Gewollte Kinderlosigkeit und die Probleme der Gesellschaft damit

Was, daß ein Kinderhasser einer Mama das Baby aus dem Arm reißt? Das wird wohl kaum passieren ... das ungewollte in-den-Arm-gedrückt-kriegen allerdings scheint häufiger vorzukommen. Zumindest unter der eigenen Verwandtschaft.

Tussinelda schrieb:doch, trotzdem kenne ich niemanden, der einem das Kind quasi einfach so rüberschmeisst.

Wäre mir auch neu. Mein ganzes Umfeld ist gerade schwanger oder hat bereits Kinder. Da wird ein Kind nicht einfach so abgegeben. Schon garnicht jedem.
Man schaut da als Eltern doch schon genauer, wem man den Zögling anvertraut.

@Rao
Ich könnte kotzen wenn ich das lese.

Mein Sohn war ein Schreibaby. Er hatte furchtbare Koliken. 12 Wochen hat er wie am Spieß vor Schmerzen geschrien. An Ablegen war nicht zu denken. Er schlief nur auf meinem Bauch. War ich der Meinung, er würde tief und fest schlafen und habe versucht ihn ganz vorsichtig neben mich zu legen, war er nach spätestens drei Minuten wach und hat wieder vor Schmerzen wie am Spieß gebrüllt.
Er hat locker mindestens 12 Stunden am Tag gebrüllt. Er lag nie ruhig da und war entspannt. Nie.

Falsche Ernährung? Ich habe ihn voll gestillt und so dermaßen auf meine Ernährung geachtet, dass ich bloß nichts esse, was Blähungen beim Kind verursachen könnte. Ich hab ein viertel Jahr kaum noch Obst und Gemüse gegessen und ausschließlich Stilltee getrunken. Nen scheiss hat das alles geholfen. Man muss diese Horrorzeit einfach irgendwie durchstehen, sie geht vorbei.

Der Darm bei den Kleinen muss erst in Gang kommen und eh das alles einwandfrei läuft, dauert es ne Weile und bei manchen Kindern ist das eben mit massiven Schmerzen verbunden.

Du hast offensichtlich keinen Plan von Babys.
Kein Baby schreit "zum Spaß". Es geht um Grundbedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Ein Baby hat nun mal keine andere Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen.

Ich konnte mich bisher erfolgreich darum drücken, Babys auf den Arm nehmen zu müssen (ich mag nicht und ich bin unsicher wg. fehlender Erfahrung) - aber ich muss den Eltern nicht sagen, dass ich Kinder nicht mag.
Ebenso, wie ich meinem Nachbarn nicht sagen muss, dass ich Audi nicht mag, wenn er sich über sein neues Auto freut, oder sonstwem auf die Nase binden muss, dass ich iwas shice finde, worüber derjenige sich freut...womöglich auch noch absichtlich. Weil, was soll das?

Auf ein Nachfragen, ok...ja, dann würde ich das durchaus erläutern.

Ich mag Babys nicht besonders und meine Toleranzgrenze liegt quasi bei Null was dreren Geschrei angeht - aber deshalb hab ich halt keine und andere sehen das anders und freuen sich über die Kleinen - und das ist auch völlig ok.

naja Babys auf dem Arm, sowie Flasche geben und alles was dazu gehört habe ich ja schon durch...Zivi in ner Kinderklinik. :D

Nun könnte man meinen das ich ja dann gut vorbereitet bin...aber das is nun auch schon wieder 13 Jahre her...
Problem hatte ich damit eigentlich überhaupt nicht, als ich den 1. Tag gleich voll mit eingebunden wurde, sogar mit Wickeln und Baden und so, und das obwohl ich da noch n wenig jünger war.

Aber wie gesagt das war eben n Job. Das mir jetzt jemand so sein Kind in den Arm gibt kenne ich eigentlich so nicht, und fände es auch n wenig befremdlich. Ja ich hätte halt kein Problem damit ...

Nun ja, mag sein dass wenn eine Frau keine Kinder will, das von der Gesellschaft noch schlimmer angesehen wird als beim Mann....ich meine hey jede Frau will schließlich Kinder...nicht wahr?
Ich merke es son wenig bei meiner Schwester die vermutlich auch keine will, und das teilweise Unverständnis meiner Mutter darauf. Motto "was sollte ich denn da sagen mit euch 3en" :D :D

...es ist halt immer der Vergleich mit einem selbst, man mag als Frau Kinder -> also müssen alle anderen Frauen auch welche mögen, das steckt halt dahinter.
...und irgendwie sind mir Menschen die auch keine Kinder, bzw. noch keine haben unterschwellig auch irgendwie sympathischer. Ich kanns nicht genau erklären woran es liegt, aber vermutlich an meiner eigenen Situation.

