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Stören euch Bettler

536 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Betteln, Gesetzt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Stören euch Bettler

20.07.2019 um 23:44
Zitat von coronerswifecoronerswife schrieb:Hilfsbedürftige und/oder alte Menschen können mit Mitleid genau so wenig anfangen. Das ist das Letzte, was man da noch braucht.
Hilfebedürftige brauchen kein Mitleid? So ein Schwachsinn. Ohne Mitleid hätten sich weder die Menschenrechte noch sonst irgendwelche elementaren Sozialrechte entwickelt. Natürlich geht es um Mitleid; das ist zum Glück die Triebfeder menschlichen Handels im Bezug auf die schwächeren Menschen in unserer Gesellschaft. Daraus entwickelt sich ehrenamtliche Tätigkeit sowie auch hauptamtlich Tätigkeit - das ist die Quelle des Ganzen. Die Diakonie, Caritas und andere Sozialträger sind nicht aus dem Nichts entstanden, sondern basieren in Ihrem Selbstverständnis auf der Mitmenschlichkeit, die Ihren Ursprung auch im Mitleid finden. Dass auf psychologischer und persönlicher Ebene Menschen nicht immer betüdelt werden wollen, steht auf einem anderen Blatt.


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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 01:43
Also penetrante Bettler stören mich auch.Ansonsten weiß ich nicht,ob jemand wirklich arm ist oder Mitglied/Opfer einer Bettlerorganisation.
Ansonsten gehe ich vorbei-ohne die Sprüche wie:"Geh arbeiten!"-aus dem Grund weil ich das Schicksal nicht weiß und wenn jemand keine Unterkunft hat-wird´s schwer sein,eine Arbeit zu finden.


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21.07.2019 um 06:41
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Inwiefern ist jemand selber Schuld, gibt es ein Beispiel?
Die Schuldfrage ist ein heikles Thema. Ich kann nur aufzählen, was ich persönlich unter "selber schuld" verstehe:

Wenn jemand (aus welchen Gründen auch immer) in eine Sucht schlittert und nicht bereit ist, professionelle Hilfe anzunehmen.
Man muss zumindest den Willen haben, von der Sucht los zu kommen.
Personen, die sich nicht helfen lassen, sind meiner Meinung nach selbst schuld, dass sie auf der Straße leben.

Auch @Ilvareth hat schön und deutlich geschrieben, dass Leute oft Notunterkünfte nicht aufsuchen, weil sie sich nicht einmal an einfachste Regeln halten können.
Auch hier gilt für mich: wenn man absolut nicht bereit ist, sich helfen zu lassen, ist man auch selbst schuld.

Solche Fälle würde ich niemals unterstützen. Da spende ich keinen Cent.
Das verstehen hier viele User nicht. Es ist aber meine persönliche Meinung, die ich ehrlich schreibe. Ganz egal wie viel Shitstorm deshalb auf mich hagelt - damit habe ich kein Problem.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Klar, weil jeder verpflichtet dazu ist, dir seine Geschichte zu erzählen, die du dann bewerten kannst und demjenigen dann noch erklären kannst, wie er sich seiner Geschichte nach zu verhalten hat.
Das hat jeder unglaublich gern.
Das erwarte ich auch nicht.
Bei Menschen, die man nur sieht oder flüchtig kennt, kann man unmöglich erkennen, ob ich ihnen helfen will oder nicht.
Personen, die eine sichtbare Behinderung haben, signalisieren mir sofort, dass ich ihnen gerne helfen würde.
Ob sie diese Hilfe überhaupt wollen, ist selbstverständlich eine andere Geschichte.

Bei nicht sichtbar eingeschränkten Menschen müsste ich ihre Lebensgeschichte kennen, um das für mich beurteilen zu können. Ich betone das Wort "müsste" .


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21.07.2019 um 08:12
@Aldaris
Ich hab sogar ein Beispiel dafür gegeben, was ich meine. Was du suchst, ist "Empathie" und da stimme ich dir voll zu.


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21.07.2019 um 10:05
hallo @Merkwürdiges,

um deine thread- Überschrift kurz und bündig zu beantworten:
Manche ja, manche nein.

Was ich mich wirklich stört, ist dass es in einem Staat, wie diesem überhaupt für viele nötig ist (oder scheint), in Mülleimern nach Pfandflaschen zu suchen, oder zu betteln.
Ausserdem hält sich meine Empathie für Leute in Grenzen, die anscheinend körperlich und geistig fit genug sind, sich teilweise in Entourage von mehreren anderen Gleichgesinnten und einigen Hunden locker und flockig in Fussgängerzonen, Bahnhöfe, auf Supermarktparkplätze oder Parks zu hocken und zu betteln, anstatt zu arbeiten.
Manche, mit denen ich mich unterhalten habe, gaben auch unumwunden zu, dass es ihnen nicht wirklich schlecht geht, es aber ihrer Lebensdevise entspricht, wie Gaukler durch die Gegend zu ziehen, sich dieser harten kapitalistischen Welt ( in den Fällen halt früh aufstehen und arbeiten gehen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, wie jeder andere Otto auch) zu entziehen, in dem sie etwas Jonglierkunst, oder mäßig gutes Gitarrenspiel als Tausch gegen harte Währung anbieten.
Peripher kamen dann im Laufe des Gespräches oft so k.o.- Argumente wie, man müsse ja niemandem etwas geben, wenn man sich daran störe, oder Andeutungen über eine wie auch immer geartete, doch nicht näher bezeichnete schwere Kindheit.
Nun, hmmm, da kauf ich dann tatsächlich nur eine Dose Hundefutter und das war es dann auch.

Und auch die Argumentation auf Basis von psychischen Problemen keinem Tagewerk nachgehen zu können, die mittlerweile, so zumindest mein Empfinden, wie eine Paradeausrede von vielen (auch in anderen Lebensbereichen, z.b. im Straf- und Zivilrecht, was thematisch aber offtopic wäre) vorgeschützt wird, stößt bei mir auf wenig Verständnis. Haben ja schließlich viele Menschen Gebrechen und müssen ran, weil sonst nichts mehr geht, auch nicht mit Würde und Selbstverwaltung.

Sehe ich hingegen einen Menschen, ob jung oder alt, der wirklich am sprichwörtlichen A***h ist, weil er einer schweren Sucht, oder psychiatrischen Krankheit zum Opfer gefallen ist, kein Dach überm Kopf hat, fällt mir auch gerne mal eine Kippe oder ein paar cent aus der Tasche, oder ich mache kehrt und kauf noch schnell was ein.
Nie Unsummen, habe selbst kaum viel Geld, kann aber anscheinend besser damit umgehen, weil ich meine Dämonen und nicht sie mich im Griff haben.
Ich rümpfe auch nicht die Nase über junkies, gibt kaum jemand, der weinger Chance auf Rückkehr in ein würdiges Leben hat, als junks und Alkis, wer bin ich da noch eine gesellschaftsmoralische Debatte vom Zaun zu brechen.

Du hingegen wirkst auf mich, wie eben jene, die ich oben beschrieb.
Jemand, der Schlafstörungen angibt, und deshalb nicht arbeiten könne..., der Obdach und Geld vom Staat bekommt, Reintegrationshilfen und sogar noch ein Haustier hat, das ihn auf andere Gedanken bringen kann und trotzdem nix tut, ausser eher gelangweilt an Massnahmen teilzunehmen. Nun ja, that is awkward, sorry !

