Daniel Kaiser-Küblböck vermisst

@Thalassa

nein, das kann man nicht. Man müsste durch die Streben klettern oder auf den obersten Holm steigen.
Wenn man einfach so wegfallen könnte, wäre so ein Schiff unsicher, vorallem für Kinder

wolke7 schrieb:nein, das kann man nicht. Man müsste durch die Streben klettern oder auf den obersten Holm steigen.

Na, dann bleiben ja nur die Möglichkeiten, selber gesprungen zu sein, oder von jemandem durch- bzw rübergeschubst zu werden.

Ich kenne das nur von meiner Überfahrt nach Schweden, da durften wir bei Sturm nichtmal auf´s Deck zum Gucken.

Thalassa schrieb:Mal eine Frage: Kann man auf Schiffen wie der AidaLuna - oder auf dem Pott von der Britin da oben - einfach so über bzw durch die Reling fallen?
Ich kenne solche "Dampfer" nur aus dem Fernsehen bzw von Bildern ...

Dazu musst Du Dich schon weit drüber lehnen. Einfach mal „so drüber“ gäbe eine Menge Ärger.
Man sollte auch wissen, dass der Mutterkonzern von AIDA die Carnival Corp. ist.
Wikipedia: Carnival Corporation & plc
Und wenn man da „einfach so“ von Bord fallen kann, würde das sehr teuer für die Reederei und auch den Mutterkonzern werden.

Und das Deck 5 wird auf der Luna (und ihren Schwesterschiffem) gelegentlich bei zu starkem Wind und/oder Wellengang auch vorsorglich gesperrt.

Fichtenmoped schrieb:Dazu musst Du Dich schon weit drüber lehnen. Einfach mal „so drüber“ gäbe eine Menge Ärger.
Man sollte auch wissen, dass der Mutterkonzern von AIDA die Carnival Corp. ist.

So wie ich aber gelesen habe, gehen trotzdem jedes Jahr ca 20 Leute über Bord, auf solchen Kreuzfahrten.

@Thalassa
überleg mal wieviel % das sind. Auf 1 Schiff gehen ca. 2.000 Personen und es gibt ja eine Menge von diesen Schiffen, die ständig unterwegs sind.
Das sind verschwindend wenige.
Und wenn eben jemand durch öder über die Reeling steigen will, dann kann er das schon.

wolke7 schrieb:ich weiss garnicht, welche Rolle es spielt ob man trans, homo oder sonstwas ist. Das hat doch garnicht zu interessieren, jeder soll so leben, wie ihm wohl ist.

Es geht darum, dass Daniel Küblböck es als schwer kränkend empfunden haben dürfte, wenn er trans war, wenn er als Frau wahrgenommen werden wollte, immer wieder von anderen Passagieren mit dieser Sache nicht ernstgenommen worden zu sein. Stell Dir mal vor, Du bist eine Frau (egal, ob Du das offiziell seit Geburt bist, oder ob Du trans bist), und Dir sagen andauernd Leute "Nee, stimmt nicht, Du bist ein Mann", sprechen Dich mit einem Männernamen an, machen sich über Deine Frauenkleidung lustig. Das ist psychisch sicher für die meisten Menschen belastend.

wolke7 schrieb:Es ist auch nicht bekannt, dass sich Leute vor oder während einer Umorientierung suizidieren.

Es gibt arg viele Transmenschen mit Depressionen und Suizidgedanken.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=13202 (Archiv-Version vom 23.11.2018)
https://www.br.de/puls/themen/leben/trans-transgender-depression-100.html (Archiv-Version vom 11.02.2019)
Gerade wegen Zurückweisungen und Spott.

@wolke7

überleg mal wieviel % das sind.

Ja natürlich ist das ein verschwindend kleiner Anteil - aber es ist immerhin nicht unmöglich, das meinte ich.

