Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Smas schrieb:Geht schon los.

Womit? Dass ich der Aussage nicht den erwarteten Sensationswert zuschreibe, reicht schon aus, um die Aussage als sensationell zu bewerten?

@martenot
Dich meinte ich tatsächlich nicht. Vielleicht ist ja auch der ein oder andere polternde User unpässlich oder gesperrt und es bleibt diesmal ruhiger. Wer weiß.

Sorry fürs von mir verursachte Missverständnis.

Smas schrieb:Dich meinte ich tatsächlich nicht.

Du hattest mich aber explizit zitiert für Deine Aussage "geht schon los". Das hatte ich als Anlass genommen anzunehmen, dass ich gemeint sei.

Smas schrieb:Es ist eine der möglichen Antworten auf die im Thread gestellte Frage.

Richtig, aber auf Seite 73 "auf keinen Fall!" in die Diskussion reinzuwerfen ist für niemanden irgendwie erhellend.

Ich finde sowieso, dass diese Mega-Threads zu solchen Themen, die sich teilweise über Monate auf hunderten Seiten im Kreise drehen, selten wie ein guter Wein im Alter "reifen".

Ich habe aber heute morgen eine Stellungnahme einer interviewten Ärztin auf einer Instensivstation im Radio gehört.

Sinngemäß zitiert:

Man solle sich nicht auf den eindimensionalen Standpunkt zurückziehen, dass man als Impfverweigerer einfach nur sein gutes Recht wahrnehme, sondern man sollte zumindest so ehrlich und anständig sein, oder es sich bewusst machen, dass man eine Abwägung vornehmen muss, zwischen der Eindämmung der Pandemie und damit einer Entspannung der gesundheitlichen und wirtschaftlchen Folgen für die Allgemeinheit einerseits und der persönlichen Einschätzung des Risikos für die eigene Gesundheit andererseits.

Damit hat sie es genau auf den Punkt gebracht. Ich hätte vielleicht noch ergänzt:

...um die Entscheidung auch dann noch vor sich selbst rechtfertigen zu können, wenn der erste eigene Verwandte oder gute Bekannte auf Intensivstation liegt (wenn nicht gar Schlimmeres) oder wenn der eigene Job z.B. endgültig verloren ist.

NUIT56 schrieb:Auf keinen Fall!

Sehr gut. Bleibt eine Dosis übrig für jemanden, der nicht weiterleben wird. ;)

off-peak schrieb:Sehr gut. Bleibt eine Dosis übrig für jemanden, der nicht weiterleben wird. ;)

Oh je - was ist wenn in diesen fiktiven Szenarien Geimpfte Intensivbetten wegen heftigste Nebenwirkungen belegen?
Wo bringt man dann die Covid Patienten hin?

Abahatschi schrieb:Wo bringt man dann die Covid Patienten hin?

Die werden dann von Joko und Class auf der Palliativstation möglichst schmerzfrei mit AFD-Witzen eingeschläfert. Wenn's ganz hart wird müssen Böhmermann und Welke auch noch als "besondere Helden" ran.

Ich halte solche Diskussionen um die fünfte Steigerung des Konjunktivs nicht für sinnvoll (Wenn sich dann Leute impfen lassen können und wenn dann welche das nicht tun und wenn dann die Welle so extrem wird dass die Intensivstationen voll sind und wenn es dann auch noch die Verwandten des Ungeimpften trifft, was dann?).

Fakt ist auf absehbare Zeit: es gibt keinen Impfstoff in Europa, für niemanden, ob man ihn jetzt will oder nicht. Sich da ein Moralei drauf zu pellen ist auch nur Egostreichelei, sonst nix.

@bgeoweh

Hmmm...

...wurde nicht gerade von Regierungsseite der Beginn der Impfungen, bzw die Verfügbarkeit des Impfstoffes, für Ende Dezember oder sehr nah am Jahresanfang in Aussicht gestellt?

...und wieso fünfte Stufe des Konjunktivs?

In einigen Regionen nähert sich die Auslastung der Intensivstationen der 100% Marke. Damit ist das Aufschieben planbarer Eingriffe, mit allen damit verbundenen Konsequenzen, sowie alle anderen Folgen, nur noch eine Frage weniger Wochen.

Wir können dann schonmal in der Schweiz beobachten, was dann kommen wird...

Wenn man die Bevölkerung bittet doch Patientenverfügungen auszufüllen, damit man dann rechtzeitig weiß, wen man zum Sterben auf den Gang schieben kann.

Trailblazer schrieb:...wurde nicht gerade von Regierungsseite der Beginn der Impfungen, bzw die Verfügbarkeit des Impfstoffes, für Ende Dezember oder sehr nah am Jahresanfang in Aussicht gestellt?