Zum Thema Haustiere, insbesondere Hunde: auch etwas was viele nicht haben, weil sie es sich verbieten, Verantwortung für ein Tier, wie Hund oder Katze auf sich zu nehmen, ohne zu wissen, wie sie es auch im Falle eines Notfalles, nicht zu guter letzt monetär versorgen können z.B. auch Unfalles, bei dem nicht nur das Tier zu schaden kommen kann.
Die haben auch keine Freunde, keine Familie, die können höchstens mit sich selber quatschen, weil andere sich längst angewidert abgewendet haben...
So etwas trifft mich härter, als bewußte Verweigerer gesellschaftlicher Pflichten in Deutschland, die bei allem Luxus (immer relativ zu betrachten!) hier, der einem wie gebratene Tauben in den Mund fliegt, nur nehmen und höchstwahrscheinlich laaaange bis nie jemals etwas in die Gesellschaft zurückgeben, die sie auffängt.

Du merktest in deinem Eingangspost an, dass es dir hart erscheint, wie in diesem Lande mit Bettlern umgegangen wird.
Das sehe ich anders, kannst ja mal in ein anderes Land betteln und rumlungern gehen, dann weißt du, was Härte ist, in manchen prügelt man dich tot, in manchen steckt man dich in die Zelle und schreibt dir einen Strafzettel in exorbitanter Höhe, in manchen kannst du dir abschminken ohne Zuarbeit (Bsp. Landwirtschaft) auch nur die Frage nach Kost und Logis zu denken, gerade in südlichen Ländern.

Du willst keine Ratschläge, deshalb nenne ich es Aufforderung:
Drogen aus dem Balg lassen, Therapie gegen die traumatischen Erlebnisse deines noch jungen Lebens, Arsch hoch, Nase in den Wind und was aus dem einzigen machen, das wirklich dir gehört: Dein Leben und die Verantwortung dafür! du hast 365 Tage im Jahr eine neue Chance! Tick tack!


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21.07.2019 um 10:19
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Wenn jemand (aus welchen Gründen auch immer) in eine Sucht schlittert und nicht bereit ist, professionelle Hilfe anzunehmen.
Man muss zumindest den Willen haben, von der Sucht los zu kommen.
Bei der Sucht ist das so (wie bei einigen anderen Sachen auch), dass man erst mal erkennen muss, dass man ein Problem hat und dann ist das meistens so eine Sache, ob man Hilfe annehmen kann, oder nicht. Eine Sucht loszuwerden bedeutet auf das Mittel der Sucht zu verzichten und da trickst das Hirn die meisten Menschen eben aus.
Das sind alles ganz normale Symptome und ich finde es etwas hart, da von Schuld zu sprechen.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Solche Fälle würde ich niemals unterstützen. Da spende ich keinen Cent.
Das verstehen hier viele User nicht.
Ich versteh es auch nicht. Ein Suchtkranker ist nämlich gerade darauf programmiert, seine Sucht zu leben, denn sie ist gerade alles, was zählt.
Jemanden gerade das zum Vorwurf zu machen, was das Problem überhaupt ausmacht, ist schon sehr gewagt.
Zitat von FerneZukunftFerneZukunft schrieb:Das erwarte ich auch nicht.
Bei Menschen, die man nur sieht oder flüchtig kennt, kann man unmöglich erkennen, ob ich ihnen helfen will oder nicht.
Weil 2 € beispielsweise eine Menge Geld sind und man aufpassen muss, dass sie nicht für ein Bier draufgehen? :D


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21.07.2019 um 10:31
@Flüstertüte

Vollste Zustimmung!


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21.07.2019 um 11:13
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Ausserdem hält sich meine Empathie für Leute in Grenzen, die anscheinend körperlich und geistig fit genug sind, sich teilweise in Entourage von mehreren anderen Gleichgesinnten und einigen Hunden locker und flockig in Fussgängerzonen, Bahnhöfe, auf Supermarktparkplätze oder Parks zu hocken und zu betteln, anstatt zu arbeiten.
Hier muss ich dir widersprechen.
Es mag zwar so scheinen, dass es so einfach wäre, aber im Grunde kann nicht jeder das machen, was er auch möchte, weil es für viele Berufe bestimmte Anforderungen gibt und da somit schon die Freiheit beschränkt ist. Sie entscheiden sich dann anders und für sie zahlst du auch keine Steuern, denn das Jobcenter würde wieder nur Freiheiten einschränken und dich einfach in die nächstbeste Arbeit stecken, was für einige harte Arbeit bedeutet, aber trotzdem ein Leben am Existenzminimum.
Dann triffst du einen auf der Straße, naja, es kostet eben trotzdem Geld, sich was zu Essen zu holen oder was zu trinken, na, dann spielen einige eben Gitarre und hoffen auf etwas Spende, manche ziehen so umher und fragen nach Kleingeld.
Wer sagt denn, dass es immer um Schicksal und Schuld gehen muss (wo aber auch öfters das Eine das Andere nicht ausschließt), ein freier Mensch kann seinen Weg doch gehen, egal, wie er aussehen mag. Keiner bittet nach nem roten Schein oder zwingt dich, etwas zu geben. Er fordert nichts ein, er bittet darum. Er will auch gar nicht bewertet werden, das einzige, was er möchte, ist, dass man ihm vielleicht 'n 50 Cent-Stück in den Becher legt.
Wenn es keiner dieser aufdringlichen ist, lässt er dich auch ziehen.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Und auch die Argumentation auf Basis von psychischen Problemen keinem Tagewerk nachgehen zu können, die mittlerweile, so zumindest mein Empfinden, wie eine Paradeausrede von vielen (auch in anderen Lebensbereichen, z.b. im Straf- und Zivilrecht, was thematisch aber offtopic wäre) vorgeschützt wird, stößt bei mir auf wenig Verständnis. Haben ja schließlich viele Menschen Gebrechen und müssen ran, weil sonst nichts mehr geht, auch nicht mit Würde und Selbstverwaltung.
Wo müssen Menschen mit Gebrechen ran? Eine Quelle dazu wäre angebracht.

Das Gegenteil ist nämlich der Fall.
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/2_Rente_Reha/01_rente/01_grundwissen/03_rentenarten_und_leistungen/08a_erwerbsminderungsrente/00_rente_bei_voller_em.html
Diese Rente soll Ihren Verdienst weitestgehend ersetzen, wenn Sie auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auf nicht absehbare Zeit weniger als drei Stunden täglich arbeiten können.
Und wenn du so drei Stunden schaffst, ist das eine verminderte Erwerbsunfähigkeit, da kriegst du von der Kasse was bei, wenn du deine kleine Tätigkeit machst.
Naja, Vorausgesetzt ist bei der Rentenversicherung, dass du mindestens 5 Jahre arbeiten warst, ansonsten gehst du in die Grundsicherung. Da muss auch kein Erwerbsunfähiger ran.

Jetzt fragst du dich vermutlich, warum nimmt derjenige das nicht in Anspruch?
Na, vielleicht tut er das. Vielleicht sehen manche auch deswegen so gepflegt aus, aber mal im Ernst, eine Grundsicherung, 400€ im Monat, ist jetzt auch nicht die Welt. Dennoch hat ein Mensch Bedürfnisse und irgendwie das Recht auf ein Leben neben dem Satt sein.

Aber keiner deiner angesprochenen Leute mit Gebrechen muss ran.

