Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Ilian schrieb:Was erwartet man denn von Verträgen, die zu einem Zeitpunkt abgeschlossen wurden, als die Datenlage noch recht dünn war?

Was wohl.

Die Schizophrenie des Alltags. Stellt euch vor seit Jahrzehnten kaufen Deutsche, deutsche Autos mit 2 Jahren Gewährleistung und 2 Jahren Garantie.

Dabei sind andere Hersteller bei 5 bis 7 Jahren.

Wer unterzeichnet da noch Verträge mit 2 Jahren Garantie: tausende :)

Ilian schrieb:Was erwartet man denn von Verträgen, die zu einem Zeitpunkt abgeschlossen wurden, als die Datenlage noch recht dünn war?
Dass Wirksamkeit bestand konnte man zu diesem Zeitpunkt aufgrund allgemeiner Kenntnis biologischer/immunologischer Mechanismen annehmen, aber beweisen lässt sich das nunmal erst im breiten Einsatz.

Vielleicht hätte man bei einem Produkt, über dessen Wirksamkeit bei Vertragsabschluss noch relative Unkenntnis herrschte, die anfänggliche Abnahmeverpflichtungen nicht gleich so exorbitant hoch ansetzen sollen? Wir erinnern uns: Allein für Deutschland bestand damals eine Abnahmeverpflichtung bis 2023 in Höhe von um die 660 Mio. Dosen, dh für jeden Einwohner vom Baby bis zum Greis bis 2023 acht (!) Dosen.

Ilian schrieb:Letztendlich war die schnelle, breite Immunisierung der Bevölkerung eine Erfolgsgeschichte.

Das bestreitet ja niemand, aber es war eine Erfolgsgeschichte weniger aufgrund politischer Klugheit, sondern ein Glücksfall, und die Geschichte hätte auch andersrum ausgehen können.

@abbacbbc
Man konnte zu dem Zeitpunkt nunmal keine 7 Jahre Garantie versprechen.
Das wäre doch viel unseriöser gewesen - dann wären die Schwurbler ja auch angekommen: "He, das Zeug hält gar nicht alles, was vertraglich versprochen wurde ein."

Andante schrieb:Wir erinnern uns: Allein für Deutschland bestand damals eine Abnahmeverpflichtung bis 2023 in Höhe von um die 660 Mio. Dosen, dh für jeden Einwohner vom Baby bis zum Greis bis 2023 acht (!) Dosen.

Wo kommen denn die Zahlen her? Via Google findet man 375 Millionen Dosen bis 2023, von denen 85% verimpft wurden.

Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wurden bis zum Jahreswechsel insgesamt etwa 163 Millionen Dosen Impfstoff von Biontech/Pfizer geliefert, darüber hinaus etwa 60 Millionen Dosen von anderen Herstellern, etwa Moderna. Von den insgesamt bisher gelieferten knapp 223 Millionen Dosen sind den Angaben zufolge mehr als 85 Prozent verimpft. Damit liegen etwa 32 Millionen Dosen noch bereit. Momentan gibt es laut Impfdashboard etwa 7000 Impfungen pro Tag.

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/abnahmepflicht-von-375-millionen-dosen-biontech-impfstoff-137667/

Dementsprechend scheint mir das gar nicht so schlecht kalkuliert gewesen zu sein.
Zumal ja naheliegend war, dass Wirksamkeit vorlag. Was sich ja auch bestätigte.
Ich wüsste nicht warum man das jetzt skandalisieren sollte.

@Ilian

Man muss unterscheiden, wieviele der vertraglich zugesicherten Dosen tatsächlich abgerufen wurden und für wieviel insgesamt eine Abnahmeverpflichtung besteht. Das muss ja nicht identisch sein, die Gesamtbestellmenge kann nach und nach in Tranchen abgerufen werden können.

So, wie ich diese Mitteilung des Deutschen Bundestages verstehe, hat Deutschland allein 2021 (also offenbar noch unter der Regierung Merkel mit dem Gesundheitsminister Spahn) insgesamt 554 Mio Impfdosen - anscheinend auf Abruf - bestellt, wobei man dazusagen muss, dass das nicht nur Bestellungen bei Pfizer waren, sondern auch bei anderen Produzenten.

https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-878074

Die jetzige Regierung mit dem Gesundheitsminister Lauterbach hat dann 2022 bekanntlich noch mal weitere Mengen bestellt.

Ilian schrieb:Ich wüsste nicht warum man das jetzt skandalisieren sollte.

Muss man nicht, geht nur um Steuergeld. Wir haben´s ja.

