Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Homeoffice und die Machbarkeit

1.208 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Arbeiten, Life ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 12:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:da hat man nur eben mehr Zeit "verschwendet" allein durch den Arbeitsweg.
Ohja, definitiv.
Ich fange im HO viel frischer an (durch den gesparten Arbeitsweg auch viel früher.)
Keine lästige Suche nach Parkplätzen oder Stillstand im Berufsverkehr morgens, kein lästiges Pendeln mit Zug und Bus und nerviges Umsteigen.
Ich brauch erstmal 10 Minuten, um wieder runterkommen, wenn ich es ins Büro geschafft habe, tausend Eindrücke zu verarbeiten, schon morgens um 7.
So schnapp ich mir meinen frisch gebrühten Kaffee und gehe absolut stressfrei in den HO-Arbeitstag.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:man muss sich nicht freinehmen
Kenne ich auch. Ich musste mir selbst für kleinere private Termine immer einen ganzen Arbeitstag freinehmen, aufgrund meiner großen Pendelstrecke.
Wenn ich einen Arzttermin um 10 Uhr hatte, hat es sich nie gelohnt, noch auf die Arbeit zu fahren.
Da wäre ich erst mittags dort gewesen und hätt nach 2 Stunden schon wieder Feierabend gemacht, weil Kind nachmittags von Schule kommt.
So schieb ich den Termin mitten hinein und hänge die Stunde einfach an meinen HO-Arbeitstag hintenan.

Meine Lebensqualität hat sich vor fast 3 Jahren tatsächlich um einiges verbessert, auch wenn es ein ganz doofer Grund war.
Es ist auf jeden Fall nötig gewesen, dass gewisse Bereiche dazu gezwungen waren, sich besser zu digitalisieren. Manchmal funktioniert sowas nur mit Druck und den gab es durch Corona und Lockdown eben.

Anzeige
1x zitiertmelden
Do-X ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 12:25
@Tussinelda

Deine Argumente sind total einleuchtend und ich verstehe dich da grundsätzlich, weil jeder so effektiv wie möglich sein Arbeits-/Privatleben organisieren und bewältigen möchte.
Ich wäre bei der Pflege von Angehörigen natürlich eher für eine andere, generelle Lösung (in finanzieller Hinsicht), so dass man nicht 3-gleistig fahren muss - Familie/Arbeit/Pflege. Der Staat gewöhnt sich zu sehr an dieses privat (ungewollt) gewählte, funktionierende Modell, was viele AN zusätzlich tagtäglich bewerkstelligen (müssen).

Ich sehe beim HO aber etwas ganz Anderes, und zwar, dass das HO unserer Wirtschaft richtig schaden könnte, wenn die AN-Zahl zunimmt und das wirklich durchgesetzt würde.
Habe gerade mal im Internet recherchiert und bin auf diesen Artikel gestoßen, der auch auf unser Land zutreffen "könnte".
Homeoffice: Kosten von 16,7 Milliarden Euro
Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Price Waterhouse Coopers (PWC) für Großbritannien. Dort arbeitete im April letzten Jahres jeder zweite Erwerbstätige von zuhause aus. Sollte sich der Trend fortsetzen und nicht nach und nach die Angestellten in die Büros zurückkehren, könnte das insgesamt ein Loch ins Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 15,3 Milliarden Pfund (etwa 16,7 Milliarden Euro) reißen, so das Fazit der Home-Office-Studie.

Das Ergebnis hat nichts mit der vieldiskutierten Frage zu tun, ob Menschen im Home-Office produktiver sind oder nicht, sondern mit der Infrastruktur, die das traditionelle Arbeiten in Büros am Laufen hält. Denn eine gewaltige Wertschöpfungskette hängt vom Bürojob ab: Gastronomiebetriebe, Immobilienplaner, Makler, Vermieter, Reinigungsunternehmen, IT-Agenturen, Projektentwickler – um nur ein paar offensichtliche Beispiele zu nennen.
Quelle: https://www.ingenieur.de/wirtschaft/studie-homeoffice-fuehrt-zu-milliardenschaeden-in-der-wirtschaft/

Bleiben immer mehr Menschen zu Hause, fehlen mit ÖPNV z. B. die Einnahmen für die Instandhaltung des Fuhrparks, nur mal als Beispiel.

Vom gesundheitlichen Aspekt kann das vielleicht wirklich positive Effekte haben, so dass ich glauben könnte, dass die Krankenkassen Mehreinnahmen durch weniger Krankheitsstand verbuchen würden und dadurch die Pflichtbeiträge durchaus reduziert werden könnten.