Zu sagen, dass manche immer Ausreden benutzen würden, ist häufiger eine Ausrede der Gesellschaft, um sich nicht tiefer mit den Problemen, die Deutschland hat, zu beschäftigen und dass es auch noch Menschen gibt, die sich mit deutlich mehr Problemen beschäftigen müssen als man selbst.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Du merktest in deinem Eingangspost an, dass es dir hart erscheint, wie in diesem Lande mit Bettlern umgegangen wird.
Das sehe ich anders, kannst ja mal in ein anderes Land betteln und rumlungern gehen, dann weißt du, was Härte ist, in manchen prügelt man dich tot,
Klar, weil es in anderen Ländern mit anderen Systemen noch härter mit Bettlern umgegangen wird, ist es natürlich voll human, wenn in Deutschland so manche Probleme kleingeredet werden und wenig wertschätzend diesen Menschen gegenüber Äusserungen fallen, sich sogar Urteile angemaßt werden und am besten noch nen bevormundlichen Ton anschlagen wie
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Arsch hoch, Nase in den Wind und was aus dem einzigen machen, das wirklich dir gehört: Dein Leben und die Verantwortung dafür! du hast 365 Tage im Jahr eine neue Chance! Tick tack!



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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 12:40
Hier das, was ich schrieb, aus einer Schnittmengenerfahrung heraus, die sich auf meine Sinne, meinen Menschenverstand und Gespräche mit den Leuten stützt:
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Ausserdem hält sich meine Empathie für Leute in Grenzen, die anscheinend körperlich und geistig fit genug sind, sich teilweise in Entourage von mehreren anderen Gleichgesinnten und einigen Hunden locker und flockig in Fussgängerzonen, Bahnhöfe, auf Supermarktparkplätze oder Parks zu hocken und zu betteln, anstatt zu arbeiten.
Nun splittere ich deinen post, da mir die Botschaft an mich nicht ganz klar ist:
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Es mag zwar so scheinen, dass es so einfach wäre, aber im Grunde kann nicht jeder das machen, was er auch möchte, weil es für viele Berufe bestimmte Anforderungen gibt und da somit schon die Freiheit beschränkt ist.
Du hast eine merkwürdige Vorstellung von der Beschneidung der Freiheit... oder verstehe ich das falsch? Du bist also der Meinung, es ist unzumutbar, sich damit zu arrangieren, dass man aufgrund mangelnder Fähigkeiten oder einem Mangel an Förderungsmöglichkeiten innerhalb deines Traumjobs, keine Stelle für dich findet? Was ja nun mal nicht Prio Nr. 1 bei der Integration in den Arbeitsmarkt ist, zumindest schuldet dir da der Staat ja nix, hättest ja beizeiten eine entsprechende Ausbildung machen können, oder könntest es auf eigene Rechnung noch eine Weiterqualifizierung machen, zur Not mit einem Nebenjob selbst finanziert, wie viele andere auch.
ansonsten, ganz klar, ich arbeite auch nicht in meinem Traumjob, muss aber trotzdem arbeiten, oder nicht?!
Was ist deine grundsätzliche Aussage? Schei**e, das Leben ist kein Wunschkonzert? Oder wie?!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Sie entscheiden sich dann anders und für sie zahlst du auch keine Steuern, denn das Jobcenter würde wieder nur Freiheiten einschränken und dich einfach in die nächstbeste Arbeit stecken, was für einige harte Arbeit bedeutet, aber trotzdem ein Leben am Existenzminimum.
Jupp, wie zum Beispiel für mich, und viele andere, die ich kenne und deren Antwort nie der, in ihrer Selbstwahrnehmung oft romantisch verkitschte, Ausstieg aus den gesellschaftlichen Pflichten wäre, um stattdessen im Planwagen durch die Prärie zu ziehen und zu betteln. Das käme denen sicher auch manchmal in den Sinn, aber sie können und wollen das schlicht und ergreifend nicht. Löblich, nicht von jedem in Zuckerwatte gepackt werden zu wollen.
Man sollte bei allem Verständnis für seine eigenen Stolpersteine, nicht in wehmütige Verweigerung des Lebensnotwendigen untergehen. In einem Land wie Deutschland, in dem sich am laufenden Band Türen öffnen, wo andere zugehen, und es an einem selbst liegt, sofern man nicht schwer und arbeitsunfähig krank ist, durchzugehen oder eben nicht, weil einem die Türklinke nicht griffig genug erscheint?!?
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wer sagt denn, dass es immer um Schicksal und Schuld gehen muss (wo aber auch öfters das Eine das Andere nicht ausschließt), ein freier Mensch kann seinen Weg doch gehen, egal, wie er aussehen mag. Keiner bittet nach nem roten Schein oder zwingt dich, etwas zu geben. Er fordert nichts ein, er bittet darum. Er will auch gar nicht bewertet werden, das einzige, was er möchte, ist, dass man ihm vielleicht 'n 50 Cent-Stück in den Becher legt.
Ich nicht, ich rede von dem Lebensnotwendigem, arbeiten zum Selbsterhalt! Wie frei bist du denn, wenn du dir ohne offensichtliche Not, aber mit guter Laune, das Geld für ein Fahrticket zum nächsten Bahnhofsbettelplatz oder eine Dose Hundefutter erbetteln musst?
Andere Frage: Wie dreist, wenn du noch nicht einmal hinterfragst, ob derjenige, der dir etwas einkauft oder in den Beutel schmeißt, selbst am Monatsende von seinem bisschen noch was hat für ein Ticket zur Arbeit. Ach nee, so weit gehts dann nicht! Aus den Augen aus dem Sinn, oder?! Gegen Ende des Tages, haben manche Gruppen, gerade die mit Hunden, mehr netto im Klingelbeutel, als andere am Tagesende von ihrer Arbeit übrig.
Ja sorry auch, das ich das hinterfrage, ohne direkt wieder ein Mitleidsfass wie dieses aufzumachen:
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:eine Grundsicherung, 400€ im Monat, ist jetzt auch nicht die Welt. Dennoch hat ein Mensch Bedürfnisse und irgendwie das Recht auf ein Leben neben dem Satt sein.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Wo müssen Menschen mit Gebrechen ran? Eine Quelle dazu wäre angebracht.
jo, nett dass du die Rentenversicherung ansprichst, kenne da auch jemanden, der sich ein Leben lang den Poppes aufgerissen hat, nix vom Staat gekriegt bzw. immer bereit sich selbst in Arbeit zu bringen, etliche schwere Gebrechen von Unfall und Maloche, ohne Schmerzen nicht mehr leben kann, aber weiterkämpft, abgespeist erst kürzlich von LVA und RVA mit dem einem Bildungsgutschein, wie sie vom Arbeitsamt oder JC gerne vergeben werden, nach dem sein erster Antrag auf eine ordentliche Umschulung abgelehnt wurde. Der kann in seinem Beruf nicht mehr, rein theoretisch hat er ein Anrecht auf eine anständige Umschulung, stattdessen ein Bildungsgutschein, für den er wieder bei Arbeitsamt vorstellig werden muss, sprich er wird quasi genötigt sich mit allen Eventualitäten und auch Forderungen an ihn dort wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen, damit er überhaupt etwas bekommt, schön rauskicken aus dem System der Rentenversorgung. Habe dem gerade erst einen Widerspruch geschrieben. Der Mensch hat hier ein Leben lang gearbeitet, gezahlt, auch in die Rentenversicherung, ist mit 47 Jahren nicht zu alt und bereit weiterzuarbeiten, während andere teilweise mit geringsten Benachteiligung ein Leben lang in Grundsicherung hängen, ohne auch nur versucht zu haben zu arbeiten... Jo einfach tolle Freihheiten, die manche anderen erarbeiten, nicht wahr?!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Naja, Vorausgesetzt ist bei der Rentenversicherung, dass du mindestens 5 Jahre arbeiten warst, ansonsten gehst du in die Grundsicherung. Da muss auch kein Erwerbsunfähiger ran.