Auf welcher Grundlage erfolgt das? Weiß die Regierung auch nicht. Z.B. hat der Oxford-Impfstoff scheinbar auf einmal Probleme, ist in die wissenschaftliche Kritik geraten. Kann die Regierung garantieren, dass dieses Ziel eingehalten wird? Natürlich nicht. Man kann drauf hoffen. Und dann heißt "Beginn der Impfung" erstmal noch nichts. Wenn im Dezember noch die ersten 10.000 Dosen an Hochprioritäts-Empfänger gehen ist das schön, aber für den "Normalbürger" weitgehend irrelevant.

Trailblazer schrieb:...und wieso fünfte Stufe des Konjunktivs?

Weil noch ein paar Monate ins Land gehen werden (müssen) bis der durchschnittliche Bürger von der Straße (kein medizinischer Versorgungsberuf, keine besondere Risikogruppe, keine sonstige Vorrangstufe (Politiker, Soldat, Polizei, überlebenswichtiger Versorgungsbereich)) sich überhaupt wird entscheiden müssen. Bis dahin kann sich die Sachlage noch erheblich ändern, so dass man die Entscheidungen die man jetzt trifft vermutlich sowieso noch (mehrfach, möglicherweise) revidieren wird.

Trailblazer schrieb:Wir können dann schonmal in der Schweiz beobachten, was dann kommen wird...

Wenn man die Bevölkerung bittet doch Patientenverfügungen auszufüllen, damit man dann rechtzeitig weiß, wen man zum Sterben auf den Gang schieben kann.

Das kann dir mit dem Impfstoff auch passieren. Momentan ist wichtig, dass man sich an die Abstands- und sonstigen Regeln hält, nicht irgendeine innere Einstellung zu einer eventuell irgendwann mal stattfindenden Impfung. Bis es soweit ist kannst du von der Impfung halten was du willst, es ändert materiell an der Situation nichts.

bgeoweh schrieb:Weiß die Regierung auch nicht. Z.B. hat der Oxford-Impfstoff scheinbar auf einmal Probleme, ist in die wissenschaftliche Kritik geraten.

Du bist sehr höflich!
https://www.tagesspiegel.de/wissen/pharmakonzern-reagiert-auf-heftige-kritik-astrazeneca-kuendigt-zusaetzliche-studie-zu-corona-impftstoff-an/26663588.html
Vielleicht lesen mal die Experten hier durch was es heisst mit heißer Nadel zu stricken (die Laien@ verstehen das problemlos)

Schon bei der Präsentation der Studienresultate machte der Konzern einen Kardinalfehler, der ihm niemals hätte passieren dürfen: Die Pharmaforscher vermischten die Ergebnissen aus zwei unterschiedlichen Studien: Die eine mit knapp 9000 Teilnehmern wies eine - im Vergleich zu Biontechs und Modernas Meldungen von über 90-prozentiger Wirksamkeit ihrer Impfstoffe - wenig überzeugende Wirksamkeit von 62 Prozent auf. Die andere, mit 2741 Probanden nicht einmal einem Drittel des anderen Arms, kam auf eine hervorragende Wirksamkeit von 90 Prozent - zusammengenommen gut 70 Prozent.

Statistischer Murks.

Denn um die Verwirrung komplett zu machen, stellte sich bereits wenige Stunden nach der Bekanntgabe heraus, dass das Unternehmen nicht nur Daten vermischt hatte, sondern dass die Gruppe mit der halben Erstimpfung auf einen Produktionsfehler zurückging.

Die Hersteller hatten die Impfstoffgläschen lediglich mit der halben Dosis befüllt.

Produktionsfehler.

Eigentümlich kann man auch den Versuch von Pam Cheng, Executive Vize-President Operations and Information Technology von Astra Zeneca, nennen. Sie versuchte den Fehler zu einem Erfolg umzudeuten und erklärte mehrfach, dass man so die Zahl der Impfungen verdoppeln könne.

Das allerdings ist ein fast vorsätzlicher Rechenfehler, denn die Zahl der Impfungen kann durch die gesparte halbe Dosis einer von zwei Impfdurchgängen lediglich um eine Drittel steigen. Erst auf Nachfrage gestand sie ein, dass die Verdoppelung sich nur auf die erste Impfung bezogen hätte.

Ja, rechnen ist schwer.

Abahatschi schrieb:Oh je - was ist wenn in diesen fiktiven Szenarien Geimpfte Intensivbetten wegen heftigste Nebenwirkungen belegen?

Ich ahnte ja schon, dass meine These eine Haken haben könnte ...

Aber, halt, nein, doch nicht. Weil sich andere impfen lassen, wird es doch weniger Covid Opfer geben, die somit die wieder frei gewordenen Intensivbetten dann gerne haben können.


