbeiter oder Unternehmer, wie er nach Hause kommt: „Sauwirtschaft hier! Immer noch kein Essen auf dem Tisch. Schließlich wirst Du ja dafür bezahlt."

Sowenig wie Ziel des Klassenkampfes nicht nur die bessere Entlohnung der Fließbandarbeiter(innen) sein kann, sondern die Abschaffung der Arbeitsteilung sein muß, so sehr muß Frauenkampf sich letztlich für die Abschaffung des Hausfrauendaseins einsetzen und nicht für seine Verbesserung. Was natürlich nicht heißt, daß wir nicht hier und heute trotzdem nach Erleichterungen für Hausfrauen und Mütter suchen müssen . . .

Die Würde des Menschen hat viel mit Geld zu tun, aber nicht nur. Als in Frankreich die Verkäuferinnen von Thionville wild streikten, taten sie das aus Wut über ihre Erniedrigung. Wut, über den Zwang zum Lächeln für die Kunden. Wut über das Tätscheln der Abteilungsleiter. Wut darüber, den ganzen Tag stehen zu müssen, obwohl sie im Sitzen ihre Arbeit genauso verrichten könnten. Und wie so oft wurde auch dieser Streik von den Gewerkschafts-Funktionären kanalisiert, wurde ihm sein eigentlicher Grund genommen, indem man ihn zu einem gemäßigten Ruf nach nur mehr Lohn umfunktionierte. Und was erniedrigt Hausfrauen? Die Selbstverständlichkeit zum Beispiel, mit der Kinder und Ehemänner sitzenbleiben und sich bedienen lassen. Die Unsichtbarkeit ihrer Arbeit, bei der sie allein immer wieder dieselben Teller zu spülen haben.

Simone de Beauvoir, die eine strikte Gegnerin des Hausfrauenlohns ist, argumentiert: „Es gibt keine Tätigkeit, die an sich erniedrigend ist. Alle Tätigkeiten sind gleichwertig. Fenster putzen, warum nicht? Das ist genauso viel wert, wie Schreibmaschine schreiben. Erniedrigend sind die Bedingungen, unter denen man das Fensterputzen verrichtet: in der Einsamkeit, der Langeweile, der Unproduktivität, der Nicht-Integration ins Kollektiv." Und die Anerkennung der Hausarbeit ist von der Laune des jeweiligen Ehemannes abhängig: Ist er gut gelaunt, schmeckt es ihm, ist er schlecht gelaunt, kann sie noch so gut gekocht haben . . .

Was nun wäre zur wirklichen Veränderung anzustreben? Dies scheinen mir die wesentlichen Punkte:

Die Verweigerung der selbstverständlichen Zuständigkeit von Frauen für Haus und Kinder und damit auch der Doppelbelastung.

Die Übernahme der Hälfte aller Haus- und Erziehungsarbeit durch die Männer.

Die weitgehende Übernahme von Haus- und Erziehungsarbeiten durch gesellschaftliche Einrichtungen: Krippen, Ganztagsschulen, Großküchen etc.

Die Veränderung der Natur der Hausarbeit. Sie muß raus aus Isolation und Willkür. Zaghafte Ansätze gibt es bereits. (Zum Beispiel in einigen „Clubs junger Hausfrauen", wo die Hausfrauen statt wie bisher allein ihren Großputz jetzt gemeinsam, reihum in der Gruppe machen — und sich dabei schon ein wenig besser fühlen als zuvor.)

Wenn Frauen sich schon das Herz fassen zu kämpfen, wenn sie schon auf die Straße gehen, dann sollten sie es, meine ich, nicht für halbherzige und irreführende Forderungen tun, die zum Bumerang werden können.

(Quelle: EMMA 5/1977, S.3.)


