Rechtschreibung im Internet

Kokolores82 schrieb:Bei: Des Weiteren, bekomme ich immer einen Krampf, wenn die Leute das verkehrt schreiben 😂😂😂

Also da finde ich es recht einfach, weil "Weiteren", zumindest für mich, als Hauptwort gilt.

Viele, die hier geschrieben haben/schreiben sagen, sie hätten die Autokorrektur eingeschaltet. Warum tut Ihr das, wenn Ihr doch wisst, dass 50% davon falsch ist? Ich nutze das nie! O, ich bin aber nuch in Sprachen nicht der Schlechteste.

Aber das ist nicht das Einzige, was mir oft auffällt.

Ich lese Beiträge auf verschiedenen Nachrichtenseiten. Wenn dort aber Journalisten wirklich gröbste Rechtschreib- und Grammatikfehler machen und das nicht einmal überprüft/korrigiert wird, wird es m.M.n. eng. und solche Leute kann ich dann nicht wirklich ernst nehmen.
Stelle Euch die Tagesschaue vor und es wird z.B. neben dem Foto von Herrn Putin eingeblendet: "Wladimier Puhtien"...

Dann stört mich massiv diese Verdenglischung von allem Möglichen, wie etwa: "Echt weird, was heute in den News gespammt wurde. "

Sicher, die Sprachen verändern sich permanent seit Jahrtausenden. Es gibt eine Jugendsprache, und so weiter. Das ist alles in Ordnung und ich benutze sie ja z.T. selber. Begriffe wie "cool" oder "strange" sind inzwischen normal. Das Wort "F*uck" z.B. ist seit langer Zeit ein Ausdruck des Ärgerns, wenn man sich z.B. den Kopf stößt und ärgert, einem der Kaffee runterfällt oder ähnliches. Zugleich bedeutet es aber auch den Ausdruck von (schlimmen) Dingen, die anderen Passieren, z.B. wenn jemand einen Unfall baut oder wenn etwa irgendwo Hochwasser ist und eine Stadt wegschwimmt.

Wenn aber Leute, die das benutzen gleichzeitig nicht wissen, wann man "das" und wann man "dass" schreibt, hört es doch auf.
Whattsapp Deutsch können sie alle, aber einen fehlerfreien Satz aufs Papier bringen, das geht nicht.
Wenn ich zig Smileys mit manchmal fragwürdiger Bedeutung sehe, dann aber einen Text lese, der oft nicht einmal Leerzeichen enthält, was soll man davon halten?

Was aber noch schlimmer ist und das Ganze noch verstärkt, ist die Rechtschreibreform. Früher wurden die Anreden "Ich", Du", etc. im Satz groß geschrieben, jetzt klein. Wenn ich das Wort "Delfin" lese, kommt mir das Gruseln". Dann denke ich immer, man müsste die Mathematik ebenso reformieren.
"Klaus, was ist 3 mal 7?"
"Ungefähr 20"
"Richtig!"

oder

"Biene, was ist 3 mal 7?"
"Ähhh... Ich glaub, so 22?"
"Richtig, Biene"

Sicher ist die deutsche Sprache eine der schwersten, da sie die meisten Ausnahmen hat. Manchmal wird etwas so geschrieben, einen Satz weiter dann völlig anders. Dass das schwer ist, ist klar und oft beinahe unerklärbar.

Ihr könnt es belächeln, aber in dieser Hinsicht ist Na'vi (die Sprache aus Avatar) super leicht,
Nur ein Beispiel:
Wir sagen Ich gehe, ich ging, ich bin gegangen, ich werde bestimmt gleich gehen, etc.
"Gehe", "ging" und "gegangen" sind schon drei völlig unterschiedlich geschriebene Wörter, die man lernen muss.
Das Verb dafür ist im Na'vi "kä".
Die Zeitformen werden mit sog. Infixen gebildet.
Ich gehe = Oe (ich) kä (gehen)
Ich bin gegangen = Oe k-ol-ä
Ich werde gehen= Oe k-ay-ä
Ich werde bestimmt gleich gehen = Oe k-ìsy-ä

Alle, sprich (99%) aller Schüler haben dieses System nach ca. 1h intus, da es von diesen Zeitinfixen im Unterschied zu Deutsch 12 Stück gibt. In anderen "echten" Sprachen ist das ganz ähnlich. Deutsch ist hier sehr kompliziert. Aber dies nur am Rande.

