Strafe für Speisereste in All you can eat Restaurants?

@Threadthema

Wieder so ein Tropfen auf den heißen Stein, dem höchsten irgendwelche Idealisten etwas abgewinnen können. Wenn man schon Denkanstöße geben will, dann bitte in Form von Aufklärung über strukturelle Zusammenhänge, die Verschwendung erst ermöglichen. Der Restaurantgast, der seinen Teller nicht aufisst, hat damit nämlich rein gar nichts zu tun.

Ganz davon abgesehen, dass es selbst bei dieser verqueren Sichtweise sinnvoller wäre, die Portionen dann einfach kleiner zu machen. Denn was erstmal zubereitet ist, ist ja so oder so "verbraucht".

Ich seh das Problem auch nicht. In unseren Xl-Schnitzel, Flatrate- Fresstempeln gibts "Doggi-bags" oder die Kueche packt den Rest ein! Ich wuerd nirgendwo essen gehn, wo ich fuer den vollen Preis halbe Teller krieg mit Designerportionen und hinterher auf dem Heimweg noch ein Doener futter um satt zu werden!
:pony:

Ich empfinde eine solche Regelung als nicht weiterführend.

Eine Person, die ein Essen in einem Lokal bestellt, kann im Voraus selten abschätzen, wie groß die Portion sein und ob die Portion vielleicht zu groß sein wird.

Eine Person würde im Endeffekt für etwas bestraft werden, was nicht einer bösen Absicht entspricht, sondern lediglich aus einer Unkenntnis der Portionsgröße heraus resultiert.

Wenn man davon ausgeht, dass die Personen für das Essen bezahlen, das sie bestellen, kann man auch die gute Absicht voraussetzen, den Teller nach Möglichkeit zu leeren.

Das nehme ich auch gerne an, ich weiss zwar dass man von aussen nach innen das besteckt wählt aber dran halten tu ich mich trz nie 😁😂 @hallo-ho

@fumo

Man kann sich aber auch das Essen einpacken lassen um einer Strafe zu entgehen.

@Streuselchen

Streuselchen schrieb:Man kann sich aber auch das Essen einpacken lassen um einer Strafe zu entgehen.

Ja, das kann man jetzt sogar schon machen. Der einzige Unterschied bestünde darin, dass der Lokalinhaber weniger Abfälle hat und die Entsorgung dem Endverbraucher unterliegt!

@paranomal

paranomal schrieb:Wenn man schon Denkanstöße geben will, dann bitte in Form von Aufklärung über strukturelle Zusammenhänge, die Verschwendung erst ermöglichen. Der Restaurantgast, der seinen Teller nicht aufisst, hat damit nämlich rein gar nichts zu tun.

Hier liegt der Hase nämlich im Pfeffer begraben; oder so ähnlich. Das Problem sind keine Schnitzelstücke, die vielleicht auf einem Teller in einer Gaststätte zurückbleiben, sondern eher überhöhte Frischfleischbestände in Supermärkten, die am Ende nicht verkauft werden können und in der Mülltonne landen.

Ein Denksanstoß wäre es, Frischfleisch zugunsten von Tiefkühlfleisch zurückzudrängen, da Tiefkühlfleisch längerfristig planbar ist!

@aero

Ich kann mich den Ausführungen von @fumo nur anschließen. In einem Restaurant, wo einem das Essen gebracht wird, wäre es ein Unding, einen dafür zu bestrafen, wenn er die Menge nicht schafft.

Wie ist es den z.B. wenn jemanden von dem Essen schlecht wird? Dann ess ich es ja auch nicht auf, und dann soll ich auch noch zusätzlich zu dem schlechten Essen selber dafür zahlen, weil ich es nicht aufessen konnte?

Nein, ich finde eine solche Regelung für absolut unangebracht.

Was wäre denn dann der nächste Schritt? Eine Müllpolizei, die nachts die Mülleimer von Bürgern nach entwaigen Essenresten durchsucht, die eigentlich noch essbar wären und am nächsten Tag hat man dann nen Essenstrafzettel im Postkasten?

Bei All-you-can-eat Buffets könnte man evtl. darüber sprechen, wenn der Teller noch sehr voll ist und man es nicht mitnehmen will. Aber sonst nicht.

@BrOoS

BrOoS schrieb:Wie ist es den z.B. wenn jemanden von dem Essen schlecht wird? Dann ess ich es ja auch nicht auf, und dann soll ich auch noch zusätzlich zu dem schlechten Essen selber dafür zahlen, weil ich es nicht aufessen konnte?