Jetzt fragst du dich vermutlich, warum nimmt derjenige das nicht in Anspruch?
Na, vielleicht tut er das. Vielleicht sehen manche auch deswegen so gepflegt aus, aber mal im Ernst, eine Grundsicherung, 400€ im Monat, ist jetzt auch nicht die Welt. Dennoch hat ein Mensch Bedürfnisse und irgendwie das Recht auf ein Leben neben dem Satt sein.

Aber keiner deiner angesprochenen Leute mit Gebrechen muss ran.

Zu sagen, dass manche immer Ausreden benutzen würden, ist häufiger eine Ausrede der Gesellschaft, um sich nicht tiefer mit den Problemen, die Deutschland hat, zu beschäftigen und dass es auch noch Menschen gibt, die sich mit deutlich mehr Problemen beschäftigen müssen als man selbst.
Was theoretisch Rechte sind, geht im Verwaltungsakt deutscher Institutionen und Versicherungen leider für viele hier nicht so ohne Weiteres, oft muss man die Zeit und die Kraft und die Muße aufbringen, sich sehr intensiv mit seinen Rechten (auch im verwaltungsjuristischen Sinne) auseinanderzusetzen, mehrfach Anträge stellen, nicht bei jedem steht eine Organisation, eine freundlicher und empathischer Behördenmensch, ein für sie gerade kostenloser Übersetzer etc pp. im Hintergrund, manche kämpfen teilweise Jahre für die Anrechnung verschiedener Prozentstati bei unterschiedlichen körperlichen Beeinträchtigungen... ohne Menschen wie mich und manch andere, die sich ehrenamtlich immer wieder hinsetzen und für und mit diesen Leuten, die durch das System fallen, ausbaldowern, Anträge und Widersprüche aufsetzen, sie zu Behördengängen begleiten, hätten die schon aufgegeben, sich aber trotzdem nicht bettelnd niedergelassen. Die wollen ein aktiver Teil der Gesellschaft bleiben.
Manchmal hängt es vom Bundesland und der Füllung der öffentlichen Töpfe ab, wie schnell und wie gut jemand bekommt, was ihm zusteht.

Theoretisch wissen viele, die nix tun eine ganze Menge, und fordern von den Praktikern im Alltag auch noch unverfroren Belege, und natürlich "das, was ihnen zusteht". Guter Witz, bei manchen Leuten von "zustehen" zu reden, die noch nicht mal nötig hätten zu betteln, weil sie ohnehin versorgt werden... fragt sich wie lange noch, wenn das Geld der öffentlichen Hand knapp wird.
Die Bettler, die das aus Selbstverwirklichung und Freiheitsdenken machen, können sich ja mal vor das Parlamentsgebäude in Berlin setzen, mal sehen, wie lange sie dort die Richtigen anbetteln. ;)
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Zu sagen, dass manche immer Ausreden benutzen würden, ist häufiger eine Ausrede der Gesellschaft, um sich nicht tiefer mit den Problemen, die Deutschland hat, zu beschäftigen und dass es auch noch Menschen gibt, die sich mit deutlich mehr Problemen beschäftigen müssen als man selbst.
So so, was sind denn die Probleme, die Deutschland hat, die hier thematisch reinspielen, ausser den offensichtlichen, dass es vielen angeblich so geschundenen Verweigerern offensichtlich hier noch viel zu gut geht, sonst würden sie sich nämlich mal am hintern kriegen, anstatt Hippie oder Wohlstandspunk zu spielen, ohne das es Not täte.
Wie gesagt, mein Mitleid gilt da eher anderen, wirklich bedürftigen Menschen, u.a. denen, die ich oben ansprach.

Eine Frage an dich, falls du sie beantworten möchtest:
Wie alt bist du und arbeitest du auch?@sunshinelight


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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 13:13
Ich nehme den Verteilern von Strassenpostillen schon mal eine Ausgabe ab. Das ist interessant, denn da stehen Sachen drin, die man sonst eher nicht hört. Die ungeschönte Wahrheit. Kein Agendascheiß. Dem, der still in der Ecke sitzt und die Hand aufhält, gebe ich auch schon mal was. An verschiedenen Orten sind mir aber auch schon unangehme Leute begegnet. Es gibt Bettelomas vom Balkan, die einem mit jammernden Singsang folgen. Da wäre ich nicht sicher, ob da nicht kriminelle Banden hinter stecken. Ich habe auch schon Bahnhöfe gesehen, wo eine Szene sich zusammenrottet. Das sind Leute, die nicht betteln, aber sich auf eine Weise breit machen, dass es schon lästig, oder sogar bedrohlich wird. Man muss sich um diese Personengruppen herumschleichen, denn man scheint sie bei einer "Vereinsversammlung" zu stören. Das ist alles so ein bischen ekelig und da werden Toleranz und Verständnis reichlich strappaziert. Oft ist Polizei in der Nähe und man sieht auch private Sherriffs, aber das ist alles eine ganz üble Mischung und eher ein Pulverfaß.


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21.07.2019 um 14:14
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:locker und flockig in Fussgängerzonen, Bahnhöfe, auf Supermarktparkplätze oder Parks zu hocken und zu betteln, anstatt zu arbeiten.
Wobei ich mir da immer die Frage stelle, was genau ist denn „Betteln“?
Ist das lustig, Spaß und Freizeit, oder ist das insgesamt doch Arbeit im Sinne von „geregelte Tätigkeit“ näher?

Ich frage mich das deshalb, weil wir bei uns eine Bettlerin haben, die hat ihren festen Platz, und sobald die Läden aufmachen, ist sie da. Ich hab sie mal vor „Arbeitsbeginn“ getroffen, sie hat sich ihr Frühstück beim Bäcker geholt, ein bisschen Zeitung gelesen, dann geht sie an ihren Platz und nimmt die Rolle der Bettlerin ein. Meist sitzt sie unbewegt da, über Stunden, mehrfach haben Passanten sie schon für einen medizinischen Notfall gehalten, und das macht sie, bis die Läden zumachen.
Das fällt mit Sicherheit nicht mehr unter Freizeitgestaltung.
Die Abgrenzung finde ich deshalb eher schwierig.


