Flutkatastrophe 2021 in Deutschland

Sonnenlicht333 schrieb:Es war vier Tage vorher schon bekannt und sie wussten wann es passieren sollte, also hätten sie die Möglichkeit gehabt.

Ich glaube, Du siehst das zu allgemein und etwas zu einfach. Aber dass man für die Zukunft Lehren ziehen muss ist unerlässlich.

Fedaykin schrieb:Das Hauptproblem wäre Jod 131 und die Tabletten Ausgabe

Die Tabletten hab ich Zuhause. Da würde ich nicht auf irgendwelche komplizierten Regelungen mit vorherigen Sitzkreisen vertrauen.

bgeoweh schrieb:Fängt ja schon damit an, dass der Atomunfall wirklich ohne Vorwarnung und ohne erkennbare äußere Vorankündigung daherkommt.

Und trotzdem brauchen die Menschen klare Anweisungen, was passiert ist und was zu tun. Evtl Stegen auch da spontane Evakuierungen, Gesundheitsfürsorge, Ernährung usw.

DerDoctor11 schrieb:Gibt es doch die Katastrophen App Nina die sagt bescheid wenn in der Region wo man lebt was ist.

Na, da hab ich dann wohl Pech. Und 90% von Deutschland auch.

nairobi schrieb:Ich glaube, Du siehst das zu allgemein und etwas zu einfach.

Nun ja was daran wäre denn schwer gewesen, die Polizei mit Lautsprecherdurchsage durch den Ort zu schicken, ich sehe das Problem nicht?

Es ist nun mal nicht jeder Mensch durch Fernseh oder Radio informiert, das kann man auch nicht verlangen, aber wir zahlen Steuern, also was war so schwer daran die Leute durch Lautsprecherdurchsagen zu warnen?

Sonnenlicht333 schrieb:Nun ja was daran wäre denn schwer gewesen, die Polizei mit Lautsprecherdurchsage durch den Ort zu schicken, ich sehe das Problem nicht

Kennst Du die Örtlichkeiten im Ahrtal?

nairobi schrieb:Kennst Du die Örtlichkeiten im Ahrtal?

Nein kenne ich nicht, warum, gibts da keine Polizei?

Was hat das bitte mit dem Ort zu tun?

Ich bin mir sicher, es wäre möglich gewesen, nur wollte man nicht oder sah es nicht für nötig, schlimm das es so gekommen ist, es wäre nämlich vermeidbar gewesen wenn man nur gewollt hätte.

Sonnenlicht333 schrieb:Nein kenne ich nicht, warum, gibts da keine Polizei

Die PI Adenau ist z.B. selbst "abgesoffen".
Ich möchte jetzt keinen Roman schreiben. Aber ganz so simpel, wie Du es siehst, ist das nicht.
Und dass das so in der Form kommt, konnte niemand wissen.

nairobi schrieb:Und dass das so in der Form kommt, konnte niemand wissen.

Na ja, ich muss kein Experte sein um zu wissen das wenn 200 Liter Wasser auf den Quadratmeter kommen, es ziemlich übel wird, also das das die Experten nicht wissen konnten, halte ich für ausgeschlossen.

An dem jetzigen Stand kann man eh nichts mehr ändern, man kann nur hoffen, das es beim nächsten mal besser läuft und die betroffenen Gebiete eher gewarnt, bzw. evakuiert werden.

Zeronull schrieb:Aber natürlich ist die Diskussione Klima / Politik / usw. viel wichtiger hier in Almy.....ehrlich schämt euch was.

Anstatt das sich hier mal was bildet um Hilfe zu erteilen.

Die Diskussion ums Klima muss sich spätestens jetzt jeder gefallen lassen. Starkregen, um sich nur mal auf dieses Wetterextrem zu konzentrieren, ist nun mal eine Folge des Klimawandels. Die Intensität von Starkregen wird auch nicht weniger sondern in Zukunft noch stärker. Folglich wird es auch zu immer schlimmeren Überschwemmungen kommen. Damit muss zumindest gerechnet werden.
Und der kaputte Jetstream wird auch dafür sorgen, dass sich Wetterlagen, die Starkregen begünstigen, auch weiter häufen, was in den letzten 20 Jahren leider schon passiert ist.

