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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

1.157 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Rassismus, Ethnopluralismus, Kulturelle Aneignung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:39
@Tussinelda

Sicherlich kannst du den abwertenden Part markieren. Da warte ich nur drauf.

American Indians sind besonders anfällig eine Spielsucht zu erleiden und das ist Realität. Die Gründe dafür sind vielfältig und Auswirkungen von Rassimus zählen sicherlich dazu.
Aber ich warte nun auf den abwertenden Part.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:43
@capspauldin
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Zumindest ist heute bei vielen das Bild der American Indians von Spiel und Alkoholsucht geprägt.
Was nicht völlig grundlos so ist, aber auch das nur in engen Grenzen. Wobei das Thema Spiel auch durch das Glücksspielprivileg mit den first nations verknüpft ist, weniger nur wegen eigener Spielsucht.

Ich muss zugeben, mein Blick richtet sich eher auf Südamerika. Und da schaue ich schon nach Dokumentationen, die im Fernsehen laufen. Und da fällt nur zumindest auf, dass es tolle Dokus über die Natur gibt. Über das Leben der Menschen in Südamerika gibt es relativ wenig.
In den Nachrichten kommt Südamerika wenig vor. Da wird mal ein Zweizeiler über eine Wahl eingestreut und das war es auch, oder mal gerne über Rekordfunde an Kokain.

Wenn ich mit weniger lateinamerikaphilen Leuten spreche, haben die schon großes Interesse, aber auch völlig abenteuerliche Vorstellungen. Es gibt Leute, die wollen nicht nach Lima, weil sie Angst vor Anacondas haben, als ob sich so ein 8m Tier in einer Stadt mit 8 Millionen Einwohnern bewegen würde.

Am meisten nervt mich, dass Südamerika mit Drogen gleichgesetzt wird. Auch durch Lima laufen keine Typen, mit ner Maschinenpistole unter einem Arm und ein paar Plastikbeuteln mit 'Backpulver' in der Anderen. Peru, obwohl zweitgrößter Kokainproduzent der Welt, ist in seinem Alltagsleben davon fast nicht berührt, einfach weil das in so entlegenen Gebieten stattfindet, dass man da nur mit Vorsatz hinkommt, wenn überhaupt.

Da wird auch niemand wegen Kinderbüchern traumatisiert. Aber ein bisschen mehr Interesse würden sich viele schon wünschen.
Sehr viele Peruaner der Mittelschicht waren wenigstens einmal in Europa, Rom, Paris etc und viele andere wollen das noch. Umgekehrt ist das nicht so.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:43
@DalaiLotta

Ich bekomme es vom Kopf her nicht zusammen, dass man diese in meinen Augen hysterischen Meinungs -und Wortverbote mit historischer Verzerrung und imperialistischen Großherrentum begründet und gleichzeitig aber Marktgesetze mal gar nicht erst anspricht und noch besser, Dreads im gleichen Atemzug als sensitive Würdigung interpretiert. Beiden gemein ist doch die Fokusierung ethnischer, oder kultureller Ideale, die für jene, die sie verwenden, einen Mehrwert darstellen. Keine Ahnung, wie viele Leute ich im Laufe meines Lebens kennengelernt habe, die als Begründung ihres kulturellen Fetisches, eben in Wahrheit vielmehr ihre Vorstellungen von naturgerechter Männlichkeit/Weiblichkeit da reingesponnen haben, auch weil es reinpasst. Gerade bei den Dreadköpfen. Ebenso verhält es sich mit Yoga. Würdigung? Die Übungen an sich ja, aber das Drumrum ist doch ziemlich durch.