Immer wenn ich ne bspw. jüngere Frau mit Kind sehe, kommt sofort der Gedanke "ah Schade....schon n Kind, naja" :D :D ...weiß nicht es ist halt so.

Es ist teilweise ein Abturner das gebe ich offen und ehrlich zu. Ja ja ich weiß das ich evt. mal meine Einstellung überdenken sollte und das evt. an mir liegt, aber ich sage nur wie es ist.

NeonMouse schrieb:Und ja auch gegen jemanden dem es gerade schlecht geht darf man sich verteidigen. Und das sag ich als jemand, dem es schon schlecht gegangen ist und der dauraufhin unfaire Dinge gesagt oder getan hat.

So ist es!Wenn es mir schlecht geht,erwarte ich Rücksichtnahme-nicht mehr nicht weniger.Genauso wie ich Rücksicht darauf nehme,wenn es den anderen nicht gut geht!

NeonMouse schrieb:Letztendlich tut einem vielleicht selbst leid wie man sich verhält/verhalten hat aber man schiesst zurück weil man grade hilflos aber auch verletzt ist und sich fragt "warum ist jemand dies zu mir zu dem ich grade nur nett war"?

Ja,so ist es!

Eintagsfliegin schrieb: Leute sollten sich ihr Teil doch einfach DENKEN anstatt jeden Scheiß zu äußern. Vorallem aber, vor ihrer eigenen Türe kehren. Niemand steckt in den Anderen drin.

Ich denke,auch wenn man andere Leute nicht verstehen kann,sollte man den Willen des Anderen respektieren.
Und nicht nötigen zu wollen,etwas zu tun,was man nicht will oder etwas zu tun,bei dem man kein gutes Gefühl hat!

Rao schrieb:Deswegen ist es trotzdem eine allgemeingültige Aussage, die die Einstellung der betreffenden Person klarmacht. Und nicht speziell auf dieses Kind bezogen. Eltern sind in dieser Hinsicht wohl ein wenig dünnhäutig, sie beziehen gern alles erst mal auf den eigenen Sprößling. Und schalten erst später das Hirn ein.

Ich denke,daß so manche Mütter die eigenen Kinder überschätzen,selbst wenn sie nette und hübsche Kinder haben.
Sie posten tausend Bilder auf Facebook und denken wirklich die (fremden Leute) müssen sie lieben.
Dem ist nicht so,fremde Kinder sind fremde Kinder,ich würde sie nie so gerne haben wie meine Nichte oder meinen Neffen z.B.,ergo werde ich mir stundenlang nicht mich mit fremden Kindern beschäftigen,da der Bezug dazu fehlt!

Das grosse Glück, wenn man fremder Leute Kinder in den Arm gedrückt bekommt: Man kann sie zurück geben, wenn sie nicht ganz dicht sind!

Nur gucken,nicht anfassen...ist nicht für jeden was

Eiskalt schrieb am 08.08.2018:Fickfrüchten"

Was ist das bitte? Ich möchte es nicht wirklich in eine Suchmaschine eingeben.

Was geht andere Menschen die Anzahl meiner Kinder an?

Escodia schrieb am 10.08.2018:Ich persönlich finde es immer etwas abstoßend und erschreckend, von Menschen (egal ob männlich oder weiblich) zu hören, dass sie keine Kinder mögen.
Schließlich waren wir alle mal Kinder. Und ich frage mich da manchmal schon, was da wohl schief läuft oder gelaufen ist, so ablehnend gegenüber Kindern zu sein.

Nun nicht jeder lebt auf einem Ponyhof und schaut den kunterbunten Regenbogen an.

Da läuft nichts schief, es ist eher die Erkenntnis wie ekelhaft diese Welt mit all ihren Facetten in Wirklichkeit ist.
Klar, erstmal etwas in die Welt setzen was man danach über alles liebt und darauf hoffen daß es bei der Geburt schon ohne Einschränkungen raus springt oder in jeder weiteren Lebenssituation ein Vielfaches an Möglichkeiten gibt zu sterben.

@KFB
Nun laut Windstill der Erguss aus dem Akt der Fortpflanzung

@Eiskalt
Danke, der Groschen fiel mir später auch aber da war es zum editieren bereits zu spät.

Escodia schrieb am 10.08.2018:Schließlich waren wir alle mal Kinder.

Ja, und? Ich frag mich immer, was das aussagen soll.

Dusk schrieb am 13.08.2018:Ebenso, wie ich meinem Nachbarn nicht sagen muss, dass ich Audi nicht mag, wenn er sich über sein neues Auto freut, oder sonstwem auf die Nase binden muss, dass ich iwas shice finde, worüber derjenige sich freut...womöglich auch noch absichtlich. Weil, was soll das?

Das sehe ich ganz genau so... wenn sich jemand über etwas freut, was mir nicht so gefällt, dann kann ich doch dazu schweigen... oder aber auch Verständnis dafür aufbringen und kurz was dazu sagen.

