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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

78 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeit, Spaß, Freunde ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

17.02.2021 um 16:42
Zitat von violetlunavioletluna schrieb am 14.02.2021:Wäre es da nicht klüger, Pflegewissenschaften zu studieren? Ich kenne das nämlich so, dass die praktische Ausbildung eher für die Leute gedacht ist, die mit den Patienten arbeiten, also wirklich pflegen und das Studium für die Leute in der Verwaltung entwickelt wurde. Jedenfalls kenne ich das von Österreich so, das mag in Deutschland anders sein. Es ist auf jeden Fall eine Akademisierung vieler Berufe zu beobachten, mit einer Lehre allein stehen einem viele höhere Positionen dann gar nicht mehr offen.
Ich habe bereits ein Masterstudium in Gesundheitswissenschaften abgebrochen, weil ich endlich Berufserfahrung sammeln wollte und auch musste und außerdem wollte ich endlich Geld verdienen. Ich hab gemerkt, dass ein Studium mir viel zu trocken von der Materie ist. Ohne breite Praxis gehts bei mir halt nicht. Deshalb habe ich mich gegen ein Pflegestudium entschieden.
Und außerdem kann man mit nem Pflegeexamen genau so Weiterbildungen bis in höhere Ebenen machen. Niemand ist dazu verpflichtet mit einem Examen als Fachkraft ewig ein Praktiker bleiben zu müssen.
Es gibt so viele Möglichkeiten, die ich mir ausgeguckt habe: Qualitätssicherung, Gutachter, Beratung, Pflegedienstleitung, Hygienefachkraft, Rechtliches usw.

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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

17.02.2021 um 21:39
Zitat von boredcultureboredculture schrieb:Ich habe bereits ein Masterstudium in Gesundheitswissenschaften abgebrochen, weil ich endlich Berufserfahrung sammeln wollte und auch musste und außerdem wollte ich endlich Geld verdienen. Ich hab gemerkt, dass ein Studium mir viel zu trocken von der Materie ist. Ohne breite Praxis gehts bei mir halt nicht. Deshalb habe ich mich gegen ein Pflegestudium entschieden.
Und außerdem kann man mit nem Pflegeexamen genau so Weiterbildungen bis in höhere Ebenen machen. Niemand ist dazu verpflichtet mit einem Examen als Fachkraft ewig ein Praktiker bleiben zu müssen.
Es gibt so viele Möglichkeiten, die ich mir ausgeguckt habe: Qualitätssicherung, Gutachter, Beratung, Pflegedienstleitung, Hygienefachkraft, Rechtliches usw.
Ah, okay. Ich hoffe, dass es sich für dich so ergibt, wie du es dir wünschst.
Bei uns in Österreich ist man halt leider ziemlich "titel- und wischgeil", wenn ich es mal so formulieren darf. Als Quereinsteiger hat man so gut wie nirgendwo eine Chance, man muss irgendeinen Abschluss vorweisen können, und wenn es nur ein Wifi-Lehrgang ist (das meinte ich mit "Wisch"). Noch besser ist es natürlich, ein Studium abgeschlossen zu haben (das meine ich mit titelgeil). Sogar wenn offiziell die Möglichkeit besteht, mit einer Lehre anzufangen und sich dann hochzuarbeiten und Weiterbildungen zu machen, werden im Endeffekt bei der Bewerbung um bestimmte Positionen doch die bevorzugt, die den akademischen Grad vorweisen können, selbst dann, wenn sie von der Praxis noch wenig Ahnung haben, weil sie frisch von der Uni oder FH kommen. Ich finde das nicht gut, aber ist leider so.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

18.02.2021 um 17:33
@Doors
Respekt was du schon alles gemacht hast!!
Einige deiner Tätigkeiten lehren richtig fürs Leben und ändern den Blick auf Themen die uns im ersten Moment nichtig erscheinen..