Das ganze Konzept dieser unseeligen Bewegung muss meiner Meinung nach in die Tonne gekloppt werden. Es führt immer wieder nur dazu, dass um bestimmte Ethnien, Kulturen ein großer Zaun mit Stacheldraht gezogen wird, es ist ein ewiger Rückschritt, welcher sich gegen die Offenheit und Weitergabe, wenn auch verzerrende Darstellungen durchaus ein Anlass für Kritik ist, verschließt. Der große Zeigefinger deutet eben nicht nur, er verbietet… Ein gutes Bild, die Cancel Culture zu canceln, höchste Zeit, dass wir unsere unterschiedlichen Positionen wieder einigermaßen ertragen lernen und eine Streitkultur entwickeln, jenseits von Verboten oder moralischer Ächtung. Gerlind möchte ich an dieser Stelle gerne grüßen.

Ein Problem dieser Debatte ist, dass sie aktiv Randgruppen konstruiert, dass Menschen da mit reingezogen werden, die sich eventuell gar nicht selbst über Kultur, Haare oder Trommeln oder Lendenschutz, Musik... identifizieren, nur weil der Ur-Urgroßvater mal dort irgendwie involviert war. Es ist auch etwas komplett anderes ob ich Menschen ihre Ländereien stehle und ihre Ressourcen ausbeute oder ob diverse Darstellungen veraltet, klischeebeladen daherkommen. Also: Kritik ja, Verbote nein.
Kultur im weiteren Sinne ist nichts Materielles. Es ist ein Mischprodukt, welches sich über Veränderung definiert und immer großen Hunger hat... Ich meine damit also keine Landnahme oder Plünderung von Ressourcen. Zudem ist der Begriff der kulturellen Aneignung ziemlich daneben. Mich erinnert er wahrscheinlich nicht zufällig an Enteignung und vor allem daran, dass nach der Aneignung, der "Betrogene" seinen eigenen Kulturladen eigentlich schließen müsste, was aber nicht der Fall ist. Treffender wäre, kulturelle Verbreitung, die natürlich trotzdem Gegenstand von Kritik werden kann.
Ich denke je homogener und naturhafter, desto undurchdringlicher der Zugang, desto unüberwindbarer scheinen die Unterschiede. Und mir kommt es so vor, dass genau die Bewahrung dieses identitären Kerns der ideologische Antrieb woker Aktivisten ist. Die Konsequenz im Alltag ist letztlich Verunsicherung gegenüber Menschen, die sich meist einfach nur einen normalen Umgang mit ihnen wünschen.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:45
@capspauldin
Für mich ist es abwertend, die Spiel- und Alkoholsucht ohne die Gründe zu nennen als realistisches Bild der native Americans im Gegensatz zu der stereotypen rassistischen Darstellung einzubringen. Gerade dann, wenn es um deren Diskriminierung geht.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:47
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Was nicht völlig grundlos
Ohne Frage. Eine generationsübergreifende Depression, Reservate und struktureller Rassimus waren da ja auch nur ein Brennglas.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Für mich
Gut, dann ist es mir egal da die Abwertung einfach nicht stattfand.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 14:53
Zitat von FiernaFierna schrieb:Und das ist beim "Edlen Wilden" ungefähr genauso.

Es handelt sich hier nicht um eine "Würdigung" sondern um schlichte Projektion.
Das ist der Ausdruck eigener, zutiefst antimodernistischer und antizivilisatorischer Sehnsüchte. für die die vermeintliche, vollkommen herbeifantasierte Lebensweise irgendwelcher "Wilder" als Archetyp herhalten muss.

Auf der einen Seite Menschen in einer Art genuinem Urzustand, im Einklang mit der Natur, frei, spirituell, tugendhaft.
Dem Gegenüber die mechanische, konstruierte Fremdkörper-Realität, verkommen, verroht, dekadent, die allem Metaphysischen entsagt.

Spinnereien, die man in irgendeiner "gutartigen" Primitivität zu sehen glaubt. Aber diese Primitivität ist überhaupt Anlass der vermeintlichen "Würdigung".

In gleichwertigen Menschen würde man sowas gar nicht erkennen können.
Ein gleichwertiger Mensch muss erstmal real sein - und das ist Winnetou nun mal nicht. Ich sage also Winnetou knallhart ins Gesicht: Du bist keine reale Person, sondern nur eine Fantasiegestalt, so leid´s mir tut.

