Love sucks

Seelenstaub schrieb:Und wenn man mir dann ständig erzählt es sei Liebe auf den ersten Blick?

Wenn mir jemand was von Liebe auf den ersten Blick erzählt muss ich sowieso erstmal lachen - denn wenn wir ganz ehrlich sind gibt es sowas nicht!

Aber nichts gegen Fernbeziehungen, mein Mann und ich haben auch zu Anfang ein Jahr eine geführt, dann direkt geheiratet. Wir sind jetzt 17 Jahre zusammen.

@knopper
Find ich auch. Zumals egal ist welche Gründe er gehabt haben mag, es gibt auch sowas wie Anstand und dazu gehörts einer Person die man selbst auf Eigeninitiative geködert hat oder die man tatsächlich als Partner/Freund/Kumpel haben wollte wenigstens eine Erklärung zu liefern.

Da muss man nicht ins Ultraprivate gehen wenn das triggert, aber einfach abhauen und sagen "ne, keinen Bock auf dich", wenn mans selbst war der/die monatelang Hoffnung aufbaute und was von bester Freundschaft oder Liebe schwafelte dann hat man auch irgendwie dafür gerade zu stehen oder wenigstens Höflichkeit zu wahren.

Dann lach halt. Ich habe mich in meinem Leben zweimal sofort in wundervolle Menschen verliebt und stehe zu dem ersten Einduck. Das war gut, richtig und überhaut nicht lachhaft. Das war sehr ernst und sehr treffsicher.

Das Mögliche auf die eigenen Erfahrungen zu reduzieren, das haut halt nicht immer hin.

Thaddeus schrieb: Ich habe mich in meinem Leben zweimal sofort in wundervolle Menschen verliebt und stehe zu dem ersten Einduck.

Das gibt es natürlich auch.

Meine Bekannte sind zusammen, seit sie im Sandkasten gespielt haben... unzertrennlich :)

Thaddeus schrieb:Das Mögliche auf die eigenen Erfahrungen zu reduzieren, das haut halt nicht immer hin.

Genauso machst du es doch auch, indem du von DEINEN Erfahrungen erzählst.

Alarmi schrieb: Seelenstaub schrieb:
Und wenn man mir dann ständig erzählt es sei Liebe auf den ersten Blick?

Wenn mir jemand was von Liebe auf den ersten Blick erzählt muss ich sowieso erstmal lachen - denn wenn wir ganz ehrlich sind gibt es sowas nicht!

Ich geh lieber von einer sofortigen Faszination und Sympathie, ab dem ersten Blick, aus.

Es fehlt mir für das Verliebtheitsgefühl noch die Vertrautheit, die Empathie für den anderen, Verbundenheit in den inneren Einstellungen und im Wertegerüst das geteilt wird. Letzteres sind die gemeinsamen Ziele und Vorstellungen an ein gutes/erfüllendes Leben.
Und das setzt eine „lange“ oder intensive Kennenlern- oder sogar Freundschaftsphase voraus.

Mittlerweise sind die Mechanismen auch weitestgehend Evidenzbasierend erklärbar…aber größtenteils schreibe ich hier von meinen Erfahrungen. Ab dem ersten Blick, zählt für mich in diesem Zusammenhang der direkte Augenkontakt und nicht Fixierung auf visuelle körperliche Reize.

Love sucks…kennenlernen heute?
Meist ein rationales abwägen, einige treffen und danach zahllose Chatverläufe und getexte mit Emoticons, welche keine wirkliche Kommunikation darstellen. Die Nonverbale Kommunikation zeigt wie authentisch der Gegenüber wirklich ist (setzt auch die entsprechende Wahrnehmung voraus) fehlt und dann probiert man es halt. Die Möglichkeiten heute - wie eine herzlose Maskerade.


@Alarmi
Das Lachen würde ich als respektlos und verletzend werten, selbstrefktierend eine überheblichen Abstufung des Gegenübers. Drastisch ausgedrückt.

Quatermass schrieb:Ich geh lieber von einer sofortigen Faszination und Sympathie, ab dem ersten Blick, aus.

So sehe ich das auch. Von Liebe kann man da nicht sprechen. Liebe muss sich erstmal entwickeln.

Quatermass schrieb:Das Lachen würde ich als respektlos und verletzend werten, selbstrefktierend eine überheblichen Abstufung des Gegenübers.

Das mag sein, aber es waere nunmal eine spontane, reflexartige Reaktion meinerseits, ueber die ich keine Kontrolle haette.

Alarmi schrieb: Von Liebe kann man da nicht sprechen.

Jeder definiert den Begriff Liebe für sich anders u. empfindet diese auch verschieden.

Du für Dich genauso, muss aber nicht für Jeden so sein.

An Liebe auf den ersten Blick glaube ich, ob sie hält, dauerhaft u. von Bestand ist, steht auf einen anderen Blatt.