1x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 12:31
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Naja, rund die Hälfte heißt auch, dass rund die Hälfte sich kein HO wünscht. Das klingt nicht so rosig.
Nein. Rund die Hälfte sagt entweder egal oder kein HO. Da muss man noch trennen 100% HO oder Anteilig.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Grundsätzlich zeigt diese Aussage doch, dass 13 % eine Verschlechterung sehen. Der Begriff "nur" stört mich. Er ist tendenziös, und wirkt so als ob man den Umstand einer Verschlechterung unter den Teppich kehren will.
Es gibt kein s/w. Es gibt positive und negative Auswirkungen. Und in manchen Firmen werden auch die negativen überwiegen. Diese werden dann zukünftig von HO wieder Abstand nehmen.
13% haben wir auch in D an AFD Wählern. Ist halt doch nur ne Minderheit. Ok. Geb zu, der Vergleich war schlecht.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Das zeigt, dass vielgepriesene technische Hilfsmittel den persönlichen Kontakt nur unzureichend ersetzen können.
Jup. Die Frage ist nur wie viel ist notwendig. Wir handhaben das so das wir als Abteilung immer Dienstags im Büro sind. Alle. Einen weiteren Tag frei wählbar im Büro und drei im HO. So kommen wir auf unsere 50% Anwesenheit (inclusive Dienstreisen, Urlaub)


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 13:48
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Bleiben immer mehr Menschen zu Hause, fehlen mit ÖPNV z. B. die Einnahmen für die Instandhaltung des Fuhrparks, nur mal als Beispiel.

Vom gesundheitlichen Aspekt kann das vielleicht wirklich positive Effekte haben, so dass ich glauben könnte, dass die Krankenkassen Mehreinnahmen durch weniger Krankheitsstand verbuchen würden und dadurch die Pflichtbeiträge durchaus reduziert werden könnten.
Das mit dem ÖPNV wurde jetzt ja teilweise schon durch das 49 Euro Ticket beeinflusst.

Die Welt unterliegt einem ständigen Wandel und wenn das nun in diese Richtung geht, dann ist das halt so. Momentan verändert sich doch gerade so viel, dass die Zusammenhänge eh schwer durchschaubar sind.

Aus Gebäuden, die eigentlich mal Büros waren, könnte man vielleicht Wohnungen machen, es fehlt eh überall an Wohnraum. Und ja, ich weiß - nicht aus jedem Büro kann man eine Wohnung machen... in der Gastronomie fehlen teils ja auch so die Mitarbeiter, da können dann die Leute, die im HO arbeiten aber auch nix dafür.
Aber wie gesagt, das ist ja alles super komplex. Jetzt die Leute wieder ins Büro zu holen, nur damit der Reinigungsservice was zu tun hat, ist ja auch nicht sinnvoll. Zudem sparen die Unternehmen ja auch an Variablen Kosten, wie Strom, Wasser, Arbeitsplätze also Miete etc. Das kommt dann ja wieder den Unternehmen zu Gute.


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 14:01
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Aber kann man eigentlich wirklich richtig abschalten, wenn man weiß, dass man zu Hause für seinen Arbeitgeber arbeitet? Die Arbeit verfolgt einen gar nicht? Man lebt, um zu arbeiten? Also so stelle ich mir das vor.
Also ich kann da sehr gut abschalten. Aber meine Einstellung ist auch nicht, dass ich "für meinen Arbeitgeber arbeite" oder "lebe, um zu arbeiten".

Ich habe einen Job, der mir Spaß macht, bei dem ich in vielen Punkten sehr frei bin und dafür werde ich halt bezahlt. Klar, es gibt meinen Arbeitgeber, aber das sehe ich als positiv und nicht so, als wäre mein Arbeitgeber mein Feind.

Ich habe im Büro prinzipiell auch normale Arbeitsmittel, also einen ergonomischen Schreibtischstuhl etc. Aber die Mittel, die man sich privat kauft, sind dann im Normalfall halt doch nochmal besser auf einen persönlich zugeschnitten (zB mein höhenverstellbarer Schreibtisch, besserer Stuhl etc).


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 15:45
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:. In der Regel wird man im Betrieb einen Arbeitsplatz haben, der von der Ausstattung und vom Aufgabenprofil her ziemlich gut auf die Tätigkeit zugeschnitten ist. Das muss man in den eigenen vier Wänden erst mal genauso gut hinbekommen. Warum man dann, auch wenn es klappt, im HO produktiver sein soll, verstehe ich nicht.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das ist eigentlich ein Armutszeugnis.
Das geht alles von dem Idealfall aus, dass die Menschen in einem Einzelbüro, an gut ausgerichteten Arbeitsgeräten arbeiten. Aber wo ist das denn so?
Ich habe relativ viel in verschiedenen Behörden und auch sonstigen Einrichtungen zu tun. Ich kenne eigentlich wenige, die ein Einzelbüro haben. Häufig werden Büroräume geteilt und es sitzen mindestens zwei Personen in einem Büro.


Und bei meiner Krankenkasse z.B ist es so, dass es in einem großen Raum verschiedene Schreibtische gibt, die nur mit Sichtschutzwänden oder künstlichen Blumen oder ähnlichem voneinander abgetrennt sind. Es wird im Grunde eine minimale Privatsphäre "vorgegaukelt". Letztendlich herrscht aber die ganze Zeit eine gewisse Geräuschkulisse, man hört Gesprächsfetzen von den nebenstehenden Tischen, Menschen kommen und gehen die ganze Zeit. Dass jemand in dem Setting weniger gut arbeiten kann, als alleine zu Hause am Schreibtisch liegt doch auf der Hand.
Andere Menschen machen ihre Büroarbeiten in einem Großraumbüro Punkt für mich ist es kaum vorstellbar, wie man sich da überhaupt vernünftig konzentrieren kann. Auch da ist es sicherlich viel einfacher zu Hause in einer ruhigen Umgebung zu arbeiten.

