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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

123 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Intelligenz ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 16:56
Geh doch mal in die Teile der Welt, wo alle arm sind, zwar arbeiten aber wo sich keine Reichen aufhalten. In abgelegene Dörfer Afrikas. Da leben die Leute dauerhaft von der Hand in den Mund, und wenn die Natur mal eine Dürre schickt, kriegt man in Deutschland wieder Bilder von verhungernden Kindern. Großprojekte wie Elektrifizierung oder Wasserleitungen bauen können die nicht von sich aus stemmen, sie brauchen immer Hilfe. Da ist dann der Investor der Entwicklungshelfer, der Geld und Know-How liefert.

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06.09.2021 um 17:01
@T.Rick
Ich bezweifle doch nicht, dass das defacto so ist. Ich bezweifle zum Einen, dass das so sein muss und zum anderen spreche ich dem Ganzen jede moralische Erhabenheit an. Diese Idee „der Reiche sorge doch für Arbeitsplätze“ ist halt einfach pervers, als würde da irgendwas positives hinterstehen, wo es doch nur um ein „profitables Investment“ geht, um Ausbeutung und Entfremdung.


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06.09.2021 um 17:15
Selbstverständlich steckt was positives dahinter, nämlich Handel und Wandel und eine florierende Wirtschaft. Ohne Investment gibt es keinen Handel, jeder Händler muß nämlich erst mal investieren und Ware einkaufen, bevor er seine Endkunden damit versorgen kann. Und echter Selbstversorger ist niemand, niemand kann alles was er braucht selbst herstellen. Schmiedest Du etwa Deine Messer selbst, wenn Du etwas schneiden willst, und holst dafür das Roheisen erst mal aus der Erde und baust einen Schmelzofen dafür? Webst Du Deine Kleider selbst, aus selbst angebautem und gewonnenem Flachs, oder von Wolle Deiner eigenen Schafe? Oder wo kriegst Du Medikamente her, wenn Du welche brauchst? Das Insulin für Diabetiker wächst nicht auf Bäumen. (Gerade in der Pharmaindustrie sind Investitionen in gigantischen Höhen normal.)


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06.09.2021 um 17:23
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Selbstverständlich steckt was positives dahinter, nämlich Handel und Wandel und eine florierende Wirtschaft.
Juchhe. Als ob das nur und ausschließlich in diesem Sinne denkbar wäre. Oder als ob gravierende Ungleichheiten dafür notwendig wären.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und echter Selbstversorger ist niemand, niemand kann alles was er braucht selbst herstellen.
Was soll der Unfug? Ich stelle doch nicht einem System von reichen Besitzenden und armen Besitzlosen eine Selbstversorgerwirtschaft gegenüber? Tat ich das irgendwie, irgendwo? Hör auf mir Unfug zu unterstellen. Nochmal ich kritisierte deine Rechtfertigung für Reichtum, weil dieser Reichtum ja Arbeit schaffe, wo das Gegenteil der Fall ist, anderer Leute Arbeit erzeugt überhaupt erst den Reichtum. Da brauchst du mir nicht mit Handel und Wandel Plattitüden oder staatlichen Investoren kommen, denn darum ging es nicht. Es ging um Reiche und moralische Rechtfertigung von Reichtum. Nicht der Bootsbauer muss dem Reichen danken, dass er sich aufopfert die 3. Jacht zu kaufen, sondern der Geldwert, der Reichtum des Reichen bestimmt sich allein aus der Tätigkeit der Arbeiter, auch der des Bootsbauers.


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06.09.2021 um 17:42
Zitat von paxitopaxito schrieb:Juchhe. Als ob das nur und ausschließlich in diesem Sinne denkbar wäre. Oder als ob gravierende Ungleichheiten dafür notwendig wären.
Ungleichheiten sind der Normalfall auf dieser Welt. In der Wüste gibt es keinen Seefisch, am Nordpol wachsen keine Dattelpalmen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:der Reichtum des Reichen bestimmt sich allein aus der Tätigkeit der Arbeiter, auch der des Bootsbauers.
Der Reiche hatte sein Geld aber schon, bevor er sich das Boot bauen ließ. Nicht erst der Bootsbauer hat ihn reich gemacht, der hat ihn im Gegenteil sogar ärmer gemacht, weil er ja das Geld für das Boot kassiert.
Warum fragst Du nicht einfach, wie manche Leute reich werden können? Lassen wir die reinen Erben mal raus, die haben ja nichts dafür getan.

