martenot schrieb:Wenn man selbst nicht raucht, dann wirkt das Rauchen der anderen häufig eher nervös, gestresst, unruhig. Und der (für mich) unangenehme Geruch und der in den Augen und der Nase beißende Rauch machen das Ganze nicht unbedingt verlockender.
Dem stimme ich auch zu - selbst nie geraucht, Eltern haben seit meiner Geburt nie geraucht (meine Mutter hat wohl in ihrer Jugend geraucht), meine Großeltern haben fast alle geraucht (beide Opas, eine von beiden Omas).
In meiner Jugend rauchten die meisten. Ich habe es mir nie angefangen, weil ich die Vorstellung des Geruchs (war und bin sehr geruchsempfindlich, und ja, auch in den Augen beißt es mich), Ascheflecken (war und bin penibel), der Kosten (früher wenig Geld, auch als Jugendliche wenig Taschengeld - schon der Gedanke dass eine Packung so viel kostet wie... das waren glaube ich fünf Mark in meiner Jugend, fünf Mark war was Großes, dafür gibt's einen schönen Stift, für zwei davon gibt's ein Buch), die mir schon realistisch wirkende Gesundheitsgefahr (mir tat als Kind schon mein Opa leid mit seiner als "die Schnauferei" umschriebenen Erkrankung und wie ihm schon anzumerken war dass er vieles noch gerne getan hätte und nicht mehr konnte - gerade Dinge die ich auch gerne gemacht habe wie in der Natur sein, gärtnern, werken) und allein der Gedanke an eine Sucht (ein hinzugefügtes neues Bedürfnis das nun zu befriedigen ist - zuvor ging's doch auch prima ohne, und jetzt muss man sich auch noch um die Verfügbarkeit von Rauchgelegenheiten kümmern, zusätzlich zu Essen, Trinken, Toilette & Co.) allesamt so unattraktiv fand. Viel unattraktiver als "cool und beliebt" je hätten attraktiv sein können.
Später habe ich dann erfahren, dass Rauchen auch den Geschmackssinn verringert - auch das sehe ich nicht als genüsslich an.
Beide Opas starben an mit dem Rauchen in Verbindung stehenden Erkrankungen bereits in ihren 60ern (kannte sie daher nur wenig und assoziiere sie v.a. mit Krankenhausbesuchen, Sauerstoffflasche, "die Schnauferei" und "Opa kann nicht mehr so"). Meine rauchende Oma wurde sogar fast 90, noch ziemlich fit (Typ "rüstige Rentnerin": reisen, neue Freundschaften, belesen, pfiffig und und und) - das Rauchen hat sie mit knapp über 80 aufgehört als sie fürchtete, einmal mit Zigarette schwer zu stürzen und einen Brand zu verursachen. Ich kann mich erinnern dass sie selbst bei so spätem Aufhören noch meinte: Etliches, das sie einfach dem Alter zuschrieb wäre doch vom Rauchen gekommen, und jetzt fühle sie sich viel freier, das Essen schmecke wieder und Spazierengehen fiele auch viel leichter. Ob sie Rauchen toll, glücklich machend, fand? Sie bezeichnete es immer als "lästige Angewohnheit", bei der sie sich auch bemühte, andere damit möglichst wenig zu stören (Taschenaschenbecher etc.).