Deshalb kann eine Würdigung von Winnetou und das, was er verkörpert, auch nur werkimmanent geschehen. Winnetou wird einer verrohten Siedlerwelt der Weißen gegenüberstellt als Figur des Herzens und der Natürlichkeit, wie sie jeder Mensch in sich erhalten soll. Er steht für die Seele und ihre metaphysische Existenz, für die Religiosität und Spiritualität des Menschen, für die Liebe, die den Menschen in sich heilen soll.

Mehr kann Winnetou nicht sein, denn er ist eine literarische Symbolgestalt. Er steht für jeden Freiheitsliebenden und Naturverbundenen und Friedfertigen und wurde dadurch zum Mythos einer Generation, die den Krieg hinter sich lassen will. Er verkörpert die Hoffnung auf eine bessere Welt ohne Krieg, Hass und Umweltzerstörung. Er ist ein Teil von uns allen. Damit bekommen die Indigenen Völker die höchste Würdigung überhaupt, weil sie für das Beste in uns stehen.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 15:03
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Mehr kann Winnetou nicht sein, denn er ist eine literarische Symbolgestalt. Er steht für jeden Freiheitsliebenden und Naturverbundenen und Friedfertigen und wurde dadurch zum Mythos einer Generation, die den Krieg hinter sich lassen will. Er verkörpert die Hoffnung auf eine bessere Welt ohne Krieg, Hass und Umweltzerstörung. Er ist ein Teil von uns allen. Damit bekommen die Indigenen Völker die höchste Würdigung überhaupt, weil sie für das Beste in uns stehen.
Schade nur, dass man mit Zuckerguss nicht die Welt heilen kann.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 15:28
Zitat von DalaiLottaDalaiLotta schrieb:Schade nur, dass man mit Zuckerguss nicht die Welt heilen kann.
Die Literatur kompensiert unsere harte Wirklichkeit, das ist ihre Funktion und auch ihr Recht. Wobei die heutigen Indigenen Völker teilweise geradezu dazu einladen, das Bild des Edlen Wilden weiterhin als literarisches Motiv zu verwenden, denn es gibt immer wieder Dokus, wo die Lebenswelt der Indigenen Völker als letzte Ressource der Menschheit vorgestellt wird, als letzter Ort, wo die Zivilisation noch nicht vollkommen vorgedrungen ist, deren Schamanen teilweise tatsächlich glauben, mit ihren heiligen Riten die Mutter Erde zu heilen, mit dem Glauben, dass dies nur mit ihren heiligen Ritualen geschehen kann. Das ist sehr faszinierend und nährt natürlich die romantische Sehnsucht, die im literarischen Motiv des Edlen Wilden steckt.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 15:33
Durch kulturelle Aneignung und kulturelle Vermischung hat sich die Menschheit stets weiterentwickelt.

Dreads und Reggae für weiße Musiker verbieten zu wollen, ist m. E. schlussendlich das gleiche Konzept, wie das der identitären Bewegung, die kulturelle Vermischung verhindern will und eine ethnisch homogene europäische Kultur anstrebt.
Dann aber bitte auch Rap (Ghettokultur der Schwarzen), Blues (Sklaven auf Baumwollplantagen), Gospel (hat die afroamerikanische Religiosität geprägt), Soul (dessen Ursprünge Gospel sind), Jazz (wurde zur Zeit der Black Power Bewegung als schwarzes Ausdruckmittel versstanden) für weiße Musiker ächten.

Rhythmen und Instrumente sind von einem Kontingent zum anderen gewandert und haben Musik zu einer universellen Sprache gemacht.

Ach ja, ich habe selbst in meiner Jugend Dreads getragen. Damals ist man noch von Rechten angegriffen worden.
Und noch etwas: in Israel gibt es einen jüdisch orthodoxen Reggae Musiker ist (ein guter noch dazu): Matisyahu
Würden da deutsche cancel culture Aktivisten auch über kulturelle Aneigunug sprechen?