In meinem persönlichen Fall ist es so, dass wir keine fest zugeteilten Büros haben, da der Bürokram nur ein Teil der Arbeit ist und für einen anderen Teil der Arbeit andere Räume genutzt werden.
Es gibt mehrere Büroplätze, davon gibt es einige Einzelbüros und einige Büros mit zwei Schreibtischen. Man muss sich mit den anderen Kolleg:innen absprechen und arrangieren.
In der Regel klappt das ganz gut, aber für konzentrierte Schreibarbeiten kommt für mich ein Zweierbüro überhaupt nicht in Frage. Meine Kollegin z.B kann gut andere Geräusche ausblenden und kann auch gut arbeiten, wenn es ein bisschen lauter ist oder wenn andere sich im Raum unterhalten. Für mich ist es unerträglich, zu hören wie telefoniert wird oder ähnliches, wenn ich mich konzentrieren muss. Darum sitze ich zu Hause sehr viel entspannter an den Arbeiten, da ich die Störungen besser kontrollieren kann.


2x zitiertmelden
Do-X ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 17:39
@Maifalter , @fischersfritzi ...

Ich habe die unterschiedlichsten Arbeitsplatzverhältnisse durchgemacht, weil ich viel zu bescheiden war. Passiert nie wieder!!

Momentan kann ich wirklich nicht klagen, diesen Platz, den ich auf Arbeit habe, hätte ich bei mir zu Hause auf keinen Fall, deshalb eh für mich kein Thema.

Ich kann aber eure Argumente auch gut nachvollziehen.

Nur betrachte ich auch diverse andere Seiten zu diesem Thema. Zum Beispiel das Thema "Krankheit". Wenn man selber erkrankt, kann man, muss man aber nicht zwingend den AG informieren oder?
Wenn das/die Kinder erkranken, kann man, muss man sich aber auch nicht zwingend krankschreiben lassen oder?
Man kann also so oft wie nur möglich krank sein und trotzdem das volle Gehalt/Lohn vom AG erhalten, und der zieht die A-Karte, die Krankenkassen sind gut raus oder?

Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich auch mal HO anstrebe, ich kann mir das für mich nicht vorstellen, weil mir meine Privatsphäre einfach hoch und heilig ist. Ich will zu Hause nichts von meiner Arbeit sehen, so gerne ich sie derzeit noch mache. Es muss für mich eine strikte Trennung geben.

Der Weg zB hin zur Arbeit und zurück nach Hause ist meine Entspannung pur. Ich brauche diese Zeit zum Runterkommen und fahre manchmal einfach weitere Strecken und genieße gerade jetzt das Frühlingserwachen. Das kann ich natürlich auch zu Hause, aber da kenne ich ja schon alles.

Außerdem zählt das Argument mit der Lautstärke nicht unbedingt. Bei mir ist es auch nicht immer totenstill, wenn die Nachbarin voll aufdreht und anfängt ihre Wohnung auf Vordermann zu bringen. Das macht sie gefühlt jeden Tag und das ist bei Gott nicht leise.


2x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 17:45
Ich glaube, da gibt es immer 2 Seiten.
Vorsichtig wäre ich dennoch, von Produktivität und Effizienz zu reden. Das bedeutet ja, dass man es an seinem eigentlichen Arbeitsplatz nicht ist/war.

Eiine Freundin erzählt, dass sie so wenig im HO zu tun hatte, dass sie vielleicht ne halbe Stunde gearbeitet hat. :'D

HO birgt eben auch die Gefahren, wenn man sonst im Arbeitsalltag so mitgeschwommen ist und nun zuhause alleine klarkommen muss - Ineffizienz eher auffällt und da es ja um Kosteneinsparung geht, der ganze Arbeitsplatz eingespart werden könnte.

Ich bin gespannt, wie lange dieses Modell beibehalten wird. Vorhin das Argument, dass die ganze Peripherie Einbußen hat, finde ich einen nicht unwesentlichen Faktor, HO entsprechend zu begrenzen. Und weil hier immer Pendelei angesprochen wird. Nicht jeder pendelt groß. Manche fahren ein paar Stationen mit den Öffis, Rad oder dem Auto - aber nichts, was freizeittechnisch oder so groß ins Gewicht fallen würde.
Wie gesagt, es hat alles sein Für und Wider.


