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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

1.235 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Ernährung, Fett ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

22.11.2023 um 12:04
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die wenigsten Menschen werden gerne so wie früher essen wollen. Also auch mal ein paar Tage nichts oder sehr wenig. Aber genau darauf ist unsere Ernährung ausgelegt. Weil Nahrungsknappheit der Standard war.
Richtig.
Deshalb ist Fasten - ob nun 14 Tage, drei Wochen Heilfasten oder intermittierendes Fasten - auch kein "Modetrend".
Und ungesund ist es auch nicht.
Danke, dass du das noch einmal erwähnt hast (lese hier nur selten rein, aber habe immer regelmäßig gefastet).

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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

22.11.2023 um 12:53
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und diese Jagd ist sehr gefährlich. Der Verlust von Jägern ist für eine Sippe sehr einschneidend. Auch das ist ein Preis für die Nahrung.
Wie uns die Wandmalereien nahelegen, war die Jagd ein Lebensmittelpunkt und dabei eher kein Angst-Thema, sondern ein Gemeinschaftserlebnis, bei dem auch Helden geboren wurden. Gibt es Wandmalereien vom Pilzesammeln und Rüben ausbuddeln? Aber das führt alles zu ab vom Thema.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ob es nun Fett oder Kohlehydrate sind, ist für die Kalorienzufuhr erst mal egal. Aber abseits davon gibt es doch genügend pflanzliche Lebensmittel, die das abbilden. Im Grunde genügt es für eine ausgewogenen Ernährung, gelegentlich Fleisch zu essen. Ein "überwiegender" Verzehr von Fleisch ist für eine ausreichende Deckung an Kalorien und Nährstoffen nicht erforderlich.
Hier dreht es sich wieder ... es gibt verschiedene Aspekte, unter der man die Ernährung betrachten kann und z. T. auch muss. Dass es dabei darum geht, wovon wir eigentlich wie viel brauchen - und worin das, zunächst mal naturgegeben, am besten enthalten ist, halte ich für eine wichtige Betrachtung. Dass dies dazu führt, dass wir Kohlenhydrate fast gar nicht zuführen müssen, ist für mich derzeit die zentrale Erkenntnis. Es gibt auch keine essenziellen KH. Es gibt aber essenzielle Aminosäuren und essenzielle Fette. Solche, die unser Organismus nicht synthetisieren kann und zugeführt bekommen muss. Eine Betrachtung des Themas, die ich bei aktuellem Kenntnisstand für seriös halte ergibt, dass es überwiegend tierische Nahrung ist, die uns die Natur - möglichst unverarbeitet und als fertiges Paket - liefert, um die meisten Ernährungsanforderungen ohne Umwege zu erfüllen. Vorausgesetzt, man verwertet das ganze Tier, vor allem solches, das "rotes Fleisch" liefert, und man bezieht die verzehrbaren Innereien mit ein. Rein vegetarisch, erst recht nicht vegan, kommt man nicht an alle Essentials. Da muss verarbeitet werden, da müssen i. D. R Industrieprodukte her.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Warum ist das absurd? Wir sind eben nicht auf ständigen Überfluss ausgelegt, da passt es doch, dass man "immer satt" ist ohne dass dann auch die entsprechende Kalorien (die früher die Zeiten den "nicht satt seins" überbrückten) in uns landen. Die wenigsten Menschen werden gerne so wie früher essen wollen. Also auch mal ein paar Tage nichts oder sehr wenig. Aber genau darauf ist unsere Ernährung ausgelegt. Weil Nahrungsknappheit der Standard war.
Hier ging es um Ballaststoffe, die wir nicht verwerten können, auf die unser Verdauungssystem und Mikrobiom (nach derzeitiger Lehrmeinung) angewiesen sind. Das passt mir entwicklungsgeschichtlich, wie zuvor angedeutet, aben nicht so ganz überzeugend ins Bild. Das mit der Knappheit als Standard dürfte eine Legende sein. Wo Menschen sich an Gewässern und Meeren in klimatisch günstigen Gegebenheiten aufgehalten haben, konnten sie über lange Strecken sicher auch aus dem Vollen schöpfen. Dennoch: Sie werden sich tendenziell nicht überfressen haben. Den Anreiz dazu hat es nie jemals gegeben wie heute mit der industriellen Mästung: Viel Fett wird niemand runterbringen. Da ist man relativ schnell körperlich satt. Protein ist überall enthalten, in fettem Fisch in optimaler Kombination mit dem gesamten Fett-Spektrum. Da gibt es eher auch kein Suchtverhalten, weil jemand mit einem ungestörten Verhältnis zu seinem Körper nicht mehr als soundsoviel Lachs oder Makrele vertilgen würde. Nicht einmal reinen Zucker, wie er in der Natur gar nicht vorkommt, würde man sich so, wie er ist, reinstopfen. Die fatalste Kombination sind die mit Fett und Einfachzucker vollgestopften pflanzlichen KH-Produkte wie diverse Gebäcke, Riegel und Snacks aller Art (am besten noch in Verbindung mit Bewegungsmangel) sowie die gezuckerten Limos und Säfte. Davon bekommt man nicht genug, die sind auch auf Sucht hin in Labors gezielt designed.
Im Gegensatz dazu war "Nahrungsknappheit" bis ins 20. Jahrhundert der Standard. Wobei die Dickmacher nicht den Standard darstellen. Wir leben dermaßen im Überfluss von Junk, dass man gar keine Maßstab mehr für das richtige Maß hat.

Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das Fett gut ist, steht fest

Kann man so nicht sagen. Es kommt auf die Menge an. Eine pauschale Aussage erzeugt gerne ein Übermaß an Konsum. Weil es ja absolut gut ist, ist viel besser.
Natürlich kommt es auf die Menge an. Aber Fett ist Makro, Fette gehören zu den Essenziellen, und es gibt keinen Grund, Fett per se negativ darzustellen. Das ist eine gültige Pauschalaussage.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wovon wir uns aber absolut lösen müssen, ist ein Vergleich mit "früher".
Denn es würde ja unterstellen, früher hätten sich die Menschen gesund ernährt und der Körper hätte sich im Laufe der Zeit an das perfekt angepasst, was man so typischerweise zu essen bekam.
Aber das ist ein Trugschluss. Wenn wir heute von "gesunder Ernährung" sprechen, dann meinen wir die bestmögliche Zufuhr in Qualität und Quantität, die uns ein langes und gesundes Leben ermöglicht.
Das war für die Evolution aber irrelevant. Da ging es nicht darum, mit 80 noch beweglich und fit zu sein. Da ging es darum, zumindest das reproduktionsfähige Alter zu erreichen, so fit zu sein, dass die Schwangerschaft möglichst durch lief und idealerweise noch ein paar Jahre für die Aufzucht. Darauf ist unser Körper aus evolutionärer Sicht ausgerichtet. Das wäre aber heute etwas wenig.
Ich sehe, wie eingangs schon erwähnt, nicht, dass wir uns davon lösen müssen. Wir haben uns über Hunderttausende von Jahren als das entwickelt, was wir dann geworden sind. Wenige Tausend Jahre erst, wenn überhaupt, gibt es den Getreide-Anbau und quasi-industriell gezüchtetes Obst und Gemüse. All die Jahre waren für die Evolution keineswegs irrelevant. Da "ging" es auch in dem Sinne nicht um etwas. Wir haben überlebt, weil wir uns mit dem Nahrungsangebot entwickelt haben. Es gab damals keine Medizin in dem Sinne. Mit der usprünglichen Ernährung, aber vom Embryo bis zum Greis medizinisch begleitet wie ein moderner Mensch, wären unsere Vorfahren aber top-fitte, uns weit überlegene Individuen. Davon darf man wohl ausgehen.

Degenerierte Couch-Potatoes sind im Vergleich dazu sogar noch unsere heutigen Vetreter der körperlichen Elite.


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

22.11.2023 um 12:59
Zitat von StumpfStumpf schrieb:Deshalb ist Fasten - ob nun 14 Tage, drei Wochen Heilfasten oder intermittierendes Fasten - auch kein "Modetrend".
Und ungesund ist es auch nicht.
Das kann man so nicht schlussfolgern und das meinte ich so auch nicht.
Ich habe nur gesagt, dass unsere Essgewohnheiten darauf ausgelegt sind, Zeiten der Nahrungsknappheit zu überstehen. Das ist gut, wenn man immer wieder keine Nahrung hat und deswegen dann viele Kalorien zu sich nimmt, wenn Nahrung verfügbar ist. Und wenn es nur darauf ankommt, sich erfolgreich reproduzieren zu können.

Es gibt tatsächlich Studien (an Mäusen, soweit ich mich richtig erinnere), bei denen knappe Nahrung die Lebenszeit erhöhte. Aber auch das lässt sich nicht einfach so übertragen.

Ich weiß nicht, ob Fasten für Menschen gesund oder ungesund ist.