@all

Habe gerade auf einer anderen Plattform eine sehr vernünftige Überlegung zum Thema Langzeitwirkung gelesen. Nämlich, dass diese Frage in Zusammenhang mit Impfungen ohnedies sinnbefreit ist.

Von Langzeitwirkungen spricht man nämlich, wenn zB Medikamente auf Dauer, also auf lange Zeit, eingenommen werden müssen. Nicht, wenn sie nur ein-, zwei- oder dreimal gegeben werden.

Was immer man einnimmt, egal, ob oral oder geimpft, wird ja vom Körper, sofern es sich nicht irgendwo ablagert oder unmittelbar schadet, bald wieder ausgesondert. Daher muss man ja Medikamente regelmäßig nehmen, und auch eine Impfung muss von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden, weil so ein Impfstoff eben innerhalb weniger Tage wieder aus dem Körper verschwindet.
Der bleibt nicht für Jahre drin.
Der soll ja nur das körpereigene Immunsystem anregen, Antikörper zu bilden. Diese werden dann für eine Zeitlang lang dann vom Körper immer wieder neu gebildet, denn auch sie werden früher oder später wieder entsorgt.

Wenn also ein Stoff nicht sofort eine schädigende Reaktion hervor ruft, oder nachweislich sich in Knochen zB einbauen würde, gibt es eben bei Impfungen keine Langzeitwirkungen - außer der, dass der Körper für lange Zeit eben Antikörper bildet. Diese aber immer weniger, wenn inzwischen nichts passiert., dh, wenn man keinen Kontakt mit der Krankheit hätte oder sich länger nicht mehr impfen ließe.

Infolgedessen sind Überlegungen zum Thema Langzeitfolgen in Impfangelegenheiten eher nur hohle Luft.
Eventuell Nebenwirkungen dürften bei 50 000 Getesteten mittlerweile auch bekannt geworden sein.

bgeoweh schrieb:Fakt ist auf absehbare Zeit: es gibt keinen Impfstoff in Europa, für niemanden, ob man ihn jetzt will oder nicht. Sich da ein Moralei drauf zu pellen ist auch nur Egostreichelei, sonst nix.

gut gesagt :D

off-peak schrieb:weil so ein Impfstoff eben innerhalb weniger Tage wieder aus dem Körper verschwindet.

Kann man da bei dem neuen Impfstoff wirklich so sicher sein, dass nicht vielleicht doch der eine oder andere Rest unbemerkt drin bleiben könnte - vielleicht sogar muss, sh nachstehend?

off-peak schrieb:Der soll ja nur das körpereigene Immunsystem anregen, Antikörper zu bilden. Diese werden dann für eine Zeitlang lang dann vom Körper immer wieder neu gebildet,

wo nimmt der Körper die immer wieder erneute Anregung her, wenn nicht ein Rest vom Impfstoff aktiv bleibt - über längere Zeit?

off-peak schrieb:Der soll ja nur das körpereigene Immunsystem anregen, Antikörper zu bilden

ja und genau, hier könnte aber evtl. auch ein Risiko des RNA-Impfstoffes liegen, nämlich dass das Immunsystem z.B. überreagiert (u.a. auch Autoimmunreaktion oder so).
Aber wir werden ja im Laufe der Zeit sehen, ob es bei allen Geimpften dann planmäßig - (auch nicht zu gering) - also im richtigen Rahmen reagieren wird.

Optimist schrieb:wo nimmt der Körper die immer wieder erneute Anregung her, wenn nicht ein Rest vom Impfstoff aktiv bleibt - über längere Zeit?

Durch das immunologische Gedächtnis, sowohl T- als auch B-Lymphozyten ("weiße Blutkörperchen") können nach Kontakt mit einem Erreger zu Gedächtniszellen werden. Diese "merken" sich den Erreger, beim nächsten Kontakt kann unser Körper ihn dann gezielt angreifen. Sehr vereinfacht.
So funktionieren ja auch Impfungen, sie nutzen das immunologische Gedächtnis.

Optimist schrieb:Kann man da bei dem neuen Impfstoff wirklich so sicher sein,

JAAAAAAAAAAAAAAAAAA. Weil der Körper auch mit einem neuem Impfstoff nicht anders verfährt als mit allen anderen neuen Stoffen.
Und bereits 50 000 Erfahrungen vorliegen, und mit anderen Impfstoffen noch ein paar Tausende dazu.

Optimist schrieb:wo nimmt der Körper die immer wieder erneute Anregung her, wenn nicht ein Rest vom Impfstoff aktiv bleibt - über längere Zeit?