Sorry für diese Art von Quelle, aber bei so einem Boulevardthema findet man leider nicht die seriösesten Nachrichten :/

Die Aufnahmen, die nach Bild am Sonntag-Informationen der kanadischen Polizei vorliegen, sollen Daniels letzte Minuten auf der AIDA zeigen. Dabei soll es sich um die Überwachungsaufnahmen des Kreuzfahrtschiffes handeln: Darauf soll angeblich zu sehen sein, wie der Theaterschauspieler über das Geländer des Schiffs klettert und sich in die Tiefe stürzt.

https://www.promiflash.de/news/2018/09/16/ueberwachungsvideo-soll-daniels-letzte-minuten-an-bord-zeigen.html

Aloceria schrieb:Es gibt arg viele Transmenschen mit Depressionen und Suizidgedanken.

ja gut, es gibt auch Leute, die unter Pickel leiden oder eine krumme Nase haben und durch die Reaktion der Umwelt psychisch krank werden. Ein "normaler" Mensch hält das aus oder baut sich Schutzmechanismen auf.
Einige können das nicht, und die brauchen kompetente Hilfe. Und ich denke, hier bei allmy hat es nicht die Fachleute, vorallem kann auch keine Ferndiagnose gestellt werden. Und wer war von den usern hier ihm so nah, dass er seine Beweggründe beurteilen kann.

Klar @Thalassa , wenn jemand seinem Leben ein Ende setzen will, dann kann er das auch auf einem Schiff tun. Es gibt Leute, die werfen sich vor den Zug. Jeder weiss, dass man nicht auf das Geleise geht, doch mit zerstörender Absicht kann man das dennoch machen.

@Aloceria
Ob seriös oder nicht, ich bin zweimal mit der aida gefahren und muss sagen, dass man nicht einfach vom Schiff fallen kann. Springen von Bord kann man allerdings von jedem Deck.

@Interested
genau das meinte ich

wolke7 schrieb:Ein "normaler" Mensch hält das aus oder baut sich Schutzmechanismen auf.

Sorry, das stimmt so leider nicht.
Ausserdem gibt es kein "normal".

Dafür braucht es eine gewisse "Stärke" und "innere Stabilität" der Psyche.

Wo willst du "normal" ansetzen, wo die innere Stabilität?

Was ich unter Menschen erlebe, ist beinahe das Gegenteil: frustrierte Menschen, Leute die Bringschuld anmelden (obwohl selber nie etwas geleistet), riesige Egos, Neid, Hass, Eifersucht und Mißgunst, von denen sie selber innerlich zerfressen werden, womöglich, ohne es zu bemerken.

Das führt mich zur Selbstreflexion. Dadurch kann man eventuell etwas ändern. Die meisten Menschen kennen aber nur "das Aussen", nicht das "Innen".

Man könnte verallgemeinernd sagen: viel Emotion, wenig Verstand.

gruß,
tom

xtom1973 schrieb:
Ausserdem gibt es kein "normal"

Natürlich gibt es " normal". Wozu sonst gibt es dieses Wort ?

https://www.duden.de/rechtschreibung/normal

Bin zwar auch kein Fan von ihm (gewesen). Das einzige was ich von ihm toll gefunden habe,war damals,als er bei dem RTL Dschungelcamp war und die tausend Kakerlaken über ihn krabbelten :D

Traurig jedoch, dass ein Mensch sich selbst nicht gefunden hat und so verzweifelt sein muss,dass er sich wahrscheinlich das Leben genommen hat.





https://www.bz-berlin.de/artikel-archiv/eine-mio-kakerlaken-im-dschungelcamp

Thalassa schrieb::) Mal eine Frage: Kann man auf Schiffen wie der AidaLuna - oder auf dem Pott von der Britin da oben - einfach so über bzw durch die Reling fallen?

