EDGARallanPOE schrieb:Dies ist selbst beim zweiten Text möglich, wo sogar noch erschwerend Buchstaben durch Zahlen ersetzt werden.
Das funktioniert aber nur, weil Du richtig lesen kannst. Bei Menschen, die es nicht könnenm funktioniert das nicht mehr (so gut).
Die Aussage, dass nur der erste und der letzte Buchstabe richtig sein müssen, ist so nicht korrekt. Das gilt eben nur für Worte, die wir bereits kennen, bei neuen oder ähnlich aussehenden Worten schon nicht mehr.
Selbst dann muss man manches doch mehrmals lesen, um sich sicher zu sein.
Auf alle Fälle wird man ziemlich langsam beim Lesen, wenn zu viele solcher Fehler im Text sind, besonders, wenn dann auch noch Satzzeichen fehlen.
Der Witz hier dürfte ja bekannt sein, ist es aber wert, wiederholt zu werden. Es macht eben einen Unterschied, wo ich das Komma hinsetze (und ob überhaupt):
A) Komm, wir essen, Oma.
B) Komm, wir essen Oma.
c) Komm wir essen Oma.
Es funktioniert außerdem nur dann, wenn Dir irgendwie klar ist, was es heißen soll, also, Du den Text, den Kontext, den Inhalt, als solchen verstehst. Versucht jetzt jemand, etwas mitzuteilen, von dem Leser im Vorfeld nicht wissen können, was gesagt werden soll, dann wird es richtig schwer.
Oder wenn durch den Fehler ein ähnlich aussehendes Wort auch etwas anderes bedeuten könnte (Ich denke da jetzt mal an den "seid" und "seit" Unterschied).
Ich hatte erst vor ein paar Tagen auf FB also ein Beispiel (Hab´s leider nicht kopiert, hätte ich mal tun sollen). In dem Text kamen viele Fehler zusammen: Rechtschreibung, fehlende Interpunktion, schlechte Ausdrucksweise. Im Endeffekt stand da dann ein Zweizeiler, der tatsächlich Verschiedenes hätte bedeuten können, je nachdem, für welche Version man sich beim Lesen entschieden hätte. Das eigentliche Anliegen wurde aber erst auf Nachfrage hin klar.
rhapsody3004 schrieb:Oder an alle; man fragt halt freundlich beim jeweiligen Verfasser nach, was Dieses oder Jenes zu bedeuten hat.
Und hier liegt der Knackpunkt: Leute, die schlecht schreiben, meinen oft, ihr Text wäre doch verständlich genug. Sie verstehen nicht, warum andere Leser ihn nicht verstehen, und können daher deren Nachfragen oft auch nicht beantworten. Oder wenn, wieder nur fehlerhaft und schaffen so neue Verwirrungen.
Ich kenne Legastheniker, die können ihre eigenen Texte nicht mehr lesen, einfach, weil sie dieselben Worte nicht immer gleich falsch schreiben.
-Anna- schrieb:Im Netz habe ich so was auch selten bis gar nicht zum lesen vorgesetzt bekommen.
Dies liegt aber auch an so manchen Regeln, wie auch zum Bespiel hier im Forum.
Ich denke, es liegt weniger an den Regeln, sondern daran, dass dermaßen falsch wohl kaum wer schreibt (der es nicht mit Absicht täte). Da es nämlich Gründe für fehlerhafte Rechtschreibung gibt, gibt es als Folge davon auch nur bestimmte Fehler, die jemand machen kann bzw macht.
Alle Fehler auf einmal würde jemand machen, dessen Schreibabteilung im Gehirn so gut wie gar nicht (mehr) funktioniert. So etwas ist bei Gesunden aber nicht wirklich der Fall.
EnyaVanBran schrieb:Wenn jemand in 2 kurz aufeinanderfolgenden Beiträgen ein Wort 3 Mal falsch schreibt (und immer auf die gleiche Weise falsch schreibt), gehe ich davon aus
Nein, das heißt nur, dass er das Wort falsch abgespeichert hat. Wenn er es immer gleich falsch schreibt, dann hält er es so für richtig. er hat es sich so gemerkt und schreibt es daher immer so. Der macht eigentlich gar nichts falsch, in dem Sinne, dass er sich nicht an die "richtige" Schreibweise erinnere könnte.
Ich weiß nicht, wie es in D aussieht, aber hier in Ö darf ein Lehrer denselben Rechtschreibfehler, egal, wie oft er vorkommt, nur einmal als falsch werten. Was verständlich ist, es ist ja auch nur ein- und derselbe Fehler, und nicht die Schuld des Schreibers, dass das Wort öfters vorkäme.
So ein Schreiber schreibt im Grunde genommen nicht falsch, weil er nicht wüsste, wie er das Wort schreiben müsste, sondern weil er es sich im Vorhinein irgendwann einmal falsch eingeprägt hat. Fortan schreibt er nur so, weil das Wort eben so in seinem Gedächtnis abgelagert ist.
Schreiben bedeutet nicht, das wir jedesmal neu darüber nachdenken, wie ein Wort geschrieben werden sollte, sondern wir greifen auf diese Version zurück, die sich in unserem Gedächtnis befindet. Wurde es dort falsch abgespeichert, wird es auch stets falsch wiederholt.
Es nutzt auch nichts, wenn man das Wort erst richtig liest und dann schreiben sollte, denn wir schreiben nicht Buchstabe für Buchstabe von einer Vorlage ab, wen wir da Wort schon kennen oder meinen, es schon zu kennen. Wenn unser Gehirn da Wort liest, dann guckt es sofort im Gedächtnis nach, und holt es sich fürs Schreiben dann von dort. Diese automatisierte Methode ist offenbar weniger anstrengend als jedesmal komplett neu zu überprüfen.
Nur
neue Wörter werden tatsächlich Buchstabe für Buchstabe gescannt, dann im Gedächtnis abgelegt, dann geschrieben. Passiert beim Scannen ein Fehler, so wird der mit kopiert. Der Fehler passiert also nur beim Abspeichern, das nachfolgende fehlerhafte Schreiben ist dann im Grunde genommen kein Fehler mehr.
Eine andere Art Störung hingegen besteht darin, dass Leute dasselbe Wort jedesmal anders fehlerhaft, und natürlich durchaus zufällig dann auch einmal richtig, schreiben. Auch das ist keine bewusste Absicht, sondern, im Gegensatz zu obigem Fall, tatsächlich eine neurologische Störung.
-Anna- schrieb:Beschied
Hihihi!
;) Du auch? Ich meine diesen Tippfehler, dieses Verdrehen von zwei aufeinander folgenden Buchstaben. Passiert mir andauernd, aber wie ich sehe, geht es anderen auch nicht anders.
Das sind aber
kein Rechtschreibfehler. Daran ist nur die Tastatur schuld.
:D