1x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 18:12
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wenn das/die Kinder erkranken, kann man, muss man sich aber auch nicht zwingend krankschreiben lassen oder?
Nein.
Wenn das Kind krank ist, meldest du dem AG "Kind krank". Dafür wird eine Bescheinigung vom Kinderarzt benötigt. Die Tage, die du bei Lohnfortzahlung bei deinem kranken Kind zu Hause bleiben kannst sind begrenzt. Während der Corona-Pandemiezeit wurden die Kindkrank-Tage vorübergehend hochgesetzt.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wenn man selber erkrankt, kann man, muss man aber nicht zwingend den AG informieren oder?
Natürlich muss man den AG informieren, wenn man krank ist. Du musst ja deine Arbeit auch im Homeoffice bzw vom Homeoffice aus abliefern. Wenn du also nicht ablieferst, brauchst du dafür natürlich eine Begründung. Wenn du krank bist meldest du dich ganz normal krank. Je nach Betrieb gibt es die Möglichkeit, sich für die ersten beiden Tage auch ohne ärztliche Bescheinigung krank zu melden. Spätestens am dritten Tag muss eine AU Bescheinigung vorgelegt werden. Bei manchen Arbeitgeber:innen auch direkt am ersten Tag. Das ist im Homeoffice nicht anders als wenn du vor Ort arbeitest.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Man kann also so oft wie nur möglich krank sein und trotzdem das volle Gehalt/Lohn vom AG erhalten, und der zieht die A-Karte, die Krankenkassen sind gut raus oder?
Ich verstehe nicht so richtig wie du auf diese Idee kommst. Das hängt natürlich sehr davon ab in welchem Bereich du arbeitest, wie schnell dein AG merkt, dass du dein soll nicht ablieferst. Aber in der Regel fällt es doch wohl hoffentlich auf, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ihre Arbeit nicht abliefert oder nicht sorgfältig erledigt.
Wenn es bei dir im Betrieb möglich ist, dass es über einen längeren Zeitraum nicht auffällt, dass Kolleg:innen im Homeoffice sind und sich bei Erkrankung nicht AU melden, sondern einfach zu tun, als wären sie im Dienst, dann wäre das die Aufgabe deines AG, das alles besser zu organisieren.
Wenn es überhaupt nicht auffällt, dass Kolleg:innen ihre Arbeit nicht verrichten, dann stellt sich die Frage, ob die ihnen zugeteilten Aufgaben tatsächlich so wichtig sind.
Mir ist rätselhaft, wie so etwas nicht auffallen kann. Da muss dann im Betrieb schon einiges im Argen liegen.


1x zitiertmelden
Do-X ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 18:25
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Nein.
Wenn das Kind krank ist, meldest du dem AG "Kind krank". Dafür wird eine Bescheinigung vom Kinderarzt benötigt.
Das hat sich bei @Kältezeit anders gelesen. Dann waren bei der/dem User* die Krankentage für's Kind wohl erschöpft. Achso, ja dann ist HO eine Alternative.

Das mit dem Selbsterkranken usw. war nur so ein Gedanke von mir. Gibt sicher viele sehr Ehrgeizige AN, die trotzdem voll durchziehen (könnt ja sonst ne Menge liegen bleiben). Heißt, der AG merkt das gar nicht. Aber gut. Egal.


4x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 18:26
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wenn man selber erkrankt, kann man, muss man aber nicht zwingend den AG informieren oder?
Und das bei HO anders als im Büro?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wenn das/die Kinder erkranken, kann man, muss man sich aber auch nicht zwingend krankschreiben lassen oder?
Und das ist im HO anders als im Büro?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Man kann also so oft wie nur möglich krank sein und trotzdem das volle Gehalt/Lohn vom AG erhalten, und der zieht die A-Karte, die Krankenkassen sind gut raus oder?
Du bekommst das Gehalt die ersten 6 Wochen auch wenn du krank bist
Aber du hast schon ne blühende Phantasie


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 18:31
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Dann waren bei der/dem User* die Krankentage für's Kind wohl erschöpft. Achso, ja dann ist HO eine Alternative.
Denke das erklärt die Userin am Besten selbst.
Ich habe es so verstanden, dass sie eben voll gearbeitet hat, obgleich das schon zehn Jahre alte Kind krank war. Man muss ein 10 Jahre altes Kind nicht umsorgen, wie eine dreijähriges Kind. Im Homeoffice ist es dann schon einmal möglich, mit dem Kind gemeinsam in der Wohnung zu sein. Solange es keine ernsthafte gesundheitliche Krise gibt, die sofortigen Arztbesuch oder Transport ins KH notwendig macht, dürfte das ausreichen einfach vor zu sein. Essen etc fürs Kind kann man ja auch soweit vorbereiten, dass das dann bereit steht. Ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht so richtig.

Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das mit dem Selbsterkranken usw. war nur so ein Gedanke von mir. Gibt sicher viele sehr Ehrgeizige AN, die trotzdem voll durchziehen (könnt ja sonst ne Menge liegen bleiben). Heißt, der AG merkt das gar nicht. Aber gut. Egal.
Nun ja wenn der AG es nicht merkt, wo ist dann das Problem? Wenn es AN gibt, die unbedingt trotz Erkrankung durchkeulen wollen, ist das in allererster Linie erstmal ihr Problem. Und das ist eigentlich auch völlig unabhängig davon, ob sie im Homeoffice sind oder "auf Arbeit". Es gibt auch genug Personen, die krank zur Arbeit kommen und vor Ort arbeiten.


1x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 18:45
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das mit dem Selbsterkranken usw. war nur so ein Gedanke von mir. Gibt sicher viele sehr Ehrgeizige AN, die trotzdem voll durchziehen (könnt ja sonst ne Menge liegen bleiben). Heißt, der AG merkt das gar nicht. Aber gut. Egal.
Gzuz!
Du machst in dem Thread genauso weiter wie im Sanktionsthread, ist das Zufall?