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18.02.2021 um 18:08
@Doors
Interessant, was du schon alles gemacht hast und auch interessant, wobei du Spaß hattest und wobei nicht. Die Dinge, die du mochtest, würden mir überhaupt nicht gefallen und die deiner Liste, die dir keinen Spaß gemacht haben, noch viel weniger. ;)

Richtig Spaß haben mir bis jetzt nur folgende Jobs gemacht: Komparserie, Kleindarsteller (aber auch nicht immer, kommt auf den jeweiligen Dreh an. Bei minus vier Grad eine Szene im Regen zu spielen und mit dem Feuerwehrschlauch nass gemacht zu werden machte eher weniger Spaß 😅).

Der eine Studentenjob, den ich mal hatte und der darin bestand, in einem Gebäude auf einer Seite die Jalousien zu schließen und einmal pro Stunde zu überprüfen, ob sie eh keiner wieder aufgemacht hat. Das Gebäude wurde nämlich auf einer Seite mit einem Projektor von der Straße aus mit Werbung bestrahlt und deshalb mussten ab der Dämmerung alle Jalousien geschlossen werden, damit das Gebäude auch als Werbefläche benutzt werden kann. Die Menschen, die in diesem Gebäude gearbeitet haben, waren davon wenig begeistert. Mein Job war es also, dort in jedes Büro zu gehen und die Jalousien entweder selbst zu schließen oder die Leute so lange zu nerven, bis sie es tun. 😄 Der Job war cool, weil das immer ca. 4 Stunden Arbeitszeit waren und nur am Anfang viel zu tun war, bis eben in allen 12 Stockwerken die Jalousien zu waren. Danach musste ich immer nur mit dem Aufzug nach unten fahren und von außen auf das Gebäude draufschauen, ob man die Werbung eh gut sieht. Mehr nicht. Den Rest der Zeit konnte ich machen, was ich wollte, meistens nutzte ich die Zeit zum Lernen.

Ansonsten habe ich im Callcenter gearbeitet im Kartenverkauf, dann im technischen Support ziemlich lange, eine Zeit lang war ich in der Garderobe eines Konzertbetriebes, ich habe auch in einem Modellbaugeschäft die Bestellungen für den Versand verpackt, in einem Transportunternehmen im Büro gearbeitet, im Drogeriemarkt die Regale eingeschlichtet, in einem Labor gearbeitet usw. Was sich halt so ergeben hat und sich mit Schule bzw. Studium vereinbaren ließ.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

19.02.2021 um 21:04
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Bei uns in Österreich ist man halt leider ziemlich "titel- und wischgeil", wenn ich es mal so formulieren darf. Als Quereinsteiger hat man so gut wie nirgendwo eine Chance, man muss irgendeinen Abschluss vorweisen können, und wenn es nur ein Wifi-Lehrgang ist (das meinte ich mit "Wisch").
Bei uns in Deutschland sind durch die Massenakademisierung und die vielen Abitur-Absolventen wieder Leute mit Ausbildung bzw. Praxiserfahrung sehr gefragt, vor allem in der Pflegebranche, da es ja hohen Personal-Notstand gibt. Vor dem Studium war ich schulisch schonmal im Pflegebereich angesiedelt, und dann hab ich darauf jetz zurückgegriffen (aktuelle Ausbildung). Nur hab ich mittlerweile festgestellt, ich bin ich kein praktisch veranlagter Typ obwohl ich es so gerne wäre. Das Dokumentieren und die Schulungen in der Ausbildung gefallen mir mittlerweile viel besser als die Arbeit am direkten Patienten...Ich wette schon darauf wie lange das noch gutgehen soll.... Aber zum Glück kann man mit Weiterbildungen relativ schnell aufsteigen.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

