Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

Wurstsaten schrieb:Weil die an dieser Schule die Naturwissenschaften nur aus anthroposophischen Blickwinkel unterrichtet haben.

Ok. Diese Kritik deines Kindes kann ich nachvollziehen. Ich stolperte über den unglücklichen Begriff "Behindertenschule".

@kosmonautin
Wir sollten die Begriffe Werk und Rezeptption erörtern, von mir aus im Bezug auf das Thema Apokalyptische Aussagen über Reinkarnation und Pädagogik von Rudolf Steiner.

@Wurstsaten

Ich frage mich so langsam, was du mit dem Thread eigentlich erreichen willst ? Teilweise liest es sich eher wie ein Blog, Gegenargumente wischst du vom Tisch oder willst sie nicht erörtern. Dafür reihst du eine Anekdote an die andere, die auch gerne mal nicht verifizierbare Beschuldigungen enthalten. Was soll das hier eigentlich werden ?

@Wurstsaten

Wurstsaten schrieb:Wir sollten die Begriffe Werk und Rezeptption erörtern, von mir aus im Bezug auf das Thema Apokalyptische Aussagen über Reinkarnation und Pädagogik von Rudolf Steiner.

Das wäre deine Aufgabe, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Ähnlich wie die anderen Mitschreiber habe auch ich kein Interesse, mich durch diese uralten Schriften zu arbeiten. Zudem fehlt mir der persönliche Einblick in den Unterricht einer Waldorfschule.
Grundsätzlich halte ich es für legal, was die Waldis machen und finde, dass ehemalige Waldorfschüler meistens sehr kreative Menschen sind, die gelernt haben, sich auf vielfältige Weise besonders gut auszudrücken.

kosmonautin schrieb:und finde, dass ehemalige Waldorfschüler meistens sehr kreative Menschen sind, die gelernt haben, sich auf vielfältige Weise besonders gut auszudrücken.

Wie du meinst ... so lange du nicht meinst, die wären in irgend etwas besser als Andere.

@Nemon

Nemon schrieb:Wie du meinst ... so lange du nicht meinst, die wären in irgend etwas besser als Andere.

:hä:
Wie kommst du denn darauf?
Was einen "besseren Menschen" ausmacht, hängt für mich zumindest nicht von der didaktischen Grundlage seiner Beschulung oder einem bestimmten Schulabschluss ab.

@kosmonautin
es ging mir nicht um „besserer Mensch“. Sondern darum, dem Klischee oder gar Mythos entgegenzutreten, Waldorf produziere in überproportionalem Verhältnis Künstler oder Menschen, die sich besser ausdrücken könne als andere.

kosmonautin schrieb:Das wäre deine Aufgabe, um eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Ähnlich wie die anderen Mitschreiber habe auch ich kein Interesse, mich durch diese uralten Schriften zu arbeiten. Zudem fehlt mir der persönliche Einblick in den Unterricht einer Waldorfschule.
Grundsätzlich halte ich es für legal, was die Waldis machen und finde, dass ehemalige Waldorfschüler meistens sehr kreative Menschen sind, die gelernt haben, sich auf vielfältige Weise besonders gut auszudrücken.

Ich habe anscheinend nicht gelernt mich besonders gut auszudrücken, und ich habe ja versucht, die Diskussionsgrundlage auf eine solide Basis zu stellen, ist natürlich nicht leicht wenn die von einem okkulten Content abhängt, den viele Menschen nicht verstehen, das aber nicht zugeben wollen um nicht als weniger intellektuell oder spirituell zu gelten.


Auf dem Papier ist alles legal, sonst würden die ja keine Zulassung bekommen, bei externen Hospitationen wurden die Spinner meistens weggesperrt oder mindestens gut gebrieft.

Wenn doch etwas herausgekommen ist, wurde das als Einzelfall bagatellisiert.

Soweit ich das beurteilen kann, gab es an meiner Schule eine Realofraktion, die durchweg zu passabler Pädagogik fähig war und auch solche Dinge wie die Chorwerke von Bach, Händel und Orff aufzuführen gewuppt haben.
Dem gegenüber stand eine Fundamentalistenfraktion, die eigentlich nur apokalyptische Pädagogik betrieben hat.
Ein brauchbarer naturwissenschaftlicher Unterricht war unter dem Einfluss der Fundamentalisten nicht möglich.

