Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Bruderchorge schrieb:Wie oft wird dieses Pferd hier denn noch geritten, dass eine Impfpflicht angeblich nicht möglich sei. Natürlich ist das unter bestimmten Umständen möglich.

Ich sag doch auch immer wieder, dass es auf die genaue Ausgestaltung ankommt. Darauf was mit „Impfpflicht“ konkret gemeint ist, wie die durchgesetzt werden soll usw.
Den meisten schwebt eben irgendwie die Idee vor, wir verpflichten jetzt ALLE zum impfen und dann… impfen wir die halt. Irgendwie.
Zur tschechischen Impfpflicht kann ich nix sagen weil ich nicht weiß wie die genau aussieht.

Groucho schrieb:synonym zu "anfassen" gemeint.

Schon klar.
"Töten" war ja auch synonym zu "sterben" gedacht.
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Ich fänds voll bescheuert, wenn die Impfgegner uns ne Impfpflicht einbringen.

Peter0167 schrieb:Also ist Zwang in so einem Fall geboten.

Hey, wir müssen es doch nur noch bis über den nächsten Herbst und Winter schaffen - da bringt uns auch ne Impfpflicht nicht viel weiter - oder wir hätten sie schon vor 3 Monaten gebraucht.

Und für die nächste Epidemie hät ich lieber vernünftigere Politiker als ne Impfpflicht.
Ne bessere Krisenkommunikation würd mir auch schon reichen.

paxito schrieb:wenn jemandem Substanzen gegen seinen ausdrücklichen Willen gespritzt werden, ist das ethisch nicht zu rechtfertigen.

Und das ist auch richtig so.
Aber es neben das Risiko zu stellen und zu sagen, ich darf dich in Gefahr bringen und du darfst mich nicht pieksen,
das hat schon ne ganz eigene Qualität.

paxito schrieb:hat jedes Recht, das als Angriff zu werten

Er nimmt sich dieses Recht, es ist nur ein Piekser. Er ist doch schon groß.
Es ist sein Wille, der entscheidet, ob es ein Angriff ist - in der jetzigen Situation.
Er macht von seiner Möglichkeit - die für völlig andere Situationen konzipiert wurde - Gebrauch, um sich vor dem Pieks zu drücken, obwohl schon gut 40.000.000 seiner Brüder und Schwestern ihm diesen Liebesdienst geleistet haben.
Fair ist anders.

Bruderchorge schrieb:Das wird rechtlich sicher nicht umsetzbar sein

Wozu dann die Unterschrift?

Bei meiner ersten Impfung sollte ich mich im Anschluss noch 30 Minuten hinsetzen. Ich hatte aber keine Zeit und ging vorher. Dennoch musste ich unterschreiben, dass ich dies auf eigene Gefahr hin tue, gegen ärztlichen Rat.

Was soll dann dieser Bürokratismus, wenn es keine Konsequenzen hat.

Peter0167 schrieb:, müssten sie das aus eigener Tasche bezahlen

Auch das ist zum Glück unmöglich, weil wir alle Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Es muss jeder Versicherter behandelt werden. Und wenn ich eine Zusatzversicherung habe erst recht.

Was ist eigentlich mit einem Teil der Gesellschaft passiert sowas derart unmögliches zu fordern? Wir sind hier nicht in Nordkorea.

Peter0167 schrieb:Was soll dann dieser Bürokratismus, wenn es keine Konsequenzen hat.

Das dient nur dazu, das Krankenhaus zu schützen, damit nicht irgendwelche durchgebrannten danach behaupten der Arzt hat ihnen empfohlen zu gehen und nun wollen sie ihn deswegen verklagen.

Aber wenn die was passiert wird dir natürlich trotzdem auf der intensivstation geholfen, ganz unabhängig von deiner finanziellen Situation.

NightSpider schrieb:Es muss jeder Versicherter behandelt werden.

Du bist heute ziemlich schwer von Begriff. Ich sprach nicht davon, ihm die Behandlung zu verweigern, es ging mir nur um die Bezahlung. Wenn du unfähig bist, geschriebenen Text zu verstehen, dann kommentiere ihn bitte auch nicht.

Bruderchorge schrieb:Das dient nur dazu, das Krankenhaus zu schützen, damit nicht irgendwelche durchgebrannten danach behaupten der Arzt hat ihnen empfohlen zu gehen und nun wollen sie ihn deswegen verklagen.

Okay, das wäre eine plausible Erklärung. Danke.

paxito schrieb:Ich sag doch auch immer wieder, dass es auf die genaue Ausgestaltung ankommt. Darauf was mit „Impfpflicht“ konkret gemeint ist, wie die durchgesetzt werden soll usw.

Es ging mir darum, dass dieser "eine Spritze ist eine Körperverletzung und deswegen wird das nie als Zwang erlaubt sein."

Das ist halt einfach Quatsch. Zumindest als pauschale Aussage.