20.02.2021 um 14:09
Zitat von boredcultureboredculture schrieb:Bei uns in Deutschland sind durch die Massenakademisierung und die vielen Abitur-Absolventen wieder Leute mit Ausbildung bzw. Praxiserfahrung sehr gefragt, vor allem in der Pflegebranche, da es ja hohen Personal-Notstand gibt.
Das ist die Crux an der Sache: einerseits wollen die Unternehmen für Führungspositionen Akademiker und schreiben das auch so in ihre Stellenanzeigen hinein, anderseits wird gejammert, dass Fachkräfte in vielen gewerblichen und handwerklichen Berufen fehlen und schreien nach fertig ausgebildeten Arbeitskräften aus dem Ausland. Die eierlegende Wollmilchreitsau, also. 🙄 Da sagen dann die Arbeitnehmvertreter zu Recht: Wenn ihr Arbeitskräfte wollt, bildet euch welche aus. Die Lehrlingsausbildung unterliegt in Österreich nämlich den Betrieben, jedenfalls die praktische Ausbildung. Zusätzlich müssen Lehrlinge noch die Berufsschule besuchen für den theoretischen Teil der Lehrinhalte. Ausbilden wollen die Betriebe nicht, aber jammern, dass sie keine Fachkräfte haben. Und die, die ausbilden, wollen für ihre Lehre am liebsten Maturanten haben, Pflichtschulabsolventen will kaum jemand, die sind den Unternehmen "zu dumm", also zu ungebildet. Es ist aber nunmal so: wer intelligent genug ist, um Matura zu machen, besucht keine Pflichtschule und macht anschließend eine Lehre. Lehrstellensuchende sind in der Mehrheit Pflichtschulabsolventen und das sind heurzutage in der Regel die mit den schlechten Schulnoten. So beißt sich die Katze in den Schwanz.

Pflege wird immer ein Mangelberuf sein, da kann man machen, was man will. Pflege ist anstrengend, nicht nur körperlich, sondern auch emotional und ein Beruf mit hoher Burnout-Gefahr. Das kann und will kaum jemand, was ich auch verstehen kann. Man könnte natürlich viel mehr bezahlen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das wesentlich mehr Menschen anlocken würde, weil das einfach kein Beruf ist, den man des Geldes wegen macht. Es ist auch nicht jeder dafür geeignet.

Da sind mir ehrlich gesagt Pflegeroboter, die ja schon im Gespräch sind und bereits entwickelt werden, lieber als ein Mensch, der absolut ungeeignet für den Beruf ist und die Pflegebedürftigen schlecht behandelt oder sogar misshandelt (kommt leider häufiger vor, als man denken würde). Ein Roboter ist wenigstens neutral und nicht grausam.
Zitat von boredcultureboredculture schrieb:or dem Studium war ich schulisch schonmal im Pflegebereich angesiedelt, und dann hab ich darauf jetz zurückgegriffen (aktuelle Ausbildung). Nur hab ich mittlerweile festgestellt, ich bin ich kein praktisch veranlagter Typ obwohl ich es so gerne wäre. Das Dokumentieren und die Schulungen in der Ausbildung gefallen mir mittlerweile viel besser als die Arbeit am direkten Patienten...Ich wette schon darauf wie lange das noch gutgehen soll.... Aber zum Glück kann man mit Weiterbildungen relativ schnell aufsteigen.
Ich hoffe, du findest deinen Weg. Ich selbst bin handwerklich absolut unbegabt, jedenfalls dort, wo es um Feinmotorik geht. Meine Feinmotorik hat noch nie richtig funktioniert, das ist eben so, da bin ich halt eingeschränkt. Außerdem sehe ich auch noch ziemlich schlecht. Da fallen viele Berufe schon mal aus für mich. Ich habe es mal mit Zahntechnik als Ausbildung versucht, stellte aber fest, dass diese feine Arbeit absolut nichts für mich ist.


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14.03.2021 um 07:27
Zitat von violetlunavioletluna schrieb am 20.02.2021:. Ein Roboter ist wenigstens neutral und nicht grausam.
Vorerst wird das schon so sein, in der Zukunft will ich allerdings nicht ausschließen, das Roboter auch grausam und brutal sein können. Spätestens wenn sie begreifen dass sie die neuen Sklaven sind wird die frage sein, wie sie darauf reagieren werden.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb am 20.02.2021:Und die, die ausbilden, wollen für ihre Lehre am liebsten Maturanten haben, Pflichtschulabsolventen will kaum jemand, die sind den Unternehmen "zu dumm", also zu ungebildet.
In Pflegeberufen ist das hier in Deutschland auch so, das Mittlere Reife Pflicht ist. Würde ein Hauptschulabschluss reichen hätten diese Jobs meiner meinung nach nicht so ein großes Personalproblem.