"Die Revolution frisst ihre Kinder" oder "die sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht", würde hier schon passen.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 15:37
Noch eine Anmerkung: In Nordkorea sind 28 Haarschnitte erlaubt. Alles andere wäre kulturelle Aneignung und ist streng verboten. :)


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 15:58
@Judith123
Erkläre doch bitte mal, wieso eine andere Frisur als die 28 dann kulturelle Aneignung sein soll. Geht es nicht eigentlich um was anderes?


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 16:18
Mit der Frisurenanordnung soll der "verderbliche" Einfluss der westlichen Welt verboten werden. Moderne Frisuren, gefärbte Haare etc. stehen für die westliche Lebensweise, Dekadenz etc..
Inzwischen sind, glaube ich, nur noch 15 Haarschnitte erlaubt.

War aber auch eher ironisch gemeint von mir.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 16:28
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Das ganze Konzept dieser unseeligen Bewegung muss meiner Meinung nach in die Tonne gekloppt werden. Es führt immer wieder nur dazu, dass um bestimmte Ethnien, Kulturen ein großer Zaun mit Stacheldraht gezogen wird, es ist ein ewiger Rückschritt, welcher sich gegen die Offenheit und Weitergabe, wenn auch verzerrende Darstellungen durchaus ein Anlass für Kritik ist, verschließt. Der große Zeigefinger deutet eben nicht nur, er verbietet… Ein gutes Bild, die Cancel Culture zu canceln, höchste Zeit, dass wir unsere unterschiedlichen Positionen wieder einigermaßen ertragen lernen und eine Streitkultur entwickeln, jenseits von Verboten oder moralischer Ächtung.
Diese Cancel Culture der Woke-Bewegung erinnert mich persönlich sehr stark an das, was ich zur Mafia in Italien las, dort werden nämlich heutzutage auch eher solche Methoden angewandt, um den Gegner wirtschaftlich und gesellschaftlich zu ruinieren. Es ist ein gesetzloses Verhalten, das dann angewendet wird, wenn der Gegner nicht auf legale Weise an der Ausübung seiner Grundrechte gehindert werden kann. Es geht in Richtung militantes Mobbing im großen Stil.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 17:57
Die ursprüngliche "Woke-Bewegung", das Wort "woke" kommt aus dem Afroamerikanischen, entstand in den 30iger Jahren in den USA, um gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus zu kämpfen. Wer die Geschichte der USA aus dieser Zeit kennt, braucht dafür keine Erläuterung. Schließlich beschränkte sich die "woke-Bewegung" über Jahrzehnte auf die USA, bis sie mit der "Black-Lives-Matter"-Bewegung nach Europa und Deutschland schwappte.
Was dann passierte, war sicher nicht im Sinn der Menschen, welche die Bewegung ursprünglich gegründet hatten. "Cancel Culture" und "Woke-Bewegung" verbanden sich, was daraus wurde, sehen wir jetzt. Die Anhänger dieser Bewegung fragen gar nicht erst die Betroffenen, sondern beschweren sich lautstark und stellen Behauptungen auf, womit sie die Menschen gegeneinander aufhetzen. Mit Argumenten kommt man bei den Anhängern nicht durch, diese leidvolle Erfahrung haben Fachleute und Wissenschaftler in den USA seit Jahren gemacht.

Karl May ist das neueste Opfer, obwohl er selbst von sich sagte, dass er ein Märchen- und Geschichtenerzähler sei, womit er recht hatte. Er erhob nie den Anspruch, Ethnologe, Forscher oder Journalist vor Ort zu sein.

Mich erinnert das Ganze an den Film "Das Leben des Brian" - "Er hat Jehova gesagt".