1x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 19:38
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Wenn das Kind krank ist, meldest du dem AG "Kind krank". Dafür wird eine Bescheinigung vom Kinderarzt benötigt.
Das hat sich bei @Kältezeit anders gelesen. Dann waren bei der/dem User* die Krankentage für's Kind wohl erschöpft. Achso, ja dann ist HO eine Alternative.
Was hat sich bei mir anders gelesen?
Ich glaube, es sind 30 pro Jahr.
Die haben wir auf jeden Fall überschritten. Ich hätte also mehr als einen Monat, zusätzlich zum Urlaub und meinen eigenen Krankheitstagen, nicht arbeiten können, wenn es kein HO gegeben hätte. Hätte das aber alles in kurzer Zeit nacharbeiten müssen, was mich wahrscheinlich auch noch krank gemacht hätte.. :D


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 22:41
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das mit dem Selbsterkranken usw. war nur so ein Gedanke von mir. Gibt sicher viele sehr Ehrgeizige AN, die trotzdem voll durchziehen (könnt ja sonst ne Menge liegen bleiben). Heißt, der AG merkt das gar nicht. Aber gut. Egal.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Und das ist eigentlich auch völlig unabhängig davon, ob sie im Homeoffice sind oder "auf Arbeit". Es gibt auch genug Personen, die krank zur Arbeit kommen und vor Ort arbeiten.
ja die gab es schon immer, ist nur mit Corona mal etwas mehr in den Fokus gerückt. ich finde jetzt ist es aber schon fast wieder normal, d.h. es wird auch mal mit einem kleinen Infekt auf Arbeit gekommen, alles beim Alten halt.


melden

Homeoffice und die Machbarkeit

28.04.2023 um 23:19
Ich bin als Lehrerin an einer großen Schule mit unzureichend Infrastruktur (Computer, etc.) ja zwangsläufig fast die Hälfte meiner Arbeitszeit im Homeoffice.

Bei uns ist es so, dass man während des normalen Schulalltages im Arbeitszimmer während einer Hohlstunde etc. wenig effektiv arbeiten kann - da stehen acht Computer rum, meistens finden Gespräche statt - man kann klar darum bitten, dass man sich an die Regeln hält (die besagen, dass man da nicht sprechen sollte), aber mitunter lassen sich so Tür- und Angelgespräche nicht vermeiden. Außerdem ergeben sich viele Arbeitsaufträge "wenn ich dich gerade sehe ...".

Ehrlich gesagt ist das Homeoffice vom Gefühl her besser, aber von der Produktivität her nicht unbedingt. Ich würde meine Kinder (obwohl das Jüngste 13 ist), ehrlich gesagt ungerne mittags alleine lassen, v.a., wenn Mr Mary nicht da ist. Meistens geht es so, dass ich heimkomme, mich kurz ausruhe, den Rechner anmache, mit den Kindern den Nachmittagsablauf bespreche. Dann mache ich mich an die Arbeit - was ich z.B. hasse ist Emails checken - meist findest du dann etwas, was deinen Plan völlig durcheinanderwirft, wie z.B. ein Elternteil anrufen, Arbeitsaufträge vom Chef, .... Dann klingelt aber Telefon, Haustür, Kinder kommen, Kinder gehen, Mr Mary möchte mit mir reden - meine Arbeitsschritte werden oft unterbrochen. Das finde ich auch stressig. Dazwischen tue ich mir auch noch leid - parallel zu diesem Posting konzipiere ich gerade eine Klassenarbeit + Nachschreibearbeit, jetzt surfe ich aber mal ein paar Minuten .... Am Ende gehe ich gegen Mitternacht ins Bett, wenn die Klassenarbeit halt fertig ist.

Am effektivsten arbeite ich wirklich Samstag- oder Sonntagmorgens in der Schule, wenn niemand außer mir da ist (und keine drastischen Dinge, wie Sachbeschädigungen, Einbrüche, etc. vorgefallen sind). Dann schaue ich nicht aufs Handy, nehme mir eine Liste mit, was zu tun ist und habe die Infrastruktur für mich alleine - ich kann z.B. an zwei Kopierern gleichzeitig kopieren, laminieren, keiner lenkt mich ab, ich kann meine to do Liste strukturiert abarbeiten und schaffe in 3-4 Stunden mehr als in 8 zu Hause.


2x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

29.04.2023 um 02:07
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich bin als Lehrerin an einer großen Schule mit unzureichend Infrastruktur (Computer, etc.) ja zwangsläufig fast die Hälfte meiner Arbeitszeit im Homeoffice.
Bei Lehrern ist das Homeoffice ja eigentlich seit jeher die Regel. Abgesehen von der unterrichtenden Kerntätigkeit natürlich. Aber dass zu Hause Schulstunden vorbereitet und Arbeiten korrigiert werden, kennt man nicht anders. Ihr seid unter den Arbeitnehmern ja sowas wie die ganz frühen Pioniere des HO. Darum gibt es in Schulen auch keine gut eingerichteten Büros. Sekretariat und Rektor nehme ich aus. Ich habe also ehr das Lehrerzimmer vor Augen, mit einer Reihe von aneinander gestellten Tischen und Stühlen, bei denen einem schon vom Anblick der Hintern weh tut. Ich wette, es hat sich seit ich das letzte mal ein Lehrerzimmer betreten habe, nicht viel verändert. Aschenbecher mit dampfenden Zigarettenkippen werden vielleicht fehlen... :D ;)