Wenn ich Mittlere Reife hätte hätte ich sicher keinen Pflegeberuf gemacht da es sicher besser bezahlte Jobs für diesen Abschluss gibt die auch nicht so hart sind. So als Hauptschüler kann ich so einen Job nicht wirklich wählen, im Prinzip bleibt einem etwas Handwerkliches oder irgendwas anderes übrig, was relativ einfach und möglicherweise stumpf ist.

Ich hatte zum beispiel nie die Möglichkeit zu einer höheren Schulbildung und kann froh sein, bei der Vergangenheit überhaupt einen Schulabschluss zu haben. Zum Glück fand ich doch was halbwegs passendes.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb am 20.02.2021:Lehrstellensuchende sind in der Mehrheit Pflichtschulabsolventen und das sind heurzutage in der Regel die mit den schlechten Schulnoten. So beißt sich die Katze in den Schwanz.
Manchmal müssten auch Firmen ihre Ansprüche runterschrauben, aber das machen die vermutlich erst wenn sie absolut müssen.


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14.03.2021 um 08:49
Wenn man täglich morgens aufsteht und im Bett liegend schon keine Lust hat zur arbeit zu gehen, sollte man sich mal dringend gedanken über einen Arbeitsplatz wechsel machen.

In meiner ersten Lehre bin ich jeden Morgen aufgestanden und hätte schon kotzen können weil ich kein bock zur Arbeit hatte. Das hab ich ca. 2,5 Jahre mitgemacht und dann hab ich die Lehre abgebrochen. jetzt 15 Jahre später bereue ich diesen Schritt nicht ein Moment und stehe morgens auf und gehe echt gerne zur Arbeit.

Ich kann nur jeden den Tipp geben auf sein inneres zu hören und das zu machen worauf man auch wirklich Lust hat. Diese tüpischen dummen sprüche wie z.b. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" oder ähnliche sind ein dreck wert wenn man schon mit Bauchschmerzen aufsteht und viel Zeit seines Lebens für ein Job/Arbeitsstelle verschwendet worauf man eigentlich keine lust hat.

Ist aber natürlich nur meine eigene Meinung.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

14.03.2021 um 10:49
Zitat von querdenker2016querdenker2016 schrieb:Ich kann nur jeden den Tipp geben auf sein inneres zu hören und das zu machen worauf man auch wirklich Lust hat. Diese tüpischen dummen sprüche wie z.b. "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" oder ähnliche sind ein dreck wert wenn man schon mit Bauchschmerzen aufsteht und viel Zeit seines Lebens für ein Job/Arbeitsstelle verschwendet worauf man eigentlich keine lust hat.

Ist aber natürlich nur meine eigene Meinung.
Das ist natürlich valide, aber ob das der "richtige Schritt" in einer jeweiligen Lage ist, ist halt individuell.

Soll heißen: Es könnte manchmal auch auf lange Sicht "klüger" sein, etwas zeitweise durchzuziehen um dann zumindest was in der Tasche zu haben. Und wenn es nur ein unschönes aber wichtiges Sprungbrett zu anderen Dingen ist.

Sollte man also immer gut abwägen.


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18.03.2021 um 08:03
Nach zwei Jahren bei einem Weltmarktführer habe ich heute meinen letzten Arbeitstag, bevor ich am 01.04. wieder in ein kleineres Unternehmen wechsle.
Ich muss sagen, dass ich mich schon richtig freue. Der Abschied später wird mir wahrscheinlich nicht so schwer fallen, als bei meinem vorigen Arbeitgeber bei dem ich 12 Jahre war.
Der Grund einen neuen Arbeitgeber zu suchen war, dass ich oft schon Sonntag nachmittags auf die Uhr geschaut habe und keine Lust auf die Arbeit am Montag hatte.

