Wenn jeder Arbeitsversuch schief geht

@knopper

Also bitte... die Piloten sind ja wohl jetzt genug auf "die Straße" gegangen...

Zu behaupten, hier gibt es keine Demokultur, stimmt einfach nicht...

Arbeitskämpfe bspw. haben wir hier pro Jahr mehr als genug...

Was mich bei deinem Eintrag stört moric sind die Menschen, die wollen, aber nicht können und die man links liegen lässt. Menschen mit Legasthenie, Dyskalkulie, oder psychischen Störungen, so wie die Sozialphobie usw. usw. 

Du hast irgendwo recht, ja, aber dennoch bin ich der Meinung das wir besser bezahlt werden sollten - ich höre immer wir haben kein Geld, komischerweise schmeißen unsere Politiker es aber dauernd zum Fenster raus, wenn sie lustig sind. Aus dem Grund denke ich mir einfach, wenn doch so viel Kohle da ist, dann müssen wir auch nicht überall einsparen und verdienen mehr. Das ist einfach mein Fazit. Wir sind nicht so arm, wie immer getan wird. Wir müssen nicht für kleines Geld arbeiten. 

Und dann ist da halt die Sache mit dem, was ich oben schrieb. Diese Menschen wollen, können aber nicht und man hilft ihnen nicht. Oftmals erkennt man es auch nicht an, oder sie enden am Fließband. Man schiebt sie einfach ab. Die können sich nicht hocharbeiten, tolle Ausbildungen und Studiums machen. Und die Bevölkerung ist nun mal 50/50. Leute mit Problemen und Leute, die ihren Platz leichter finden und Möglichkeiten haben. 

Dein Satz man ist seines eigenes Glückes Schmied passt also eher ins allgemeine Leben, aber nicht in die Arbeitswelt, definitiv nicht. Denn dort werden dir dauernd Steine in den Weg gelegt. Ich weiß ich bin jetzt etwas vom Thema abgekommen und bin hier gerade in einer völlig neuen Topic, aber ich musste es einfach ansprechen. 

Mir raucht hier der Kopf. Das Thema ist sehr schwer. Es ist nun mal sehr persönlich und jeder weiß, wie hart der Alltag ist. Aber darüber beschweren wir uns schon seit Jahren und ändern tut es doch nichts. Darum sind meine Worte eigentlich völlig vergeudet. Da es jedoch Spaß macht mit euch zu reden, komm ich nicht drum herum. Ich finde euch hier sehr sympathisch. 

@knopper
Dann treib dich in entsprechenden foren rum und suche leute. Der aufwand sollte dir die sache schon wert sein, wenn du wirklich was ändern willst. Zu warten, dass andere was auf die beine stellen und dann denen beizutreten ist zwar einfach und bequem, aber anscheinend machst ja niemand. Also nicht reden, sondern handeln. Bau dir ne gruppe auf, die bereit sind mitzuziehen und dann losgehts.

Bisher unterscheidest du dich nich von anderen. Du beschwerst dich über vorurteile, bist aber selbst vourteilsbehaftet (ich sag nur hartzer sind nicht faul, aber öffentlicher dienst ist super entspannt), du beschwerst dich darüber, dass alle sich nur beschweren und niemand auf die strasse geht, bekommst selbst den hintern aber auch nicht hoch und stellst was auf die beine: alleine bringt nichts, gabs schon, wir brauchen einen kompletten generalstreik.

Ja dann los such dir aus jedem bereich unzufriedene leute aus, koordiniere, forme ein netzwerk. In zeiten des internets und der spezialforen für JEDEN beruflichen bereich, in dem ein thread erstellt und das vorhaben vorgestellt werden kann, sollte es gar nicht sooo schwer sein eine gruppe um sich zu bilden, die die gleichen oder ähnliche ziele hat. Der rest ist dann nur noch "simple" koordination. Viel erfolg :)

Stadttaube schrieb:Was mich bei deinem Eintrag stört moric sind die Menschen, die wollen, aber nicht können und die man links liegen lässt. Menschen mit Legasthenie, Dyskalkulie, oder psychischen Störungen, so wie die Sozialphobie usw. usw.

Okay... das ist aber wieder ein ganz anderes Fass, dass ich in meinem Beitrag nicht aufgemacht habe... Beeinträchtigungen oder Erkrankungen führen natürlich dazu, dass auch Rücksicht genommen werden muss... und ich denke, da liegt vieles noch im argen. Es ist ja so schon schwer genug, sich gegen die Konkurrenz am Arbeitsmarkt durchzusetzen, wenn man nicht gerade, wie es aussieht, Ergo oder Physio wird ;-) ...