Etwas anderes sind Flüchtigkeitsfehler, wobei man dies, z.B. in Foren wie diesem, sehr schnell merkt. Buchstabendreher, weggelassene Zeichen, etc. das kann die menschliche "Autokorrektur". Rechtschreibschwächen ebenso und beides nehme ich niemandem übel. Die Menschen sind halt verschieden.

Bei "verschieden" z.B. denke ich z.B. dran, wie viele Wörter wir haben, die für mehrere völlig unterschiedliche Dinge stehen.
Verschieden kann verstorben bedeuten und zugleich etwas unterschiedliches.
Wir haben Wörter, die z.T. 3, 4, 5 oder sogar mehr unterschiedliche Bedeutungen haben, die man dann nur aus dem Kontext versteht.
Das macht unsere Sprache auch schwer und unübersichtlich. Auch wenn es das in fast allen Sprachen gibt, so ist Deutsch hier aber, denke ich, ein Paradebeispiel.

Und dann kommt, wie eben gesagt, noch die künstliche Veränderung dazu, was dann für viele, die unsere Sprache lernen wollen, das Aus bedeutet.

Und nun verschlimmbessern wir unsere Sprache auch noch, m.M.n. völlig zu unrecht, indem wir "djendern"...

Gucky87 schrieb:Wir haben Wörter, die z.T. 3, 4, 5 oder sogar mehr unterschiedliche Bedeutungen haben, die man dann nur aus dem Kontext versteht

aber das ist nicht nur im Deutschen so. 🙂

Gucky87 schrieb:Das macht unsere Sprache auch schwer und unübersichtlich

klar, aber wie gesagt, kein Alleinstellungsmerkmal im Deutschen.
Die Grammatik mit ihren Ausnahmen finde ich weitaus schlimmer.

Gucky87 schrieb:Auch wenn es das in fast allen Sprachen gibt, so ist Deutsch hier aber, denke ich, ein Paradebeispiel

ach so, hatte ich vorhin noch gar nicht gelesen. Verstehe ich nicht, dass du Deutsch in dieser Hinsicht so schlimm findest.
Im Englischen z.B. gibts auch für das gleiche Wort einige andere Bedeutungen.
Allerdings finde ich Englisch - im Gegensatz zum Deutschen und vielen anderen Sprachen sehr leicht zu lernen. Wenn ich nicht so faul wäre etwas auswendig zu lernen (liegt mir einfach nicht), könnte ich garantiert englisch 🙂

ich bin ziemlich verwundert, dass viele so allergisch auf fehlerhafte rechtschreibung oder grammatik reagieren. also, auf bereits kleinste fehler. ich selbst habe das manchmal sogar auch, das regt mich dann tierisch auf, und ich weiß gar nicht warum. so lange man noch versteht was gemeint ist, kann man das doch eigentlich völlig entspannt sehen. vielleicht bin ich einfach nicht so emotional mit sprachen. und andererseits war das immer der bereich, der mir in der schule am meisten lag. deutsch, englisch, französisch, spanisch, latein.

autokorrektur? nutze ich nicht, stört nur. schreibe nach gefühl und bin der meinung, die wichtigsten regeln einigermaßen zu beachten. vorm abschicken schaue ich meist nochmal drüber und suche nach fehlern.