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22.11.2023 um 13:03
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich weiß nicht, ob Fasten für Menschen gesund oder ungesund ist.
So pauschal ist das auch schwer zu beantworten. Zu viele Prozesse im Körper sind noch nicht genau untersucht. Und entsprechende Langzeitstudien sind auch selten. Dennoch deutet alles daraufhin, dass die Reduzierung der Nahrungsaufnahme eine der zentralen Stellschrauben für Gesundheit und Langlebigkeit ist. Wobei dann auch keine Reduzierung auf Mars-Riegel, Nutella und Capri Sonne gemeint ist ;)


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22.11.2023 um 13:08
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie uns die Wandmalereien nahelegen, war die Jagd ein Lebensmittelpunkt und dabei eher kein Angst-Thema
Da würde ich das Gegenteil behaupten.
Es war etwas besonderes, wenn man es abbildete.
Zitat von NemonNemon schrieb:Dass dies dazu führt, dass wir Kohlenhydrate fast gar nicht zuführen müssen, ist für mich derzeit die zentrale Erkenntnis.
Aber ob die so richtig ist?
Zitat von NemonNemon schrieb:um die meisten Ernährungsanforderungen ohne Umwege zu erfüllen.
Wie gesagt, bei unseren "angeborenen Essgewohnheiten" geht es nicht um gesundes Leben. Es geht nur darum, "lange genug" in Zeiten des wiederkehrenden Mangels zu leben.
Heute habe wir eine gänzlich andere Situation. Wir haben Überfluss und wollen damit möglichst lange gesund leben.
Zitat von NemonNemon schrieb:Die fatalste Kombination sind die mit Fett und Einfachzucker vollgestopften pflanzlichen KH-Produkte
Das stimmt schon. Aber so wie Du sagst, dass Fett nicht generell schlecht ist, sind es Kohlehydrate ja auch nicht. Es kommt darauf an, wie man es zu sich nimmt.
Zitat von NemonNemon schrieb:Wir haben uns über Hunderttausende von Jahren als das entwickelt, was wir dann geworden sind.
Genügt es Dir, wenn Du nach Deiner Reproduktion recht bald stirbst? Denn nur darauf haben wir uns entwickelt. Vermehren und (beim Menschen) noch genügend Aufzucht. Danach ist es evolutionär gesehen weitgehend egal.
Unsere Entwicklung bisher erfolgte unter anderen Voraussetzungen. Das Ziel "lange gesund" gab es ja nicht. Das ist, was wir heute wollen und aufgrund das Überflusses auch können.


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22.11.2023 um 13:14
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich weiß nicht, ob Fasten für Menschen gesund oder ungesund ist.
Ok, meiner Erfahrung und meines Wissens nach ist es das.


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22.11.2023 um 13:20
Zitat von NemonNemon schrieb:Mit der usprünglichen Ernährung
Es gab keine ursprüngliche ernährung. Der pflanzliche und tierische anteil hat je nach klimatischen und geographischen bedingungen stark variiert.
Ethnographische Auswertungen von weltweit 229 heute noch existierenden Jäger- und Sammlervölkern ergab, dass der Anteil pflanzlicher Kost zwischen 0 und 85 % variiert, während tierische Nahrung einen Beitrag von 15 bis 100 % leistet. Diese enorme Bandbreite der Lebensmittelauswahl ist auf die unterschiedlichen geographischen und klimatischen Lebensverhältnisse zurückzuführen.
Quelle: Wikipedia: Ernährung des Menschen#Ernährung im Verlauf der Evolution des Menschen

Mal nur tierisches, mal wenig tierisches. Selbst getreide ist seit gut 23.000 jahren bestandteil unserer ernährung.


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22.11.2023 um 16:21
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Wie gesagt, bei unseren "angeborenen Essgewohnheiten" geht es nicht um gesundes Leben. Es geht nur darum, "lange genug" in Zeiten des wiederkehrenden Mangels zu leben.
Diesen Ansatz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Da könnten wir jetzt lange feilschen.@gastric
Wie hier und da von mir betont, geht es um den Wandel zum großflächigen Getreideanbau, die Industrialisierung der Ernährung und damit in den vergangenen Jahrzehnten die Massenfütterung mit "artfremder" Kost. Gleichzeitig um damit verknüpfte industrielle und politische Interessen sowie teilweise obsolete Ernährungssempfehlungen und -Standards. ... BEarbeitungszeit läuft ab ...9 8 7 6 5 4 3 2


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

22.11.2023 um 16:40
Zitat von NemonNemon schrieb:Diesen Ansatz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Es wirkt mir so als würde sich azazeel auf eine angeborene Vorliebe für Süßes und Fettiges beziehen:
Wenn es nur wenig verfügbat ist und der Kalorienbedarf hoch, ist es evolutionär vorteilhaft selbiges zu essen wenn es verfügbar ist. Auch überhaupt über den Hunger hinaus essen können, gerne essen, Essen als Belohnung ansehen gehört in die Kategorie.
Wer arg schnell satt ist, nicht "auf Vorrat essen" kann, wer Fett und Süßes regelrecht verschmäht oder niedrig priorisiert (heute keine Lust drauf - tja, morgen ist es weg) war absehbar schlechter dran nebst dessen Nachkommen.

War mal vorteilhaft (Hochkalorisches nicht immer verfügbar, höherer Energiebedarf, Hungersnöte wahrscheinlicher, häufigere Schwangerschaften, Saugling nur durch Stillen ernährbar), ist es in Industrienationen nicht mehr (meist geringerer Energiebedarf, hochkalorische Nahrung leicht und verhältnismäßig billig erhältlich).
Genau deshalb wirkt
Zitat von NemonNemon schrieb:Wie hier und da von mir betont, geht es um den Wandel zum großflächigen Getreideanbau, die Industrialisierung der Ernährung und damit in den vergangenen Jahrzehnten die Massenfütterung mit "artfremder" Kost. Gleichzeitig um damit verknüpfte industrielle und politische Interessen sowie teilweise obsolete Ernährungssempfehlungen und -Standards.
gerade wenn man
Zitat von azazeelazazeel schrieb:"angeborenen Essgewohnheiten"
folgt.


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

22.11.2023 um 17:02
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Es wirkt mir so als würde sich azazeel auf eine angeborene Vorliebe für Süßes und Fettiges beziehen:
Das kann ich da nicht herauslesen.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Wenn es nur wenig verfügbat ist und der Kalorienbedarf hoch, ist es evolutionär vorteilhaft selbiges zu essen wenn es verfügbar ist. Auch überhaupt über den Hunger hinaus essen können, gerne essen, Essen als Belohnung ansehen gehört in die Kategorie.
Wir sind hier mit den Exkursen generell schon ziemlich weit in spekulativen Zonen, wozu ich ja angeregt habe mit dem Bezug zum "Urmenschen". Das weiß ich nicht, ob wir mit dieser These wirklich weiterkommen. Ich könnte jetzt sagen: Du und ich, wir wissen aus Erfahrung, wie weniger man anfällig für Fressucht ist, wenn man auf Fettstoffwechsel oder in Ketose ist und an maßvolle Ernährung gewohnt. Mit guter Nahrung kommt auch der Glycogen-/Insulin-Jojo kaum in Schwung. Wie groß wäre die Versuchung gewesen, sich vollzufressen, wenn man diesen Appetit gar nicht kennt - und wenn man dieses suchterregende Nahrungsangebot gar nicht hat.

Es gibt aber sicher Beispiele dafür, dass es as schick gilt, wenn man fett ist, weil es das deutlichste Zeichen dafür ist, dass man nicht arbeiten muss und sich mit Süßkram versorgen lässt.

Die Venus von Willendorf mag das Idealbild einer gebärtüchtigen Mutter verkörpern in Zeitaltern, in denen viele Mütter und Kinder die Geburt nicht überlebten. Jedenfalls war Körperfett da nicht unbekannt. Man kann wohl alles Mögliche hin und her interpretieren. Wir lassen es besser. Ich denke, es lässt sich auch anders argumentieren. ;)


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23.11.2023 um 14:29
Zitat von NemonNemon schrieb:Diesen Ansatz kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Die Frage ist, was evolutionären Druck ausübt und was nicht. Also was dazu führt, dass bestimmte genetische Voraussetzungen sich durchsetzen und bestimmte nicht.
Und da ist es eben weitgehend egal, was bei einem Lebewesen im hohen Alter passiert. Wenn es sich erfolgreich fortpflanzen kann, ist es aus Sicht der Evolution im Grunde erledigt. Sprich: Unsere Evolution hat bewirkt, dass wir mit bestimmten Essgewohnheiten gut in der Lage sind, und fortpflanzen zu können und darüber hinaus noch eine gewisse Zeit der Brutpflege überleben. Wenn das gegeben ist. setzen sich diese Voraussetzungen durch.
D.h.: Wir reden hier von den ersten 30 Jahren. Darauf erfolgte die Selektion.


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23.11.2023 um 14:31
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Es wirkt mir so als würde sich azazeel auf eine angeborene Vorliebe für Süßes und Fettiges beziehen:
Auch.

Aber auch darauf, dass "die Nahrung von früher" nicht darauf ausgelegt war, lange zu überleben. Sondern nur möglichst sicher die Fortpflanzung zu ermöglichen.


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23.11.2023 um 14:41
Zitat von NemonNemon schrieb:Die Venus von Willendorf mag das Idealbild einer gebärtüchtigen Mutter verkörpern in Zeitaltern, in denen viele Mütter und Kinder die Geburt nicht überlebten. Jedenfalls war Körperfett da nicht unbekannt. Man kann wohl alles Mögliche hin und her interpretieren. Wir lassen es besser. Ich denke, es lässt sich auch anders argumentieren. ;)
Klar wird man bei solchen Darstellungen übertrieben haben. Ein neueres Beispiel sind die Putten, wohlgenährte kindliche Engel - wohl ein Trost an Eltern verstorbener Kinder, dass es wenigstens im Himmel "gesund und rund" sein könne.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber auch darauf, dass "die Nahrung von früher" nicht darauf ausgelegt war, lange zu überleben. Sondern nur möglichst sicher die Fortpflanzung zu ermöglichen.
Das sehe ich auch so.
Zudem: die "Nahrung von früher" wäre so gar nicht erhältlich. Allenfalls Wild käme noch heran, aber vieles das sicherlich gegessen wurde steht unter Naturschutz, ist "nicht jagdbar", ist insbesondere bzgl. Pflanzen kaum mehr aufzufinden.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und da ist es eben weitgehend egal, was bei einem Lebewesen im hohen Alter passiert. Wenn es sich erfolgreich fortpflanzen kann, ist es aus Sicht der Evolution im Grunde erledigt. Sprich: Unsere Evolution hat bewirkt, dass wir mit bestimmten Essgewohnheiten gut in der Lage sind, und fortpflanzen zu können und darüber hinaus noch eine gewisse Zeit der Brutpflege überleben. Wenn das gegeben ist. setzen sich diese Voraussetzungen durch.
D.h.: Wir reden hier von den ersten 30 Jahren. Darauf erfolgte die Selektion.
Zustimmung. Eine kleine Einschränkung jedoch:
Bei sozialen Lebewesen die zur vielfältigen Informationsweitergabe* fähig sind ist es ggf. nicht so unwichtig was im Alter passiert: Von einem Menschen der alt wird profitieren seine Kinder, Enkel, Urenkel, insbesondere die die gleichzeitig mit ihm leben - die seine Gene tragen. Salopp gesagt: Wenn Opa und Uropa noch von der Hungersnot von vor 50 Jahren wissen und wie man sich damals beholfen hat hat der Enkel etwas davon und wird wahrscheinlicher seine Gene, in denen mit Glück auch die Gene stecken die Opa und Uropa 60 und 75 haben werden lassen (die Gene für die guten Augen die ihn vor so mancher Gefahr bewahrt haben? die Gene dafür viel essen zu können?) weitergeben. Der Stamm in dem allenfalls noch vom Hörensagen über die Hungersnot von vor 50 Jahren erzählt wird weil niemand deutlich über 50 ist hat mitunter schlechtere Chancen.

*Sprache gehört dazu, wie auch die beim Menschen sehr gut ausgeprägte Fähigkeit schnell durch Vormachen zu lernen


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

23.11.2023 um 14:51
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Zustimmung. Eine kleine Einschränkung jedoch:
Das stimmt natürlich. In einer Sippe wird auch von Erfahrung profitiert und auch das beeinflusst in gewisser Weise die Selektion. Aber das ist schon eher nachrangig. Wenn man zwei Gruppen vergleicht, bei der die eine sich wie Karnickel vermehren und die andere mit Erfahrung im Alter punktet, wird eher die erste sich deutlich vermehren.


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

23.11.2023 um 15:07
Es ist auch nicht so, dass alle Eigenschaften, die wir haben, einen Evolutionsvorteil haben.
Evolution ist ungerichtet, sie probiert alles aus.
Insofern kann ein Teil unserer Eigenschaften auch einfach so da sein, ohne Vorteil.
Das dauert immer Jahrtausende bis Jahrzehntausende, bis sich etwas Gutes durchsetzt, oder Schlechtes ausstirbt.

Genauso können sich Dinge, die erst mal schlecht erscheinen, sich zum Guten wenden.
z.B. hatten die ersten Viehzüchter große (Magen-)Probleme mit Milchprodukten.
Über lange Zeit hat sich dann eine Laktose-Toleranz herausgebildet, die heutzutage für uns günstig ist.

Im Moment ist Tierhaltung negativ besetzt (Klima und Nachhaltigkeit), so dass wir vielleicht wieder was anderes machen und uns daran anpassen. Wer weiß ...


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

23.11.2023 um 15:17
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das stimmt natürlich. In einer Sippe wird auch von Erfahrung profitiert und auch das beeinflusst in gewisser Weise die Selektion. Aber das ist schon eher nachrangig. Wenn man zwei Gruppen vergleicht, bei der die eine sich wie Karnickel vermehren und die andere mit Erfahrung im Alter punktet, wird eher die erste sich deutlich vermehren.
Wenn man natürlich weitere Faktoren einführt kann im Extremfall die Erfahrung nachrangig sein. Allerdings kann man das mit jeder zweiten Variable machen:
Die Gruppe mit vielen Geburten* ist schlechter dran wenn dort eine stark ansteckende Infektionskrankheit ausbricht. Und so weiter...

Kann man von Erfahrungen profitieren, kann man diese weitergeben. Man kann auch Kinder anderer in Gruppen betreuen (was viele Primaten machen und wahrscheinlich auch unsere Vorfahren gemacht haben) - sodass sich jüngere, noch fittere einfacher körperlich anstrengenderen Tätigkeiten widmen können nebst man ein Kind auch durchkriegt wenn (v.a.) die Mutter stirbt.

Es wird dabei oft um keine 70, 80 Jahre gehen (die uns meist wichtig sind; in der Tat ist das ein modernes Ziel) - die Wahrscheinlichkeit ist dabei viel zu hoch dass etwas anderes längst zum Tod geführt hat. Mit gesunder Ernährung ein fitter 80-jähriger zu werden? Sicherlich kein Thema. Dass der Körper sich so an die Gegebenheiten anpasst (nicht umgekehrt!) dass man es gut und gerne noch ein Stück über die Menopause (oder, falls monogam, Menopause der Partnerin) hinweg schafft ohne dabei allzu krank zu sein - ergibt: produziert keine "zu stopfenden Mäuler" (Nachwuchs), muss nicht "durchgefüttert" werden (ist fit statt krank), nimmt anderen noch Arbeit ab - dürfte aber vorteilhaft gewesen sein. Die 50-jährige die die Kinder von zwei Töchtern betreut während diese jagen, oder die mit 50 selbst noch jagen und sammeln kann ist von großem Vorteil. Diese erhöht nämlich auch die Wahrscheinlichkeit dass das
Zitat von azazeelazazeel schrieb:ei der die eine sich wie Karnickel vermehren
auch tatsächlich klappt - Nachwuchs kommt ins fortpflanzungsfähige Alter - anstatt viel Energie für viele Kinder aufzuwenden die noch nicht in der Lage sind sich selbst zu versorgen, geschweige denn zum Übrleben der Gruppe beizutragen, nebst es nicht ins fortpflanzungsfähige Alter schaffen. (Worst-case: reichlich Schwangerschaften, die Kinder sterben (so gut wie) alle im Kleinkindalter.)


* Zunächst: Welche Gründe sollte es, realistisch, geben die dazu führen dass es in einer Gruppe viele Geburten, in der anderen wenige Geburten gibt? Es werden sehr wenige sein, wie Krankheiten. Oder ein schlechter Ernährungszustand, entweder unabwendbar (betrifft so alle in diesem Gebiet) oder wieder auf wenig Erfahrung zurückführbar.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Es ist auch nicht so, dass alle Eigenschaften, die wir haben, einen Evolutionsvorteil haben.
Evolution ist ungerichtet, sie probiert alles aus.
Dito. (Ist mir bekannt. Ich hätte fast Biologie studiert.)
Insofern kann ein Teil unserer Eigenschaften auch einfach so da sein, ohne Vorteil.
Das dauert immer Jahrtausende bis Jahrzehntausende, bis sich etwas Gutes durchsetzt, oder Schlechtes ausstirbt.
Da findet sich etliches. Der zuallermeist deutliche Vorteil, energiereiche Nahrung zu erkennen, zu bevorzugen, pro Tag mehr Energie aufnehmen können als verbraucht wird und sie speichern zu können liegt aber auf der Hand und er zahlt sich bei Bedarf aus.
Genauso können sich Dinge, die erst mal schlecht erscheinen, sich zum Guten wenden.
z.B. hatten die ersten Viehzüchter große (Magen-)Probleme mit Milchprodukten.
Über lange Zeit hat sich dann eine Laktose-Toleranz herausgebildet, die heutzutage für uns günstig ist.

Im Moment ist Tierhaltung negativ besetzt (Klima und Nachhaltigkeit), so dass wir vielleicht wieder was anderes machen und uns daran anpassen. Wer weiß ...
Dito zu ersterem.
Letzteres passt aber nicht in das Schema: Bei ersterem ist ein Beiprodukt (Milch) zum Hauptprodukt (Fleisch, Leder, Fell) nicht gut nutzbar, eine evolutionäre Anpassung macht es nutzbar, Erfindungsreichtum macht es nutzbar (Käseherstellung; viele Käse sind auch bei Laktoseintoleranz essbar). Im Endeffekt wird durch Evolution und Erfindungsreichtum das ganze Produkt nutzbar.
Bei letzterem müsste es irgendetwas geben bei dem sich Tierhaltung, insbesondere Massentierhaltung als vorteilhaft erweist. Und das passt nicht. Tierhaltung im kleinen bis mittleren Maßstab kann vorteilhaft sein um nicht durch Menschen direkt nutzbare Gebiete landwirtschaftlich nutzen zu können nebst nicht essbare Nebenprodukte noch verwertet zu bekommen. Bei Massentierhaltung kommt man aber nicht umhin, Futterpflanzen anzubauen (oft auf Flächen die sich sehr wohl zum Anbau von direkt durch Menschen nutzbare Pflanzen eignen würden), sowie oft grundsätzlich essbar andere Tiere zu verfüttern.
In einem kleinen Maßstab kann somit Tierhaltung nutzen. Bei Massentierhaltung wird es aber im Prinzip zu einem Luxus: das muss man sich schon leisten können, Futterpflanzen anzubauen, zu ernten, weiteren Platz für Stallungen zu nutzen etc.


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23.11.2023 um 15:27
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Aber auch darauf, dass "die Nahrung von früher" nicht darauf ausgelegt war, lange zu überleben. Sondern nur möglichst sicher die Fortpflanzung zu ermöglichen.
Was mir daran nicht behagt ist vielleicht die Logik-Umkehrung, was die Evolution betrifft.
Nahrung war per se nie auf etwas ausgelegt. Bis zu dem Punkt, wo wir eingegriffen und sie für etwas ausgelegt haben. Dass sie dadurch nicht besser wurde, zeigt wohl der Anstieg des Metabolischen Syndroms. Zuerst hat der Teil der Menschheit, die sich evolutionär entwickelt hat, dies mit dem getan, was die Natur hergab. Und zwar ein Leben lang. Ganz gleich, wie lang das war. Und wir reden hier über einen Zeitraum von u. U. mehr als 1 Mio. Jahre, für die in etwa das zutrifft, wan man als "natürliche" Ernährung annehmen kann. Kulturpflanzen und Landwirtschaft, Getreide, süße Obst-Züchtungen. verdaubares Gemüse etc. ... das ist ein Wimpernschlag der Menscheitsgeschichte.

Es war die beste unter diesen Umständen bzw. einfach nur die, die uns weit gebracht hat. Aber: Unlogisch erscheinen Behauptungen schon, das da etwas bei sein soll, dass unser Leben gefährdet, wie eben rotes Fleisch oder Fett.
Per se ist allerdings auch das Argument nicht valide, dass das aus diesem Grund die optimale Ernährung war und es heute noch ist. Da machen es sich die Protagonisten dieses Spektrums zu einfach.
Dazu wollte ich jetzt sowieso einen Beitrag anhand von Beispielen geschrieben haben. Vielleicht tue ich das noch.

Heute hilft uns diese Argumentation sowieso nicht. Die Forschung braucht langfrtistige Studien hoher Qualität, um mehr gesicherte Erkenntnisse zu bekommen. Einstweilen ist aber klar: Viel Lehrmeinung und offizielle Ernährungsempfehlungen sind nicht mit Evidenz untermauert. Und von daher irgend etwas zwischen Religion und Propaganda.

Wie ich in diesen Tagen immer gerne betone: Die Verzichtbarkeit von Kolhenhydraten ist ein zentraler Game Changer mit einigen Implikationen. Für einen persönlich, aber auch für die Mennscheit, ihre Institutionen und die Industrie. Wenn sie das mal klar sieht und entsprechend umdenkt.

Der nächste Punkt, an dem ich knabbere ist der, dass ja sehr viele Leute trotz allem, was diverse Ernährungspäpste so predigen, relativ gesund und munter relativ alt werden. Wobei auch hierbei Vorsicht, da lauert eine Gefahr eines Bias durch anekdotische Evidenz und die typischen Missverständnisse von Korrelation und Kausalität. Wie oft hat jemand wirklich den Artzt gebraucht? Hat er wirklich so gegessen, wie man es vor Augen hat? Und welche Krankheiten, ob erblich oder anderswie erlangt, hauen normalerweise top-gesunde Menschen, die sehr alt hätten werden können, tot, während Helmut Schmidt sich das rauchend ansieht.


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Intervallfasten und OMAD (one meal a day)

23.11.2023 um 15:32
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Bei letzterem müsste es irgendetwas geben bei dem sich Tierhaltung, insbesondere Massentierhaltung als vorteilhaft erweist. Und das passt nicht. Tierhaltung im kleinen bis mittleren Maßstab kann vorteilhaft sein um nicht durch Menschen direkt nutzbare Gebiete landwirtschaftlich nutzen zu können nebst nicht essbare Nebenprodukte noch verwertet zu bekommen. Bei Massentierhaltung kommt man aber nicht umhin, Futterpflanzen anzubauen (oft auf Flächen die sich sehr wohl zum Anbau von direkt durch Menschen nutzbare Pflanzen eignen würden), sowie oft grundsätzlich essbar andere Tiere zu verfüttern.
In einem kleinen Maßstab kann somit Tierhaltung nutzen. Bei Massentierhaltung wird es aber im Prinzip zu einem Luxus: das muss man sich schon leisten können, Futterpflanzen anzubauen, zu ernten, weiteren Platz für Stallungen zu nutzen etc.
Hierzu habe ich gerstern erst in einem Vortrag eine Argumentation gesehen, die bemängelt, dass die miese Klimabilanz der Tierhaltung nur auf die Massentierhaltung in Fabriken zurückgehen kann, weil die nichts zurück in den Kreislauf gibt. Die gute alte Dreifelder-Wirtschaft hingegen hat eigene Zyklen, in denen der Dung eine entscheidende Rolle spielt und auch der Mutterboden nicht wegerodiert.

Dem gegenüber können Getreide- und Futtermittel-Monokulturen der "pflanzlichen Industrien" u. U. ganz alt aussehen.

Bei Interesse (man bekommt ja kein Feedback :nerv: ) arbeite ich das in den geplanten Kritik-Beitrag mit Video-Exempeln ein.


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23.11.2023 um 15:52
Zitat von NemonNemon schrieb:Der nächste Punkt, an dem ich knabbere ist der, dass ja sehr viele Leute trotz allem, was diverse Ernährungspäpste so predigen, relativ gesund und munter relativ alt werden.
Ja, das ist manchmal erstaunlich, allerdings meist eben "anekdotisch".
Helmut Schmidt der Raucher.
Meine Bekannten, Reformhausbesitzer, früh an Krebs gestorben.
Meine Großeltern, immer nur Aldiprodukte gegessen (allerdings plus Kleingarten, aber an der Autobahn), beide über 90 geworden.
Der Hauptanteil ist vermutlich genetisch bedingt, man kann mit gesunder Lebensweise nur etwas nachhelfen.

Allerdings ist es nicht so toll, fett alt zu werden.
Durch das Fettsein hat man einfach viele Beschwerden und Probleme, die man sonst nicht hätte.


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23.11.2023 um 16:38
Zitat von NemonNemon schrieb:Der nächste Punkt, an dem ich knabbere ist der, dass ja sehr viele Leute trotz allem, was diverse Ernährungspäpste so predigen, relativ gesund und munter relativ alt werden. Wobei auch hierbei Vorsicht, da lauert eine Gefahr eines Bias durch anekdotische Evidenz und die typischen Missverständnisse von Korrelation und Kausalität. Wie oft hat jemand wirklich den Artzt gebraucht? Hat er wirklich so gegessen, wie man es vor Augen hat? Und welche Krankheiten, ob erblich oder anderswie erlangt, hauen normalerweise top-gesunde Menschen, die sehr alt hätten werden können, tot, während Helmut Schmidt sich das rauchend ansieht.
Das finde ich keinen Punkt zum Knabbern:
Der menschliche Körper ist nunmal sehr robust.
Und ich würde mich auch nicht wundern wenn viele Menschen Beschwerden die evl. allgemein oder bei ihnen konkret vermeidbar wären als normal ansehen. Insbesondere sind diese Beschwerden auch im Umfeld verbreitet.
Absolut anekdotische Evidenz, aber nur als Beispiel:
Eine meiner Großmütter rauchte viel. Sie sah bestimmte Beschwerden - Kurzatmigkeit, Essen schmeckt fade, Erkältungen dauern - einfach als altersgegeben an. Als sie schließlich zu rauchen aufhörte - nach einem schweren Sturz hatte sie Angst einmal mit brennender Zigarette zu stürzen - bemerkte sie nach einiger Zeit dass man eigentlich mit 70 gar nicht so kurzatmig, erkältungsanfällig und kaum mehr schmecken/riechen könnend sein muss, sondern die Zigaretten ihren Anteil daran hatten.
Es gibt auch genügend Leute die z.B. Heißhunger normal finden. Oder schon relativ geringe Gehstrecken für einen gesunden (!) Menschen als weit empfinden.
Zitat von NemonNemon schrieb:Die gute alte Dreifelder-Wirtschaft hingegen hat eigene Zyklen, in denen der Dung eine entscheidende Rolle spielt und auch der Mutterboden nicht wegerodiert.
Hat sie - nur woher kommt typisches Fleisch? Das ist eben nicht aus Dreifelderwirtschaft, aus landschaftspflegender Schafhaltung oder Almweidewirtschaft sondern...
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Meine Großeltern, immer nur Aldiprodukte gegessen (allerdings plus Kleingarten, aber an der Autobahn), beide über 90 geworden.
Aldiprodukte müssen nicht schlecht sein. Auch da finden sich vernünftige Grundzutaten.
Zitat von stefan33stefan33 schrieb:Allerdings ist es nicht so toll, fett alt zu werden.
Durch das Fettsein hat man einfach viele Beschwerden und Probleme, die man sonst nicht hätte.
In der Tat, selbiges bei anderem, siehe ob das Beispiel der Raucherin.

Was mich immer wundert: Wenn auf Threads bzgl. gesunder Ernährung, Gesundheitsverhalten zynisch geantwortet wird dass diejenigen dann gesund mit 90 versterben (und selbiges nicht erstrebenswert sei).
Also, wenn ich es mir aussuchen könnte wäre das doch der Optimalfall: gesund (im höheren Alter) versterben, nachdem ich bis zum letzten Tag voller Energie alles hätte tun können das mir Spaß macht nebst keinerlei Zeit und kein Geld für Behandlungen draufgegangen wäre.


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