Und auch in Zukunft müssen wir mit Flutkatastrophen wie der jetzigen leider immer häufiger rechnen, denn solche speziellen Wetterlagen, die zu diesem ganz bestimmten Wetterphänomen wie das letzter Woche geführt haben, können sich ebenso wie nur kurzzeitige und mehr regional begrenzte Gewitter-Superzellen, aus denen Starkregen niedergeht, häufen.

Die Ursachen verdrängen nützt niemandem etwas, denn die von der Wissenschaft abgegebenen Zukunftsprognosen sehen nicht zuversichtlich aus.

Werden Ursachen verdrängt oder glaubt man sie erst gar nicht, wird auch geeignete Prävention vernachlässigt oder findet gar nicht statt.

Ps.


Und wie gesagt nennt es ruhig Panikmache, mir egal, aber auch Deutschland kann jederzeit von so einem verheerenden Tornado wie der im Juni in Tschechien aufgetreten ist heimgesucht werden.
Wir können bislang nur von Glück sprechen, dass unsere bereits häufiger aufgetretenen Tornados in den letzten 20 Jahren nur für kleinere Sachschäden an Häusern und/oder Grundstücken gesorgt haben, aber auch deren Intensität hat zugenommen und wird weiter zunehmen und Viersen im Jahr 2018 bspw. war nur ein kleiner Vorgeschmack auf unsere deutsche Zukunft.
Nur von Glück können wir reden, dass wir noch keinen Tornado wie in Tschechien hatten. Oder zumindest noch nicht über bewohntem Gebiet niedergegangen ist, sich gebildet hat.

Warum die Intensität von Tornados auch zunimmt, muss denke ich nicht weiter erläutert werden, aber warum sie sich auch weiter häufen werden, muss man sich auch klar machen: Diese speziellen Wetterlagen, bei denen schwülwarme feuchte Luft auf Kaltluft trifft, haben sich nicht nur bereits gehäuft sondern werden sich auch weiter häufen (gestörtem Jetstream sei Dank).
Kurz: Diese Gewitter-Superzellen, aus denen sich nicht nur Starkregen und extremer Hagelschlag sondern auch Tornados entwickeln können, werden unsere Zukunft bestimmen.

Wir haben zwei grundsätzliche große Probleme: Die Häufung von Wetterextremen und die Zunahme der Intensität von Wetterextremen.
Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir das nicht mehr verdrängen dürfen.
Auch nur extreme Hitzewellen (Dürre und dadurch steigende Waldbrandgefahr) als ein Wetterextrem werden unsere Zukunft bestimmen.


Ich weiß das alles hilft den Menschen in den betroffenen Flutgebieten nicht, aber das zu verdrängen und wäre auch mehr als kontraproduktiv.

Sonnenlicht333 schrieb:evakuiert werden.

Ich bezweifle das viele Leute einer solchen Evakuierung überhaupt nachgekommen wären. Es gab ja genügend warnungen, aber man hat sie ignoriert und man hat nicht mit diesem Ausmaß gerechnet.

Aniara schrieb:Ich bezweifle das viele Leute einer solchen Evakuierung überhaupt nachgekommen wären. Es gab ja genügend warnungen, aber man hat sie ignoriert und man hat nicht mit diesem Ausmaß gerechnet.

Wer dem nicht nach gekommen wäre, wäre dann eben selbst Schuld gewesen, dann hätte auch niemand den Verantwortlichen Vorwürfe machen können, nun ist es aber so das nichts direkt gemacht wurde um die Menschen zu warnen, es schaut nun mal nicht jeder Fern oder hört Radio.

Warum gibts denn jetzt im Netzt Diskusionen darüber, wer schuld ist und ob man es hätte verhindern können, wenn man die Menschen frühzeitig gewarnt hätte?

kleinundgrün schrieb:Informationsbeschaffung ist für erwachsene (geschäftsfähige) Menschen eine Holschuld.