Hallo Zusammen, nein, das ist unmöglich. Ich bin bereits vier mal mit Aida (Sol, Blue, Luna) unterwegs gewesen. Aida ist absolut sicher da kann gar nix passieren. Auf der Sol gab es vor ein paar Jahren bei der Reise mal eine Durchsage vom Kapitän, dass die Jugendlichen bitte keine Stühle mehr von der Reeling ins Meer schmeißen sollen danach war Ruhe aber das war in all den Fahrten auch der einzige Übermut der eine Durchsage verlangte. Ich kann nur sagen das die Aidas alle hervorragend sind, sei es bei der Sicherheit oder beim Service. Absolut phantastisch. Passieren kann da rein gar nix außer man will es.

@Thalassa

Mal eine Frage: Kann man auf Schiffen wie der AidaLuna - oder auf dem Pott von der Britin da oben - einfach so über bzw durch die Reling fallen?

Wie @lightbride schon schrieb: "einfach so" ist nicht möglich. Man müsste schon drüber klettern oder sich sehr weit, absichtlich, vorbeugen und dann noch mit den Füßen vom Boden abheben.

schtabea schrieb:Natürlich gibt es " normal". Wozu sonst gibt es dieses Wort ?

Sehr interessant!

"normal" steht für:

erwartungsgemäßes Verhalten, siehe Normalität und Soziale Norm
Normallösungen in der Chemie, siehe Äquivalentkonzentration
Zahlen, bei denen die Häufigkeit der Ziffern gleichverteilt ist, siehe Normale Zahl
orthogonal in der Mathematik, siehe Orthogonalität

im Grunde also "Häufigkeit" und "Selbstverständliches".
Und wer genau legt das nun fest? Die Logik? Die Gesellschaft?
Du? Oder ich?

Wikipedia: Normalität

#####
"Normalität bezeichnet in der Soziologie das Selbstverständliche in einer Gesellschaft, das nicht mehr erklärt und über das nicht mehr entschieden werden muss. Dieses Selbstverständliche betrifft soziale Normen und konkrete Verhaltensweisen von Menschen. Es wird durch Erziehung und Sozialisation vermittelt.[1]

In der Psychologie bezeichnet Normalität ein erwünschtes, akzeptables, gesundes, förderungswürdiges Verhalten im Gegensatz zu unerwünschtem, behandlungsbedürftigem, gestörtem, abweichendem Verhalten.[2] "
#####

Wir können also feststellen, daß die meisten Menschen sich meistens "normal verhalten", aber in bestimmten Situationen, mit denen sie konfrontiert werden, meistens nicht.

In welcher persönlichen Lebenssituation also gilt "normal" für dich?

Und wenn weitere Bedingungen hinzu kommen, wie "Angst vor Tod und Selbstmord", die eine Handlung verhindern, wie sieht es dann aus mit deinem "Normal"?

Also, wenn *alle* "empfindlichen" Menschen so eiskalt, konsequent und knallhart wären, vom Schiff zu springen, die dafür ganz "normale", konkret nachvollziehbare Gründe haben?

Dann wär der Sprung vom Schiff "normal"!

gruß,
tom

Photographer73 schrieb:Als wenn das in ein paar Wochen erledigt gewesen wäre. Selbst bei einer geschlechtsangleichenden OP im Ausland ist der bürokratische Aufwand enorm, um eine Anerkennung in Deutschland zu erreichen.

Dauert so ein Prozess nicht Jahre? In einer Doku wurde eine Person mehrere Jahre therapeutisch betreut, um diesen Schritt zu gehen. Es verändert sich ja alles, vom Arbeitsplatz bis hin zum Freundeskreis. Selbst bei sehr ausgeglichen Menschen, stell ich mir diesen Schritt extrem vor.