Richtig, denn auch das sind Faktoren, die bei der Bestellung unvorhersehbar sind; und im Endeffekt würde die Person für einen Sachverhalt bestraft werden, der für sie im Voraus nicht oder nur kaum kalkulierbar war - also unvorhergesehen.

@fumo

Nein, wenn alle das tun würden, hätte der Lokalbetreiber keinen Unrat mehr und der Gast könnte sein Essen zu Hause aufessen = kein Unrat mehr vorhanden.

Da muss man sich über evtl zu kleine oder zu große Portionen dann auch nicht mehr aufregen, weils im Endeffekt keine Geige spielt wo man sein bezahltes Essen zu sich nimmt.

Problem an der Sache ist, das sich viele Leute blöd dabei fühlen etwas einpacken zu lassen. Das ist eben so ein Ostding ala "wir müssen sparen Muddi, lass dir die Haxe einpacken, da kochen wir morgen noch soljanka draus"

@aero
@fumo
@Streuselchen

Es gibt ja auch Lokale, die bieten Kinder- oder Seniorenportionen an, aber, wenn du dann den Kriterien nicht entspricht, sprich zu alt, oder nicht alt genug, verweigern sie einem diese kleineren Portionen und fordern einen auf, die großen zu nehmen, weil sie daran schlicht weg mehr verdienen!

Wenn ich also schon nicht mal die kleinere Portion essen darf, warum soll ich dann dafür zahlen, wenn ich die größere wissentlich nicht mal schaffen würde?

Erst gestern wieder bei unserem Schachtreff beim Griechen. Einer wollte einen Kinderteller bestellen, bei dem kein Salat dabei wäre. Beim Seniorenteller schon, weshalb der auch 2 € mehr kostet. (Aus gesundheitlichen Gründen wäre der Essig im Salat aber nicht gut für ihn!) Nach einigem hin und her wurde ihm das ausnahmsweise der Kinderteller gewährt.

Sorry für den Doppelpost!

@Streuselchen

Streuselchen schrieb:Problem an der Sache ist, das sich viele Leute blöd dabei fühlen etwas einpacken zu lassen. Das ist eben so ein Ostding ala "wir müssen sparen Muddi, lass dir die Haxe einpacken, da kochen wir morgen noch soljanka draus"

Wobei hier mittlerweile auch der Trend immer mehr in Richtung einpacken geht. Zumindest beobachtet man es immer öfters, dass viele Leute ihr Essen mitnehmen. Das Bewusstsein der Menschen schein sich doch langsam zu ändern. ;)

@BrOoS

Ja es wird schon etwas besser.. auch hier in der Großstadt. Aber vor einigen Jahren wurde man hier beim Griechen noch blöd angeguckt als man fragte, ob der Rest eingepackt werden könnte.
Einmal war ein Kellner so dreist und musste seinen Oberkellner fragen ob es da einen Aufpreis gäbe. Lol, fürs mitnehmen meiner schon bezahlten Essensreste !!!

@fumo
@BrOoS

Es ist ja auch eigentlich bis jetzt nur die rede von "a-y-c-e" restaurants wo dies gemacht wird.

Es soll in dem sinne von den gästen auch nicht so empfunden als das da jetzt kontrolleure nach dem ablegen der serviette um den tisch laufen und die teller "zensieren".

Vielmehr soll dieser symbolische € ein denkanstoss sein, beim belegen des tellers am bufett von vornherein nochmals daran zu denken.

Vllt. auch den eigenen kindern die schon mal öfters die "augen weiter haben wie den bauch" :D , dabei zu beraten wie sie den teller belegen.

Man könnte das auch vllt. so machen, das man die kinder mit dieser belehrung nicht am bufett überrascht, sondern das man schon zu hause vernünftig erklärend, die kinder darauf vorbereitet.

"Der papa und die mama wollten mal da mit euch hinfahren wovon eure schulfreunde erzählt haben, wo man soviel essen kann wie man will.

Aber wißt ihr, papa und mama machen das nicht so das sie sich den teller vollstapeln. Wir nehmen erst mal einen normalen teller. Und wenn wir dann weiter hunger haben nehmen wir immer wieder eine kleine menge.

Wir möchten kein essen wegwerfen, auch wegen den vielen menschen auf der welt die nicht so viel zu essen haben wie wir."