Im Gesundheitswesen kann man wirklich noch viele Jobs schnell bekommen (wenn man die entsprechende Ausbildung hat), aber das hat auch seine Gründe... schlechte Bezahlung für Knochenjobs mit viel Verantwortung... so würde ich die Arbeit in den Gesundheitsberufen (und zwar alle) beschreiben.

Chef- und Oberärzte mal ausgenommen... zwar auch unter Umständen Knochenjobs mit viel Verantwortung, aber die Bezahlung ist schon mal gut... auch als Niedergelassener kann man noch gut Geld machen... bspw. in einer Radiologie-Praxis... Hausärzte verdienen wiederum nicht soooo besonders...

Stadttaube schrieb:Du hast irgendwo recht, ja, aber dennoch bin ich der Meinung das wir besser bezahlt werden sollten - ich höre immer wir haben kein Geld, komischerweise schmeißen unsere Politiker es aber dauernd zum Fenster raus, wenn sie lustig sind.

Ja, klar, müssen Jobs besser bezahlt werden... Deutschland, das wissen die meisten gar nicht, ist ein Niedriglohn-Land... wir haben unseren Aufschwung auch auf dem Rücken der Bürger erlangt... mit Scheißbezahlung und Niedriglohnjobs... und das in weiten Teilen auch so geblieben.

moric schrieb:Chef- und Oberärzte mal ausgenommen... zwar auch unter Umständen Knochenjobs mit viel Verantwortung, aber die Bezahlung ist schon mal gut... auch als Niedergelassener kann man noch gut Geld machen... bspw. in einer Radiologie-Praxis... Hausärzte verdienen wiederum nicht soooo besonders...

Da muss man aber auch erstmal hinkommen! Die Ausbildung zum Arzt ist die Hoelle pur!

Alarmi schrieb:Da muss man aber auch erstmal hinkommen! Die Ausbildung zum Arzt ist die Hoelle pur!

Klar, ist kein Spaziergang, aber zu schaffen... eine Hürde ist ja schon mal der NC.

@moric
Nicht, wenn Du Wartezeit zum Studienbeginn in Kauf nimmst.

Alarmi schrieb:Nicht, wenn Du Wartezeit zum Studienbeginn in Kauf nimmst.

Das können aber schon mal drei Jährchen werden...

Viele machen in der Zwischenzeit eine Ausbildung zur Krankenschwester oder etwas ähnliches Berufsverwandtes... und das wird auch ganz gerne gesehen. Die Klinikleitung sieht so etwas ganz gerne, wenn jemand da sich schon vorher "verdient" gemacht hat als eher taufrische Absolventen zu bekommen (auch wenn die ihr PJ schon gemacht haben).

Oh ja, Ärzte... Latein lernen, Körper, Wirkstoffe (Medizin), Krankheiten... Das ist kein Zuckerschlecken. Das ist noch schlimmer als Jura und vom Stress her schlimmer als Koch.
Man braucht da eine ungeheure Belastbarkeit.

sunshinelight schrieb:Oh ja, Ärzte... Latein lernen, Körper, Wirkstoffe (Medizin), Krankheiten... Das ist kein Zuckerschlecken. Das ist noch schlimmer als Jura und vom Stress her schlimmer als Koch.
Man braucht da eine ungeheure Belastbarkeit.

Ach das sehen die meisten Leute doch garnicht...oder die doppel und dreifach Schichten wenn man im Krankenhaus arbeitet..oder wenn einem malwieder ein Patient unter den Händen wegstirbt...die Leute sehen doch nur "Oh der verdient so viel Geld als Arzt!".

@Nerok
Ich finde, das genau das allgemein das Problem in der Gesellschaft ist - dass der eine dem anderen nicht das Brot ueber Nacht goennt! Genau wie wenn die Piloten streiken. Garantiert kommt jedesmal jemand, der meint, aufzeigen zu muessen, wie wenig doch Altenpfleger verdienen. Ich muss mich dann jedes Mal fragen, was eins mit dem anderen zu tun hat!

Hallo!


Vielleicht hast du einfach noch nicht das richtige gefunden!