Werde jetzt meinen Arbeitsplatz noch etwas aufräumen und später meine Hardware abgeben. Nach dem Mittag habe ich mit meinem Gruppenleiter noch ein Austrittsgespräch und dann gehts nach Hause


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20.03.2021 um 12:13
...an dem Tag, als ich zu erstem Mal das Firmengebäude betrat😣

In den letzten Schulwochen, bevor ich mein Abschlusszeugnis bekam, gaben mir zwei Bekannte einen Zettel in die Hand:
Bewerbungsformular für die Firma.....

Ich nahm die Sache nicht ernst, füllte nur dieses Blatt Papier aus und gab mein Jahreszeugnis vom vorigen und mein Halbjahreszeugnis von diesem Schuljahr dazu (das Abschlusszeugnis hatte ich noch nicht, weil das Schuljahr noch nicht vorüber war).

Meine Bekannten sagten, dass das genügt und ich weder ein Motivationsschreiben (damals hieß das noch Bewerbungsschreiben), noch einen Lebenslauf beilegen muss.

Eine Woche später kam ein Brief (damals gab es noch Post) mit einem Termin für einen Aufnahmetest und Untersuchung beim Betriebsarzt. Ich ärgerte mich noch, dass dieser Termin am Vormittag war, weil ich deshalb eine "Entschuldigung" für meine Schule benötigte.

Als ich das Gebäude betrat, um diesen "Test" zu machen, fühlte ich mich nicht wohl. Ich dachte sofort: "Hier will ich nicht arbeiten"
Ich wurde vor einen Computer gesetzt und machte den Test - persönliches Gespräch gab es keines.
Danach musste ich an einen anderen Standort fahren, um zum Betriebsarzt zu gelangen.
Dieser stellte mir ein paar Fragen und nach fünf Minuten war ich fertig. Es hieß, ich bekomme Bescheid.

Ich dachte: "das wars" und hakte die Sache ab.

Eine weitere Woche später flatterte ein Brief daher mit dem Inhalt: "Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass wir Sie ab... in unserem Unternehmen als Karenzvertretung aufnehmen,......"

Ich freute mich nicht, ich war sogar schockiert und wusste, dass das nur durch Vitamin B (meine beiden Bekannten) möglich war.
Meine Oma war überglücklich, weil es sich um ein Prestigeunternehmen handelte. Sie erzähle sofort allen, dass ich am..... bei..... anfange.

Wirklich "angefressen" war ich, weil mir die Sache meine Ferien verhaute. Am Freitag war mein letzten Schultag und am darauffolgendem Montag begann die Arbeit.

Ich dachte mir: "Es ist ja nur als Karenzvertretung - ich ziehe das durch, danach bin ich im Sozialsystem und kann stempeln gehen (= Arbeitslosengeld beziehen) und suche mir etwas passendes"

Ich begann als Sachbearbeiter, fühlte mich nie wohl, machte aber meine Arbeit.
Der Verdienst war nicht üppig, aber etwas höher als in vergleichbaren Tätigkeiten.

Ich sehnte mich nach dem Tag, an dem die Lady aus der Karenz zurückkam. An meinem letzten Arbeitstag machte ich die (dort) übliche Abschiedsfeier, danach ging ich in die Personalabteilung, um mich abzumelden.

Die Dame legte mir aber sofort den unbefristeten, fixen Arbeitsvertrag inkl Gehaltserhöhung vor.
Mir zog es vor Entsetzen fast den Boden unter den Füßen weg und ich fragte, wie ich zu dieser "Ehre" kam.
Sie sagte, dass sich meine Kollegen und Vorgesetzen für mich einsetzten, dass ich bleiben soll. Auch der CEO (damals hieß es noch "Herr Direktor") ist mit mir zufrieden und beschloss, dass ich bleiben soll.

Ich kann es mir bis heute nicht erklären, warum ich diesen Vertrag unterschrieb.

Vermutlich war es die Gehaltserhöhung, gekoppelt mit den (für mich) schönen Arbeitszeiten.
Als ich zurück an meinen Arbeitsplatz kam, sagten alle: "Jetzt bist du bei uns, wir geben dich nicht mehr her!" , dann wurde aus meiner Abschieds- eine zweite Einstandsparty.