allerdings schreibe ich (zumindest hier im forum) gerne alles klein, aus prinzip, nicht aus faulheit. selbst daran haben sich manche schon gestört. ich beherrsche zwar groß- und kleinschreibung, finde das jedoch nicht wirklich essentiell oder notwendig. gibt es das eigentlich außer in der deutschen sprache noch in anderen?

eigentlich fände ich es nicht schlecht, die deutsche sprache zu vereinfachen, wie es durch manchen jugendslang oder whatsapp schon geschieht. ja, dann verliert sie wahrscheinlich ihre präzision und "blumigkeit". aber für mich ist kommunikation und verständigung wichtiger, und sprache sehe ich in erster linie als werkzeug.

Gucky87 schrieb:Begriffe wie "cool" oder "strange" sind inzwischen normal.

Das sind halt Begriffe deiner Generation.
Für Jugendliche/ junge Erwachsene sind Begriffe wie weird, spammen, cringe, nice und so weiter auch normal.

Gucky87 schrieb:Wenn aber Leute, die das benutzen gleichzeitig nicht wissen, wann man "das" und wann man "dass" schreibt, hört es doch auf.
Whattsapp Deutsch können sie alle, aber einen fehlerfreien Satz aufs Papier bringen, das geht nicht.

Das ist ein albernes Klischee.
Auch Leute die "denglisches" Vokabular benutzen schreiben Bachelor- und Masterarbeiten in korrektem Deutsch.
Das ist ein Generationenthema und hat nichts damit zu tun, dass die besonders blöde oder unfähig sind.

fluff schrieb:ich bin ziemlich verwundert, dass viele so allergisch auf fehlerhafte rechtschreibung oder grammatik reagieren. also, auf bereits kleinste fehler.

Ja, ich auch.
Lustig, wenn dabei die Latte von ihnrn selbst gerissen wird und Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler den Text spicken.

Na ja, nicht nur im Internet:
Vor 14 Tagen, ein Flyer von Aldi via Briefkasten empfangen. sie suchen Auszubildende, u. a. Bachelor. Es wurde erklärt, was man erwartet und was man bietet:
"Übernahme die Studienkosten"
Diese Woche kam der gleiche Flyer, korrigiert!
Darf das einem Unternehmen passieren?
@Gucky
Übrigens "Ich" hat man noch nie groß geschrieben, außer am Satzanfang, aber auch da galt die Regel, fange "nie einen Satz mit "ich" an!
LG

ich habe noch nie verstanden, wieso sich über Dinge wie Rechtschreibung aufgeregt wird, desshalb fremde Leute andere fremde Leute persönlich angehen.
Die Hauptfunktion von Sprache und Schrift ist Informationsübermittlung, da ist es doch jedem selbst überlassen ob er das eine Groß oder klein schreibt bzw auch falsch schreibt, das Wichtigste ist doch, dass wir uns untereinander verstehen.
Ich habe zur Schulzeit einen Legastheniker als Freund gehabt, der ist in seiner Klasse richtig "Schlitten" gefahren wenn ihr versteht was ich meine, da hat die Klasse meistens schon angefangen mit lachen, wenn er dran war, obwohl er noch garnichts gesagt hatte.
Also zeigt eurem Gesprächspartner Respekt und Tolleranz, lasst doch Schreib- oder Grammatikfehler Fehler sein, denkt an das wesentliche und das der andere auch Gefühle hat, die vermutlich durch manchen Kommentar verletzt werden.
Ich kenne heute noch einen Freund von meinem Onkel, der Analphabet war, bis vor ein paar Jahren, er tat bis dahin ( 50 Jahre!) so als könnte er lesen und machte das so geschickt, dass er Fragen stellte, dass das nie jemandem auffiel. Bis er sich outete und innerhalb von einem halben jahr in seinem Alter noch Lesen und Schreiben lernte.
Durch Anfeindungen und Diskriminierungen haben die Leute Angst auch Schwächen zuzugeben, weil die Menschheit zum großen Teil egoistisch und zerstörerisch ist, mit ihrer Umwelt, der Tierwelt und sogar mit sich selbst.