Ansonsten scheint Euer schulisches Arbeitszimmer das zu sein, was man Neudeutsch "Desk-Sharing" nennt. Einige Firmen, bei denen HO regelmäßig genutzt wird, haben solche Arbeitsplätze, die von mehreren Mitarbeitern geteilt werden. Ich gehe davon aus, dass sich fortschrittliche Firmen bei deren Einrichtung durchaus Mühe geben. Trotzdem werden diese Orte nicht gerade gemütlich sein. Ich nehme an, dass alles voller Brösel ist, wenn man die pappige Tastatur hochhebt, umdreht und ein wenig schüttelt. Irgendwie klar, dass es den dort Beschäftigten im HO besser gefällt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Am effektivsten arbeite ich wirklich Samstag- oder Sonntagmorgens in der Schule, wenn niemand außer mir da ist
Das ist bei mir, in meinem Bürojob, eigentlich nicht zwingend so. Es sind für mich nur Nuancen und es ist auch förderlich, wenn man einen Kollegen um sich hat. Ich habe lange mein Büro mit einem Kollegen, später mit einer Kollegin, geteilt. Das hat immer tadellos funktioniert. Und grade in meiner Anfangszeit war mein erfahrenerer Schreibtischnachbar wichtig für mich. Ich hab viel von ihm profitiert. Hätte ich ihn, wegen HO z.B., nur an einem oder zwei Tagen gesehen, es wäre nicht das selbe gewesen. Man hat sich schon auch über Fussball unterhalten. Aber ganz viel haben wir uns über berufliche Themen ausgetauscht. Wenn einer von uns mal Ruhe brauchte, dann war das nie ein Problem. Man sieht seinem Gegenüber ja auch an, dass der grade konzentriert über etwas brütet und der Zeitpunkt für ein Gespräch unpassend ist.
Mit seiner Nachfolgerin war das Verhältnis nicht ganz so eng. Aber es hat mit dem gegenseitigen Wissensaustausch auch gut funktioniert. Wir haben im Betrieb Gleitzeit. Sie ist relativ früh zur Arbeit und machte früh Feierabend. Bei mir war es grade umgekehrt. So hatte jeder Zeiten, wo man alleine im Büro war - völlig ungestört. Es hatte auch den Vorteil, dass unsere Abteilung von sehr früh bis sehr spät erreichbar war. Selbstverständlich wusste man jederzeit auch, dass der Kollege noch nicht da, schon weg ist oder gleich wieder kommt.
All das geht im HO, mit all der noch so tollen Schickschnack-Onlinetechnik nicht. Irgendwelche alberne Video-Meetings, zu festgelegten Terminen, werden niemals auch nur im Ansatz einen guten und persönlichen Erfahrungsaustausch ersetzen können.


2x zitiertmelden
Do-X ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Homeoffice und die Machbarkeit

29.04.2023 um 05:34
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:Du machst in dem Thread genauso weiter wie im Sanktionsthread, ist das Zufall?
Welchen meinst du?
Naja, es ist doch so, dass uns ein ganzes Stück weit das Thema Arbeit einen ganzen Zeitraum unseres Lebens begleitet. Dass das manchmal fließend in ein ähnliches Thema übergehen kann, passiert eben mal.
Ich möchte aber auf keinen Fall das HO irgendwem absprechen, bei Familien mit Kindern bin ich sogar voll dabei. Es mag für alle, die das begrüßen, wirklich die optimale Lösung sein, und wenn dadurch die bereits vorhandene Arbeitsmotivation noch mehr gestärkt wird, ist doch auch alles gut.
Das Thema lautet: "Homeoffice und Machbarkeit". Ich sehe für mich da absolut keine Verbesserung aus bereits genannten Gründen - Privat/Arbeit sind für mich zwei Paar unterschiedliche Schuhe. Mein Heim ist meine Burg.


2x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

29.04.2023 um 09:11
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das Thema lautet: "Homeoffice und Machbarkeit". Ich sehe für mich da absolut keine Verbesserung aus bereits genannten Gründen - Privat/Arbeit sind für mich zwei Paar unterschiedliche Schuhe. Mein Heim ist meine Burg.
Das ist halt sehr individuell und kommt auch stark auf den Job an. Für mich steigert Homeoffice die Work Life Balance ungemein. Ich bin ausgeschlafener (kein Fahrtweg), habe mehr Zeit mit der Familie (kein Fahrtweg, Pausen), bin seltener krank (weil ausgeschlafener und weniger in den Öffis unterwegs) und kann meine privaten Termine besser organisieren (Arzttermine, Kinder, Einkaufen, Haushalt usw.).