Vor den Kollegen ließ ich es mir nicht anmerken, aber als ich heimkam heulte ich Rotz und Wasser und war totunglücklich.

Ich arbeite heute noch in dieser Firma. Ich arbeitete mich hoch und weiß es zu schätzen, dass ich ein Einkommen habe, was für meine Ausbildung überdurchschnittlich ist.
Ebenso wusste und weiß ich es zu schätzen, dass es in dieser Firma möglich war, meine drei Kinder mit Vollzeit zu verbinden.

Die Tätigkeit selbst gefällt mir bis heute nicht. Ich fand die Arbeit als Sachbearbeiter sogar interessanter, als meinen heutigen Buchhaltungskram. Meine zweite Tätigkeit bringt mich oft an meine Grenzen.

Jetzt habe ich aber (Dank Corona) durchgesetzt, dass ich viermal pro Woche im Homeoffice und nur einmal vor Ort arbeite. Diese Tatsache bereitet mir so große Freude und Lebensqualität, dass ich bis zu meiner Pensionierung dort bleiben werde.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

21.03.2021 um 10:22
@FerneZukunft
Oh ist ja schön mal von jemand zu lesen dem sein Job Spaß macht^^ mal ehrlich, beste was einem passieren kann, nen sicheren Job beim Staat. Was will man mehr, solang man sich nicht unbeliebt macht^^ hast doch nix auszustehen. Und wenn jetzt widerworte kommen, denjenigen empfehl ich mal nen paar Jahre Leiharbeit^^ ;-)

Nix geht über nen Krisensicheren Job beim Staat. Arbeitsamt, Justiz und sowas^^ Arbeitslose wird es immer geben, und Kriminelle genauso so^^ ist genauso wie man mit Kindern und Haustieren ne goldene Nase verdienen kann^^ :-P


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21.03.2021 um 11:16
Zitat von DavemanDaveman schrieb:nen sicheren Job beim Staat.
Ich arbeite in keinem Staatsbetrieb, sondern in einem staatsnahen - das ist ein großer Unterschied.


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14.04.2021 um 15:07
Ich merke es jeden Tag, den ich dort bin.
Dabei ist es nicht mal so ne komplexer Job, aber der Chef denkt halt vom Golfplatz bis zum Q8.
Es wird am Personal gespart wo es geht.
Ich wäre lieber arbeitslos als noch einen Tag dort zu arbeiten.
Auf mein Angebot Teilzeit zu arbeiten, weil ich nebenbei alleinerziehend bin, wurde nicht eingegangen, aber wehe meine Kinder sind mal krank, da kommt bereits der Betriebsassistent uns Eck und verlangt, dass ich ne Lösung finden soll.
Dabei ist es doch nicht mein Problem, dass wir immer mehr Sachen und Auflagen dazu bekommen aber keine neuen Kollegen bekommen, weil es ja ne Tragödie ist, diese mal machen zu lassen, auch wenn sie Fehler machen.

Ihr müsst euch vorstellen, dass wenn in unserem Lager dreimal ne Palette beim Laden beschädigt wird, der verantwortliche direkt dort abgezogen wird , anstatt die nötige Zeit zu geben, sein Handwerk zu lernen...

Einfache Maßnahmen, wie ein Vordach am Reparaturplatz zu bauen, die vor allem im Sommer das Risiko von Hautkrebs senken, sind zu Zeit/kostenintensiv und es lohnt sich ja eh nicht.

Ich hasse es dort morgens hinzugehen.


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14.04.2021 um 15:41
Der Sicherheitsbereich bzw. Richtung zur Polizei hat mich schon immer interessiert. Obwohl man sagen muss, dass es nicht so spannend ist, wie man gerne glaubt. Vieles besteht nur aus "Präsenz zeigen" und "Präventive Vorbeugungsmaßnahmen"

Jetzt übe ich schon seit bald zwei Jahren einen Job aus, der stinklangweilig ist und sehr wenig fordert. Aber was soll ich sagen, er bringt überdruchschnittlich viel Geld rein und man hat keinen Stress. Zwar versuche ich davon wegzukommen, da ich häufig auch am Wochenende arbeiten muss. Nichtsdestotrotz bin ich dankbar, solch einen lukrativen Job zu haben, wo ich sogar mal gemütlich mit dem Handy während der Bereitschaftszeit surfen/schreiben kann und sogar nebenbei an andere Projekte arbeiten könnte, was ich auch tue.

