Ist die Anthroposophische Bewegung eine Endzeitsekte?

Kältezeit schrieb:Ich werde das mal beobachten; bin ja quasi an der Quelle. Sollte mir diesbezüglich etwas auffallen, ist mein Kind die längste Zeit auf solch einer Schule gewesen und ich würde dies garantiert auch nicht sang- und klanglos einfach so stehen lassen. Wenn mir (subtiler) Rassismus oder Ausgrenzung begegnet, bin ich rigoros.

Dann solltest du auch ein Augenmerk auf schwarze Pädagogik lenken. Aus meinem Erfahrungsfundus:

Da gab es z.B. einen Musiklehrer, der es für eine pädagogische Glanzleistung hielt, sich einzelne Schüler heraus zu picken und die vor der Klasse lächerlich zu machen, eigentlich war das eine arme Sau.
Ich habe ihm gesagt, dass er das gefälligst sein lassen solle, was nichts gebracht hat. Ich habe mich daher über ihn bei meiner Klassenlehrerin beschwert, was auch keinen Erfolg gezeitigt hat.

Nemon schrieb:Und wie sieht es aus mit Impfgegnerschaft? Das nächste No-go. Du gibst deine Kinder in einer Masern-Brutstätte.

Auch meine Kinder sing geimpft

emanon schrieb:Warum soll die Anthroposophie eine Endzeitsekte sein

Ich stimme dir zu, dass diese Leute eine gehörige Meise haben, solange die in ihrem Schlumpfenland bleiben stört mich das auch nicht,
wenn die aber meinen Kindern erzählen, dass man nicht Maschinenbau oder Chemie studierern darf, weil das schlechts fürs Karma ist und wir sowiso bald in die geistige Welt eingehen, dann sind die auf Jehova niveau.

Wurstsaten schrieb:Auch meine Kinder sing geimpft

Dann ist das gut und richtig, aber bestimmt keine originäre Leistung des Systems Waldorf-Schule. Anthroposophische Medizin ist ein haarsträubendes Sammelbecken irrationalen Bullshits. Wenn immer wieder von W'-Schulen als Masern-Herden die Rede ist, mag das auch nur eine anekdotische Evidenz haben - wie die soeben ermittelte 100-prozentige Impfquote bei euch beiden hier ;) . Aber es ist im System angelegt, wenn es sich auf Anthroposophie beruft.

Nemon schrieb:Dann ist das gut und richtig, aber bestimmt keine originäre Leistung des Systems Waldorf-Schule. Anthroposophische Medizin ist ein haarsträubendes Sammelbecken irrationalen Bullshits. Wenn immer wieder von W'-Schulen als Masern-Herden die Rede ist, mag das auch nur eine anekdotische Evidenz haben - wie die soeben ermittelte 100-prozentige Impfquote bei euch beiden hier ;) . Aber es ist im System angelegt, wenn es sich auf Anthroposophie beruft.

Das schlimme an der Waldrofschule ist nicht die krude Offenbarung des Gurus, sondern der Etikettenschwindel.
Die Anthros tun immer so, als wäre die Waldorfschule ein Raum in dem der Lehrer frei gestalten kann, das ist aber an vielen Schulen nicht so.

Wer das alles glaubt was der Guru gesagt hat* glaubt, der kann ja seine Kinder da hin schicken, und wenn es keine Probleme gibt sollen die auch da eine glückliche und stressfreie Schulzeit haben.

Wurstsaten schrieb:Dann solltest du auch ein Augenmerk auf schwarze Pädagogik lenken. Aus meinem Erfahrungsfundus:

Da gab es z.B. einen Musiklehrer, der es für eine pädagogische Glanzleistung hielt, sich einzelne Schüler heraus zu picken und die vor der Klasse lächerlich zu machen, eigentlich war das eine arme Sau.
Ich habe ihm gesagt, dass er das gefälligst sein lassen solle, was nichts gebracht hat. Ich habe mich daher über ihn bei meiner Klassenlehrerin beschwert, was auch keinen Erfolg gezeitigt hat.

Solche schwarzen Schafe gibt es aber überall und sicher nicht nur an Waldorf-Schulen. Ich kann da einiges aus meiner Schulzeit an staatlichen Schulen berichten und ich denke fast alle Anderen auch.
Wer kennt nicht den Mathelehrer, der die schlechten Schüler nach vorne an die Tafel holte, um sie bloßzustellen...