Ilian schrieb:an konnte zu dem Zeitpunkt nunmal keine 7 Jahre Garantie versprechen.
Das wäre doch viel unseriöser gewesen - dann wären die Schwurbler ja auch angekommen: "He, das Zeug hält gar nicht alles, was vertraglich versprochen wurde ein."

Klar. Ich wollte nur darauf hinaus, dass "Garantie" nicht immer das Argument ist sonst würden ja nur Hyundai und Kias gekauft

Andante schrieb:wie ich diese Mitteilung des Deutschen Bundestages verstehe, hat Deutschland allein 2021 (also offenbar noch unter der Regierung Merkel mit dem Gesundheitsminister Spahn) insgesamt 554 Mio Impfdosen - anscheinend auf Abruf - bestellt, wobei man dazusagen muss, dass das nicht nur Bestellungen bei Pfizer waren, sondern auch bei anderen Produzenten.

Ist eben die Frage bis wann geliefert wird.

Wenn die Lieferabnahmen in die Zukunft genommen werden konnen ist das doch kein Problem.

Ich kenne es von Grundstofflieferanten, dass man sich langfristig einigt zb 100T Stahl in 2023 zu kaufen, aber die Chargen monatlich und wöchentlich variieren dürfen.

Beidseitig entsprechend geplant entlastet das.

@Ilian

Jetzt habe ich es wieder gefunden: Bestellt wurden insgesamt ca, 680 Mio Dosen, kleine Fehlkalkulation, nicht so schlimm…

Seit Beginn der Impfkampagne in Deutschland hat die Bundesregierung rund 680 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff (Stand 11.01.23) bestellt. Den größten Anteil mit circa 375 Millionen Dosen hat der Impfstoff von BioNTech/Pfizer, außerdem circa 140 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs und 55 Millionen Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson. Außerdem wurden Impfstoffdosen der Hersteller AstraZeneca (56 Mio.), Sanofi/GSK (19 Mio.), Valneva (1 Mio.) und Novavax (34 Mio.) geordert.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/rund-36-millionen-corona-impfdosen-abgelaufen-faktenfuchs,TTmO7lm

abbacbbc schrieb:Wenn die Lieferabnahmen in die Zukunft genommen werden konnen ist das doch kein Problem.

Viel über diesen Teil der Vertragsgestaltung wissen wir ja nicht. Grundsätzlich soll es wohl so sein, dass die Abnahmepflicht sich auf angepasste Impfstoffe erstreckt und nicht nur die Ausgangsvariante des Impfstoffs umfasst.

Aber was nützt das, wenn man sich bereits die letzte Variante des Impfstoffs hat liefern lassen und diese millionenfach irgendwo lagert, weil das Impfinteresse nachgelassen hat, und dann eine Virusmutation kommt, woraufhin eine angepasste Variante des Impfstoffs kommt? Hat man dann sein Bestellreservoir schon weitgehend für die Vorgängervariante aufgebraucht, muss man für neues Geld wieder die angepasste Variante kaufen. Das kann ein Fass ohne Boden werden.

Und eben deshalb sind die Verträge interessant, um für die nächste Pandemie daraus zu lernen und nicht die gleichen Fehler noch mal zu machen.

Andante schrieb:Und eben deshalb sind die Verträge interessant, um für die nächste Pandemie daraus zu lernen und nicht die gleichen Fehler noch mal zu machen.

Nach 3 Jahren mit Corona in einem größeren Industriebetrieb kann ich dir sagen dass die Lagerhaltung ein Graus ist und aktuell keine Kennzahlen eingehalten, was "geplante Lieferfähigkeit, Vorrat im Lager und geplante Produktion betrifft"

Wie die Politik das nun besser macht, den Bedarf zu bestimmen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel

Aus dem anderen Thread:

Do-X schrieb:Was sollen schwer kranke Menschen denn nun tun? Ist die Impfung nun immer noch gerechtfertigt oder nicht? Mach doch mal eine klare Ansage?!

gerade gestern sprach ich mit einer älteren Frau, die sich damals bei der ursprünglichen Corona-Variante (noch vor Delta) hatte impfen lassen und die sagte: wenn es noch diese Variante gäbe, würde sie sich trotz aller Risiken immer wieder impfen lassen, weil damals viele Menschen daran gestorben waren.

Jedoch derzeit bei den harmloseren Varianten (oder weil die Varianten wegen der allgemein größeren Immunität in der Bevölkerung nicht mehr so große Auswirkungen haben wie damals), würde sie sich nicht mehr impfen lassen.

Und in meinem Umfeld kenne ich viele andere ältere Leute, die das zwar nicht SO begründen, jedoch mir sagten, dass sie sich nicht mehr impfen lassen wollen.