Eine Methode reich zu werden: einfach Glück. Lottogewinn.

Zweite Methode: Geschäftsgeschick. Der Händler der Ware einkauft wo sie billig ist, und sie teuer verkauft wo sie selten und nachgefragt ist. Alle Risiken die dabei anfallen, Transportverluste, Fehleinschätzung des Marktes und so weiter, und alle Kosten wie Transport, Zölle und Steuern, trägt er auf eigene Kappe, daher hat er den Gewinn am Ende auch redlich verdient.

Dritte Möglichkeit: berufsbezogene Leistung. Zum Beispiel ein Computerprogrammierer, der ein neues und wichtiges Programm erfindet und in Lizenz millionenfach verkauft. Auch Musiker leben hauptsächlich von Lizenzen, hier Tantiemen genannt, für das Spielen ihrer Musik, nicht nur von Liveauftritten. Bekannte Maler oft das gleiche, wenn deren Bilder oft abgedruckt werden. Dafür gibt es eigene Agenturen, wie die GEMA für die Musiker.
Eigentumsrechte erstrecken sich nämlich nicht nur auf handfeste Gegenstände wie Häuser oder Autos, sondern auch auf künstlerische, ggf. immaterielle (Musik) Leistungen, siehe Urheberrecht.

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06.09.2021 um 18:08
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Der Reiche hatte sein Geld aber schon, bevor er sich das Boot bauen ließ.
Geld ist völlig bedeutungslos, wenn du damit nix anfangen kannst. Der Wert des Geldes bestimmt sich durch die Tätigkeit, nicht anders herum. Der Reiche ist nicht reich, weil sein Konto ein bestimmte Zahl darstellt, sondern weil er über die Tätigkeit des Bootsbauers verfügen kann.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ungleichheiten sind der Normalfall auf dieser Welt. In der Wüste gibt es keinen Seefisch, am Nordpol wachsen keine Dattelpalmen.
Und Salami ist kein Kakao. Das legitimiert nicht wie wir unsere Gesellschaft strukturieren, das ergibt sich nicht „aus der Natur“.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Warum fragst Du nicht einfach, wie manche Leute reich werden können?
Weil mir das völlig egal ist? Es können nicht alle reich sein, das ist der Punkt. Reichtum ergibt überhaupt nur Sinn durch die Ausbeutung anderer, zumindest in der Form wie wir bisher über Reiche sprachen, als ökonomisch Besitzende. Das als „Glück oder Leistung des Einzelnen“ zu verstehen ist völlig naiv, denn es ist grundsätzlich unmöglich das alle Glück haben oder alle durch ihre Leistung reich werden. Das kann nur ein sehr, sehr kleiner Teil.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Weitere Ideen?
Menschenhandel, Drogenhandel, Waffenhandel. Es gibt viele Wege zum Geld.


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06.09.2021 um 18:26
Zitat von paxitopaxito schrieb:Menschenhandel, Drogenhandel, Waffenhandel. Es gibt viele Wege zum Geld.
Finde ich interessant, daß Du nur illegale Wege im Sinn hast. Aber auch illegale Ware würde niemanden reich machen, wenn es keine Käufer gäbe. Nachfrage erzeugt Angebot, je illegaler desto teurer, weil das Risiko für den Lieferanten höher ist. Beschwer Dich bei den Käufern, die trotzdem dafür zahlen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:denn es ist grundsätzlich unmöglich das alle Glück haben oder alle durch ihre Leistung reich werden.
Manche haben auch Pech oder sind einfach dumm oder faul. Und bleiben daher arm, oder wenn sie doch mal per Zufall reich geworden sind, dann verlieren sie schnell wieder alles, weil zu dumm oder zu faul oder zu ungeschickt, das Geld festzuhalten. Vom Millionär zum Tellerwäscher geht auch. Menschen sind nicht gleich, Gleichmacherei ist daher nicht das gleiche wie Gerechtigkeit.