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21.07.2019 um 14:37
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Hier das, was ich schrieb, aus einer Schnittmengenerfahrung heraus, die sich auf meine Sinne, meinen Menschenverstand und Gespräche mit den Leuten stützt:
Flüstertüte schrieb:
Ausserdem hält sich meine Empathie für Leute in Grenzen, die anscheinend körperlich und geistig fit genug sind, sich teilweise in Entourage von mehreren anderen Gleichgesinnten und einigen Hunden locker und flockig in Fussgängerzonen, Bahnhöfe, auf Supermarktparkplätze oder Parks zu hocken und zu betteln, anstatt zu arbeiten.
Genau das beschrieb ich, wozu brauchen sie Empathie? Oder wofür?
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Was ja nun mal nicht Prio Nr. 1 bei der Integration in den Arbeitsmarkt ist,
Ein kleiner Denkfehler deinerseits. Seit wann lebt ein Mensch für den Arbeitsmarkt? Ist der Arbeitsmarkt der große Sinn im Leben?
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:dass man aufgrund mangelnder Fähigkeiten oder einem Mangel an Förderungsmöglichkeiten innerhalb deines Traumjobs,
Was hat Anforderungen (Bildung) mit Fähigkeiten zu tun? Es gibt Leute, die haben nicht nen guten Schulschnitt, machen aber den anderen, die es haben, in dieser angestrebten Sache einiges vor.
Werden aber nicht genommen, weil, naja, Anforderungen. Dabei könnt es so einfach sein.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:zumindest schuldet dir da der Staat ja nix
Seit wann, wenn wir jetzt anfangen, über mich zu reden, schulde ich dem Staat was? Oder dem Arbeitsmarkt? Wenn ich mich beispielsweise für die Straße entscheide, was kann der Staat oder der der Arbeitsmarkt von mir einfordern an Schulden oder Leistungen? Welche Leistung ist meine Pflicht, sie ihm zu erbringen?
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:hättest ja beizeiten eine entsprechende Ausbildung machen
Wenn man nicht genommen wird? Klar.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:oder könntest es auf eigene Rechnung noch eine Weiterqualifizierung
Natürlich, man hat kein Geld, aber sich weiterbilden lassen kann man schließlich bezahlen. Das geht...
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Was ist deine grundsätzliche Aussage?
Dass der Mensch per se frei ist in dem, was er tut.
Keiner braucht deine Absegnung in den Entscheidungen, die er trifft. Du hast deine eigenen, die trifft schließlich auch keiner für dich.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Jupp, wie zum Beispiel für mich, und viele andere, die ich kenne und deren Antwort nie der, in ihrer Selbstwahrnehmung oft romantisch verkitschte, Ausstieg aus den gesellschaftlichen Pflichten wäre, um stattdessen im Planwagen durch die Prärie zu ziehen und zu betteln.
Das ist doch schön, wenn das deine Entscheidung ist und die der einigen anderen, aber inwiefern ist das eine Entscheidung, die alle treffen müssen? Was verpflichtet andere dazu, zu sagen, mache ich genauso? Inwiefern ist das allgemeingültig. Was schuldet derjenige dir?
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Das käme denen sicher auch manchmal in den Sinn, aber sie können und wollen das schlicht und ergreifend nicht.
Und andere wollen das schlicht und ergreifend.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Löblich, nicht von jedem in Zuckerwatte gepackt werden zu wollen.
Ein Leben auf der Straße ist Zuckerwatte... Verstehe. Und dann sind es auch noch andere, die sie in Zuckerwatte packen... :D
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Man sollte bei allem Verständnis für seine eigenen Stolpersteine, nicht in wehmütige Verweigerung des Lebensnotwendigen untergehen
Man sollte, man sollte... Seit wann legst du fest, was andere sollten und was nicht?
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Andere Frage: Wie dreist, wenn du noch nicht einmal hinterfragst, ob derjenige, der dir etwas einkauft oder in den Beutel schmeißt, selbst am Monatsende von seinem bisschen noch was hat für ein Ticket zur Arbeit.
Ja, Fragen sind schon sehr dreist.
Gibt man dir auch noch eine Möglichkeit, nein zu sagen. Leute gibt's...
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:jo, nett dass du die Rentenversicherung ansprichst, kenne da auch jemanden, der sich ein Leben lang den Poppes aufgerissen hat, nix vom Staat gekriegt bzw. immer bereit sich selbst in Arbeit zu bringen, etliche schwere Gebrechen von Unfall und Maloche, ohne Schmerzen nicht mehr leben kann, aber weiterkämpft, abgespeist erst kürzlich von LVA und RVA mit dem einem Bildungsgutschein, wie sie vom Arbeitsamt oder JC gerne vergeben werden, nach dem sein erster Antrag auf eine ordentliche Umschulung abgelehnt wurde. Der kann in seinem Beruf nicht mehr, rein theoretisch hat er ein Anrecht auf eine anständige Umschulung, stattdessen ein Bildungsgutschein, für den er wieder bei Arbeitsamt vorstellig werden muss, sprich er wird quasi genötigt sich mit allen Eventualitäten und auch Forderungen an ihn dort wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stellen, damit er überhaupt etwas bekommt, schön rauskicken aus dem System der Rentenversorgung. Habe dem gerade erst einen Widerspruch geschrieben. Der Mensch hat hier ein Leben lang gearbeitet, gezahlt, auch in die Rentenversicherung, ist mit 47 Jahren nicht zu alt und bereit weiterzuarbeiten, während andere teilweise mit geringsten Benachteiligung ein Leben lang in Grundsicherung hängen, ohne auch nur versucht zu haben zu arbeiten... Jo einfach tolle Freihheiten, die manche anderen erarbeiten, nicht wahr?!
Jaja, du entscheidest, wie schlimm es um jemanden steht, ob es ihm gut oder schlecht geht oder wem es besser oder schlechter geht, jaja.
Aber dennoch liegt ein Unterschied vor zwischen wollen/können/würde.
Wenn er einfach nicht atbeiten kann, aber will, wollen natürlich andere nicht, nur weil du nicht mitbekommst, wie es ihnen in der Situation ergeht. Aber jaja, die eigenen im Umfeld sind immer die Ausnahmen. :D
Und dann auch noch davon zu erzählen, dass andere es einem erarbeiten. In der RV kommst du ohne Arbeit gar nicht rein, aber klar, du hast das für andere erschuftet, so ist das doch immer. :D
Und für diejenigen, die in der Grundsicherung sind, die es einfach nicht konnten, denen muss man nicht helfen, ne? Also Empathie lese ich bei dir generell nicht raus.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Was theoretisch Rechte sind, geht im Verwaltungsakt deutscher Institutionen und Versicherungen leider für viele hier nicht so ohne Weiteres, oft muss man die Zeit und die Kraft und die Muße aufbringen, sich sehr intensiv mit seinen Rechten (auch im verwaltungsjuristischen Sinne) auseinanderzusetzen, mehrfach Anträge stellen, nicht bei jedem steht eine Organisation, eine freundlicher und empathischer Behördenmensch, ein für sie gerade kostenloser Übersetzer etc pp. im Hintergrund
Eben. Manche haben nicht die psychische Kraft oder gar die physische Kraft, das zu bewerkstelligen und sind meistens alleine, weil andere ihre Probleme lediglich kleinreden.
Auf der Straße wird von der Gesellschaft dann noch mal nachgetreten und das wars dann.
Schlimm, wenn man darum weiß, aber dennoch so handelt.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:So so, was sind denn die Probleme, die Deutschland hat, die hier thematisch reinspielen, ausser den offensichtlichen, dass es vielen angeblich so geschundenen Verweigerern offensichtlich hier noch viel zu gut geht, sonst würden sie sich nämlich mal am hintern kriegen, anstatt Hippie oder Wohlstandspunk zu spielen, ohne das es Not täte.
Ich denke, dieser Absatz ist ein gutes Beispiel.


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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 23:07
Kommt auf den Bettler selbst drauf an, einige die betteln nur und wenn man nichts gibt, wars dann auch. Andere werden wütend,auffällig und mir wurde mal ein kleiner Stein hinterher geworfen,als ich nichts gab. Das war damals in meinem Urlaub in Hamburg. Dabei war er selbst Schuld gewesen,dass er nichts bekommen hat,irgendwie muss er mir zugehört haben wie ich mit meine Urlaubsbegleitung unterhalten habe und sagte zu mir, dass ich ein dummer und geiziger Schwabe sei und ob ich ihn etwas geben würde... Natürlich bekam er daraufhin nichts.
Ich komme zwar aus dem schönen Schwabenland,aber so schwäbisch sprech ich (zum Glück) auch nicht, hat aber wohl ausgereicht,dass man mich deswegen beschimpfte. Vor dem Urlaub hat man mich noch gewarnt vor St. Pauli, dass man da aufpassen muss, vor Taschendiebe, Banden,Zuhälter, aber das gerade ein Bettler gewalttätig wird,hat mich doch sehr überrascht.