Do-X schrieb:Ich kenne mich da überhaupt nicht aus, aber als Laie stelle ich mir das vllt. so vor:

Die 1. Impfung war garantiert der Oberhammer, damit musste sich unser Immunsystem wirklich auseinandersetzen, dieses Spike bilden, erkennen und so.

Mit der 2. Impfung konnte unser Immunsystem nun auf die zuerst gebildeten ,,Daten" der 1. Impfung zurückgreifen und hatte demzufolge weniger aufzuarbeiten.

(Mehr Impfungen habe ich bisweilen nicht, aber nach der 2. und hier 1 Jahr später hatte ich mich infiziert und war so richtig krank, echt nicht gut!)

Mit jeder weiteren Impfung kann ich mir vorstellen, dass die Last dieser Spikebildung nicht mehr so hoch wie bei der 1. Impfung sein kann, weil mein Körper/Immunsystem bereits auf Daten zurückgreifen kann.

In deinem Link wird mMn nicht erwähnt, wie sich das Impfgeschehen bei Mehrfachimpfungen auswirkt, es sei denn, ich habs überlesen.

zu den Mehrfachimpfungen - auch in Verbindung mit Infizierungen - gab es auch eine Anmerkung.
Die könnte ich bei Bedarf später noch mal raus suchen.

Do-X schrieb:Jedenfalls gibt es in meiner Familie jemanden, der sehrwohl abwägen muss, ob er sich impfen lässt, da er demnächst immunsupprimiert wird und seine Hausärztin nebst Facharzt ihm die Impfung nahelegen. Es wäre fatal, wenn Menschen so verunsichert werden.

das verstehe ich, jedoch nützt es doch nichts, wenn man die Risiken nun deswegen völlig unter den Tisch kehrt. Man kann doch zumindest mal darüber diskutieren - eben auch in den Medien, wie z.B. dem MDR.

Es ist und bleibt mMn für jeden eine persönliche Abwägung und im Zweifelsfalle - wer sich nicht sicher ist - dann lieber seinen Arzt fragen, sofern man diesem vertraut.

Ich hatte für mich persönlich halt beschlossen, mir keine RNA-Impfung geben zu lassen (obwohl ich zu denen gehöre, denen es empfohlen wird) und bis jetzt brauchte ich es noch nicht bereuen, da ich noch keine Infizierung hatte.
Aber das ist eben ganz speziell bei mir so, bei anderen kann die Abwägung ganz anders ausfallen.

Optimist schrieb:wenn es noch diese Variante gäbe, würde sie sich trotz aller Risiken immer wieder impfen lassen, weil damals viele Menschen daran gestorben waren.

Jedoch derzeit bei den harmloseren Varianten (oder weil die Varianten wegen der allgemein größeren Immunität in der Bevölkerung nicht mehr so große Auswirkungen haben wie damals), würde sie sich nicht mehr impfen lassen.

Du schreibst es ja in den Klammern schon selbst: Die Varianten selber sind nicht unbedingt ungefährlicher geworden. Der Unterschied ist schlicht die gewachsene Immunität.
Mein Eindruck ist, dass dies vielen gar nicht so bewusst ist, und sie sich deshalb, obwohl sie eventuell einer Risikogruppe angehören, nicht impfen lassen. Und das kann halt individuell schon die Folge einer Infektion mit stärkeren Symptomen haben.

simie schrieb:Die Varianten selber sind nicht unbedingt ungefährlicher geworden

bist du da sicher?
Es ist doch aber ein Fakt, dass sich das Virus verändert hat, sonst wäre es doch keine Variante?
Und weshalb sollte es sich nicht dahingehend verändert haben, dass es nun weniger Symptome macht? Die nachfolgenden Varianten "seien ansteckender aber ungefährlicher" habe ich noch im Gedächtnis, wenn ich mich nicht irre.

Und wenn wenn ich mich recht entsinne hatte das sogar mal ein Virologe so kommuniziert - entweder Streek oder Kekule.

Natürlich spielt die Immunität in der Bevölkerung auch mit eine Rolle, das ist klar.
Aber da es keine sterile Immunität ist (genauso auch wie bei der Grippe), bewerte ich persönlich diese allgemeine Immunität nicht so sehr hoch.

Die Zahlen steigen wieder
Ich vermute, durch die Rückreisewelle aus Israel, da wurde "Pirola" (BA.2.86.) wohl erstmalig entdeckt, kommen mehr Infizierte nach Deutschland und lassen auch die Zahlen für diese Variante steigen.