Quatermass schrieb:Ich geh lieber von einer sofortigen Faszination und Sympathie, ab dem ersten Blick, aus.

borabora schrieb:Jeder definiert den Begriff Liebe für sich anders u. empfindet diese auch verschieden.

Na das erklaert wahrscheinlich, warum bei vielen "Liebe" so schnell vorbei ist. :D

Photographer73 schrieb:Genauso machst du es doch auch, indem du von DEINEN Erfahrungen erzählst.

Damit stelle ich aber nicht alle abweichenden Erfahrungen in Abrede. Sehr fehlerhafte Behauptung.

Wenn ich sage, wie es bei MIR ist, sage ich eben nur das. Und daß das AUCH geht. Bei Alari kann es ganz anders sein und das kann dann genauso gültig sein.

Alarmi schrieb:Na das erklaert wahrscheinlich, warum bei vielen "Liebe" so schnell vorbei ist.

Da müsste man schauen, warum u. weshalb.

Liebe bedeutet nicht, bedingungslos zusammen bleiben zu müssen, wenn es absolut nicht (mehr) passt, weil...

Ist natürlich schade u. traurig, wenn zwei Menschen auseinander gehen müssen, die sich einmal geliebt haben.

borabora schrieb:Liebe bedeutet nicht, bedingungslos zusammen bleiben zu müssen, wenn es absolut nicht (mehr) passt, weil...

Das habe ich auch nie behauptet. Mir geht es eher darum, dass so viele Leute gleich zu Anfang von der grossen Liebe schwaermen und von Hochzeit und weiss nicht was, und dann kommt schnell die Ernuechterung, wenn der erste Rausch um ist. Weil sie Verliebtheit nicht von Liebe unterscheiden koennen.

Man muß nur auseinandergehen, wenn man in den Autopilot mehr verliebt ist als in alles andere. In sehr vielen Fällen sind die Leute lediglich nicht bereit, etwas zu trainieren und zu begreifen, was der andere zum Leben braucht. Das, oder sie wissen's nicht besser. Ziellose Denk- und Fühlgewohnheiten können sehr zerstörerisch sein.

@Thaddeus
Den meisten Leuten ist egal, was der andere zum Leben braucht. Sie suchen den "perfekten Partner", mit dem es einfach funktioniert, und der genau das tut, was SIE wollen und brauchen, und sie verstehen nicht, dass es so etwas nicht gibt und eine Beziehung immer aus Kompromissen besteht.

@Alarmi

Liebe hat halt mehr mit Geben denn mit Nehmen zu tun. Weshalb es an sich so relevant ist, genau zu wissen, was der andere braucht. Damit beide einander mehr als genug geben, ohne daß der andere hungert oder verzweifelt oder ständig mißverstanden fordern muß.

Wenn man win win trainiert (siehe Stephen Covey's 7 habits, "think win win"), dann ist Kompromiß seltener nötig, als man denken würde. Nicht immer vermeidbar, klar.

Liebe Level 1: Gib mir liebe, sonst... alles andere kümmert mich nicht.
Liebe Level 2: Liebst Du mich, lieb' ich Dich. Pferdehandel
Liebe Level 3: Ich liebe Dich, ob ich nun was zurück bekomme, oder nicht.
Liebe Level 4: Ich liebe auch Menschen, die mich schlecht behandeln.

@Thaddeus
Richtige Liebe ist immer bedingungslos, und es ist einem das Wichtigste, dass es der anderen Person gut geht. Also wären wir bei Level drei. Level 4 ist allerdings keine Liebe mehr, sondern selbstzerstörerische Dummheit!

Weiß nicht. Ich ahne, in welchem Kontext Du das siehst. Einen Menschen zu lieben, der einen schlecht behandelt, muß ja nicht bedeuten, daß man sich diesem Verhalten auch dauernd aussetzt.

Man kann seine Feinde auch lieben, ohne die Zielscheibe zu spielen. Es geht mehr um Liebe als um Opportunismus oder Duldung oder Masochismus.

@Thaddeus
Würdest Du mich bitte adden, damit ich auch merke, wenn Du mich ansprichst?

Thaddeus schrieb:Man kann seine Feinde auch lieben, ohne die Zielscheibe zu spielen.

Die Frage ist, warum man das tun sollte. Ich sehe da nur eine einzige Ausnahme, und die besteht in einer Eltern-Kind-Beziehung.

Liebe ist Definitionssache. Ich denke schon, dass manche Menschen zurecht behaupten können, sich auf den ersten Blick verliebt zu haben.

Das gibt es nämlich. Sicherlich nicht für jeden und allzu oft wird das auch nicht vorkommen. Ich hatte es bisher auch nur einmal im Leben und es hat eingeschlagen wie eine Granate. Hätte ich es nicht erlebt, würde ich selbst nicht dran glauben. :D

@Alarmi

Wenn man ein Dalai Lama Lächeln haben möchte, dann, zum Beispiel. Anstatt ein hessisches Fußgängerzonengesicht.