@rainlove

rainlove schrieb:Die Hauptfunktion von Sprache und Schrift ist Informationsübermittlung, da ist es doch jedem selbst überlassen ob er das eine Groß oder klein schreibt bzw auch falsch schreibt, das Wichtigste ist doch, dass wir uns untereinander verstehen.

Falsch ist für mich nicht das Problem. Allerdings ist es, für mich, schwierig zu lesen wenn alles kleingeschrieben wird.
Dann wird es eben manchmal schwierig zu verstehen. Ich habe hier genügen uneditierbare Schreibfehler die für immer hier sein werden und sie sind mir egal.

rainlove schrieb:Also zeigt eurem Gesprächspartner Respekt und Tolleranz, lasst doch Schreib- oder Grammatikfehler Fehler sein, denkt an das wesentliche und das der andere auch Gefühle hat, die vermutlich durch manchen Kommentar verletzt werden.

Wenn es damit endet das ich einen Beitrag nicht verstehe, eben weil alles kleingeschrieben ist z.B. dann habe ich das auch schon erwähnt. Ansonsten bin ich absolut bei dir. Gerade jemanden zu mobben geht gar nicht.

Selber helfe ich gerne anderen auf einer anderen Webside bei Problemen in Games. Da sind auch ein paar Englische dabei. Obwohl ich dachte das ich durchaus in der Lage bin englisch zu schreiben, ich lag falsch.
Jemand schrieb mir das meine Gross- Kleinschreibung so falsch sei, das sie Kopfweh verursache. Aber auf eine sehr freundliche Art die mich überraschte und zum Lachen brachte.
Der Vorschlag der Person war, das ich nur den Anfangsbuchstaben des Satzes noch gross schreibe und alles andere klein. Daran halt ich mich bis heute und es hat vieles vereinfacht.

Für mich sind "Fehler bei der Groß- und Kleinschreibung" was anderes, als wenn jemand grundsätzlich klein schreibt.

Macht jemand Fehler, hab ich die Arbeit damit; ich muss selber schauen, ob es an der Bedeutung was ändert.
Ist es ne generelle Sache, also alles klein geschrieben, reicht mein Intellekt,
denn da ich selbst ja schreiben kann, erschließt sich mir die Bedeutung aus dem Kontext, ohne, dass ich extra überlegen müsste.

Die Sprache zu "vereinfachen" fände ich extrem doof, denn gerade da es bei Sprache um Information geht, sollte diese nicht nur präzise sein, es sollte auch möglich sein, Dinge, über die man redet, weiter zu präzisieren.

Denn das ist doch das Lustvolle am Funktionalen - wenn ich mir schon die Mühe mache, sollte es auch was bringen können.

Ich steh nicht auf diese "Kompromisse", die es als "Lösung" ansehen, es für alle schlechter zu machen,
nur weil ein paar Hanseln das Niveau nicht halten können und sie lieber auf die draufhauen, als ihnen zu helfen.
(Ich raff das auch gar nicht, sich aufzuregen kostet doch schon mehr Energie als zu helfen (sich selbst oder denen mit der Unkenntnis.)
Dafür alle zu "Unkundigen" machen zu wollen ist doch - schräg.)
Ich hab nix gegen "Jugendsprache", im Gegenteil, dadurch wächst die Sprache ja auch.
Und darum könnte ich da auch kein Argument für eine "Vereinfachung" von ableiten.

puzzlepiece schrieb:ein Flyer von Aldi via Briefkasten empfangen.