Aloceria schrieb:Aber ein Hinweis darauf, wie er die Tage dort an Bord erlebt hat, geben diese Presseartikel meines Erachtens schon: Anfeindungen, Ausgebuht-Werden, Fragen, ob er Mann oder Frau sei von Erwachsenen bis Kindern

Auch so ein Punkt den ich nicht verstehe. Normalerweise lacht man oder feiert man doch zusammen beim Karaoke-Singen (selbst wenn man nicht singen kann), meinetwegen geht man auch raus wenn man total abgenervt ist.

Aber eine öffentliche Bloßstellung in der Form ist schon heftig.

Ich denke schon, dass der Vater als Laie mit der Beschreibung "psychotisch" einige Erklärungen gibt.

Betrachtet man die Statements der ETI, von Mitschülern und dem Direktor, sowie vermutlich sein eigenes Statement zum Mobbing, so scheint eine Veränderung mit Vorbereitung auf die Abschlussprüfung geschehen zu sein: Alkohol, Schwänzen, Verspätungen, Zerstörung seiner Garderobe und der Technik durch ihn selbst, ohne sich daran erinnern zu können sind schon erhebliche psychische Probleme. Kann man sich an seine eigenen Taten nicht erinnern, so fühlt man sich durchaus verfolgt oder gemobbt.

Ich habe beruflich und privat leider auch schon Kontakt zu Menschen in einer akuten Psychose gehabt. Deren Realität ist im Vergleich zur tatsächlichen Realität "ver"rückt und für Aussenstehende kaum nachzuvollziehen. Ich persönlich glaube nicht, dass es hier um Leben als Frau oder Mann geht, sondern um sich verfolgt fühlen und von anderen geschädigt fühlen. Wenn bei einer solchen Disposition Alkohol - eventuell zunächst zur beruhigenden Selbsttherapie genutzt - hinzukommt, verstärken sich die Symptome noch. Wenn in so einer Situation auch noch die Empfehlung zur Therapie ausgesprochen wird, nimmt das der Betroffene als massiven Angriff war. Denn in seiner Realität ist er ja in Ordnung. Da ist dann für den Betroffenen so eine Empfehlung schnell fehlende Unterstützung, Beleidigung, mangelnde Empathie oder Mobbing.

Ich stell hier mal die These auf, dass die Omi eine Therapie durch Entzug von Privilegien erzwingen wollte und es dadurch zum anscheinenden Zerwürfnis kam. Aber das ist reine Spekulation.

Solange von jemanden mit einer psychotischen Symptomatik keine Selbst- oder Fremdgefährdung ausgeht, ist eine rechtliche Betreuung nicht möglich. Darum konnte der Vater auch die Reise nicht verhindern. Er konnte lediglich den Veranstalter informieren. Dass er das getan hat, finde ich sehr umsichtig und verantwortungsvoll. Für alle Beteiligte inklusive der Schiffsbesatzung ist das keine leichte Situation, zumal sich der Betroffene dadurch erst recht angegriffen fühlt, da seine Realität ja eine andere ist.

Was zum Sprung oder Unfall geführt hat, wird sich aufgrund seiner vermutlich verschobenen Realität meines Erachtens nach nicht nachvollziehen lassen. Vielleicht musste er vor Verfolgern fliehen, vielleicht haben ihm innere Stimmen befohlen zu springen, vielleicht war es für ihn die einzige Möglichkeit, eine innere Ruhe zu finden. Wir werden es nie wissen.

Wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, wird von den Ermittlungsbehörden mitgeteilt werden, ob es sich eher um einen Unfall oder einen Sprung handelt. Man wird das Ermittlungsergebnis auf Zeugenaussagen und die Auswertung von Bildmaterial stützen. Ob das Ergebnis veröffentlicht wird, weiss ich nicht.

Ich finde es aber richtig, dass die AIDA während der laufenden Ermittlungen kein Bildmaterial veröffentlicht und auch keine weiteren Stellungnahmen abgibt.

@Trine

Sehr gute Zusammenfassung der ganzen Situation. Tragisch, was passiert ist, aber möglicherweise war es von niemandem zu verhindern.