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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 23:28
Je mehr ich in diesem Thread lese, umso kehr frage ich mich, ob sich das Betteln im Laufe der Jahre verändert hat.

Als ich Kind war, Mitte der Achtziger, gab es in unserer Stadt einen Bettler, der immer da war. Klar gab es auch Bettelbanden, aber es gab auch den Bettler mit Stammplatz. Dieser Bettler war ein alter Mann, immer nett, und man kannte zumindest seinen Namen. Er hieß Frenzi. Irgendwann war Frenzi nicht mehr da. Und ich weiß noch, dass ich gefragt habe als Kind, was mit Frenzi ist. Meine Eltern sagten mir, Frenzi sei gestorben.
Gibt es das heute noch? Bettler als Teil einer urbanen Gesellschaft, den man eben kennt und der immer da ist, der irgendwie dazugehört?
Für mich war das damals selbstverständlich, dass Frenzi da an seinem Stammplatz vor dem Kaufhaus sitzt, der gehörte für mich zum Stadtbild.
Ich glaube aber, dass es das heute so nicht mehr gibt. So eine Art Vertrautheit mit den Bettlern in der Stadt.


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Stören euch Bettler

21.07.2019 um 23:58
Bei uns in Aachen gab es in den 60er jahren einen Leierkastenmann, der vom sehen ziemlich bekannt war.

Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich meine sogar er hätte das von seinem vater übernommen.

Er trug immer einen etwas aufgetragenen schwarzen anzug und einen schwarzen zylinder.

Den hob er jedesmal während er weiterspielte, wenn jemand etwas in die dose auf dem leierkasten warf.
Ich meine auch noch das er eine durch mutmaßlich contergan verursachte behinderung an seinen händen hatte, die ihn aber nicht daran hinderte aus voller seele die orgel zu drehen. :)

Aber heute gibt es zumindest in aachen nicht mehr solche stadtbekannten bettleroriginale.

Ich habe mich früher lange mit der aachener geschichte in vielen bereichen befaßt.

Und früher gab es sehr viele solche originale in aachen.

Nicht alle waren bettler, hatten aber meist irgendeine form einer psychischen beeinträchtigung die sie zu diesen originalen machte.

Sie bekamen dann aus mitleid hier und da auch schon mal etwas zugesteckt.

(Einer der allerbekanntesten öcher originale,^^ den "Lennet Kann", sieht man jedes jahr im tv in der aachener karnevalssendung "Wider den tierischen ernst".)

Aber die heutigen bettler sind meistens nicht mehr gebrechliche ältere leute, sondern eher agilere "jüngere" typen die überall rumziehen.

Auch oftmals solche leute, die zwar einerseits ein richtiges trampdasein ausleben das manche (beneidenswert) auch rund um die welt führt, aber gerade bei denen sind auch viele dabei, die dann in ärmeren ländern mit ihrer bettelei ohne hehl zu ihrer reisefinanzierung auch oft unangenehm auffallen.

Spoilerhttps://www.allmystery.de/themen/mg138109


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Stören euch Bettler

22.07.2019 um 00:03
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Ich glaube aber, dass es das heute so nicht mehr gibt. So eine Art Vertrautheit mit den Bettlern in der Stadt.
Ich glaub schon noch,dass es sowas noch gibt.
Es kommt meiner Meinung nach auch immer an den Bettler selbst an,wie er sich gibt.
Früher hat meine Mutter als Reinigungskraft den Bahnhof hier geputzt, den Fahrkartenschalter, auf die Bahnsteige die Müllsäcke gewechselt etc und es gab einen Bettler hier in der Stadt, der sich immer dort aufgehalten hat und freundlich war,er war hilfsbereit,hat meine Mutter geholfen,als sie belästigt wurde. Alle kannten ihn,er war beliebt in der Stadt. Das Geld,das er bekam,hat er lieber für seinen kleinen Hund ausgegeben....
Damals wurde sein Hündchen glaub geklaut und er ertrank in einem Badesee in der Nähe.
Er wurde in einem Nachbarsort geboren und bevor er anonym beerdigt wurde, hat der Bürgermeister und die Gemeinde ihn ein richtiges Grab gewidmet.
Das war sehr lange her.
Doch ich denk,dass so viel Vertrautheit heute noch zu Bettlern gibt,es ist nur eine Sache,wie sie selbst sind. Es ist daher für mich keine Frage von damals und heute.


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Stören euch Bettler

22.07.2019 um 07:13
Zitat von IlvarethIlvareth schrieb:Wobei ich mir da immer die Frage stelle, was genau ist denn „Betteln“?
Ist das lustig, Spaß und Freizeit, oder ist das insgesamt doch Arbeit im Sinne von „geregelte Tätigkeit“ näher?

Ich frage mich das deshalb, weil wir bei uns eine Bettlerin haben, die hat ihren festen Platz, und sobald die Läden aufmachen, ist sie da. Ich hab sie mal vor „Arbeitsbeginn“ getroffen, sie hat sich ihr Frühstück beim Bäcker geholt, ein bisschen Zeitung gelesen, dann geht sie an ihren Platz und nimmt die Rolle der Bettlerin ein. Meist sitzt sie unbewegt da, über Stunden, mehrfach haben Passanten sie schon für einen medizinischen Notfall gehalten, und das macht sie, bis die Läden zumachen.
Das fällt mit Sicherheit nicht mehr unter Freizeitgestaltung.
Die Abgrenzung finde ich deshalb eher schwierig.
Das kannst du dir nur selbst beantworten, du kennst sie ja scheinbar bzw. kannst dir einen Reim darauf machen, wie alt und gebeutelt sie wirklich ist, sie zum Beispiel fragen, ob sie einen Wohnsitz hat, warum sie dort sitzt. Du kannst die Hilfsnetzwerke beurteilen, die es an deinem Wohnort für notleidende Menschen gibt.
Ich denke allerdings, wenn einige Menschen bereits einen medizinischen Notfall in ihr sehen, wird sie auch ein Fall sein, der nicht mehr arbeiten gehen kann, und somit aufgefangen gehört in einer Gesellschaft.
Ist halt die Frage, ob man eine eigentlich nicht bestehende Notlage aus freiwillig gewähltem Vagabundentum vorgibt, oder längst in einer Abwärtsspirale ist durch von mir oben beschriebene Krankheiten und Beeinträchtigungen, die es einem gar nicht mehr möglich machen gewisse Hilfsstrukturen in Anspruch zu nehmen.
Das spätromantische Clischee eines Clochards ist längst nicht mehr das vorherrschende und im Falle des Threaderstellers, wie ich ihn gelesen und verstanden habe auch völlig unzutreffend, räumt dieser Mensch ja auch ein, eigentlich voll umfänglich versorgt zu sein und mit anderen, in seinen Augen unwürdigen Bettlern, weniger zimperlich umzugehen. Ist also alles in meinen Augen viel zuviel persönliche Ermessenssache bei manchen, ihre Notlage, als solche darzustellen.
Ich finde die Abgrenzung nicht schwierig. Gibt hier bei uns in der Stadt auch bekannte Bettlertypen, die betteln aber nicht, haben auch eine Wohnung bzw. Notunterkunft, sitzen einfach nur in der Stadt, bei gutem Wetter und erwarten nix, stoßen sich nicht gesund an anderen, um ihre pseudo-autarke Aussteigerromantik zu leben. Den meisten sieht man auch an, dass Schlafstörungen ihr geringstes Problem sind.
Menschen die aus freien Stücken so leben, aber völlig gesund sind (und das ist man in diesem Lande, wenn man noch nicht mal zum Arzt oder zum Amt geht, um sich seine wie auch immer geartete Erkrankung oder Notlage attestieren bzw. anerkennen zu lassen und somit auch eine Berechtigung hat ins soziale Auffangnetz plumpsen zu dürfen) , und die dann noch die wenig stringente Freiheit- und Selbstverwirklichungsleier abzuspulen, sind in meinen Augen schlicht egozentrische Spinner.
Ich habe doch für mich persönlich eine klare Abgrenzung getroffen in meinen beiden posts, waren die missverständlich? Ich frage lediglich, weil selbst der user @sunshinelight auf ziemlich konkrete Differenzierung meiner Sichtweise, mit emotionaler Abwehr reagiert.