Müsste das nicht eigentlich heißen "einen" Flyer, da Akkusativ = wen oder was habe ich empfangen?

fluff schrieb:allerdings schreibe ich (zumindest hier im forum) gerne alles klein, aus prinzip

Was für ein "Prinzip" ist denn das?
Ich hätte da Bedenken, dass ich es nicht schaffe, umzuswitchen, wenn ich "mal" korrekt und "mal" inkorrekt schreibe.
Ich persönlich finde es doof, mal so, mal so zu schreiben. Das ist mein Prinzip.

fluff schrieb:ich selbst habe das manchmal sogar auch, das regt mich dann tierisch auf, und ich weiß gar nicht warum. so lange man noch versteht was gemeint ist, kann man das doch eigentlich völlig entspannt sehen

So, so.

fluff schrieb:eigentlich fände ich es nicht schlecht, die deutsche sprache zu vereinfachen

Da gehe ich mit Dir. Manche Konstruktionen sind wirklich ungünstig und schwierig.

fluff schrieb:jugendslang

fluff schrieb:whatsapp

Das fände ich weniger erstrebenswert. Die Sprache soll ja nicht "vorkommen".

puzzlepiece schrieb:Übrigens "Ich" hat man noch nie groß geschrieben, außer am Satzanfang, aber auch da galt die Regel, fange "nie einen Satz mit "ich" an!

Sorry, aber diese "Regel" hat nie existiert.

fluff schrieb:autokorrektur? nutze ich nicht, stört nur. schreibe nach gefühl und bin der meinung, die wichtigsten regeln einigermaßen zu beachten. vorm abschicken schaue ich meist nochmal drüber und suche nach fehlern.

Es ist schon schlimm genug, dass alle deine Sätze klein beginnen.
Warum, um alles in der Welt?

nairobi schrieb:Die Sprache soll ja nicht "vorkommen"

Oder "verkommen"? :)

Ich nehme mal an, du meintest "verkommen".
Das war mit Sicherheit ein Flüchtigkeitsfehler, Autokorrektur oder vertippt, krieg das also jetzt nicht in den falschen Hals.
Für mich sind Fehler bei den bzw. eine lasche Handhabung der special effects (Kommata etc.) gar nicht so wichtig. Ich lege bei Postings zwischendurch, so wie hier im Forum, die Latte nicht so hoch an wie z. B. bei einer Doktor- oder Masterarbeit. Sinnentstellende Fehler, falsche Worte etc. stören mich da schon eher. Denn um den Inhalt sollte es gehen und da halte ich kleinere "Verpackungsfehler" für nicht der Rede wert.
Herrje, hier schreibt doch so ziemlich alles mit, vom 12- bis zum 100-jährigen, quer durch alle sozialen Schichten. Die/der eine haut, zwischen 2 Kunden, beim Anbraten der Zwiebeln oder sonstigen Tätigkeiten schnell mal was raus, der nächste hat die Zeit und liest seinen Beitrag noch mehrfach Korrektur um ihn letztendlich reinzustellen.
Alles i. O.
Ich finde, man sollte sich nicht an Kleinigkeiten aufhängen, solange der Beitrag Sinn ergibt und halbwegs im Rahmen bleibt.

Mich stört es eher, wenn Beiträge inhaltlich unangenehm sind (für mich).
Unvereinbare Positionen sind dabei weniger das, was mich stört.
Ich mag Beiträge nicht, die grob beleidigend sind, grob herabsetzend oder entwertend.
Bei manchen Beiträgen ist der Ton/Stil so unangenehm, dass ich Beiträge bestimmter User:innen nur noch überfliege oder direkt weiter scrolle.

nairobi schrieb:Die Sprache soll ja nicht "vorkommen

oh, das wäre schlimm 😊😉 - schon klar, war ein kleiner Versprecher, aber lustig 👍

fischersfritzi schrieb:Ich mag Beiträge nicht, die grob beleidigend sind, grob herabsetzend oder entwertend.
Bei manchen Beiträgen ist der Ton/Stil so unangenehm, dass ich Beiträge bestimmter User:innen nur noch überfliege oder direkt weiter scrolle.

sehe ich genau so.
Und auch wenn Texte zu kompliziert im Ausdruck sind und dadurch den Lesefluss beeinträchtigen, mag ich nicht.
Vielleicht passiert mir sowas sogar selbst, aber bei sich merkt man das nicht, man weiß ja, was man sagen wollte.