Pony2.4 schrieb:Solche schwarzen Schafe gibt es aber überall und sicher nicht nur an Waldorf-Schulen. Ich kann da einiges aus meiner Schulzeit an staatlichen Schulen berichten und ich denke fast alle Anderen auch.
Wer kennt nicht den Mathelehrer, der die schlechten Schüler nach vorne an die Tafel holte, um sie bloßzustellen...

Klar, gibt es an den Regelschulen auch schwarze Schafe, Spritties, Zyniker, Burnoutpatienten, aber an meiner Schule hatte der Wahnsinn Methode.

Da gibt noch ein schönes Beispiel aus meiner Schulzet, was auch in diese Kategorie gehört, nicht so aufdringlich aber mindestens so problematisch.

Naturwissenschaften sind an Waldorfschulen immer ein wunder Punkt, weil die Anthroposophie als ``Geisteswissenschaft'' alles anders interpretiert und eigene Naturgesetze zugrundelegt.
Mit Physik haben Anthroposophen ein größeres Problem, da viele Dinge einfach reproduzierbar und messbar sind.
Die Naturkräfte wie Elektrizität, Magnetismus und das was als ``Furchtbare Vernichtungskräfte'' bezeichnet wird, gemeint ist wohl der Bereich der Kernphysik, werden als ``Untersinnlich'' bezeichnet und dem Reich des Ahrimans zugeordnet.
Unser Physiklehrer war wohl ziemlich Hardcore Anthroposoph und konnte eigentlich keine Physik unterrichten.
Der hat irgendetwas erklärt und wenn alle meinten das verstanden zu haben, hat er die ganze Formel wieder umgeschmissen und an dem Tafelanschrieb herumgewischt.
Der war mit seinem Unterricht nicht glücklich und die Mädchen, die sich nicht für Physik interessiert haben, haben in seinem Unterricht nur gestrickt, einige ganze Kleider.
Ich mochte ihn trotzdem gut leiden, besonders wegen seines Humors; zu den Mädchen sagte er oft ``Stricken Sie mich nicht an''.
Er hat mich auch immer freundlich behandelt und ich hab ihn auch nicht gequält, Physik hab ich mir soweit das ging selber angeeignet.
Seine älteste Tochter war in der Parallelklasse, Annette musste aufgrund von Fehlbildungen an der Wirbelsäule ein Korsett tragen und war durch starke Schmerzen oder Medikamente sehr eingeschränkt.
Annette hat in der 11. und 12. Klasse eine Kinderpflege Ausbildung gemacht, die Kinder sollen irgendwann angefangen haben ihren maskenhaften Gesichtsausdruck nachzuäffen.

Wir sollten nicht vom Thema abschweifen, dass die Anthroposophen den Kopp offen haben, ist hinreichend dokumentiert, ist auch nicht so schlimm, solange die das nicht in der realen Wellt umsetzen. Es geht mir auch nicht um Waldorfbashing, dafür gibt es auch eine ganze Menge anderer Foren, wo man die praktische Anwendung der Geisteswissenschaft intensiv beleuchtet.

Meine Frage ist, ob sich Teile der Anthroposophie hin zu einem destruktiven Kult wie z.B. Sonnentempler etc. bewegen. Die esoterischen Motive der Impfverweigerung bergen z.B. ein riesiges Potential an selbstschädigenden Verhaltensweisen, und Dinge wie z.B. Lichtnahrung und die angebliche Nahrungslosigkeit der Judith von Halle ist Förderung der Anorexie.

Die Waldorfschule ist natürlich jedem bekannt und fast jeder hat dazu eine Meinung aber es gibt auch viele andere anthroposophische Einrichtungen und viele im therapeutischen Bereich z.B. Camphill machen noch viel krassere Sachen.

Kältezeit schrieb:Wie gesagt, ich habe nicht das Gefühl, dass seine Lehren oder "Lehren" in direkter Weise gelehrt werden.
Wenn du und deine Kinder da andere Erfahrungen machen mussten, tut es mir sehr leid. Wie ich schon schrieb, jede Waldorfschule verwaltet sich selbst, daher kann man auch an eine "schlechte" geraten.

Das Lehrerkollegium wird aber immer jünger und da kann ich keine versteinerte Rudolf-Steiner-Lehre mehr erkennen.