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06.09.2021 um 18:30
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil mir das völlig egal ist?
Das Hauptproblem bei Dir, weil Du anscheinend glaubst, daß alles Gute oder Lebensnotwendige vom Himmel runterfällt. Tut es aber nicht, hat es noch nie, wird es auch nie.
Glaubst Du, daß in einer Welt ohne Investoren (auch Staat) die Geschädigten der aktuellen Flutkatastrophe Unterstützung wie Wegzugprämie oder Wiederaufbauhilfen zu erwarten hätten? Denn auch das sind Investitionen. Nein, die würden auf ihrem Schaden einfach sitzenbleiben und könnten selber schauen wo sie bleiben.


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 18:35
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Manche haben auch Pech oder sind einfach dumm oder faul. Und bleiben daher arm
Es reicht mir. Mit diesem Mythos, das Reichtum durch persönliche Leistung erreicht wird kann ich nichts anfangen, tut mir Leid.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das Hauptproblem bei Dir, weil Du anscheinend glaubst, daß alles Gute oder Lebensnotwendige vom Himmel runterfällt
Unsinn. Mir ist schleierhaft wie du darauf kommst. Ich argumentierte immer wieder für den Wert der tatsächlichen Arbeit und du unterstellst mir, ich glaubte das fällt vom Himmel? Passt doch überhaupt nicht zusammen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Glaubst Du, daß in einer Welt ohne Investoren (auch Staat)
Nix auch Staat. Der Staat ist keine reiche Person und auch nicht mit diesen gleichzusetzen. Selbst Banken sind das nicht. Wenn du mal eben vom persönlichen Reichtum zum Investor springst um dann den Reichtum Einzelner mit staatlichen Investitionen zu rechtfertigen machst du in meinen Augen unglaubwürdig.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Glaubst Du, daß in einer Welt ohne Investoren (auch Staat) die Geschädigten der aktuellen Flutkatastrophe Unterstützung wie Wegzugprämie oder Wiederaufbauhilfen zu erwarten hätten? Denn auch das sind Investitionen.
Richtig. Dafür braucht es aber keinen Reichtum, bei dem man von der Arbeit anderer lebt. Es geht völlig an de, vorbei, was ich kritisierte.


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 18:39
Zitat von paxitopaxito schrieb:Richtig. Dafür braucht es aber keinen Reichtum, bei dem man von der Arbeit anderer lebt. Es geht völlig an de, vorbei, was ich kritisierte.
Und Du meinst, der Staat lebt nicht von den Arbeitenden? Von wem denn sonst, bitteschön? Wofür drücken wir alle denn unzählige Steuern und Abgaben ab? Umsatzsteuern bei jedem Einkauf. Lohn- und Einkommensteuern. Grundsteuer, als Eigentümer oder umgelegt auf die Mieter. Und so weiter. Und wo kommt das ganze Geld her? Wenn man arbeitet, dann aus der Arbeit. Außer man lebt als Hartzer sowieso direkt vom Staat.


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06.09.2021 um 18:43
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nix auch Staat. Der Staat ist keine reiche Person und auch nicht mit diesen gleichzusetzen. Selbst Banken sind das nicht. Wenn du mal eben vom persönlichen Reichtum zum Investor springst um dann den Reichtum Einzelner mit staatlichen Investitionen zu rechtfertigen machst du in meinen Augen unglaubwürdig.
Wo ist denn der Unterschied? Der Reiche gönnt sich hin und wieder selber was von seinem Geld, das macht der Staat aber auch, wenn er irgendein neues Bauwerk für repräsentive Zwecke hinstellt. Eine schmucklose umgebaute Fabrikhalle für viel weniger Geld täte es genauso, aber damit läßt sich nicht protzen. Eine Sorte Schwerreicher haben wir noch vergessen, nämlich die milliardenschweren Kirchen in Deutschland. Die nagen trotz allem Jammern nicht am Hungertuch.