Noch zynischer ging es nicht mehr? Ich komm aus dem betroffenen Gebiet, auch wenn ich nicht selbst unmittelbar betroffen war.
Zum einen kenn ich etliche ältere Menschen ohne Smartphone etc, zum Teil gibt es an der Kyll zb nicht einmal Handyempfang in den Dörfern.
Und wenn ich mal nen Tag keine Nachrichten guck, sondern ins Bett geh und es draussen wie immer regnen lass, bin ich selbst schuld, wenn ich in der Nacht plötzlich in Lebensgefahr bin? Besten Dank.
Die Sirenen gingen ja nicht. Und dann kommt die Freiwillige Feuerwehr aus nem 300 Seelen Dorf mit voller Ausrüstung. Alle 10 Leute... ach nee, die saufen selbst ab. Und ja, ich war auch überrascht, wo teilweise die Welt unterging
Manche haben echt keine Vorstellung

abberline schrieb:Zum einen kenn ich etliche ältere Menschen ohne Smartphone etc, zum Teil gibt es an der Kyll zb nicht einmal Handyempfang in den Dörfern.

Eben, da bestehen anscheinend bei einigen Usern hier Vorstellungen, die mit der Realität nicht soooo viel zu tun haben.

Wie soll z. B. die Polizei mit Lautsprecherwagen die Dörfer an der Kyll abfahren und alle Leute waren? Bis die überhaupt mal aus Bitburg oder woher auch immer da unten im Tal angekommen sind, ist doch das halbe Dorf schon überflutet und bis sie dann im nächsten Dorf sind, ist die Brücke schon weg und sie kommen nicht mehr hin.

Wir reden hier nicht von Berlin-Mitte, das ist nicht so einfach wie man sich das von dort aus vielleicht vorstellt.

brigittsche schrieb:Wie soll z. B. die Polizei mit Lautsprecherwagen die Dörfer an der Kyll abfahren und alle Leute waren? Bis die überhaupt mal aus Bitburg oder woher auch immer da unten im Tal angekommen sind, ist doch das halbe Dorf schon überflutet und bis sie dann im nächsten Dorf sind, ist die Brücke schon weg und sie kommen nicht mehr hin.

Wir reden hier nicht von Berlin-Mitte, das ist nicht so einfach wie man sich das von dort aus vielleicht vorstellt.

Ich habe auch nicht davon geschrieben, das man das erst auf die letzte Minute machen soll.

Einen Tag vorher die Leute warnen,bzw evakuieren und alles wäre anderst abgelaufen, das hier ständig den Opfern die Schuld gegeben wird verstehe ich nicht, wollten die alle freiwillig absaufen und all ihr Hab und Gut verlieren?

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, und ich bin sicher es hätte einen gegeben, aber keiner fühlte sich zuständig.

Das nutzt den armen Menschen aber jetzt auch nichts, man kann nur hoffen das es beim nächsten mal besser läuft.

@brigittsche
Absolut korrekt. Um mal Relationen zu haben, wenn die Eifel Regionalbahn von Köln nach Trier zb (wie hier geschehen) in Kordel stehenbleiben muss, kommt von der Bahn ein Techniktrupp oder Ersatzzug entweder aus Trier (ging nicht, da Hochwasser), oder aus Köln (ging nicht, da Erftstadt und Euskirchen unter Wasser standen). Und stellenweise ist die Bahnstrecke eingleisig und 1,5 Stunden nur durch Wald und Dörfer.
Da ist nix mit "schnell mal was machen"

Spekulatius666 schrieb:Dächer und befestigte Flächen werden in der Regel in den Kanal entwässert oder versickert, je nachdem, wofür eine Genehmigung erteilt wurde. Auch bei um und Anbauten müssen neue Genehmigungen erteilt werden.