Das funktioniert genau dann gut, solange die AN auch eine intrinsische Motivation haben und nicht nur Zeit absitzen. Ich leite ein externes Team, welches zum Großteil im Ausland sitzt. Mein Tag besteht im Wesentlichen aus Konzeptarbeit und Telefonieren - da bringt mir das (Großraum)-Büro keinen Mehrwert, weil ich ständig zwischen ruhiger Ecke und Telefonkabine wechseln muss und im HO alles eingerichtet ist. Mit den internen Kollegen (die wiederum ihr eigenes Team haben) trifft man sich dann ein- oder zweimal die Woche, u.a. um komplexe Themen vor Ort zu besprechen (was tatsächlich einfacher ist) oder den Zusammenhalt zu stärken.

Insgesamt verschwimmt zwar beruflich und privat, das würde es bei dem Anforderungsprofil aber sowieso, da ich für die Ergebnisse verantwortlich bin und man nicht einfach um Punkt 5 den Löffel fallen lässt. Der Job eignet sicher aber auch sehr gut, weil ich mich quasi selbst organisiere.


2x zitiertmelden

Homeoffice und die Machbarkeit

29.04.2023 um 10:01
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb: Bei Lehrern ist das Homeoffice ja eigentlich seit jeher die Regel. Abgesehen von der unterrichtenden Kerntätigkeit natürlich. Aber dass zu Hause Schulstunden vorbereitet und Arbeiten korrigiert werden, kennt man nicht anders. Ihr seid unter den Arbeitnehmern ja sowas wie die ganz frühen Pioniere des HO.
Ja, das stimmt - da hat auch die Digitalisierung was gebracht. Als ich um die Jahrtausendwende anfing, bestand das Lehrerdasein ja auch aus Eichhörnchenspielen - man sammelte jede Menge Material und legte die in Ordnern klassenweise ab, d.h. viele meiner älteren und erfahrenen Kollegen hatten ein richtig großen Arbeitszimmer mit bis zu 100 Ordnern, viele Fachbücher, ein Schreibtisch ... das brauchte richtig Platz. Das ist heute nicht mehr so, viele Kollegen arbeiten voll digital, was den Materialaustausch auch einfach macht, da man die Arbeitsblätter einfach weiterschicken kann.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Darum gibt es in Schulen auch keine gut eingerichteten Büros. Sekretariat und Rektor nehme ich aus. Ich habe also ehr das Lehrerzimmer vor Augen, mit einer Reihe von aneinander gestellten Tischen und Stühlen, bei denen einem schon vom Anblick der Hintern weh tut.
So ist es - bei uns ist die Schule inzwischen kapazitätsmäßig völlig ausgelastet - daher hat man vor einigen Jahren das Lehrerzimmer verkleinert - auch da machen wir nun "desk sharing". Da es eine große Schule ist, ist das Problem wirklich, dass du mitunter Kollegen mit anderen Fächern hast, mit denen du kaum sprichst: Wir haben z.B. jemanden, der ist Sport- und Techniklehrer - beides Bereiche der Schule, wo ich nicht hinkomme, er verbringt auch die Pausen in den Fachräumen. Mit ihm spreche ich 2-3 Mal im Jahr. Man erhofft sich dadurch, dass sich das Kollegium besser durchmischt und sich nicht viele Einzelgruppen bilden (Spoiler: funktioniert nicht).

