Partnersuche mit behindertem Kind

Hallo an Alle!
Ich bin Mutter eines geistig behindert kleinen Mädchens und alleinerziehend. Meine Tochter ist nicht von Geburt an behindert, sondern hat eine Hirnschädigung durch eine Erkrankung im Säuglingsalter. Ich würde gern wissen, ob für euch ein behindertes Kind ein Ausschlusskriterum bei der Partnerwahl wäre, oder ob ihr die Frau/den Mann trotzdem erstmal kennenlernen wollen würdet, wenn er/ sie euch gefällt.

Nein, für mich wäre es kein "Ausschlusskriterum". Das Kind ist doch wie du und ich ein Mensch.

Ich bin ganz ehrlich, für mich wäre es tatsächlich ein Ausschlusskriterium. Nicht aber wegen deiner Person, sondern weil ich mir die mit der Zeit zwangsläufig von mir erwartete Rolle in dieser Situation nicht zutrauen würde. Generell habe ich aber Respekt vor Menschen, die dazu in der Lage sind.

Wenn dich jemand liebt, dann mit Kind (egal, ob behindert, oder nicht behindert), Katze, Kegel, was weiss ich noch alles. Ansonsten ist es keine Liebe.

Kinder mit einer Behinderung sind sehr liebevoll und süß. Ich selber habe 4 Kinder die alle gesund sind und habe keinen Partner. Sollte ich aber Mal einen alleinerziehenden Vater mit einem behindertem Kind kennenlernen, würde ich das Kind genau so lieben wie meine eigenen. Ein Kind ist ein Kind ob behindert oder nicht. Selbst der höhere Aufwand an Pflege usw, würde nichts daran ändern :)

Nein, ich persönlich sehe es nicht als Ausslusskriterium wenn mein Gegenüber Vater eines Kindes ist (egal ob das Kind behindert ist oder nicht).

Okay, ich kann jetzt nur in der Theorie überlegen da ich weg vom Heiratsmarkt bin ...
Aber - gemessen an einer früheren Erfahrung (da stand ich vor der Entscheidung ob ich etwas mit einem alleinerziehenden Vater anfange oder nicht) und meinem jetzigen Reifegrad... plus meiner Ausbildung - ein Kind (egal ob behindert oder nicht behindert) wäre für mich wirklich kein Ausschlusskriterium.

Für mich wär es nicht per se ein Ausschlußkriterium. Wohl aber wenn ich das Gefühl hätte die Frau will mich nur weil sie sonst keinen kriegt. Also wenn ich die Frau auf dem Online Dating kennen lerne bin ich eher skeptisch, denn da geht alles sehr oberflächlich ab. Wenn ich sie aus einem anderen Kontext kennen lerne und es einfach funkt dann ist es ok.

@jimmy82
@Danedream
Das Problem der meisten Alleinerziehenden, vor allem mit einem behinderten Kind,besteht oft darin, dass sie fast nie die Möglichkeit auszugehen . Deshalb bleibt eigentlich nur Onlinedating, um jemanden kennenzulernen. Von Liebe ist ja da am Anfang noch keine Rede, man kennt sich ja nicht. Außerhalb des Internets lerne ich leider keine Männer kennen.
Es ist auch nicht so, dass ich jeden Mann nehmen würde, den ich im Internet oder sonstwo kennenlerne. Ich habe durchaus auch Ansprüche bzw. derjenige muss mir auch gefallen und zu mir passen . Ich suche nicht zwanghaft nach einem Partner, da ich auch allein zufrieden mit meinem Leben bin.

@Hannah77


hm naja ich weiß nicht...ich sag mal so die Hürde wäre bei mir sicherlich noch ein wenig höher als bei "nur" einem gesunden Kind.
Warum? naja weil sicherlich der Fürsorgeaufwand bzw. die Priorität im Alltag noch eindeutiger ist.

ebenso verhält es sich mit mehreren Kindern...ja ich glaube hätte ich erstmal ein Problem mit

Mimi1989 schrieb:Ich selber habe 4 Kinder die alle gesund sind und habe keinen Partner.

erstmal Respekt und Anerkennung. 4 ist wirklich schon einiges an Aufwand, bzw. n Fulltime-Job
Darf man denn fragen ob es Wunschkinder waren, also alle geplant und gewollt?

Bin grundsätzlich kein Fan von Kindern, aber zwischen behindert und behindert gibt es bekanntlich tausend Abstufungen, leichte geistige Behinderungen (etwa wenn das Kind nur etwas "langsam" ist aber sonst normal) sind was anderes als wirklich schwere, wo das Kind lebenslänglich nur sabbernd im Rollstuhl sitzen wird. Leichte Behinderung wäre für mich tolerierbar, wenn ... (mich die große Liebe packen, ich Kind überhaupt tolerieren täte und so weiter). Aber sich lebenslänglich an ein schwerbehindertes Kind anketten lassen ... das wäre der totale Liebestöter. Schließlich weiß man nie was kommt, am Ende sitzt man mit dem Kind und ohne den Partner da.

Mimi1989 schrieb:Kinder mit einer Behinderung sind sehr liebevoll und süß

Das kann man wohl so pauschal nicht sagen.

@Hannah77
Menschen für die die Tatsache der Behinderung ein Ausschlußkriterium stellt will man doch auch garnicht in seinem Leben haben, oder?

knopper schrieb:Mimi1989 schrieb:
Ich selber habe 4 Kinder die alle gesund sind und habe keinen Partner.