Genau von dort, wo er stets die neue Anregung hernimmt, seine Zellen zu erneuern.
Genau von dort, wo er stets die Anregung hernimmt, andere Antikörper, die er bei anderen Impfungen oder auch Krankheiten gebildet hat, zu erneuern.
Aus einem genetischem Programm.

Optimist schrieb:nämlich dass das Immunsystem z.B. überreagiert

Dieses Risiko hast Du mit allen Stoffen dieser Welt. Diese Überreaktion nennt sich allergische Reaktion und macht sich prinzipiell sofort bemerkbar.

Optimist schrieb:Aber wir werden ja im Laufe der Zeit sehen, ob es bei allen Geimpften dann planmäßig - (auch nicht zu gering) - also im richtigen Rahmen reagieren wird.

Das wurde bereits 50 000++ mal gesehen. Wie viele Millionen hättest Du denn gerne?

bgeoweh schrieb:Fakt ist auf absehbare Zeit: es gibt keinen Impfstoff in Europa, für niemanden, ob man ihn jetzt will oder nicht. Sich da ein Moralei drauf zu pellen ist auch nur Egostreichelei, sonst nix.

Interessant, das bereits Impfzentren gebaut werden und wir Impfungen in Heimen vorbereiten. Beschäftigungsmaßnahmen?

paxito schrieb:So funktionieren ja auch Impfungen, sie nutzen das immunologische Gedächtnis.

aha danke, für diese einfach zu verstehende und einleuchtende Erklärung :)

off-peak schrieb:Dieses Risiko hast Du mit allen Stoffen dieser Welt. Diese Überreaktion nennt sich allergische Reaktion und macht sich prinzipiell sofort bemerkbar.

okay, verstehe.

off-peak schrieb:Das wurde bereits 50 000++ mal gesehen. Wie viele Millionen hättest Du denn gerne?

naja, mal ganz ehrlich - 50000 ist nur ein kleiner Bruchteil von Deutschland und noch viel weniger im Verhältnis zu Europa oder gar der gesamten Welt.

@bgeoweh

Ich kann dir in keiner Weise folgen...

Es gibt ja mehrere Impfstoffe die weit gediehen sind.

Nach neuesten Meldungen haben Biontech/Pfizer sowohl in den USA, als auch bei anderen Behörden weltweit, bereits Ende letzter Woche Anträge auf Notzulassung eingereicht.

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/biontech-vor-zulassungsantrag-usa-erfolgreiche-studie-100.html (Archiv-Version vom 28.11.2020)

Auf welchen Fakten basiert deine Einschätzung, es würde auf Monate hin keinen Impfstoff geben?

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Natürlich ist es sinnvoll, sich heute Gedanken zu machen, ob man sich impfen lassen will oder ob nicht.

Es ist ein sehr wichtiges Thema. Die Pandemie ist schon da, der Impfstoff steht kurz vor der Zulassung...

...zur eigenen Meinungsbildung trägt ja auch - und gerade - eine Diskussion wie diese hier bei.

Ich halte das geradezu für unerlässlich, dass das Thema in der Gesellschaft besprochen wird.
Und, dass das andere auch so sehen, kann man ja auch an der Frequenz und Tiefe erkennen, mit der das Thema in den Medien bedient wird.

off-peak schrieb:Weil der Körper auch mit einem neuem Impfstoff nicht anders verfährt als mit allen anderen neuen Stoffen.

Es gibt da schon einen erheblich Unterschied zwischen mRNA Impfstoffen und "normalen" Stoffen. Normalerweise reagiert unser Körper auf von außen kommende Antigene. Beim mRNA Impfstoff werden körpereigene Zellen dazu gebracht ein Antigen zu präsentieren. Das Immunsystem reagiert also nicht direkt auf den Impfstoff.

paxito schrieb:Beim mRNA Impfstoff werden körpereigene Zellen dazu gebracht ein Antigen zu präsentieren. Das Immunsystem reagiert also nicht direkt auf den Impfstoff.

also bestünde vielleicht beim RNA demnach doch ein größeres Risiko für Autoimmunreaktionen?

Optimist schrieb:50000 ist nur ein kleiner Bruchteil von Deutschland

Aber durchaus repräsentativ.

Der erste Pockenimpfungstest wurde bei exakt einem einzigem Jungen durch geführt.

Normalerweise testet man in Phase I nur eine kleine Gruppe, ca 30 Personen.
In Phase II einige Hunderte. Und in Phase III einige Tausende.

https://www.aerztezeitung.at/fileadmin/PDF/2017_Verlinkungen/State_Entwicklung_Impfstoffe.pdf (Archiv-Version vom 24.12.2020)

Die 50 000 Corona-Impfstoff Getesteten sind sogar eine unüblich große Anzahl an Testpersonen.