@Level26Ja, nach so einer langen Zeit war das sicher ein harter Schlag. 8 Jahre, ganz schön lang für heutige Verhältnisse. Nicht einfach, darüber hinweg zu kommen.
Es ist fast so, als ob jemand stirbt. Es stirbt halt keine Person, sondern ein Lebensabschnitt. Plötzlich stehen jede Menge Fragen im Raum. Wie konnte es soweit kommen? Was habe ich falsch gemacht? Oft werden alte Wunden - die man längst verheilt glaubte - wieder aufgerissen.
Ich selbst kann leider mit Trauer nicht wirklich gut umgehen. Ich neige dazu, schmerzliche Dinge auszublenden. Dabei stoße ich dann manchmal Menschen, die mir helfen wollen, weg. Ich werde dann wieder zu einem kleinen Jungen, der irgendwie herumdruckst, anstatt mit der Sprache raus zu rücken. Weil ich befürchte, andere könnten denken, ich wäre der Situation nicht gewachsen. Weil mir dann wieder bewusst wird, dass ich nicht nur das Nesthäckchen war, sondern auch - seinerzeit aus gesundheitlichen Gründen - das Sorgenkind. Heute in mancher Hinsicht das "Schwarze Schaf" in der Familie. Obwohl ich mich immer bemüht habe, allen Erwartungen gerecht zu werden. Was natürlich auch Blödsinn ist, es wäre besser gewesen, ich hätte auf mich selbst geschaut und nicht versucht, irgendwelchen Wünschen anderer zu entsprechen.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Meiner Erfahrung nach ist es unbedingt notwendig, derart traumatische Erlebnisse auch komplett zu verarbeiten. Ich glaube, das ist jetzt nicht das Gleiche wie Trauerarbeit, aber ich denke, so ganz falsch ist der Begriff hier auch wieder nicht.
Du warst betrübt. Und überrascht. Das alles arbeitet noch in Dir. Deine Seele (oder auch Dein Unterbewusstsein) will Antworten haben. Solange die Sache nicht aufgearbeitet ist, wird es Dir nicht besser gehen, fürchte ich. Du kannst Deine Seele nicht betrügen, und sie lässt sich auch nur sehr bedingt auf später vertrösten.
Der beste Rat, der Dir hier gegeben wurde, ist meines Erachtens der Gang zu einem Psychologen. Ich weiß, das ist nichts für Dich, auch, wenn Du nicht sagst, warum eigentlich. Vielleicht weißt Du es selbst nicht. Das ist aber Deine private Sache, die mich nichts angeht.
Könnte trotzdem hilfreich sein, einen aufzusuchen. Je länger das in Dir gärt, sich Deine Gedanken - nur im Hintergrund, aber doch - um das Thema "Warum?" drehen, desto leichter könnte das ein Selbstläufer werden, der in eine Abwärtsspirale münden könnte. Lass es nicht so weit kommen.
Übrigens gibt es auch eine gute Nachricht: ich habe in letzter Zeit einige Threads hier gelesen, in denen es um ähnliche Situationen ging. Das Conclusio aus diesen Threads ist, dass es Jahre dauern kann, bis man das Ende langfristiger Beziehungen - einigermaßen endgültig - verarbeitet hat.
Und das kann ich auch ganz persönlich bestätigen. So 2 bis 3 Jahre, nach meinen Erfahrungen.
Wenn das mal geschehen ist, ist der Weg frei für einen wirklich neuen Lebensabschnitt.
Ich halt Dir die Daumen, dass Du's bald überwunden hast. Auch wenn es jetzt schmerzt und Du Dich verständlicherweise schlecht fühlst, so wird das dann alles nur noch Erinnerung sein. Und Du wirst daran wachsen, selbst, wenn Du das jetzt nicht glauben kannst...
:Y:Kopf hoch und nur Mut!
:Y: :)
-Alexa- schrieb:Nach dem Lesen deines Threads möchte ich auch kurz etwas loswerden.Du schreibst, dass du kaum Sport machst und dich ernährungstechnisch zuhause nicht wirklich um dich kümmerst.Ja mei, wie soll denn da etwas Vernünftiges bei rumkommen? Du behandelst dich und deinen Körper wie ein Stück *Piep* und wunderst dich allen Ernstes, warum sich keiner für dich interessiert?Alles fängt bei dir an. Bist du interessiert, wirst du für andere interessant. Bist du aufgeschlossen, so werden sich andere dir zuwenden. Alle deine negativen Gedanken spiegeln sich in deiner Körperhaltung und das erkennt dein Gegenüber drei Meter gegen den Wind.