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 18:50
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und Du meinst, der Staat lebt nicht von den Arbeitenden?
Natürlich von den Arbeitenden. Sicher nicht von den Reichen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wo ist denn der Unterschied?
Der Staat ist im besten Fall demokratisch organisiert und nicht durch einen Gottkönig verkörpert.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Der Reiche gönnt sich hin und wieder selber was von seinem Geld, das macht der Staat aber auch, wenn er irgendein neues Bauwerk für repräsentive Zwecke hinstellt.
Ich sehe einen Unterschied zwischen einen Krankenhaus, einer Schule, einem Museum oder der privaten Anschaffung einer Yacht, eines Flugzeugs oder einer Reise zum Mond. Wenn du da keinen Unterschied erkennen kannst, kann ich es nicht ändern.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Eine Sorte Schwerreicher haben wir noch vergessen, nämlich die milliardenschweren Kirchen in Deutschland. Die nagen trotz allem Jammern nicht am Hungertuch.
Die Kirchen mögen reich sein, Personen sind es trotzdem nicht. Demokratisch sind die aber leider auch nicht.


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 18:55
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich sehe einen Unterschied zwischen einen Krankenhaus, einer Schule, einem Museum oder der privaten Anschaffung einer Yacht, eines Flugzeugs oder einer Reise zum Mond. Wenn du da keinen Unterschied erkennen kannst, kann ich es nicht ändern.
Wie ist es mit Bundeswehrgerät, mal ein paar neue Jagdflieger und eine neue Generation Panzer, samt den zugehörigen Waffen und Munition? Auch das sind staatliche Ausgaben. Auch wenn die Munition außer bei Übungen nie verbraucht wird, weil kein Krieg ausbricht. Du versuchst einen auf gemeinnützig zu machen, wie gemeinnützig sind ein paar millionenteure Kampfflugzeuge? Gemeinnütziger als ein Flug zum Mond (der eine ganze High-Tech-Industrie finanziert)?


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

06.09.2021 um 19:03
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wie ist es mit Bundeswehrgerät, mal ein paar neue Jagdflieger und eine neue Generation Panzer
Ich bin Pazifist.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Du versuchst einen auf gemeinnützig zu machen
Ich Versuch nicht „auf Gemeinnützigkeit“ zu machen. Warum sollte ich?
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Gemeinnütziger als ein Flug zum Mond (der eine ganze High-Tech-Industrie finanziert)?
Selbst wenn der Flug eine „ganze High Tech Industrie“ finanziert, ist das weder demokratisch entschieden, noch gerechtfertigt dies dem Wollen einer einzelnen Person auszuliefern. Daran ist nichts Gutes, höchstens im Vergleich zu noch schlechteren gesellschaftlichen Zuständen.


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06.09.2021 um 21:15
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Es tut mir leid.
Ich werde nicht müde davon zu erwähnen das superreiche mitverantwortlich dafür sind das es auf der welt so zugeht.
Sie sind ein grösseres übel als diskutiert und erkannt wird
Die Macht und Vermögen und dem anteil am übel dieser welt durch superreiche wird verharmlost.
Das ist das traurige.
Zum Teil ja. Sie könnten mehr Unterstützung leisten - auch direkt vor Ort.



Und dass die Welt auch ungerecht ist, liegt leider nicht nur am Geiz und Egoismus von Reichen und an den verschiedenen Wirtschaftssystemen bzw. an den verschiedenen Wirtschaftsstärken der Länder dieser Welt sondern auch an den verschiedenen geografischen Lagen. Nur durch diese haben es andere Menschen schon leichter und andere schwerer.


Ps.
Auch wenn von vielen der Kapitalismus als das beste System schlechthin dargestellt wird, so sage ich, dass dieses System nur gut ist, so lange es geregelt ist und klaren Grenzen unterliegt, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu weit auseinanderdriftet und ebenso Anhäufung, Wachstum nicht auf Kosten anderer Menschen und Umwelt und Klima geht.
Unser Sozialstaatsprinzip und alles was diesem zugrunde liegt, schützt uns in Deutschland vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen und extremen Klassenkämpfen, vor so richtig menschenunwürdigen Ghettos, Slums, Elendviertel und auch vor verschiedensten Kriminalitätsformen.

Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass wenn Deutschland wie die USA bspw. dem Kapitalismus freien Lauf lassen würde, also das Prinzip Freiheit vor Staat sozusagen leben würde, wie von von der FDP gewünscht, dass wir hier in Deutschland auch recht schnell US-amerikanische Verhältnisse hätten und das nicht gerade zu einem friedlicheren Miteinander führen würde.
Wir alle kennen die zahlreichen Probleme der USA, einschließlich der grundsätzlich weitgeöffneten Schere zwischen Arm und Reich und daran ist natürlich auch ihr Prinzip Freiheit vor Staat mitverantwortlich. Dieses Prinzip nutz eigentlich nur den Stärkeren und Reichen etwas. Auf der anderen Seite schadet es ihnen aber auch, denn mit den Problemen, die sozialer Unfrieden bringen, werden auch die Stärkere und Reichen konfrontiert.

Um gesellschaftlichen Frieden in Deutschland auch in Zukunft halbwegs zu bewahren und auch um die Schandflecken in Grenzen zu halten, die ja letztendlich auch das gesamte Stadtbild in Verruf bringen, müssen wir den Kapitalismus in Grenzen halten und dürfen niemals zu das Prinzip Freiheit vor Staat anderen Prinzipien, dem Sozialstaatsprinzip bspw. überordnen.

Viel Staat ist auch nichts schlechtes, davor muss niemand Angst haben, so lange dies in einem Rechtsstaat mit unabhängiger Gewaltenteilung und in einer Demokratie der Fall ist und auch die jeweiligen Regierungen nach rechtsstaatlichen Prinzipien handeln oder falls nicht von der Judikative gebremst werden.

Hätten wir Regierungen wie in Russland, China oder NK, dann hätte auch ich Angst vor mehr Staat und würde mir mehr Freiheit vor Staat wünschen, aber nicht in Deutschland.


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06.09.2021 um 21:35
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich bezweifle doch nicht, dass das defacto so ist. Ich bezweifle zum Einen, dass das so sein muss und zum anderen spreche ich dem Ganzen jede moralische Erhabenheit an. Diese Idee „der Reiche sorge doch für Arbeitsplätze“ ist halt einfach pervers, als würde da irgendwas positives hinterstehen, wo es doch nur um ein „profitables Investment“ geht, um Ausbeutung und Entfremdung.
Das ist das Problem. Natürlich sorgen viele Reiche für Arbeitsplätze und auch der Wunsch nach Unternehmensgründung und dann die Umsetzung kann zukünftige Arbeitsplätze schaffen, aber Arbeitsplätze oder Quantität sind nicht alles, sondern müssen auch die Arbeitsbedingungen gut und die Entlohnungen fair sein. Ebenso müssen auch Umwelt und Klima gestützt werden.
Darum sind staatliche Eingriffe auch unerlässlich, klare Regeln/Grenzen, damit Reiche und Unternehmen sich nicht alles erlauben können.
Nur Arbeitsplätze schaffen reicht nicht, um sich als reicher Unternehmer und Arbeitgeber auf die Schultern klopfen zu können.


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07.09.2021 um 01:02
Diese mär von den "die haben das meiste geld investiert in firmen/aktien/Häuser/blala..

Junge junge wie kann man auf teufel komm raus überhaupt versuchen mrd vermögen zu rechtfertigen mit so billigen Argumenten wie " der reiche sichert abseitsplätze"..

Meine güte wir reden hier von 100 e von zig mrd mio eu vermögen!

Nehmen wir die ganzen erfolgreichsten superreichen musiker /sportler/schauspieler aus amerika/GB/europa

Das sind schätzungsweise 500 personen von rnb bis pop/von fussball bis football/golf etc von clooney bis angelina jolie..