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24.02.2016 um 18:19
@Tussinelda
Ist auch so mit den male privileges. Die priviliges sollen alle haben
Könntest du kurz erläutern, welche Privilegien der Weiße Mann gegenüber den Frauen hat? Also was Frauen nicht dürfen, deiner Ansicht nach? Bitte beziehe dich bei deiner Antwort ausschließlich auf europäische, westliche und christlich/atheistische Gesellschaften.


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24.02.2016 um 18:44
@KillingTime
ich habe schon male privileges aufgeführt unter anderem zum Beispiel dass kein Mann als schlechter Vater gilt, wenn er nicht Zuhause bleibt, wenn er nicht die Arbeitszeit verkürzt, nur weil jetzt ein Kind oder Kinder da sind. Wenn ein Mann beschissen Auto fährt, dann fährt er beschissen Auto, dies wird aber weder als geschlechtsspezifisch gewertet, noch auf die ganze Geschlechtergruppe übertragen. Wenn Männer schlechte Laune oder einen schlechten Tag haben wird dies nicht auf ihr Geschlecht bezogen (die hat bestimmt ihre Tage).
Die Entscheidung, eingestellt zu werden wird nicht dadurch beeinflusst, das Mann vielleicht Kinder will. Männer können sich kleiden, wie sie wollen, ohne als sexuell freizügig oder verfügbar zu gelten. Wenn Männer sich gegen Kinder entscheiden wird nicht ihre Männlichkeit in Frage gestellt. Sex mit vielen verschiedenen Partnern macht einen Mann nicht zur Schlampe. Um nur ein paar zu nennen, aber ich möchte diese Diskussion eigentlich ungern wiederholen.
Privilegien haben hier nix damit zu tun, etwas nicht zu dürfen, es hat eher damit zu tun, welche Konsequenzen etwas hat, bzw. nicht hat.


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24.02.2016 um 19:04
@Tussinelda
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:dass kein Mann als schlechter Vater gilt, wenn er nicht Zuhause bleibt
Oh doch, das gilt er. Selbst du hast mir in vielen Threads schon Feuer gegeben, wenn ich geschrieben habe, das Kind gehört zur Mutter.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wenn ein Mann beschissen Auto fährt, dann fährt er beschissen Auto, dies wird aber weder als geschlechtsspezifisch gewertet, noch auf die ganze Geschlechtergruppe übertragen.
Das liegt eventuell daran, dass der Fahrstil von Männern tendenziell anders ist als der von Frauen, und außerdem dass sich die Begriffsdefinition von $beschissen_fahren häufig unterscheidet. Ich persönlich verstehe darunter v.A. eine zu langsame Fahrweise (eher typisch für Frauen). Deine Definition ist möglicherweise abweichend.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Wenn Männer schlechte Laune oder einen schlechten Tag haben wird dies nicht auf ihr Geschlecht bezogen (die hat bestimmt ihre Tage).
Nein, das stimmt nicht. Wenn ein Mann schlechte Laune hat, unterstellt man ihm, entweder gestern gesoffen zu haben, dass die Zigaretten alle sind oder dass seine Olle ihn nicht ranlässt.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Männer können sich kleiden, wie sie wollen, ohne als sexuell freizügig oder verfügbar zu gelten.
Falsch, eine leichtbekleidete Frau gilt auch nicht als sexuell verfügbar (zumindest wenn der Mann in der Westlichen Welt sozialisiert wurde).
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Sex mit vielen verschiedenen Partnern macht einen Mann nicht zur Schlampe.
In christlichen Wertesystemen sehr wohl. Promiskuität gilt als Ehebruch (vgl. Matthäus 5,28).

Fazit: du siehst die angebliche Frauenbenachteiligung sehr einseitig.


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24.02.2016 um 19:26
Es gibt da so einen lustigen Song, der heißt "Lasse Redn" von den Ärzten. Glaube der passt hier ganz gut.
Und ich habe noch keinen Preis gekriegt, weil ich so geil Autofahren kann. Wo ist der Vorteil?


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