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Stören euch Bettler

22.07.2019 um 07:56
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Genau das beschrieb ich, wozu brauchen sie Empathie? Oder wofür?
Ja nun, ich empfinde nun mal Empathie und Hilfsbereitschaft, bei manchen mehr, bei manchen weniger. Wie rum sich das verhält, habe ich ausführlich beschrieben. Ausserdem spekuliert ein Bettler in definitionem ja auf die Empathie seiner Mitmenschen, denn schmeisst ja niemand was in einen Pappbecher, weil die Sonne so schön scheint, oder das Schaufenster vor dem er sitzt schlecht dekoriert ist.
Er "arbeitet" insofern mit der Fähigkeit mancher Leute Empathie für die (manches Mal vermeintliche) Notlage anderer zu haben.
Wieder verstehe ich da, deine Argumentation, wenn man das so nennen kann, irgendwie nicht!
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Flüstertüte schrieb:
Was ja nun mal nicht Prio Nr. 1 bei der Integration in den Arbeitsmarkt ist,

Ein kleiner Denkfehler deinerseits. Seit wann lebt ein Mensch für den Arbeitsmarkt? Ist der Arbeitsmarkt der große Sinn im Leben?
Moment, du hast, sehr fadenscheinig, argumentiert, dass man viele, die betteln ( das ist ja der Kontext hier) verstehen müsste, weil es ja schwierig sein könnte Arbeit zu finden, die ein in deinen Augen lebenswürdiges Dasein ermöglichen, weil sie nicht die nötigen Anforderungen für den Beruf ihrer Wahl erfüllen, Berwerbungen abgelehnt würden, etc. und deshalb in Hartz IV landen. Ihre Freiheiten quasi vom Arbeitsmarkt und auch dem JC beschnitten würden, wenn sie dann andere, meinetwegen Helfertätigkeiten, ausüben. :palm:
Darauf kam eine sehr ausführliche Antwort, von der du einen Halbsatz zitierst. Eahm... ist klar! ;)
Man kann ja so "frei" sein und sich den relativ übersichtlichen Beitragsverlauf zwischen uns beiden nachlesen, was ich auch dir noch mal empfehlen würde, dann hättest du es vielleicht auch nicht nötig so fadenscheinig und persönlich zu argumentieren, wie du es in deinem letzten post tust bzw. es wäre dir zu peinlich gewesen, mich anscheinend absichtlich misszuverstehen.
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Natürlich, man hat kein Geld, aber sich weiterbilden lassen kann man schließlich bezahlen. Das geht...
Flüstertüte schrieb:
Wieder so ein Ding, ist dir das nicht zu blöd?
In diesem Staat, der von einer solidarischen und arbeitenden Bevölkerung gefüttert wird, und das nicht zu knapp, betrachtet man die "Freiheiten", die einem Vollzeit arbeitenden Arbeitnehmer netto bleiben, sich zu rehabilitieren, zu erholen, etwas zu gönnen, schließlich gehts ja munter weiter bis 67 Jahre, viele haben noch nicht mal was von ihrer Rente, die auch noch versteuert wird, weil sie kurz darauf abnippeln , tolle Wurst :( , muss niemand betteln!!
Außer die, die sich jeder Prüfung ihrer Notlage verweigern (selbst schuld, sie wissen wohl schon warum),
oder Junkies und psychisch Kranke, die sich aus anderen Gründen, dem engmaschigen Auffangnetz Deutschlands entziehen, nämlich weil sie nicht mehr Herr ihrer Lage sind und somit aus dem zerstörerischen Kreislauf gar nicht mehr rauskommen. Diese Menschen denken nur noch bis zum nächsten Pegel oder Schuß, und können selten etwas dagegen tun, da haperts schon an einem Bewerbungsgespräch, weil sie entweder nen Affen schieben, oder drauf sind, sich nicht mehr pflegen und repräsentieren können, noch nicht mal drei Stunden am Stück arbeiten könnten, etc. pp.

Da kann man nicht mehr von Verweigerung sprechen, die sind wandelnde Tote, die eines Tages vllcht. mal tot unter Brücke liegen und anonym beerdigt werden.
Alles andere sind Wohlstandskranke, die egozentrisch Verständnis einfordern, für etwas das sie sich aussuchen, nämlich Arbeitslosigkeit Vagabundentum aus Faulheit, pseudo-politischem Boykott, und einer perfiden Antisozialität heraus, wenn sie Geld und Wohnung bereits beim Sozialstaat abgegriffen haben oder haben könnten, aber dennoch betteln.


Und ja ich kann das im Gegensatz zu dir realistisch einschätzen, denn ich habe mit sehr vielen Leuten zu tun, die genau das praktizieren.

Auf Wiederlesen in einem anderen thread, habe hier zum Thema meine Gedanken deutlich gemacht und kann leider, sorry, mit deiner auf der Sachebene etwas verschrobenen Argumentationsweise nicht so viel anfangen. Nicht böse gemeint, nur ehrlich.


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Stören euch Bettler

22.07.2019 um 13:07
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Ich frage lediglich, weil selbst der user @sunshinelight auf ziemlich konkrete Differenzierung meiner Sichtweise, mit emotionaler Abwehr reagiert.
:D
Dann muss ich deine Differenzierung wohl überlesen haben.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Ja nun, ich empfinde nun mal Empathie und Hilfsbereitschaft, bei manchen mehr, bei manchen weniger. Wie rum sich das verhält, habe ich ausführlich beschrieben. Ausserdem spekuliert ein Bettler in definitionem ja auf die Empathie seiner Mitmenschen, denn schmeisst ja niemand was in einen Pappbecher, weil die Sonne so schön scheint, oder das Schaufenster vor dem er sitzt schlecht dekoriert ist.
Er "arbeitet" insofern mit der Fähigkeit mancher Leute Empathie für die (manches Mal vermeintliche) Notlage anderer zu haben.
Wieder verstehe ich da, deine Argumentation, wenn man das so nennen kann, irgendwie nicht!
Naja, ich brauchte nicht unbedingt Empathie, um jemanden bisschen Geld zu geben. Ist im Grunde wie jeder andere, der mich nach etwas fragt, ne Zigarette zum Beispiel, oder wenn ich mal n Euro hab, wofür brauche ich da Empathie? “Oh, ja, ich fühle deinen Schmerz, du kannst dir kein Brötchen kaufen, warte, ich helf dir...“

Nein, ich geb einfach was, bei einem Bettler ist es das Gleiche, auch wenn er auf der Straße sitzt, so kommt es einfach auf die Art und Weise und die Sympathie an, ob ich was gebe. Naja und darauf, ob ich genug dabei habe.

Ich muss mir von niemandem aber seine Geschichte anhören, noch muss ich irgendeine Entscheidung von ihm abwägen.