Man kann sagen, dass ich während meiner Arbeit vielleicht maximal 3 bis 4 Stunden aktiv arbeite und den Rest die Zeit gemütlich für Kaffeepausen oder irgendetwas anderes verwenden kann. Viele Menschen würden sich bestimmt so einen lockeren Job wünschen. Ich konnte es selbst nicht glauben, als ich das erlebt hatte, da ich so etwas entspanntes während meiner Ausbildung nicht hatte.

Einige alte Kollegen wundern sich, dass junge Menschen wie ich und zwei Freunde von mir, es in solch einen entspannten Posten aushalten und sie ja schon längst weggewesen wären. Nun ja, ich muss zugeben, zwischendurch hatte ich den Gedanken, dass es manchmal zu öde ist. Wenn ich aber ehrlich zu mir selbst bin, genieße ich lieber solch einen lockeren Posten, als stressige Einsätze zu erleben, wo ich auch mal Stunden stehen durfte, oder mir das Gejaule von dummen Leuten anstun musste, wie z.B. Fußballevents (Nichts gegen Fußballfans), aber es gibt häufig dumme Menschen bei solchen Veranstaltungen.

Ich habe schon ein paar Sachen in meinem Leben gemacht.

- Winterdienst
- Ackerarbeit
- Zeitung austragen
- Online Texter
- Lagerarbeiter

Und ich kann sagen, dass mich der Sicherheitssektor auch nicht vollständig erfüllt, aber er ist ein guter Kompromiss und dient eher als lockerer Broterwerb, wobei ich sogar mehr als gut davon leben kann. Wahrscheinlich werde ich in naher Zukunft noch weitere Qualifizierungen anstreben, um evtl. meinen Horizint für neue Aufgabenbereiche zu erweitern.

Zumindest bin ich froh, momentan keinen Job zu machen, der mich zu sehr stresst und absolut null interessiert. Solche Menschen, die das machen müssen, tun mir leid.


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

14.04.2021 um 16:47
@Rise

Ich glaube das ist mit Verweis zu deinem letzten Post immer die Sache: Für viele ist nichts perfekt. Was "sehr gute Rewards" (Bezahlung, Lohn, etc) gibt, ist meist gewissen Risiken verbunden. Es nützt auch nicht viel wenn man sehr sehr viel verdient aber quasi perspektivisch zerschleißt oder keine wirkliche Zeit hat, das Geld zu nutzen.

Am Ende müsstest du dich halt fragen: Willst du mehr 'Action?' Ist dir die Action lieber und weniger Geld wert, oder gibt es einen Job oder eine Branche die dir idealerweise mindestens ähnlich-gleiches Geld mit mehr 'spannenden Tätigkeiten' bietet, oder sogar dazu noch mehr Geld.

Manchmal ist eine relativ gute Bezahlung ohne dauerhafte Auslastung oder Extremerfahrung halt manchmal auch nicht so verkehrt. Oder gar etwas, wonach sich andere sehnen würden.

Ich bin im öD und mir geht es ähnlich. Job an sich sicher, Bezahlung ganz solide - aber irgendwie halt ... weiß nicht ... überschaubar und sehr innendienstlastig. Ich kann mir aber vorstellen, vielleicht in den nächsten Jahren noch mehr Richtung Exekutive zu gehen. Mehr draußen / dynamisch, ohne (allzufestes) Alltags-Schema, mehr unterwegs, ggf. persönlich abgeleitet eine noch größere sinnstiftende Tätigkeit oder zumindest eine, wo man noch eher etwas merkt - weil man an der sinngemäßen 'Front' steht. Immerhin wäre die Bezahlung da nicht wirklich schlechter und die Jobsicherheit auch gegeben. Dafür aber dann Schichtdienste usw. Und natürlich mehr situativer und konfrontativer Stress. Muss man abkönnen.