In England mussten laut der ChronicleLive 10 von 48 Fällen im Krankenhaus behandelt werden. Zwei erkrankte Personen musste in die Notaufnahme. Doch die UK Health Security Agency (UKHSA), die Regierungsbehörde des britischen Gesundheitsministeriums, meldet bislang keine Todesfälle. Daher gibt es noch keine Hinweise, dass Menschen mit der „Pirola“-Variante schwerer erkranken, als Menschen mit anderen Varianten.

https://www.fr.de/panorama/finger-kopfschmerzen-corona-symptome-hautausschlag-durchfall-heiserkeit-rote-augen-wunde-92552296.html#:~:text=Mit%20dem%20Herbstbeginn%20kommt%20auch,in%20Gro%C3%9Fbritannien%2C%20D%C3%A4nemark%20und%20Portugal.

Optimist schrieb:Es ist doch aber ein Fakt, dass sich das Virus verändert hat, sonst wäre es doch keine Variante?

Natürlich. Es ist jedoch nicht so, dass die Varianten automatisch ungefährlicher werden.
Was jedoch in jedem Fall vorhanden ist, ist eine zunehmende Immunität in der Bevölkerung. Das heißt, es stecken sich weniger an und die, die sich anstecken erkranken tendenziell weniger stark. Dadurch wirken die Varianten weniger gefährlich.
Das muss aber nicht auf individueller Ebene gelten. Einer, der bisher wenig Kontakt mit dem Virus oder Impfung hatte, oder dessen Immunsystem beim Aufbau der Immunität nicht so gut funktioniert, kann auch durch die Varianten ähnlich stark bedroht sein, wie durch die ursprüngliche SarsCov2 Variante.

Optimist schrieb:Aber da es keine sterile Immunität ist (genauso auch wie bei der Grippe), bewerte ich persönlich diese allgemeine Immunität nicht so sehr hoch.

Selbst wenn keine sterile Immunität erreicht wird, sorgt der vorherige Kontakt mit dem Virus, egal ob durch Impfung oder Infektion, doch dafür, dass die Wahrscheinlichkeit schwerer Verläufe bei den folgenden Infektionen sinkt.

Heute war ich zur Grippeimpfung beim Arzt, da haben sie mich gefragt, ob ich Corona gleich mitmachen will.
Habe ich mir gerne auch noch reinschießen lassen. Wusste gar nicht, was da aktuell angesagt ist. Comirnaty 30 mkg Omicron XBB.1(?).5 hat's gegeben. Das war meine fünfte Comirnaty.
Hatte zuletzt viele Leute im Umfeld, die wieder Covid hatten. Vor allem, alte und stark geschwächte. Deswegen bin ich eigentlich nur hin, um die zu schützen.

@Nemon
mkg kenne ich alter Sack noch als Maßeinheit fürs Drehmoment. Du meintest Mikrogramm ( µg, mcg)?

Nemon schrieb:Hatte zuletzt viele Leute im Umfeld, die wieder Covid hatten.

Ja, mal schauen wie es sich entwickelt.

emanon schrieb:Du meintest Mikrogramm ( µg, mcg)?

Ja, da steht mcg. Das ist so klein, ich musste es mir mit der Handy-Kamera ansehen und reinzoomen, um es zu erkennen. Dabei bin ich gar nicht mal sooo alt :)

hier nochmal zur Info, wie die CDC die Booster-Impfung empfiehlt (für alle ab 6 Monaten, wohingegen die Stiko ja nur ab 60 Jahren und bei Risiko empfiehlt)

https://www.cdc.gov/vaccines/covid-19/downloads/COVID19-vaccination-recommendations-most-people.pdf

wie kann man sich noch Impfen lassen nur wegen einer Empfehlung ? bei den was man lesen tust über die nicht Impfung kann man sich nur Wundern , bei den Impflingen muss die Panik tief sitzen

pillusch schrieb:wie kann man sich noch Impfen lassen nur wegen einer Empfehlung ?

Weil man sich und andere Menschen schützen möchte?

pillusch schrieb:bei den was man lesen tust über die nicht Impfung

Da liest man wenig bis garnichts bedenkliches. Was liest du denn so?

pillusch schrieb:wie kann man sich noch Impfen lassen nur wegen einer Empfehlung ?

Wenn diese Empfehlung vom Hausarzt kommt und man davon ausgeht, dass der mehr Ahnung hat als man selbst, weil der das gelernt hat, dann vertrau ich dem ganz einfach.

pillusch schrieb:bei den was man lesen tust über die nicht Impfung kann man sich nur Wundern , bei den Impflingen muss die Panik tief sitzen

Ich tue einfach nichts über Impfungen lesen, dann kommt erst gar keine Panik auf bei mir und so habe ich mich nicht nur gegen Corona sondern auch gegen Grippe, Tetanus, Gürtelrose usw. impfen lassen.