Meine Bereitschaft, was zu geben, beruht also nicht auf Empathie, sondern auf Sympathie.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Moment, du hast, sehr fadenscheinig, argumentiert, dass man viele, die betteln ( das ist ja der Kontext hier) verstehen müsste, weil es ja schwierig sein könnte Arbeit zu finden, die ein in deinen Augen lebenswürdiges Dasein ermöglichen, weil sie nicht die nötigen Anforderungen für den Beruf ihrer Wahl erfüllen, Berwerbungen abgelehnt würden, etc. und deshalb in Hartz IV landen. Ihre Freiheiten quasi vom Arbeitsmarkt und auch dem JC beschnitten würden, wenn sie dann andere, meinetwegen Helfertätigkeiten, ausüben. :palm:
Ja, ganz genau und was verstehst du daran nicht, dass nicht jeder aus seinem Leben eben das machen möchte, was einem dann per Zwang aufgedrängt wird?

Für manche ist es dann nicht so, dass sie dann Helfer werden, weil Hauptsache Arbeitsmarkt.

Denn du schreibst ja
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Was ja nun mal nicht Prio Nr. 1 bei der Integration in den Arbeitsmarkt ist,
Soweit ich weiß, setzt sich seine Prioritäten jeder Mensch selbst und dank des Faktes, selbst entscheiden zu können, wählen manche eben auch anders, ganz gleich, wie da deine Prioritäten aussehen würden oder gerade aussehen.

Das Leben ist nun mal begrenzt und selbst du schreibst:
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:und was aus dem einzigen machen, das wirklich dir gehört: Dein Leben und die Verantwortung dafür
Da nehmen Menschen ihr Leben in die Hand und entscheiden dafür, aber dann bist du so inkonsequent und willst anderen sagen, was sie zu tun haben:
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Du willst keine Ratschläge, deshalb nenne ich es Aufforderung:
Du willst andere auffordern...!
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Man kann ja so "frei" sein und sich den relativ übersichtlichen Beitragsverlauf zwischen uns beiden nachlesen, was ich auch dir noch mal empfehlen würde, dann hättest du es vielleicht auch nicht nötig so fadenscheinig und persönlich zu argumentieren, wie du es in deinem letzten post tust bzw. es wäre dir zu peinlich gewesen, mich anscheinend absichtlich misszuverstehen.
Kann man. Das weiß ich, das weiß jeder hier.
Offenbar fehlt es dir aber ein wenig an Selbstreflektion, denn ich argumentiere nicht persönlich. Du willst andere, wie eben gezeigt, regelrecht zu etwas auffordern, unterstellst anderen, nur die geringste Benachteiligung zu haben und nie den Versuch gewagt zu haben, zu arbeiten, während dein Bekannter ja der einzig Gebrechliche ist und aus dem System gespült wird, vergisst aber, dass jeder, der in der Grundsicherung ist, mindestens eine medizinische Begutachtung braucht, aber Dr.Flüstertüte weiß es am Küchentisch besser und regt sich auf. Emotion pur, spiegelt sich in deinen Beiträgen wieder und ich reagiere ab und an bei so viel Absurdum mit Sarkasmus. Was anderes bleibt mir aber auch nicht übrig.
Aber du kannst auch gerne etwas Ablenkung probieren... Wenn Argumente fehlen, bitte sehr.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Wieder so ein Ding, ist dir das nicht zu blöd?
Gerade den Absatz geschrieben und da kommt der nächste Satz. :D
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Wieder so ein Ding, ist dir das nicht zu blöd?
In diesem Staat, der von einer solidarischen und arbeitenden Bevölkerung gefüttert wird, und das nicht zu knapp, betrachtet man die "Freiheiten", die einem Vollzeit arbeitenden Arbeitnehmer netto bleiben, sich zu rehabilitieren, zu erholen, etwas zu gönnen, schließlich gehts ja munter weiter bis 67 Jahre, viele haben noch nicht mal was von ihrer Rente, die auch noch versteuert wird, weil sie kurz darauf abnippeln , tolle Wurst :( , muss niemand betteln!!
Außer die, die sich jeder Prüfung ihrer Notlage verweigern (selbst schuld, sie wissen wohl schon warum),
oder Junkies und psychisch Kranke, die sich aus anderen Gründen, dem engmaschigen Auffangnetz Deutschlands entziehen, nämlich weil sie nicht mehr Herr ihrer Lage sind und somit aus dem zerstörerischen Kreislauf gar nicht mehr rauskommen. Diese Menschen denken nur noch bis zum nächsten Pegel oder Schuß, und können selten etwas dagegen tun, da haperts schon an einem Bewerbungsgespräch, weil sie entweder nen Affen schieben, oder drauf sind, sich nicht mehr pflegen und repräsentieren können, noch nicht mal drei Stunden am Stück arbeiten könnten, etc. pp.

Da kann man nicht mehr von Verweigerung sprechen, die sind wandelnde Tote, die eines Tages vllcht. mal tot unter Brücke liegen und anonym beerdigt werden.
Alles andere sind Wohlstandskranke, die egozentrisch Verständnis einfordern, für etwas das sie sich aussuchen, nämlich Arbeitslosigkeit Vagabundentum aus Faulheit, pseudo-politischem Boykott, und einer perfiden Antisozialität heraus, wenn sie Geld und Wohnung bereits beim Sozialstaat abgegriffen haben oder haben könnten, aber dennoch betteln.
“Wohlstandskranke“...
So bezeichnest du also Kranke, die nicht arbeiten können, aber in der Grundsicherung sind.
Dann haben die es sich selbst auch noch so ausgesucht und eigentlich wollen die ja nur boykottieren... Die sind zudem auch noch perfide antisozial. :D

Man kann es schon gar nicht mehr anders sagen, als dass das geschwurbelte, undifferenzierte Scheiße ist.

Ja, vielleicht betteln manche von ihnen. Und dein Problem damit ist jetzt welcher? Ein Kranker soll sein einzigartiges Leben nicht nur mit nem Handicap verbringen, sondern soll sich auch dem Schönen im Leben entziehen, das bekannterweise auch noch Geld kostet sowie einen Haufen anderer Annehmlichkeiten? Nein, darf er nicht, ne? Er darf nicht aktiv am Leben teilnehmen, er soll gefälligst in seiner Wohnung bleiben und sich freuen, dass er sich was zu essen machen kann.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Und ja ich kann das im Gegensatz zu dir realistisch einschätzen, denn ich habe mit sehr vielen Leuten zu tun, die genau das praktizieren.
Klar, natürlich hast du in deinem Umfeld zufällig mit vielen solchen Leuten zu tun, was denn auch sonst?
Wer kennt die nicht, die “ich kenne viele Leute...“.
Wird doch immer so geschwurbelt, wenn irgendwo gehetzt oder pauschalisiert wird.
Zitat von FlüstertüteFlüstertüte schrieb:Auf Wiederlesen in einem anderen thread, habe hier zum Thema meine Gedanken deutlich gemacht und kann leider, sorry, mit deiner auf der Sachebene etwas verschrobenen Argumentationsweise nicht so viel anfangen. Nicht böse gemeint, nur ehrlich.
:D
Genau, lauf schnell weg, bevor man dir alle Gründe nimmt, sich weiter unreflektiert über andere beschweren und erheben zu können.


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Stören euch Bettler

22.07.2019 um 13:09
So lange, wie ich geben kann und nicht nehmen muss, stört mich "Bettelei" überhaupt nicht. Umgekehrt wäre es mir wesentlich unangenehmer.


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