Und was ich auch bei anderen Menschen oft schon festgestellt hatte, Einige oder Viele mögen keine extrem langen Texte, weil es ermüdend wirken kann. Selbst wenn der Text noch so interessant und gut geschrieben ist.
Wenn dann noch hinzu kommt, dass kaum Absätze gemacht werden, ist das noch eine Schippe drauf.

sidnew schrieb:Es ist schon schlimm genug, dass alle deine Sätze klein beginnen.
Warum, um alles in der Welt?

ja, warum denn nicht? ich versteh halt nicht warum das schlimm ist. :-)

nairobi schrieb:Ich hätte da Bedenken, dass ich es nicht schaffe, umzuswitchen, wenn ich "mal" korrekt und "mal" inkorrekt schreibe.

ich schreibe sonst nicht so viel, außer emails. wenn es doch mal was offizielles ist, dann schaffe ich das sehr gut.

nairobi schrieb:Was für ein "Prinzip" ist denn das?

eigener stil, sowie die auffassung, dass klein besser ist.

nairobi schrieb:Müsste das nicht eigentlich heißen "einen" Flyer, da Akkusativ = wen oder was habe ich empfangen?

da gehts ja schon los. klassisches beispiel für eine angestrebte vereinfachung: artikel weglassen, fälle weglassen. "flyer empfangen". (wenns mehrere waren, entsprechende zahl davor setzen)
klar, das wirkt dann abgehackt und weniger "schön". aber die information kommt an. das meiste ergibt sich sowieso aus dem kontext. im allgemeinen alltag, schriftverkehr und beim sprechen könnte sich das durchaus etablieren. in büchern, wissenschaftlichen abhandlungen oder tiefgehenden diskussionen wie hier zum beispiel, sind präzise formulierungen und ausführliche beschreibungen dagegen wünschenswert.

jugendslang macht das halt schon teilweise, darum kam ich drauf. "lass mal park gehen." statt "lass uns mal in den park gehen."

fluff schrieb:eigener stil, sowie die auffassung, dass klein besser ist

was ist daran besser?
Für den Lesefluss - nach meinem Empfinden - nicht, eher im Gegenteil.
Bei manchen Worten muss man - und wenn es nur Millisekunden sind und evtl meist auch nur unbewusst zB "überlegen" obs ein Substantiv ist (aus dem Kontext heraus findet man es dann heraus) usw.
Und es ist halt auch ein ungewohntes Schriftbild. Den einen stört Ungewohntes, Andere nicht.

"Mal Hand aufs Herz" - könnte es sein, dass auch bissel Bequemlichkeit dahinter steckt, die Umschalttaste zu betätigen oder Unsicherheit bei Groß- und Klein-Schreibung? (nicht böse gemeint, nur eine Frage aus Interesse 🙂)

Optimist schrieb:Im Englischen z.B. gibts auch für das gleiche Wort einige andere Bedeutungen.
Allerdings finde ich Englisch - im Gegensatz zum Deutschen und vielen anderen Sprachen sehr leicht zu lernen

Genau das meinte ich doch auch. Im Verglaich zu vielen anderen Sprachen ist Deutsch sauschwer.
Ich habe Freund in Holland, die sehr gut Deutsch können, aber sie alle bemängeln die von mir genannten Punkte auch immer wieder und fragen z.B. wieso wir für und das selbe Wort grundlegend verschiedene Begriffe haben? Ich finde, zu Recht.

fischersfritzi schrieb:Für Jugendliche/ junge Erwachsene sind Begriffe wie weird, spammen, cringe, nice und so weiter auch normal.