Als erstes ist eine Versickerung zu prüfen. Wenn versickern nicht möglich ist aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, dann ist zu prüfen, ob ortsnah in ein Gewässer eingeleitet werden kann. Ist dies ebenfalls nicht möglich, kann in den Kanal entwässert werden, ggf. mit einer vorgeschalteten Rückhaltung und begrenzter Einleitmenge. Und richtig, das muss natürlich alles genehmigt werden.

oft erledigt man Probleme mit Worthülsen die man zur Hand hat.Klimawandel Infrastruktur scheinen mir da die beliebtesten zu sein mit denen man sich über die Hilflosigkeit rettet. Nicht dass ich gegen Tatsachen wäre, aber einfach dahergesprochene Worte mit denen bewiesen werden soll, man sei Herr der Lage wenn auch nicht sofort, das hilft den Menschen wenig. Tatkräftige Hilfe gibt es glücklicherweise viel und dabei wird wahrscheinlich nicht soviel theoretisiert, aber vermutlich Trost gespendet

Sonnenlicht333 schrieb:Ich habe auch nicht davon geschrieben, das man das erst auf die letzte Minute machen soll.

Und ich habe Dich nicht gemeint!

Aber wenn Du schreibst, man sollte das nicht auf den letzten Drücker machen: Na klar, man weiß ja zwei Wochen im Voraus was da passiert, und da kann man ja in aller Ruhe die Leute abholen, sicher.

Und einen Tag vorher, ja genau, dann ist das ja immer noch ganz easy, klar. Schade, dass Du nicht zuständig bist, dann wäre das natürlich alles "anderst" abgelaufen.

Und nein. Ich will hier niemanden in Schutz nehmen der da vielleicht nicht richtig gehandelt oder etwas verschlampt hat. Aber bitte auch mal die Realität bedenken und nicht gleich mit "man muss doch nur...." kommen, wenn das vielleicht so ein kleines bisschen unrealistisch ist.

brigittsche schrieb:Aber wenn Du schreibst, man sollte das nicht auf den letzten Drücker machen: Na klar, man weiß ja zwei Wochen im Voraus was da passiert, und da kann man ja in aller Ruhe die Leute abholen, sicher.

Nein, aber man wusste es 4 Tage vorher schon, da war also Zeit genug,und Experten wussten was 200 Liter auf den Quadrameter heisst, das ist kein Pille Palle, das das katastrophal wird war glasklar.

Warum nur schiebt jetzt einer dem anderem die Schuld in die Schuhe, wo doch alle richtig gehandelt haben?

Verfolgt ihr die Nachrichten, warum wird von Versagen der Verantwortlichen diskutiert, wenn doch nur die Opfer Fehler gemacht haben?

Sonnenlicht333 schrieb:Nein, aber man wusste es 4 Tage vorher schon, da war also Zeit genug,und Experten wussten was 200 Liter auf den Quadrameter heisst, das ist kein Pille Palle, das das katastrophal wird war glasklar.

Warum nur schiebt jetzt einer dem anderem die Schuld in die Schuhe, wo doch alle richtig gehandelt haben?

Verfolgt ihr die Nachrichten, warum wird von Versagen der Verantwortlichen diskutiert, wenn doch nur die Opfer Fehler gemacht haben?

Weil manche eben nicht wissen, was 200 Liter pro Quadratmeter heißen. Viele sogar. Die meisten eigentlich. Aber manche, die haben den Job, solche Warnungen einzuordnen und nötigenfalls die Bevölkerung zu warnen. Und die, die das hätten tun sollen, haben das nicht gemacht und dafür sollten sie dann auch geradestehen müssen

shionoro schrieb:Weil manche eben nicht wissen, was 200 Liter pro Quadratmeter heißen. Viele sogar. Die meisten eigentlich. Aber manche, die haben den Job, solche Warnungen einzuordnen und nötigenfalls die Bevölkerung zu warnen. Und die, die das hätten tun sollen, haben das nicht gemacht und dafür sollten sie dann auch geradestehen müssen

Genau das will ich damit sagen, aber manche hier wollen oder können das nicht sehen.