Wenn es jemand interessiert, könnte ich mal meine Erfahrung erzählen:


Ich (mittlere Reife) machte zuerst eine Ausbildung als Friseurin, da meine Mutter ein Geschäft hat.
Ich hatte zwar die besten Noten in der Berufsschule aber die Arbeit lag mir überhaupt gar nicht.  Ich machte so viele Fehler und konnte mich einfach nicht konzentrieren.

Je mehr Stress und "äußere Einflüsse" es gab, umso mehr Fehler machte ich.
Ich schnitt mich in den Finger, verschnitt die Leute und war völlig neben der Spur.
Ich dachte mir jeden Tag ich halte das nicht mehr aus.

Es wurde wurde mir gesagt, ich würde einfach mit Absicht und aus Schlamperei so handeln.
Jeden Tag dachte ich, ich kann nicht mehr.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung machte ich eine sofort eine neue Ausbildung als technische Zeicherin.
Ich arbeite in dem Beruf nun seit 8 Jahren und alles läuft super - weil das einfach das richtige für mich ist. Ich sitze hier im Büro und kann mich auf meine Arbeit konzentrieren.
Die äußeren Einflüsse (was bei mir denke ich das Problem war) sind relativ gering, da klappt es auch mit der Konzentration.
Dabei konstruiere ich nun Bauteile was sehr viel schwerer ist als Haare zu schneiden.

Also einfach nicht aufgeben.
Finde das "Richtige für dich" - nicht etwas Ähnliches!

boredculture schrieb:deshalb bin ich auf meinen vater auch nicht gut zu sprechen, weil ich "nur" studiere, im gegensatz zu meiner kleinen schwester, die mit ihrer Ausbildung "das geld ranschafft". das waren seine worte

Vielleicht liegt da auch ein bisschen des Pudels Kern. Kann es sein, dass du der erste in deiner Familie bist, der studiert und eben keine Ausbildung macht und danach einfach "malochen" geht? Es ist gar nicht so einfach, sich abzugrenzen, anders zu sein. Manchmal schlägt sich das auch völlig anders nieder im Leben als man eben erwarten würde.

Ich finde mich ein bisschen in dem wieder, was du schreibst - mein erstes Studium hab ich auch abgebrochen (war ebenfalls die erste in meiner Familie, die angefangen hat zu studieren und dafür Spott und Häme geerntet hat). Ich habe dann eine Ausbildung gemacht, eine Weile in dem Beruf gearbeitet, aber jeder Tag war eine Qual, ein Kampf, bis mir klar war, es kann so nicht weitergehen. Also doch noch mal Studium, diesmal auch zu Ende (BWL ist jetzt nicht so anspruchsvoll) und danach hat sich mir eine völlig andere Welt erschlossen.
Auf einmal fand ich etwas, das mir Spaß machte und jetzt gehe ich überwiegend gern zur Arbeit. Ja, freie Wirtschaft und Teilzeit. @knopper Ist nicht mal selten in meiner Branche.

Ich hätte nie gedacht, dass es mich einmal in die Richtung verschlägt, ich kannte niemanden, der den Job gemacht hat, hatte vorher keinen Bezug dazu, aber plötzlich entdeckte ich bislang völlig verbuddelte Talente und Begabungen.

Gib die Hoffnung nicht auf und lass dich nicht entmutigen. Ich glaube, es gibt den richtigen Job da draußen, auch für dich.

Durchfall schrieb:Gib jetzt nicht den anderen Schuld.

Ich gebe niemanden die Schuld, das kam vielleicht missverständlich rüber.  Außerdem habe ich ja meine Nische gefunden. Ich mag meinen Beruf, auch wenn er hin- und wieder stressig sein kann. Aber das gehört ja dazu.

Aber warum sich bis zum Umfallen für etwas anstrengen für das man weder Nerv noch Freude hat? Sowas kann leider auch während des Ausbildungsweges geschehen.
Es ist eigentlich leicht anderen Faulheit und Disziplinlosigkeit zu unterstellen (Nein, ich meine jetzt nicht mich) vor allem, wenn man die Person nicht kennt.
@boredculture hat ja geschrieben, sie würde als langsam und unkonzentriert bezeichnet, was aber keineswegs darauf schließt, sie sei irgendwie faul. 


@sunshinelight 

Ich halte Teamfähigkeit und Überredungskünste auch nicht unbedingt zu meinen Stärken. Dafür anderes 

GranaPadano schrieb:Vielleicht liegt da auch ein bisschen des Pudels Kern. Kann es sein, dass du der erste in deiner Familie bist, der studiert und eben keine Ausbildung macht und danach einfach "malochen" geht? Es ist gar nicht so einfach, sich abzugrenzen, anders zu sein. Manchmal schlägt sich das auch völlig anders nieder im Leben als man eben erwarten würde.