Peter0167 schrieb:Was soll dann dieser Bürokratismus, wenn es keine Konsequenzen hat.

Das sind zwei verschiedene Sachen, das hatte wahrscheinlich mehr mit deiner Fahrtauglichkeit zu tun als mit Covid. "Gegen ärztlichen Rat früher gegangen" gab´s ja schon immer.

DalaiLotta schrieb:Aber es neben das Risiko zu stellen und zu sagen, ich darf dich in Gefahr bringen und du darfst mich nicht pieksen, das hat schon ne ganz eigene Qualität.

Das ist richtig.

DalaiLotta schrieb:Er nimmt sich dieses Recht, es ist nur ein Piekser. Er ist doch schon groß.

Verharmlose das nicht. Viele sind von der Gefährlichkeit des Impfstoffes überzeugt, überschätzen reale Gefahren (Thrombosen, Allergien, usw.) oder sind von irrealen überzeugt (der Chip in der Impfung, usw). Auch wenn ich das völlig anders sehe und für meine Meinung gute Gründe habe, die Ängste und Vorbehalte sind real, die sind echt.
Und was da beim Gedanken des Impfzwangs mitschwingt ist ja, das Ärzte und Pfleger solchen Leuten die Nadel setzen. Kann ich nicht, werd ich nicht, muss ich boykottieren. Versetzt euch da mal bitte in die Lage der Durchführenden.

Bruderchorge schrieb:Es ging mir darum, dass dieser "eine Spritze ist eine Körperverletzung und deswegen wird das nie als Zwang erlaubt sein."
Das ist halt einfach Quatsch. Zumindest als pauschale Aussage.

Richtig, das ist so wie es da steht Quatsch. Wir müssen da genau, sehr genau differenzieren.

Impfpflicht gab es in der BRD schon einmal:

"In der Bundesrepublik gab es bis 1954 auch eine Impfpflicht gegen Diphtherie und je nach Bundesland auch teilweise gegen Scharlach, zudem bestand in den Jahren 1949 bis Ende 1975 eine allgemeine Impfpflicht gegen die Pocken. Rechtsgrundlage der damaligen Pockenimpfpflicht war noch immer das Reichsimpfgesetz von 1874. In den 1950er Jahren wurde diese Impfpflicht diskutiert, weil sie nach Meinung einzelner Kritiker gegen das im Grundgesetz verankerte Persönlichkeitsrecht verstoße. Das Bundesverwaltungsgericht entschied allerdings schon 1959, dass die Impfpflicht mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Die Impfpflicht gegen Pocken wurde schrittweise aufgehoben: Ab 1976 entfiel die Erstimpfung, es erfolgten nur noch Wiederholungsimpfungen (außer für Risikopersonen). 1983 wurde die Pockenimpfpflicht schließlich gänzlich aufgehoben."

Quelle und ganzer Artikel:

Wikipedia: Impfpflicht

paxito schrieb:, die Ängste und Vorbehalte sind real, die sind echt.

@paxito, wenn man mit Kindern umgeht, die Angst im Dunkeln haben, dann ist es wichtig, sie mit ihren Ängsten ernst zu nehmen
und verkehrt, ihnen die "Wahrheit", also dass es diese Gespenster nicht gibt, aufzudrängen.

Aber bei Erwachsenen hat es andere Auswirkungen, wenn ich ihre Ängste auf eine Weise ernst nehme, die suggeriert, da wäre was dran.

Ich stimme mit dir überein, dass eine Impfpflicht aus diversen Gründen nix wär - aber die mit ihren Spinnereien ernst zu nehmen halte ich, wie schon gesagt, ebenfalls für asozial. Denn, wie du ja auch bemerkst, die haben Angst. Ist doch kein Zustand....

Wenn wir schon über unmögliche Pflichten reden, wie wär´s mit ner "Pflicht zur Vernunft"?

Ein "Ministerium um den Mut, sich seines Verstandes zu bedienen zu fördern". Das fehlt.

DalaiLotta schrieb:Ich stimme mit dir überein, dass eine Impfpflicht aus diversen Gründen nix wär - aber die mit ihren Spinnereien ernst zu nehmen halte ich, wie schon gesagt, ebenfalls für asozial. Denn, wie du ja auch bemerkst, die haben Angst. Ist doch kein Zustand...

Sicher und es ist meine pflegerische Aufgabe (und deine therapeutische) solche Ängste zu mildern oder zu nehmen und das durch professionelles Handeln, durch Beratung und Aufklärung.
Aber sicher nicht damit, das wir bei Menschen die ja klaren Verstandes sind, deren Willen ignorieren.

DalaiLotta schrieb:Wenn wir schon über unmögliche Pflichten reden, wie wär´s mit ner "Pflicht zur Vernunft"?

Hachja, wäre das schön wen dieses Thema vernünftig und nicht politisch, ideologisch angegangen wird. Das würde vieles vereinfachen.