Die Fundamentalisten wurden im wesentlichen von einer Dame angeschleppt, die am heilpädagogischen Zweig dieser Schule sehr aktiv war.
Der Heimerziher, dem die Internatsschüler am Ende mit Prügel gedroht hatten, wurde auch von dieser Dame angeschleppt.

Das Problem war, dass die Fundamentalisten zu meiner Schulzeit anscheinend die Überhand hatten.

Das ist aber nur das Drumherum, an meiner Schule zu meiner Schulzeit im speziellen, an vielen Waldorfschulen im Allgemeinen.
Wenn das in der Substanz von einem Teil der Diskutanten bestritten wird, dann müssen wir eben noch lange über diese unappetitlichen Inhalte diskutieren -nicht wegdiskutieren-.

@Wurstsaten


Mal eine kurze Zwischenfrage...

Ist man denn während deiner Schulzeit, an dich heran getreten und hat versucht dich dazu zu bewegen, der örtlichen anthroposophischen Gemeinde beizutreten ?

EDGARallanPOE schrieb:Ist man denn während deiner Schulzeit, an dich heran getreten und hat versucht dich dazu zu bewegen, der örtlichen anthroposophischen Gemeinde beizutreten ?

Natürlich nicht, die Anthroposophen verstehen sich nicht als Religionsgemeinschaft sondern als eine Loge von Wissenschaftlern, die die geistige Welt erforschen, die haben zwar die Christengemeinschaft als Kultusgemeinde, aber das ist nicht verpflichtend.

Mich als Dämonenkind wollten die doch bestimmt nicht dabeihaben.

Mir wollten mich nur einige Leute von ihren imaginären Freunden überzeugen
Im dem Sinne Hurz

Dämonenkind

Ich habe natürlich keine angewachsenen Ohrläppchen, und meinen albernen Gang habe ich, nachdem sich eine ganze Reihe von Orthopäden mit Einlagen und anderen mechanischen Erziehungshilfen vergeblich versucht haben bis zur Einschulung auf die Waldorfschule selbst korrigiert.

Deshalb hat der Schularzt wohl auf Aufnahme plädiert, oder die waren eigentlich nur an der Dreingabe -meine Geschwister- interessiert.

Für die Leute, die so etwas nicht verstehen können, hier noch mal ein schöner Link, wovon ich den Anfang zitiere:

Falls Sie beabsichtigen, ihr Kind an eine Waldorf-/Steinerschule zu schicken, sollten Sie bedenken, dass Rudolf Steiner einigen Kindern schlicht das Menschsein abspricht und sie zu Dämonen erklärt. Ob ihr Kind ein Dämon ist, erkennen Sie an seinen Ohrläppchen. In diesem Fall sei ihm jedenfalls die staatliche Regelschule empfohlen.

https://rudolfsteinerblog.wordpress.com/2013/03/01/ichlose-menschen/

kosmonautin schrieb:Zudem fehlt mir der persönliche Einblick in den Unterricht einer Waldorfschule.

Wichtig wären Informationen über die Rezeption von Steiner heute, Ich hab heute mit Jemanden gesprochen, der einige Vorträge vor Eltern gehalten hat, seine Vorträge standen bis 2012 noch im Netz, sind aber leider nicht auf Archive.org gespeichert. Heute will dieser Mensch nichts mehr von seine Vortragstätigkeit wissen, da stand eigentlich nichts schlimmes drin, nur dass sich das Innenohr bereits im Devachan ausbildet, ist natürlich esoterischer Unfug, aber aber dazu wollte dieser Mensch nicht stehen.

Vielleicht hat man dem auch nur erzählt, dass ich ein Dämonenkind sei.

du bist ganz bestimmt ein Dämonenkind mit deinen Ohrläppchen und Füssen. Das geht ja garnicht anders.

Vor solchen Leuten wie dir wurden wir im Waldorf-Kindergarten immer gewarnt!! (nicht)

@Marpelina
ich glaub das auch bald

Nee. den Heuschreckentest haben die wohl nicht mit mir gemacht, oder ich hab das nicht mitbekommen, kann sein, dass das der Unsinn war, den die meinen Klassenkameraden im Landwirtschaftspraktikum erzählt haben. Die haben immer von irgendwelchem esoterischen Unfug erzählt, den die mir nicht weitererzählen dürfen, aber das ist reine Spekulation.

Mein jüngster wurde im Waldorfkindergarten mit einigen Anderen anscheinend von den Erzieherinnen dazu angestiftet, das Handy von einer Praktikantin in einem Zwergenloch verschwinden zu lassen, das war dann wirklich weg.