Ich finde man kann seine kindern auf vernünftige art zu hause schon in diese denkrichtung lotsen, und mit diesem ansinnen solch ein lokal dann besuchen, ohne, das man sie wie gesagt am bufett damit überrascht.



Der € "strafe" ist der symbolische tipp mit dem finger an das schwungrad der dampfmaschine, damit es sich von selber dann weiterdreht.

@aero

Was, wenn das Zeug einfach nicht schmeckt?

Man bestraft Kinder dafür, dass der Restaurantbetreiber schlecht kocht und entkoppelt sie gleichzeitig von einem natürlichem Umgang mit ihrem Hunger.

@interpreter



Das ist eine sache die jetzt noch in den kinderschuhen steckt.

Man kennt das aus vielen anderen situationen im leben wo etwas auf die gesellschaft zukommt und plötzlich kommen die fantasievollsten denkweisen

..."ja aber wenn das so ist was ist dann ?" ..

"was ist wenn sich das jemand einpacken läßt und er wirft es dann zu hause trotzdem weg ?"

.."Was, wenn das Zeug einfach nicht schmeckt?"

Also ich glaube man geht nur da etwas aufwendiger essen wo es einem auch schmeckt.

Und man kann sich für harmloseste dinge auch selber ins ungewiße hineininterpretieren. :D

@aero

Das ist ein relevanter Punkt. Und solche Dinge zu bedenken ist sicherlich die bessere Lösung als wenig ausgereifte Ideen auf die Menschen loszulassen unter vorgeblichen ethischen Gründen.

Aber mich beschäftigt eigentlich ein viel relevanterer Punkt.

Wenn der Restaurantbetreiber All-You-Can-Eat anbietet WEISS er was auf ihn zukommt. Es ist in die Kalkulation eingerechnet.

Der Restaurantbetreiber bietet höherer Mengen an und rationalisiert dafür seinen Produktionsprozess. Außerdem nimmt er höherer Preise als für eine "normale Portion" in dem WISSEN, dass die Gäste mehr essen.

Dafür wird der individuelle Service eingedampft weil der Gast sich selber bedient.

Der Betreiber tauscht also enorme Nahrungsmittelmengen (von denen übrigens eh ein großer Teil schlecht/kalt/trocken wird) mit entspechend höheren Kosten gegen die mit einem individuellem Service verbundenen Personalkosten.

Und so einer erdreistet sich dann den "ethischen" Finger zu erheben und den Kunden was über Verschwendung beibringen zu wollen.

Na guten Appetit.

Ich esse meinen Teller meist leer.
Wenn was übrig bleibt dann bei meinen Eltern und die haben biologische müllschlucker, also Hühner. Die kümmern sich um alle essensreste.
Mir ist erst einmal im Restaurant passiert das was über blieb, außer der nervigen Deko die immer liegen bleibt. Da bekam ich dann den Rest der Pizza eingepackt und die war ein gutes Frühstück am nächsten Morgen.
Dafür hatte die Pizza fast nen halben Meter Durchmesser (es gab nur klein und groß zur Auswahl ohne durchmesserangabe) und war endlich mal dicht genug belegt

@interpreter

interpreter schrieb:Wenn der Restaurantbetreiber All-You-Can-Eat anbietet WEISS er was auf ihn zukommt. Es ist in die Kalkulation eingerechnet.

Das wird hier als argument immer wieder angebracht.

Ist auch in dieser sichtweise im sinne des slogans. Wäre das gleiche wenn man sich in einem xxl-restaurant über die dimensionen beschwert.



Aber anscheinend ist das auch hier bei den a-y-c-e restaurants ausgeartet wie in so vielen bereichen der lebensmittelindustrie-und gastronomiedienstleistungen, wo die gesellschaft und größere mengen von lebensmittel zusammenkommen und sich das dann reibt..sprich nicht verwertetes, auch größeren ausmaßes, weggeworfen wird.

@aero

Ja auch die anderen Restaurants machen das jetzt.

Daher sind sie auch in der völlig falschen Position den Leuten irgendwelche Lehren zu erteilen.

Es gibt eine Möglichkeit wie Restaurantbetreiber sehr effektiv gegen Verschwendung von Nahrungsmitteln vorgehen können.
Keine All-You-Can-Eat Buffets anzubieten.

Eine Strafe einzuführen damit die Nahrungsmittel nicht auf dem Teller sondern in der Auslage schlecht werden, bringt es sicher nicht.