Ein Tip: wer sich für das Leben der Völker Südamerikas im 19. Jahrhundert interessiert, dem kann ich die Bücher "Meine Reise in die brasilianischen Tropen", sowie "Reisestudien im westlichen Südamerika" von Therese von Bayern empfehlen. Die Dame war Zoologin, Botanikerin, Ethnologin und Reiseschriftstellerin.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 18:12
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Sehr viele Peruaner der Mittelschicht waren wenigstens einmal in Europa, Rom, Paris etc und viele andere wollen das noch. Umgekehrt ist das nicht so.
Wirklich nicht? Ich dachte, das viele Europäer sich gern Machu Picchu ansehen möchten, also diese Berg-Stadt der Inka.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 18:31
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wirklich nicht? Ich dachte, das viele Europäer sich gern Machu Picchu ansehen möchten, also diese Berg-Stadt der Inka.
Richtig. Dieser Tourismus ist aber meist objektisiert. Man schaut sich tote Gebäude an, irgendwas was vor Jahrhunderten mal gelebt hat... mit den Menschen dort setzt sich niemand auseinander - das erlebe ich in jedem Ort der Welt. Meistens frage ich auf dem Rückflug beim smalltalk mal paar Leute warum sie hier sind - dies anschauen, das anschauen, das volle Programm.
Abends mal in Clubs gewesen? - nö
mal mit den ganz normalen Leuten mehr als 2min geredet) - nö
mal damit beschäftigt woher die Musik kommt die heute dort gehört wird? - nö
welches Schicksal ist symptomatisch für Obdachlose in diesem Land (das unterscheidet sich von Land zu Land extrem) - nö
Das ist aber kein rein Europäisches Phänomen... die Asiaten sind genauso..
Hier lerne ich aber schon ab und zu Lateinamerikaner kennen, die sich auch wirklich für uns als Mensch interessieren.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 18:46
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Wirklich nicht? Ich dachte, das viele Europäer sich gern Machu Picchu ansehen möchten, also diese Berg-Stadt der Inka.
@AlteTante

Viele sagen das, einige machen das, oft als Landgang einer Kreuzfahrt. Aber das Leben lernt man so nicht kennen.

Tatsächlich erlebe ich oft in Peru eine Neugier auf Europa, die ich umgekehrt in Europa nicht wahrnehme, streng subjektiv, na klar.

Ich bin oft in Peru und war noch nie dort. Werde ich demnächst machen, einfach damit ich nicht mehr erklären muss, warum ich noch nie da war. Es gab immer Wichtigeres.

Was lernt man über uns, wenn man 3 Stunden lang durch Neuschwanstein getrieben wird?
Selbst als Baudenkmal ist es nahezu wertlos.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 19:02
@sacredheart
Absolut word.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 19:05
Was hier stattfindet ist eine Diskriminierung von Menschen, wir haben Gesetze, die eigentlich dafür da sind Recht und Ordnung zu gewährleisten, z.b. wir alle sind uns einig dass Rechtsrock und Hetzlieder verboten werden sollten aber was hier stattfindet, z.b. eine deutsche Raeggaeband wird der Auftritt untersagt aus völlig persönlichen politischen Gründen.
Ich dachte eigentlich dass wir in einer Demokratie leben, wo alles erlaubt ist, solange man keinem Schadet oder verletzt psychisch oder physisch aber hier wird die eigene politische Ansicht als absolut gesetzt, quasi wie die Kirche im Mittelalter oder der Status eines Diktators, der seine Meinung als die einzig richtige hinstellt und diese ohne Skrupel durchsetzt.

Diese sg. Ethnoleute fördern keinesfalls Frieden oder Gleichberechtigung aller Menschen, nein sie schränken unschuldige Menschen ein und hindern sie an ihrem eigenen kulturellem Leben, ihnen wird die eigene präferierte kulturelle Ausrichtung verboten und abgesagt.


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"Kulturelle Aneignung" vs. "Ethnopluralismus"

26.08.2022 um 19:38
@Rainlove
Richtig, man kann keinen "Kampf" gegen Diskriminierung führen wenn man selber diskriminiert oder das gut heißt, dafür spricht.
Choose your weapon.


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