Dusk schrieb am 13.08.2018:Auf ein Nachfragen, ok...ja, dann würde ich das durchaus erläutern.

Ich denke, dass die TE das gemeint hat... ständige Nachfragen, die sie anscheinend in ihrer Umgebung erlebt... was ich auch ein wenig merkwürdig finde... heutzutage ist das doch nun wirklich nicht mehr so, dass man zwingend schief angesehen wird, wenn man keine Kinder möchte.

Ich glaube allerdings wirklich, dass sie so viel Gegenwind bekommt, wie sie beschreibt, weil sie so abfällig und wohl angewidert daher kommt, wenn man sie auf das Thema anspricht oder sie mit diesem in Berührung kommt.

Ich habe drei Kinder (die alle schon groß sind, zwei leibliche und ein Stiefkind) und ich würde es auch nicht gut finden, wenn jemand solche abfälligen Ausdrücke benutzt, wenn es um Kinder geht.

Sie sollte sich da mal ein wenig mehr benehmen, was ihre Ausdrucksweise angeht, dann wird auch nicht so scharf zurück geschossen.

...hm da nur mal so nebenbei...ist es denn heutzutage wirklich noch sooo schlimm wenn man mit 40 oder 45 erst Vater wird?

Also grade in Bezug auf das man dann evt. keine Nerven mehr auf Kinder hat, da man ja "älter" wird? oder ist es etwa sooo schlimm für das Kind selber?
Von vielen wird ja auch der Vorteil genannt dass man mit seinen Kindern körperlich noch mehr unternehmen kann wenn man jünger ist. Etwas was meiner Meinung nach mit 45, 50 auch noch geht.
Also von daher...

@knopper
Mit jedem Lebensjahr steigt die Gefahr, ein behindertes Kind zu zeugen.


Im Gegensatz zu Eizellen teilen sich Spermien, was das Risiko erhöht, Spermien mit Genfehler zu bilden.

Spermien dagegen werden immer wieder neu gebildet. Doch um die Zahl der Spermien konstant zu halten, müssen sich die zuständigen Stammzellen unaufhörlich teilen. 840 solcher Zellteilungen haben die Stammzellen eines 50-jährigen Mannes bereits hinter sich. Und mit jeder Zellteilung steigt die Chance, dass beim Kopieren des Erbguts kleine Fehler passieren.

Wie Stefansson und seine Kollegen in der aktuellen Ausgabe des Fachblatts „Nature“ schreiben, überträgt ein 20-Jähriger im Schnitt gerade 25 neue Mutationen auf sein Kind. Bei einem 40-jährigen Vater sind es bereits 65. Was diese kleinen Fehler im Erbgut auslösen, ist reine Glückssache: Meist sind die Variationen für das Kind egal und erhöhen einfach die genetische Vielfalt. Im schlimmsten Fall aber kann eine einzige Veränderung eine schwere Krankheit wie das Marfan-Syndrom auslösen, eine unheilbare Bindegewebserkrankung, die unter anderem zu Herzfehlern des Kindes führt. Auch das Risiko, dass das Kind autistisch ist oder später schizophren wird, steigt mit der Zahl der neu auftretenden Mutationen.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/biologische-uhr-spaete-vaeter-kranke-kinder/7042986.html

knopper schrieb:...hm da nur mal so nebenbei...ist es denn heutzutage wirklich noch sooo schlimm wenn man mit 40 oder 45 erst Vater wird?

Erstens mal das, was @löm sagt (und das Risiko eines behinderten Kindes würde ich so klein wie irgendwie möglich halten wollen, das ist kein Spaziergang) und dazu kommt, dass nen Kind nunmal nicht einfach nur "da" ist. Mit 50 stelle ich es mir extrem anstrengend vor, nächtelang von brüllenden Babys wachgehalten zu werden, ständig aufstehen zu müssen usw. Später dann rumrobben auf dem Boden mit dem Kind, sobald es laufen kann, muss man ständig hinterher rennen und wenn das Kind dann in der Pubertät ist, muss man mit 60+ aushalten, dass der Haussegen permanent ins Wanken gerät. Das kann man nicht alles auf die Mutter abwälzen.

Von den gesellschaftlichen Dingen mal ganz zu schweigen. Ich weiß nicht, obs so witzig ist, ständig für den Opa gehalten zu werden, wenn man auf Elternabende geht.

Irgendwann ist der Zug nunmal abgefahren und damit muss man sich dann abfinden, so schwer es auch ist.

Becky schrieb:Irgendwann ist der Zug nunmal abgefahren und damit muss man sich dann abfinden, so schwer es auch ist.

ja gut aber jetzt mit 35, 36 schon halte ich für Übertrieben. Da hab ich das Opa-Argument auch schon von einigen gehört...

Ok ja mit über 50 muss nicht mehr sein, da hast du recht.