@Doors
Hab ich auch schon drauf verwiesen, auch darauf, dass man sich heute nicht mehr auf das Reichsimpfgesetz berufen kann.

paxito schrieb:bei Menschen die ja klaren Verstandes sind, deren Willen ignorieren.

So ganz "klar" ist es aber ja leider nicht, mit dem Willen den eigenen Verstand zu blockieren....

Wenn ich das therapeutisch anginge, würde ich ja auch dabei sagen, dass ich da jetzt versuche,
den "Willen" meines Gegenübers zu unterlaufen.
Damit der den "Sprung" - von dem, was er für "vernünftig" hält - über das, wovor er Angst hat - zur Realität - auch bewältigen kann.
Der weiß ja sonst gar nicht, worum es geht.
Sonst würde ich es nicht "professionell" nennen wollen.

paxito schrieb:Sicher und es ist meine pflegerische Aufgabe (und deine therapeutische) solche Ängste zu mildern oder zu nehmen und das durch professionelles Handeln, durch Beratung und Aufklärung.

Ist ein guter Weg, aber er muss auch funktionieren. Sobald dieser Weg stagniert und wir dann noch immer auf Einschnitte in der Gesellschaft angewiesen sind, muss was anderes her.

Ich hab kein Bock jahrelang Maske zu tragen, immer wieder geschlossene Kinos und Restaurants zu ertragen und durch Abgaben und Gebühren Tests und Verdienstausfälle zu subventionieren, nur damit sich irrational veranlagte Bildungsverweigerer nicht aus ihrer Wohlfühlzone begeben müssen.

Das ist jetzt absichtlich drastisch und überspitzt ausgedrückt.

Bruderchorge schrieb:Ich hab kein Bock jahrelang Maske zu tragen,

Wirst du auch nicht müssen (jedenfalls nicht wegen Covid).
Im Moment sind wir in der Zange, die Nichtgeimpften und die Wahlkämpfer könnten für einen "Heißen Herbst" sorgen,
aber entweder sind wir Anfang nächsten Jahres durch, weil es hochgegangen ist
oder ein wenig später, weil so alle ne Infektion durch haben.

Das ist es ja grade, was mich so nervt: wir haben es fast geschafft und statt uns zu freuen, müssen wir EM, Urlaubsreisen, Wahlkampf und Lockerungen zelebrieren.

Es könnten, wenn wir uns dumm anstellen, noch einmal die Krankenhäuser überstrapaziert werden, aber nur, wenn wir jetzt das Polster verspielen, das wir noch haben. Eigentlich könnte man sagen, dass die schlimmste Gefahr vorüber ist.

Ist sie aber nicht, mit schnellen Lockerungen und den Impfmuffeln könnten wir es knapp nochmal verkacken.
Es ist zum Haare raufen!

DalaiLotta schrieb:Es ist zum Haare raufen!

Ruhig Lotta, ganz ruhig ... alles wird gut :)

Jaja, "die wollen doch nur spielen!"

paxito schrieb:Hab ich auch schon drauf verwiesen, auch darauf, dass man sich heute nicht mehr auf das Reichsimpfgesetz berufen kann.

Hm, unser heutiges Kindergeld wurde erstmals von den Nazis als „Kinderbeihilfe“ für arische Familien eingeführt. Natürlich sind die Grundlagen für das jetzige Kindergeld neue Bundesgesetze. Genau so könnte man, gestützt auf neue Gesetze, in krassen Fällen eine Impfpflicht einführen, wie wir sie im Masernschutzgesetz, allerdings beschränkt auf bestimmte Personen, ja gegenwärtig bereits haben. Eine Impfpflicht bezüglich Corona, die ALLE - bis auf medizinisch begründete Ausnahmefälle- betreffen würde, wäre nach derzeitigem Stand aber wohl grundgesetzwidrig, so lange mildere Mittel möglich sind und auch ergriffen werden können. Andere Länder wie Frankreich machen es ja vor.

Bruderchorge schrieb:Ich hab kein Bock jahrelang Maske zu tragen, immer wieder geschlossene Kinos und Restaurants zu ertragen und durch Abgaben und Gebühren Tests und Verdienstausfälle zu subventionieren, nur damit sich irrational veranlagte Bildungsverweigerer nicht aus ihrer Wohlfühlzone begeben müssen.

Das ist jetzt absichtlich drastisch und überspitzt ausgedrückt.

Das hast du sehr gut ausgedrückt, und ich kann dir darin nur voll zustimmen.

DalaiLotta schrieb:Das ist es ja grade, was mich so nervt: wir haben es fast geschafft und statt uns zu freuen, müssen wir EM, Urlaubsreisen, Wahlkampf und Lockerungen zelebrieren.

Und sich dann wundern, wenn der kommende Winter wie der letzte aussieht: Lockdown