Die Schule ist so weitläufig, dass gar nicht alle Kollegen in der großen Pause das Lehrerzimmer anlaufen - für viele ist der Erholungswert höher, wenn sie sich im Klassenzimmer aufhalten. Das hat aber zur Folge, dass du praktisch keine Ecke der Schule hast, die "dir" gehört. Man hängt morgens halt die Jacke ins Lehrerzimmer - der Schulleiter sieht es auch nicht gerne, wenn man einen Tisch für den Tag "belegt", mal einen Stapel Klassenarbeiten ablegen, okay, aber mehr wird nicht geduldet.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Ich wette, es hat sich seit ich das letzte mal ein Lehrerzimmer betreten habe, nicht viel verändert. Aschenbecher mit dampfenden Zigarettenkippen werden vielleicht fehlen... :D ;)
Bei uns an der Schule ist es sehr unpersönlich, da abends um 18 Uhr die Tische wieder komplett abgeräumt sein müssen und niemand mehr einen festen Sitzplatz hat - ist wegen der gewünschten "Durchmischung" sehr ungemütlich. Aber es gibt sie in Nachbarschulen noch, wo Kollege Schmitt seit 25 Jahren seinen Sitzplatz verteidigt, 2m hohe Klassenarbeitsstapel baut und die Tische seiner Sitznachbarn noch halb mitbelegt :-).
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Ansonsten scheint Euer schulisches Arbeitszimmer das zu sein, was man Neudeutsch "Desk-Sharing" nennt. Einige Firmen, bei denen HO regelmäßig genutzt wird, haben solche Arbeitsplätze, die von mehreren Mitarbeitern geteilt werden. Ich gehe davon aus, dass sich fortschrittliche Firmen bei deren Einrichtung durchaus Mühe geben.
Ja, so ist es. Bei uns hat man einfach acht Computer in einem kleinen Raum gestellt - und acht Leute im Büro ist zu viel. Daher kann man da nicht effektiv arbeiten - Leute kommen und gehen, reden kurz "ach, wenn ich dich gerade sehe, Anna musste vorhin vom Krankenwagen abgeholt werden", ... Es gibt Computer mit "Macke". Dann gibt es Leute, die die dann kurz reparieren. D.h. dienstags druckt Computer 2 nicht mehr aus, mittwoch geht es wieder, donnerstags geht es wieder nicht. Dann musst du kurz den Kollegen nebenan bitten "druckst du mal kurz?" - dann geht das Papier aus, das ganz woanders gelagert wird ... auf dem Weg zum Papierholen triffst du dann Kollegen Y, der auch ein Anliegen hat. Also das Office da ist echt schwierig.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Trotzdem werden diese Orte nicht gerade gemütlich sein. Ich nehme an, dass alles voller Brösel ist, wenn man die pappige Tastatur hochhebt, umdreht und ein wenig schüttelt. Irgendwie klar, dass es den dort Beschäftigten im HO besser gefällt.
Bei uns gibt es ein Essverbot. Aber letzten Sommer stand mal eine schimmlige Kaffeetasse über Wochen da ... :-). Vermutlich konnte sich der ehemalige Besitzer nicht mehr dran erinnern, dass es sein Kaffee war.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Das ist bei mir, in meinem Bürojob, eigentlich nicht zwingend so. Es sind für mich nur Nuancen und es ist auch förderlich, wenn man einen Kollegen um sich hat. Ich habe lange mein Büro mit einem Kollegen, später mit einer Kollegin, geteilt. Das hat immer tadellos funktioniert. Und grade in meiner Anfangszeit war mein erfahrenerer Schreibtischnachbar wichtig für mich.
Das ist natürlich cool. Eine ehemalige Kollegin ist aus dem Schuldienst ausgestiegen und arbeitet nun als Autorin für einen großen Schulbuchverlag - sie leidet mitunter, dass sie halt morgens aufsteht und prinzipiell Arbeitsblätter erfindet, die an den Redakteur schickt, etc. etc. Da gibt es wenig Austausch. Daher überlegt sie schon, ob sie nicht doch wieder stundenweise unterrichtet, auch wenn sie den Job eigentlich verlassen hat, weil sie das so sehr gestresst hat.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:Aber ganz viel haben wir uns über berufliche Themen ausgetauscht. Wenn einer von uns mal Ruhe brauchte, dann war das nie ein Problem. Man sieht seinem Gegenüber ja auch an, dass der grade konzentriert über etwas brütet und der Zeitpunkt für ein Gespräch unpassend ist.
Ja, bei zwei Leuten geht das super. Die (neu gebaute) Nachbarschule) hat auch solche "Zellen", wo man alleine oder zu zweit arbeiten kann, mit schallschutzgedämmter Tür - die finden das toll. Das wäre bei uns auch ein Traum. Blöd ist es auch, wenn man z.B. 90 Minuten frei hat, aber kein Computer frei ist. Dann macht man halt irgendwas, ist aber nicht produktiv.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:So hatte jeder Zeiten, wo man alleine im Büro war - völlig ungestört. Es hatte auch den Vorteil, dass unsere Abteilung von sehr früh bis sehr spät erreichbar war.
Das ist ziemlich cool.
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:All das geht im HO, mit all der noch so tollen Schickschnack-Onlinetechnik nicht. Irgendwelche alberne Video-Meetings, zu festgelegten Terminen, werden niemals auch nur im Ansatz einen guten und persönlichen Erfahrungsaustausch ersetzen können.
Nee, v.a. profitiert man halt auch von solche Tür- und Angelgesprächen. Videokonferenzen sind ja häufig komplett zielgerichtet, da wird der Mensch so "entpersonalisiert". Mein Kollege wurde z.B. vergangene Woche Vater, da kaufte man ihm ein "Erste-Hilfe-Elternpack" und schenkte es ihm, so als persönliche Anerkennung der neuen Lebenssituation - das macht ja Kollegen auch liebenswert, dieses "ich nehme dich auch als Mensch wahr".
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Das ist halt sehr individuell und kommt auch stark auf den Job an. Für mich steigert Homeoffice die Work Life Balance ungemein. Ich bin ausgeschlafener (kein Fahrtweg), habe mehr Zeit mit der Familie (kein Fahrtweg, Pausen), bin seltener krank (weil ausgeschlafener und weniger in den Öffis unterwegs) und kann meine privaten Termine besser organisieren (Arzttermine, Kinder, Einkaufen, Haushalt usw.).
Ich hatte einmal ein Schuljahr, an dem ich für einige Monate einen Tag frei hatte - das war super. Ich habe jede zweite Woche was für mich gemacht - ich habe an sechs Tagen gleich viel gearbeitet, aber das war mein Morgen - ich habe das nie mehr organisiert bekommen, als der Tag wegfiel und meine Stunden anders verteilt waren. Daher kann ich das schon gut verstehen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Das funktioniert genau dann gut, solange die AN auch eine intrinsische Motivation haben und nicht nur Zeit absitzen. Ich leite ein externes Team, welches zum Großteil im Ausland sitzt.
Das ist halt, wenn du ein Stundensoll hast. Bei mir als Lehrer: Ich habe für heute eine To Do Liste, wenn ich die fertig habe, dann bin ich auch durch ... Leider ist sie ziemlich lang.


Anzeige

1x zitiertmelden