Also Waldorf ohne Steiner, wie soll das gehen wenn die Waldorf Pädagogik auf den Ideen Steiners basiert?
Die Anthropologie Rudolf Steiners bildet da eine Leitlinie. Hiernach durchläuft jeder Mensch bestimmte, grundlegend unterschiedliche Entwicklungsphasen, die naturgegeben und in tendenziell deutlicher Bindung an das Lebensalter auftreten.
https://www.waldorf-sh.de/prinzipien.html

Ickebindavid schrieb:Also Waldorf ohne Steiner, wie soll das gehen wenn die Waldorf Pädagogik auf den Ideen Steiners basiert?
Die Anthropologie Rudolf Steiners bildet da eine Leitlinie. Hiernach durchläuft jeder Mensch bestimmte, grundlegend unterschiedliche Entwicklungsphasen, die naturgegeben und in tendenziell deutlicher Bindung an das Lebensalter auftreten.
https://www.waldorf-sh.de/prinzipien.html

Waldorf ohne Steiner geht nicht, das ist wie koscherer Schweinebraten, das Problem ist, dass niemand Steiner hinterfragt und viele Hardcore Anthros meinen selbst die krudesten Sachen umsetzen zu müssen.

Das Problem vieler Waldorfleher ist, dass das was nicht pass eben passend gemacht wird, auch Schüler, die sich nicht an die Entwicklungsphasen halten.

Man könne meinen, das schleift sich langsam ab aber ich hab den Eindruck das ist der Konsequenz und Radikalität in letzter Zeit nur schlimmer geworden.

Dieses Video sagt alles über die Walddorf Schule
https://www.youtube.com/watch?v=dijeKD_GiIE (Video: Siegeszug einer fragwürdigen Ideologie | Kontraste)

@Merkwürdiges
Solche Dinge hab ich zuhauf gesammelt und die Gläubigen werden sagen, das ist aus dem Zusammenhang gerissen, die Frage ist nur, ist das schädlich, Niemand wird behaupten, dass die katholische Kirche aufgrund ihrer Liturgie schädlich ist, aber wenn die Pfaffen Messdiener pimpern ist das was anderes.

Unsere Eurythmielehrerin, eine hochgewachsene Frau Anfang 40 die immer in einem dunkelrotem Eurythmiegewand herumlief mochten wir alle, obwohl sie Eurythmie unterrichtete.
Ab der achten Klasse wurde es allerdings pubertätsbedingt immer schwieriger einen Eurythmieunterricht durchzuführen.
Der Klavierbegleiter, ein dicklicher älterer Herr mit viel Pomade, stets in einem schwarzen Anzug gewandet, tat des Öfteren seinen Unmut darüber kund.
Später kam er immer seltener, stattdessen kam Frau K, eine Pianistin, die auch bei Chor und Orchester mitspielte.
Als Robert das mit dem dummen Spruch „Der Herr K hat heute schon wieder einen Rock an“ kommentierte, ist auch diese Klavierbegleitung ausgefallen.
Frau K war eigentlich nicht dünnhäutig, und hatte durchaus Humor. Während einer Chor und Orchesterprobe soll sie mal über Herrn H. gesagt haben, wenn der so weiter tobt, dann spiel ich so wie der dirigiert.

In der neunten Klasse war Eurythmieunterricht nicht mehr wirklich möglich, die Eurythmielehrerin brach sich ein Bein und verstarb im Krankenhaus an einer Lungenembolie.
Danach wurde der Eurythmieunterricht für meine Klasse eingestellt.
Ich war darüber sehr traurig, nicht wegen der Eurythmie, sondern weil Frau von S. ein lieber Mensch war und es eine unterschwellige Schuldzuweisung gegen uns seitens des Kollegiums gab.
Wir haben aber nicht böswillig ihren Unterricht sabotiert, sondern konnten einfach nicht.
Frau von S. hat auch nie versucht uns zu zwingen bei der Eurythmie mitzumachen.
Es gab andere Eurythmistinen, welche jüngere Schüler an den Ohren die zu laufenden Formen gezogen haben und es soll auch Ohrfeigen und Tritte gehagelt haben.

Das war der erste Todesfall an meiner Schule, den ich bewusst miterlebt habem

Mein Kumpel der selber in der Walddorf Schule war durfte bei dem Unterricht immer vor der Tür hocken.
Also grundsätzlich, der hat paar Mal gestört und schon war er für paar Jahre vor der Tür verbannt

@Merkwürdiges
Warscheinlich wurde der vom Klassenlehrer als seelenloses Dämonenkind kategorisiert, weil er nicht an Zwerge geglaubt hat.
Wenn heute so etwas passiert, kann ich den Eltern nur empfehlen das Kind von der Schule zu nehmen.