Ja, ich glaube Erwartungen der Familie können auch das Berufsleben beeinflussen. Aber es muss 

Pallas schrieb:Überredungskünste

Das habe ich mit Überzeugungskraft auch nicht gemeint.
Sondern deinen Standpunkt, den du gut vertreten kannst.
Es plausibel für andere zu machen.

Überreden ist eine Form der Manipulation.

@sunshinelight

Gut, ich habe Überredungskünste und Überzeugungskraft gleichgesetzt. 

Aber für beides braucht man bestimmt Selbstbewusstsein.

Delikt schrieb:Nach der abgeschlossenen Ausbildung machte ich eine sofort eine neue Ausbildung als technische Zeicherin.

Oh, eine Kollegin!
Mir ging es ähnlich wie dir. Ich habe zuerst eine Ausbildung zur Konditorin gemacht, was mir nicht sonderlich gefallen hat. Später habe ich die Ausbildung zur technischen Zeichnerin begonnen. Damit bin ich nun auch sehr zufrieden und ich mache diese Arbeit sehr gerne. :)

@boredculture

boredculture schrieb:das problem ist ja, ich hatte schon berufe gefunden die mir wirklich spass gemacht haben ( zb bauzeichner) weil mir die lehrer sagten ich hätte ein naturtalent fürs zeichnen. als kind und teenie konnte ich super zeichnen (heute habe ich das interesse dafür iwie verloren). aber aufm praktikum wurde ich eines besseren belehrt. aber ich dachte mit 15 es wäre das sprungbrett für meine ausbildung . na toll

Die Frage ist ja, machte dir das Praktikum Spaß, oder bist du nur davon ausgegangen, dass Bauzeichner ein Beruf für dich sei, weil dir die Lehrer sagten, dass du ein Naturtalent dafür hast?

Wenn dir das Praktikum Spaß machte, kannst du dich ja weiter informieren und dich nicht gleich von irgendwem entmutigen lassen. Wie jemand einigen Seiten vorher schon meinte, in dem Bereich arbeitet man meistens mit CAD-Programmen, dementsprechend ist es eher nebensächlich gut zeichnen zu können.

sunshinelight schrieb:Oh ja, Ärzte... Latein lernen, Körper, Wirkstoffe (Medizin), Krankheiten... Das ist kein Zuckerschlecken. Das ist noch schlimmer als Jura und vom Stress her schlimmer als Koch.
Man braucht da eine ungeheure Belastbarkeit.

Das stelle ich mir auch äußerst anstrengend vor. Ich selbst habe die Ausbildung zur Krankenpflegerin abgebrochen, weil ich mit der Praxis überhaupt nicht zurechtgekommen bin.

Pyrite schrieb:mit CAD-Programmen

Was sind denn CAD-Programme?

@boredculture
Mir gehts ähnlich... Abi mit 1,9, aber Naturwissenschaft lag mir nicht, daher Uniabbruch ohne Ausbildung. Jegliche versuche an Arbeit und Ausbildung zu gelangen scheiterten bisher daran, dass ich zu langsam bin. Und vermutlich fehlt es mir an Ausstrahlung beim Vorstellungsgespräch/Probearbeiten.

Naja, jetzt beziehe ich erst mal Hartz IV und bekomme im August mein 2. Kind. Irgendwie muss man die Zeit ja überbrücken. 
Mein Plan ist jetzt, ein Praktikum zu finden und danach bewerbe ich mich einfach nur noch auf einen einzigen Ausbildungsberuf. Vielleicht klappt es ja mal...

Es ist nur so unmotivierend und deprimierend, wenn man sich schon sehr um Schnelligkeit bei der Arbeit bemüht, es aber einfach nicht ausreicht. 

Streuselchen schrieb:Ich frag mich ernsthaft ob ich dir mal einen Crashkurs in Sozialkompetenz spendieren soll.

Also du kennst mich ja nicht. Aber mir wurde schon oft gesagt, dass ich sehr sozialkompetent bin. Deswegen denke ich, dass ich auch diese Lage beurteilen kann.
Da ich beruflich ja auch eine Führungsrolle habe, geht es ja nicht ohne sozialkompetenz.

Die meisten Menschen können halt nix besonderes. Finde nicht dass das jetzt eine so kontroverse Erkenntnis ist.