Ja, weil wir in einer Art Lemminggesellschaft leben, wo der eine das tut, was ihm ein anderer vormacht ohne über Sinn uns Zweck nachzudenken und das hat sich m.M. nach durch das Internet, Foren Chatrooms, Messenger, etc. verschlimmert.
Man will, man muss heute einfach cool sein, egal wie.
Manche Sätze sind einfach inzwischen derart unverständlich geworden, dass selbst jugendliche Schwierigkeiten haben. Das weiß ich durch entsprechenden Unterhaltungen.

fischersfritzi schrieb:Das ist ein Generationenthema und hat nichts damit zu tun, dass die besonders blöde oder unfähig sind.

Das behaupte ich nicht! Mit Dummheit oder Unfähigkeithat das nichts zu tun, eher mit Faulheit. Man plappert nach, was der andere auch so sagt, es wird schon cool sein.
Auch mit Generationen nur bedingt, denn ich kenne genug ältere Menschen, die die Jugendsprache bald besser beherrschen, als die Jungend selbst ;)

Aber ich erkenne tatsächlich keinen Sinn darin, statt Begriffe wie "verrückt", "irre" oder so "weird" zu verwenden.
Und den kann mir auch keiner der Benutzenden nennen, das ist das "weirde" daran.

Wenn ich allerdings Sätze wie "Das ist nicER als jenes...", oder "Das ist das NiceSTE ever" höre, ist echt mein Verständinis fast am Ende.
Nicer und nicest gibt es nicht, auch nicht im Englischen, und Ende. Es geht dabei meines Erachtens nach nur darum, möglichst cool zu wirken. Tatsächlich denke ich, verlieren viele eventuell dadurch z.T. den Bezug zur eigenen Muttersprache.
Auf mich hingegen macht es einen leicht unterbelichtenen Eindruck. Sorry, wenn ich das so sage.

Gucky,

Gucky87 schrieb:Ich habe Freund in Holland, die sehr gut Deutsch können, aber sie alle bemängeln die von mir genannten Punkte auch immer wieder und fragen z.B. wieso wir für ein und das selbe Wort grundlegend verschiedene Begriffe haben?

ja, aber wie gesagt - die gleichen Bedeutungen für ein Wort ist doch kein Alleinstellungsmerkmal im Deutschen. Wieso ziehen sie sich daran hoch? (hat man doch in vielen anderen Sprachen auch - doch sicher auch im Holländischen?)

Es gibt doch am Deutschen ganz andere Dinge zu kritisieren? DAS meinte ich halt - wir haben uns da evtl. missverstanden 😉

@Optimist

wenn, dann bequemlichkeit.

man könnte jetzt die diskussion eröffnen inwiefern es wichtig ist, ob etwas ein substantiv ist oder nicht. denn im kontext sollte es eigentlich klar werden. wie gesagt, in anderen sprachen geht das doch auch, ohne dass es verwirrung gibt.

ich glaube, der punkt "ungewohnt" trifft es ganz gut. der mensch ist, wie in vielen dingen, ein gewohnheitstier. ich bin es halt gewohnt so zu schreiben, hab irgendwann mal damit begonnen. dass es so stören könnte, war mir nicht bewusst.

Gucky87 schrieb:wieso wir für und das selbe Wort grundlegend verschiedene Begriffe haben?

Das hat man aber doch auch in anderen Sprachen. Nicht zuletzt auch das als einfach geltende Englisch hat ähnliche Phänomene ebenso, nur dass man das oft nicht so mitbekommt, weil ein Großteil des sehr umfangreichen Wortschatzes eher in der Sprache der Upper Class Anwendung findet. Wir hatten uns beispielsweise die Serie "The Crown" im englischen Original angeschaut und mussten viele Begriffe nachschlagen, weil der verwendete Wortschatz deutlich größer war als das, was uns beispielsweise im Alltagsenglisch in den USA begegnet ist.