Wurstsaten schrieb:das war dann wirklich weg.

naja, shit comes shit goes shit happens.

Haben sie dir und deinen Söhnen nicht sowas in der Art vermittelt? Denn das wäre wirklich enttäuschend.

Bevor wir uns weitere lustige Anekdoten um die Ohren hauen, mir geht es um das, was in der Waldorflehrerausbildung, seit den letzten zehn Jahren an Inhalten gebracht wird, wenn das immer noch die kranke Scheiße ist, die die früher gebracht haben, dann Prost Mahlzeit.

Die ganzen unappetitlichen Dinge, die in den letzten zehn Jahren an Waldorfschulen passiert sind, waren eigentlich schon damals absehbar.

Es ist natürlich extrem schwer, in einem antiintellektuellem, autoritärem und irrational okkultem Umfeld die normative Kraft des Faktischen zu brechen.

Die Anthroposophiekritik wurde in der Vergangenheit immer klein gehalten, und Anthroposophen haben an ihren Schulen fast alles machen können was sie wollten. Neue Eltern werden, wenn sie nicht direkt aus antrhoposophishen Kreisen kommen werden vorsichtig indoktriniert, und es wird immer behauptet, dass das Wissenschaft und keine Religion ist.

Anthroposophie ist nicht nach ihrem Selbstverständnis aber de facto eine Sekte. Wir brauchen eine fundierte Anthroposophiekritik, die nicht nur in Skeptikerzirkeln sondern in aller Öffentlichkeit stattfindet.

Ich bitte mir die Wut, die ich auf Anthroposophen im Bauch habe nachzusehen, die ist nicht in dem begründet, was die Anthroposophen glauben, sondern was sie mir aufgrund ihres Glaubens angetan haben. Das geht weit über das hinaus, was man öffentlich diskutieren kann.

Ich habe auch bewusst die Diskussion gewählt um nicht einen weiteren Skeptikerblog zu erstellen, die es inzwischen zu genüge gibt.

Ich bin Agnostiker und kein Atheist, ich stehe jedem zu, zu glauben was er will, wenn allerdings jemand behauptet, dass er nicht glaube sondern wisse, und mir oder meiner Familie das aufdrängen will, dann werde ich eben stinksauer und vielleicht für Gläubige unerträglich.

Ich habe einige Links dazu gepostet wenn ihr Zweifel habt, ob das wahr ist, stellt in dieser Diskussion fragen, die ich euch dann vielleicht qualifiziert beantworten kann.

Die Giordano Bruno Stiftung hat dazu im September eine Veranstaltung gemacht.

Die Waldorfschulen feiern in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag und erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Sie geben sich das Image der freundlichen, alternativen Schulen, in denen geringerer Leistungsdruck herrscht und individuell auf jedes Kind eingegangen wird. Dieses Image täuscht über die oft verstörenden Hintergründe der Waldorfpädagogik hinweg, meinen der Lehrer und Autor André Sebastiani („Anthroposophie – eine kurze Kritik“) und der Blogger Oliver Rautenberg (www.anthroposophie.blog) in ihrem Vortrag. Sie beleuchten den esoterischen, anthroposophischen Hintergrund der Waldorfpädagogik. Sie zeigen, dass es sich keineswegs um eine moderne, ganzheitliche Reformpädagogik handelt und dass Fälle von Rechtsradikalen und Verschwörungsideologen genauso wenig Betriebsunfälle sind, wie die immer wieder auftretenden Masernepidemien. „Die Waldorfpädagogik ist im Kern irrational und antiaufklärerisch“, so Rautenberg und Sebastiani, „mit unserem Vortrag wollen wir zur dringend nötigen Aufklärung beitragen.“

http://gbs-stuttgart.de/node/759 (Archiv-Version vom 21.12.2019)

@Wurstsaten
Kennst du Hoaxilla?

Die haben auch mittlerweile zwei Podcastfolgen über Anthroposophie gemacht.

troublerin77 schrieb:Kennst du Hoaxilla?

Hoaxilla kenne ich, muss ich mir mal anschauen, ob die beiden Beiträge gut recherchiert sind.

@Wurstsaten
Die neuere Folge ist mit André Sebastiani über sein neues Buch. Ich fand es spannend.

Hoaxilla recherchiert eigentlich meist sehr gut, zumindest soweit ich es beurteilen kann.