Klingt planlos

@Hannah77

Ich finde, einige der Antworten gehen die Sache falsch an: Wenn er Dich wirklich liebt, wird er Dich auch mit behindertem Kind lieben ... jaja ist schon richtig, aber ein Mensch, den man gerade kennenlernt, liebt einen ja eher noch nicht, das entwickelt sich doch erst allmählich. Wichtig wäre sicher für jeden Mann, dass er nicht sofort die Rolle potentieller Helfer und Versorger hat, sondern das Gefühl hat, auch als Mann wahrgenommen zu werden, das könnte der springende Punkt sein.

Bei mir als Mann geht eher die Frage auf, warum ist sie alleinerziehend. Möchte der Vater sein Kind nicht gleichberechtigt erziehen oder wurde er entsorgt. Im letzten Fall wäre das für mich ein absolutes Ausschlusskriterium, nicht eine Behinderung.

@knopper
Danke dir. Es ist wirklich wie du sagst ein full-time job. Aber ich habe auch viel Spass mit ihnen :)

Also die erste und die letze waren nicht geplant. Aber ich liebe sie genau so wie die anderen. ^^

@Geisonik

Naja jedes Behinderte Kind das ich bisher kennengelernt hab, war sehr lieb und süß. Sie haben auch sehr viel Lebensfreude. Eine Bekannte von mir hat eines mit dem Down-Syndrom. Der Kleine ist richtig aufgeweckt und süß. Also Energie hat er ordentlich. Fast schon so viel wie meine 4 zusammen.

@Fedaykin
Was meinst du mit planlos?

Mimi1989 schrieb:Kinder mit einer Behinderung sind sehr liebevoll und süß.

Kann man echt nicht sagen, zumal Kind nicht immer Kind bleiben wird, sondern irgendwann groß und erwachsen sein wird.
Hab mal einen Vater (? - vermutlich) mit einem geistig behinderten Jungen (vielleicht 14, 15 Jahre alt, noch nicht erwachsen aber schon ziemlich groß) während einer U-Bahn-Fahrt beobachtet, der Junge hatte echt Hummeln im Hintern, versuchte bei jeder Haltestelle auszusteigen, hat überall herumgefummelt, an den Türgriffen, Trennwänden und so weiter, hat sich nicht hingesetzt sondern war während der Fahrt ständig in Bewegung, der Vater mußte ihn immer wieder regelrecht körperlich bändigen um ihn zur Raison zu bringen,
und auch wenn der Sohn nie böse auf das ständige Zurückhalten reagiert hat, mußte ich mir schon dazu denken, daß eine Frau vermutlich schon jetzt und in Zukunft erst recht nicht in der Lage wäre, mit diesem Behinderten zurecht zu kommen, zumal man ihn offensichtlich keine einzige Minute den ganzen Tag aus den Augen lassen könnte, ohne daß er was dummes anstellt.
Anstrengung pur für jeden, der mit dieser Belastung geschlagen ist, und natürlich Verantwortung, wenn so ein geistig Behinderter es in seinem Rappel mal witzig findet, in der Wohnung einfach mal so, vielleicht mitten in der Nacht, den Küchenherd oder alle Wasserhähne aufzudrehen. Vermutlich wird so ein Behinderter konsequent in einem sicheren Raum eingesperrt, wenn der Betreuer mal keine Zeit hat (und wer kann schon 24 Stunden am Tag jede einzelne Minute einen Behinderten im Blickfeld behalten?), um sich und anderen nicht schaden zu können.

Mimi1989 schrieb:Kinder mit einer Behinderung sind sehr liebevoll und süß

Kann man nicht so pauschal sagen. Ich war an einer Sonderschule tätig und kann dir bestätigen, dass solche Kinder auch alles andere als lieb und süß sein können. Ein Kind, an das ich jetzt speziell denke, hat bei jeder unbeobachteten Gelegenheit ein anderes Kind gebissen. Mich auch.

@Rao
Ja das stimmt, das Behinderte Kinder etwas mehr Feuer unter dem Arsch haben aber ich denke, dass es für den erziehenden mehr oder weniger zur Normalität wurde. Ich mein bei 4 Kindern muss man auch permanent die Augen offen halten und ist nicht sonderlich einfach. Aber wenn man Mal so vergleicht, damals als ich nur 2 Kinder hatte, war ich mehr oder weniger überfordert... Ich hab mich aber Irgendwann rein gearbeitet/gelebt, so dass ich sehr gut klar komme auch mit 2 Kindern mehr jetzt. Ich denke einfach es ist eine Sache der Übung und Aufopferung. Klar muss man bei einem behindertem Kind vllt etwas aufmerksamer sein aber ich denke man gewöhnt sich dran. Ich drehe immer durch wenn meine Kinder Mal ein Wochenende nicht da sind. Weil es einfach zu ruhig ist. Ich hab mich so sehr dran gewöhnt dass ich nicht ohne sie kann.

satansschuh schrieb:Ein Kind, an das ich jetzt speziell denke, hat bei jeder unbeobachteten Gelegenheit ein anderes Kind gebissen. Mich auch.

Und wie gewöhnt man ihm das ab? Klaps? Zurückbeißen? :troll:

Jeder scheint wohl eine eigene Meinung zu haben ob das Kind nun liebevoll und süß ist. Kann sie auch jeder haben :)

Klar gibt es dann die kleine satansbraten aber auch nicht behinderte Kinder können sehr respektlos sein. Im allgemeinen meine ich damit, dass wenn ein behindertes Kind Mal "gut" erzogen ist, es sehr viel Liebe zu geben hat. So meine Erfahrung...

@Rao
Falls er das andere Kind beisst, wurde dazwischen gegangen und geschimpft. Dann gabs dann auch eine "Auszeit". Wenn er mich versucht zu beissen, pack ich ihm am Kopf und mache ihm so klar, so nicht. Leider hat das alles, solange ich es beobachten konnte, keine Änderung im Verhalten bewirkt. Ich werde auf jeden Fall keine Kinder kriegen :troll: