Warum muss ich als Atheist die christlichen Feiertage mitmachen?

Fierna schrieb:Ich nehme mal an, dass wir uns einig sind, dass man nicht aus jedem Schützenverein- oder Kegelclub-Jubiläum einen Feiertag machen kann.

Das wohl nicht. Aber es gibt immerhin Tage, an denen Schüler in einer ganz spezifischen Stadt schulfrei haben, weil an diesem Tag ein spezielles Stadtfest ist, das für die Bürger dieser Stadt eine wichtige Rolle spielt. Hat sich im Laufe der Jahrzehnte so entwickelt, und es handelt sich dabei um einen der wenigen freien Tage, die die Schulen selbst festlegen können. Weil das Stadtfest dort so wichtig ist, machen auch einige Firmen dort zu.
Das gilt dann aber jeweils ganz spezifisch nur für diese Stadt und in der Nachbarstadt meistens schon nicht mehr, weil besagtes Fest eben nur für besagte Stadt eine Bedeutung hat.


@Nervas
@Fierna
@Doors
Reicht doch eine Petition im Bundestag ein, dass religiöse Feiertage gestrichen und durch weltliche ersetzt werden. In unserem Land kann man so etwas ja machen.
Ein paar Stimmen habt ihr ja schon.

@Fierna

Natürlich ist es nicht nur eine Mehrheitsentscheidung.
Politische Macht kann aus vielen Ecken kommen, das dürfte auch je nach Thema ein recht komplexes Geflecht sein und sich danach immer etwas unterscheiden.

Einige sind halt die
-die Auswüchse Jurisprudenz
-Mehrheiten in der Politik und Macht der Alpha Männchen bzw Weibchen auf die Unteren :D
-Macht der Bevölkerung durch Wahlen, Aufstände, Umbrüche ect.
-Lobbyisten
-und vieles mehr das mir gerade nicht einfällt

Kann man sich ewig drüber aufregen oder es halt so als gegeben hinnehmen bzw. durch fachliche Kompetenz oder Macht in einem der Bereiche und besonders Vitamin B beeinflussen. Die Religionen haben natürlich recht viel davon. Ansonsten einfach das Kreuz an einer anderen Stelle machen, wenn man das wirklich als so schlimm empfindet. Jeder hat da auch ein anderes empfinden was ich auch nicht absprechen will, ich reg mich da eher über andere Sachen auf.

AlteTante schrieb:Das wohl nicht. Aber es gibt immerhin Tage, an denen Schüler in einer ganz spezifischen Stadt schulfrei haben, weil an diesem Tag ein spezielles Stadtfest ist, das für die Bürger dieser Stadt eine wichtige Rolle spielt. Hat sich im Laufe der Jahrzehnte so entwickelt, und es handelt sich dabei um einen der wenigen freien Tage, die die Schulen selbst festlegen können. Weil das Stadtfest dort so wichtig ist, machen auch einige Firmen dort zu.

Was in Absprache und bei variablen Tagen und lokal begrenzt in meinen Augen auch unproblematisch ist.

Yooo schrieb:Politische Macht kann aus vielen Ecken kommen, das dürfte auch je nach Thema ein recht komplexes Geflecht sein und sich danach immer etwas unterscheiden.

Ja, aber was ist "genug" und wieso sollte man solche Eingriffe einfach hinnehmen?

Yooo schrieb:Ansonsten einfach das Kreuz an einer anderen Stelle machen, wenn man das wirklich als so schlimm empfindet.

Ganz so einfach ist das wohl nicht. Gerade in Zeiten von Populisten-Politik, wo Idealismus eine Art Fremdwort zu sein scheint, und Politik quasi nur zur Machtsicherung erfolgt und man somit möglichst vielen Leuten nach dem Mund reden möchte, werden sich wohl die wenigsten Politiker auf solch ein Eis begeben.
Auch bzgl Petition @AlteTante

Die Entwicklung müsste also erstmal innerhalb der Gesellschaft erfolgen.

@Nervas
An einem kirchlichen Feiertag musst du nicht arbeiten und Geschäfte sind geschlossen.
Gesetz den Fall, dieser kirchliche Feiertag wird durch einen nicht religiösen ersetzt, dann musst du nicht arbeiten und die Geschäfte sind geschlossen. Wow, krasser Unterschied!

Oder gehts dir darum, dass freie Tage religiosen Ursprungs abgeschafft werden sollen? Dann nimm dir doch einfach einen Stapel Arbeit mit nach Hause, dein Chef freut sich bestimmt. Deine Familie hat dann halt ohne dich frei lol

@Zerina
Es geht darum das die Interessen einen Glaubensgemeinschaft höher gestellt werden ohne logisch berechtigten Grund und das der Staat damit seiner selbst auferlegten Plicht der Neutralität gar nicht nachkommen kann.
Nennt es von mir aus PrinzipReiterei.

Wer sucht, der findet.

Wer nichts Besseres zu tun hat oder nicht ausgelastet ist, der kann sich noch vielen Themen widmen... :palm:

Nervas schrieb:Es geht darum das die Interessen einen Glaubensgemeinschaft höher gestellt werden ohne logisch berechtigten Grund und das der Staat damit seiner selbst auferlegten Plicht der Neutralität

Der Grund ist einfach.
Historisch gewachsen.

@cachalot

Das ist inwieweit jetzt logisch begründet?

Fierna schrieb:Das ist inwieweit jetzt logisch begründet?

Das ist historisch begründet.
Wenn du einen Grund suchst den es nicht gibt, bitte. Ändert nix an der Realität.

Die Feiertage wurden und werden nicht nach logischen Gesichtspunkten verteilt. Sondern hängen an besonderen Anlässen, Gegebenheiten

ich glaube nicht das die interesseh höher gestellt werden, ausser halt der Glocken turm im gegensatz zur mosche turm, weiß nicht ob das immer noch zur debatte steht, gibt es echt noch andere punkte?

ist das nicht ehr so, das die anderen gruppen einfach nichts verlangen?

@cachalot

Du antwortest auf einen Post, der nach einer logischen Begründung fragte.

Die du ganz offensichtlich nicht liefern kannst. Nur dasselbe Geachwätz von "Historie", "Tradition", "Isshaltso!" wie hier schon die ganze Zeit vorherrscht.

cachalot schrieb:Die Feiertage wurden und werden nicht nach logischen Gesichtspunkten verteilt. Sondern hängen an besonderen Anlässen, Gegebenheiten

Die die Kirche aus Grund "Isso" bestimmt...super.

Fierna schrieb:Du antwortest auf einen Post, der nach einer logischen Begründung fragte.

Die du ganz offensichtlich nicht liefern kannst. Nur dasselbe Geachwätz von "Historie", "Tradition", "Isshaltso!" wie hier schon die ganze Zeit vorherrscht.

Verstehst du nicht. Merke ich.
Es gibt keinen logischen Grund.
Weil sie nicht nach logischen Gesichtspunkten vergeben werden und wurden.
Was ist daran so schwer zu verstehen?

Fierna schrieb:Die die Kirche aus Grund "Isso" bestimmt...super.

Jup. Mach aus dem bestimmt die Vergangenheitsform und es passt.
Wobei einige der Tage noch nichtmal rein christlich sind. Man bzw Kirche hat sich da an vorherige heilige Tage angelehnt.

es gibt in städten schon eigenne kulturgeschichte die ihre feste und auch ihre zuschüsse bekommen und bestimmt über das denkmalschutz geschützt sind

cachalot schrieb:Verstehst du nicht. Merke ich.
Es gibt keinen logischen Grund.
Weil sie nicht nach logischen Gesichtspunkten vergeben werden und wurden.
Was ist daran so schwer zu verstehen?

Doch, das verstehe ich ganz hervorragend.
Es ist ja das, was bemängelt wird, dass es eben nicht nachvollziehbar ist. Dass du dich jetzt der Banalität widmest, der Menschheit zu erklären, dass es halt so ist und du selbst sagst, dass es dafür eig keinerlei sinnvolle Begründung gibt, ist ja toll, aber...so Diksurs-mäßig sucht man ja eine sinnvolle Begründung.

cachalot schrieb:Jup. Mach aus dem bestimmt die Vergangenheitsform und es passt.

Ist es gegenwärtig nicht mehr so?

Fierna schrieb:och, das verstehe ich ganz hervorragend.
Es ist ja das, was bemängelt wird, dass es eben nicht nachvollziehnar ist.

Mach ne Zeitreise und ändere es.
Die Einführung der Feiertage liegt in der Vergangenheit, ist Geschichte.
Und Geschichte ist passiert.
Du kannst nachforschen warum es und wie es passiert ist. Den Grund finden. Du kannst den Grund und die Geschichte aber nicht ändern.
Das bleibt wie es ist.

Du kannst heute hergehen und sagen „alles Scheiße, ich ändere“ das ändert aber nicht die Vergangenheit.
Wir sind historisch christlich geprägt. Isso.

Und wie schonmal erwähnt.
Streich den 25 & 26 Dezember und nimm stattdessen den 3 und 4 September.
Nur, was ist jetzt besser geworden?

Das Ganze als erhöhte Urlaubstage macht mehr Probleme als feste Feiertage. Ein paar Gründe dafür hab ich weiter vorne ausgeführt

@cachalot

Wenn man deiner Logik folgt, müssten hier auch die Gesetze des NS herrschen. Sollen die Leute halt 'ne Zeitreise machen, die es stört.

cachalot schrieb:Streich den 25 & 26 Dezember und nimm stattdessen den 3 und 4 September.
Nur, was ist jetzt besser geworden?

Die negative Religiinsfreiheit wird geachtet, Verflechtungen von Kirche und Staat aufgehoben und der Kirche Privilegien genommen und es kommt zu einem Interessenausgleich.

Nervas schrieb:Es geht darum das die Interessen einen Glaubensgemeinschaft höher gestellt werden ohne logisch berechtigten Grund und das der Staat damit seiner selbst auferlegten Plicht der Neutralität gar nicht nachkommen kann.
Nennt es von mir aus PrinzipReiterei.

Was ist denn eigentlich mit den Wochenenden? Sonntage haben ja religiöse Ursprünge ("Tag des Herrn", "am siebten Tage sollst du ruhen").
Müsste man dann ja auch abschaffen.
Kann man ja Urlaub nehmen, wenn man mal am Sonntag ausspannen möchte, nicht wahr?

Wie @cachalot schon geschrieben hat, sind diese Feiertage historischen Ursprungs, weil Deutschland bzw. die größten Teile Europas nun mal seit bald 1.500 Jahren christlich geprägt ist. Ob es allen schmeckt oder nicht, sei dahingestellt, aber es ist nun mal unsere Geschichte und die Erklärung, warum wir christliche Feiertage haben.
Vielleicht ändert sich das in 50 Jahren, wenn alle alten Kirchenmitglieder verstorben sind und die jungen sich nicht mehr taufen lassen bzw. austreten. Wer weiß.

Und wie schon mal gesagt...ich kenne wirklich niemanden in meinem Umfeld, egal welcher Konfession oder nicht Konfession, der irgendwie ein Problem mit den Feiertagen hat. Die freuen sich alle über freie Tage, die keinen Urlaub kosten.

Fierna schrieb:müssten hier auch die Gesetze des NS herrschen

Tun sie zum Teil auch noch. Beispiel, Mieterschutzgesetze und Tierschutzgesetze, sind fast 1:1 übernommen. Der 1. Mai als Feiertag, Berufswettkämpfe, Bundesjugendspiele.

http://www.taz.de/Gesetze-aus-der-NS-Zeit-die-bis-heute-gelten/!5068958/

Fierna schrieb:Wenn man deiner Logik folgt, müssten hier auch die Gesetze des NS herrschen. Sollen die Leute halt 'ne Zeitreise machen, die es stört.

Auch hier kannst du die Vergangenheit nicht ändern.
Du kannst Sachen die du heute nicht mehr willst für die Zukunft ändern.
Sag ich doch die ganze Zeit.
Es macht wenig Sinn darüber zu lamentieren warum die Feiertage bei uns christlich sind.
Wenn die Mehrheit dafür ist das zu ändern, kein Thema.
Ist es aber nicht.

Fierna schrieb:Die negative Religiinsfreiheit wird geachtet, Verflechtungen von Kirche und Staat aufgehoben und der Kirche Privilegien genommen und es kommt zu einem Interessenausgleich.

Scheint nur nicht so als ob das viele interessiert.
Nur deswegen alle Feiertage umzusortieren, danke, bin ich dagegen.
Und ich bin Agnostiker

Rasenmayer schrieb:Was ist denn eigentlich mit den Wochenenden? Sonntage haben ja religiöse Ursprünge ("Tag des Herrn", "am siebten Tage sollst du ruhen").
Müsste man dann ja auch abschaffen.

Ich denke, man kann auch ohne Religion begründen, dass 2 Tage in der Woche - oder einer und ein Tag partiell - arbeitsfrei sind.

MajorQuimby schrieb:Tun sie zum Teil auch noch. Beispiel, Mieterschutzgesetze und Tierschutzgesetze, sind fast 1:1 übernommen. Der 1. Mai als Feiertag, Berufswettkämpfe, Bundesjugendspiele.

Gut, das Beispiel war semi-optimal, zugegeben. Man hätte allerdings erahnen können, was ich sagen wollte.

Ich bin mir auch fast sicher, dass das niemand mit "Wir sind halt nationalsozialistische geprägt" begründet.

cachalot schrieb:Es macht wenig Sinn darüber zu lamentieren warum die Feiertage bei uns christlich sind.

Darüber lamentiert ja auch niemand, sondern es wird die Frage gestellt, was das gegenwärtig rechtfertigt.

cachalot schrieb:Wenn die Mehrheit dafür ist das zu ändern, kein Thema.
Ist es aber nicht.

Wer hat die Daten denn vorgelegt, das muss an mir vorbeigegangen sein.

cachalot schrieb:Scheint nur nicht so als ob das viele interessiert.
Nur deswegen alle Feiertage umzusortieren, danke, bin ich dagegen.
Und ich bin Agnostiker

Das ist das, was ich meine. Du fragst mich nach Gründen, um mir dann zu sagen, dass dich die Gründe nicht interessieren.
So ist das vermutlich auch mit der Mehrheit. Hier sagen zwar alle, dass es gaaaar kein Problem wäre, wenn das die Mehrheit will, aber ohne das schwarz auf weiß zu haben, beruft man sich schonmal darauf.
Da ist dann leider genauso anzunehmen, dass bei einer Mehrheit dafür überhaupt keinerlei Umdenken stattfindet.

Dass das viele Leute nicht interessiert, ist nun auch kaum verwunderlich.