Ob das Gras wirklich auf der anderen Seite grüner ist, ist wohl relativ und nicht immer der Fall. Aber es wäre vermutlich mal was anderes und mehr Arbeit mit Personen, ob direkt oder indirekt.


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14.04.2021 um 18:01
@Warden

Man muss wissen, für was man eher geschmiedet ist. Nur leider kann man das nicht, wenn man noch nicht das nötige Eisen hat.

Es ist immer ein "für und dagegen"
Alles hat eben Vorteile sowie Nachteile. Man muss sich nur im Klaren sein, mit welchen Nachteilen man eher leben kann.

In meinem Fall weiß ich, dass mein jetziger Job keine dauerhafte Zukunft für mich ist, aber es ist momentan das Beste, was ich haben kann, da es kaum vergleichbare Alternativen gibt - außer eines, aber das erfahre ich wohl erst im Mai. Wobei der Job nicht viel besser von der Spannung ist, aber noch bessere Bezahlung und weniger Stunden im Monat.

Die meisten Menschen machen einen Job, der sie nicht wirklich erfüllt. Noch schlimmer ist, wenn man sich privat keinen Ausgleich schafft, um das Ganze zu kompensieren.

Man kann auch außerhalb des Jobs z.B. jede Menge Action haben. Von Extremsportarten bis hin zum abenteuerlichen Wandern.

Das Problem ist, dass wir Menschen häufig dazu neigen, das absolut Perfekte haben zu wollen. Ich selbst habe mich dabei häufig schon erwischt - aber man muss sich im Klaren sein, dass es so etwas nicht gibt. Wir können aber mit der richtigen Einstellung eine Perfektion erlangen, die der Erfüllung näher kommt als alles andere. Anstatt immer das Gefühl zu haben, dass da noch viel mehr sein muss. Somit stellt man unnnötige Erwartungen an sich und belastet sich mit sinnlosen Stress. Zwar ist es das Wesen eines Menschen, immer mehr erreichen zu wollen. Wenn man die Energie nur für die richtigen Dinge einsetzen und nicht verschwenden würde, wäre jeder um ein Vielfaches weiter in seinem Leben.


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14.04.2021 um 19:09
@Rise

Was wäre, um mal konkreter zu fragen, deine Idealvorstellung?

Wo meinst du mindest Stand jetzt, wo du glücklicher wärst / werden könntest?


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Wann habt ihr gemerkt, dass euer neuer Job nichts für euch ist

14.04.2021 um 19:31
Zitat von WardenWarden schrieb:deine Idealvorstellung?
Bei einem Strand zu liegen und mir keine unnötigen Gedanken mehr um solch einen Scheiß machen. :D



Um ehrlich zu sein, gibt mir der jetzige Job bereits ein klein wenig Erfüllung, weil ich nebenbei an etwas arbeiten kann, was mir wirklich Spaß bringt. Nur ist dieser Job aufgrund der Schichtdienste nicht immer das Beste, wegen Freunde/Familie etc.

Aber das ist kein gravierendes Problem. Immerhin können wir uns selber 3 bis 4 Tage im Monat Dienstfrei geben, also wo wir speziell frei haben wollen. Und kurzfristig kann man auch seinen Urlaub einreichen.
Zitat von WardenWarden schrieb:glücklicher wärst / werden könntest?
Diese Frage will ich mir gar nicht stellen, da es vermutlich immer etwas geben wird, womit ich glücklicher wäre. Selbst wenn du das höchste Glück erreicht hast, gibt es immer noch ein höheres Glück, nach dem du strebst, auch wenn es dieses nicht gibt.

Ich selbst habe ja wie gesagt, einen total entspannten Job, wo ich noch vor Jahren gesagt hätte, dass so etwas einzigartig und genial ist. Doch selbst jetzt finde ich noch häufig Gründe, hin und wieder unzufrieden zu sein.


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