Meine Klassenlehrerin war anfangs eine Zeitlang wohl sehr von der Indianerkommune fasziniert, das hing wohl auch mit ihrer links-alternativen Grundeinstellung zusammen.
Später hat sie sich davon distanziert, weil es dafür in der Konferenz wohl einen Rüffel gegeben hat.
Stattdessen erzählte sie öfters von Ritualmagie und andeutungsweise auch von Sexualmagie und hat dabei einige Jungs mit den Augen regelrecht verschlungen.
Ich habe sie deshalb auch mal angesprochen, dass ich von ihr nicht so blöd angeglotzt werden möchte.
Ich glaub damals hat niemand kapiert, was sie von mir und den anderen wollte.
Der pädagogische Eros war damals schon verpönt und ich fand das auch nicht charismatisch, sondern einfach nur widerlich.

In einer Übstunde diskutierten wir mit unserer Klassenlehrerin über Kritik, was ihrer Ansicht nach was ganz Schlimmes war.
Sie erzählte uns etwas von einer „Frankfurter Schule“, was ich damals nicht verstanden hatte, und dass Kritikfähigkeit ganz schädlich für die geistige Entwicklung sei.

Die Epochenheft musste ich seitdem immer persönlich bei ihr zu Hause abgeben, weil ich alles was mir nicht gepasst hat, nicht aufgeschrieben habe.
Ihre kleine Wohnung war in dem Lehrertrakt neben dem Schülerwohnheim.
Sie hatte jede Menge Krempel aus Ägypten, Skarabäen und Papyri, alles billige Touristenandenken, ich glaub, ihr Müsli bewahrte sie auch in einer Pyramide auf.
Im Wohnzimmer lag ein großer Flokati Teppich und an den Fenstern standen Glasbehälter mit Zyperngras.
Es gab mehrere Bekehrungsversuche in ihrer Wohnung wo sie von ihren übersinnlichen Erfahrungen gesprochen hat.

@Merkwürdiges
Wahrscheinlich bin ich von meiner Klassenlehrerin auch als seelenloses Dämonenkind eingestuft worden, die wusste aber wohl, dass ich die Schule wechseln würde, wenn sie mich permanent vor die Tür setzt.

Die Frage ist nicht ob die Anrhros verrückt sind, sondern ob das gefährlich ist. Wenn man alle verrückten einsperren wollte, dann müßte man halb Deutschland einsperren.

Sorry, für mich passen deine ganzen Horrorstories mit der Aussage, das Du trotz des selbst Erlebten Deine Kinder dennoch auf die Waldorfschule geschickt hast. Da Du Deinen eigenen Diskussionsthread dazu zu einem Storythread gekapert hast habe ich leichte Zweifel in der Intuition dieses Threads.

Wurstsaten schrieb:zweitens weis ich wovon ich rede, war selbst in von 1975 bis 1981 Waldorfschüler und habe gute und sehr schlechte Erfahrungen gemacht (deswegen auch meine schlechte Rechtschreibung).

Also ich habe auch gute und schlechte Erfahrungen mit Waldorf gemacht (mein Jüngster ging dort hin).

Aber im Ernst, du warst vor vierzig Jahren dort an der Schule und machst immernoch die Schule für deine Rechtschreibung verantwortlich? Das hättest du aber längst nachholen können.

Dass Waldorf auch bezüglich Leistung was kann, zeigt doch, dass deine beiden Söhne studieren.

Bundeskanzleri schrieb:Dass Waldorf auch bezüglich Leistung was kann, zeigt doch, dass deine beiden Söhne studieren.

Das meine Kinder auf die Waldorfschule gegangen sind war Wunsch meiner Frau und dass der eine trotz Waldorf und gewisser Einwirkungen von Waldis sein Maschinenbau Studium nicht geschmissen hat ist seinem Interesse und meiner Beharrlichkeit in der Unterstützung seines Studiums zu verdanken. Wenn es nach meiner Frau gegangen währe, würde er vielleicht jetzt Singen, Klatschen und Magie in Witten studierern oder ein Praktikum an einem Camphill machen.