Diese personen haben teilweise deutliche über 100 mio eu an vermögen..nehmen wir an jeder dieser 500 personen haben "nur" 100mio:
Macht 50 mrd!
Wäre davon "nur" 25 mrd an barvermögen und dieser besteuert werden und dieser dann allein nur in soziale Projekte gesteckt werden dann hätte die Gesellschaft endlich mal was davon und die reichen wären immernoch stinkreich!
Und das sind peanutz was amerika nur von ihrem superreichen Entertainern und Sportlern einnehmen könnte...
Diese egoistischen gierigen superreichen die sich als Helden und die edlen gönner feiern lassen wenn sie mal 100.000 oder mal ne mio eure spenden..ausgenommen sind grosspenden die bestimmt mal von den einen oder anderen streichen gemacht werden
Und in meinen beispiel sind keine Reichen Industrielle/erfinder/chefs/ingenieure/manager/ wie gates/besoz/quants/musk sind da nicht mal mit bei mit ihren ZIG mrd an.
Das ist das grotesk das ist doch absurd das muss mal doch mal durchringen wenn ich das mit meinen spatzenhirn schon verstehe das das für die gesamtgesellschaft nicht gut sein sein..

Ich nehme an ganz grob in Deutschland könnte man locker 50 mrd /jährlich an vermögenssteuer abschöpfen OHNE das das die superreichen in ihren Lebensstandard beeinflussen könnte..
Sie hätten immer noch ZIG mio auf ihren konten!

Und mit den 50 kann man echt gutes bewirken..
Tafel und obdachlosenheime unterstützen..
In Bildung und Forschung in parks in Schulen einfach mal sozial gesellschaftliche Projekte unterstützen die immer wieder auf spenden angewiesen sind die sporadisch und nicht im genügenden masse ankommen weil das meiste eh die normale Bevölkerung spendet(was nicht reicht) und nur wenige superreiche zu wenig abgeben ...

Sorry ich könnte ausarten wenn leute versuchen durch irgendwelchen klug klingenden bullshit diese superreichen zu legitimieren..


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07.09.2021 um 06:09
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Diese mär von den "die haben das meiste geld investiert in firmen/aktien/Häuser/blala
Reiche haben natürlich nicht alle eine eigene Firma. Auch investiert nicht jeder Reiche in Firmen. Die, die das tun, sorgen natürlich auch für Arbeitsplätze. Nicht nur Erhaltung oder Rettung bereits vorhandener sondern kann es unter Umständen auch für neue Arbeitsplätze sorgen.

Reiche, die nur konsumieren und sei es nur wenn sie sich eine Villa nach der anderen kaufen, sorgen in dem sie kaufen dafür, dass Unternehmen Aufträge haben und somit Menschen auch Arbeit haben.

Nur wie gesagt, reicht das nicht, damit sich Reiche und Unternehmen auf die Schulter klöpfen können. Arbeit/Arbeitsplätze sind nicht alles - genauso wichtig sind auch die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung.
Und auch hier reicht es nicht, wenn du nur die Architekten dieser Welt anständige Arbeitsbedingungen und eine gute Entlohnung haben, sondern auch die Lieferanten/Fahrer und Bauarbeiter und die späteren Zimmermädchen und Hausmeister und alle anderen, die den Laden in Schuss halten und warten - verdienen diese.

Recht gebe ich dir definitiv, dass die Unterschiede im Verdienst teilweise einfach nur unverständlich sind und leider auch nicht immer nach Systemrelevanz bezahlt wird.

Ginge es nur nach reiner Systemrelevanz, dann verdienen die Pflegerinnen dieser Welt und viele andere, die einen wichtigen Beitrag leisten, eigentlich das Gehalt von Spitzensportlern, Musikern und Schauspielern.

Es müsste zumindest so etwas wie eine Einkommensgrenze nach oben geben und zwar für alle. Irgendwo sollte tatsächlich auch mal Schluss sein.
Auch in Sachen Vermögen, sollte es eine Grenze geben, es sei denn Vermögen dient ausschließlich einem höheren Zweck bzw. dem Allgemeinwohl oder wie du es nennst für soziale Projekte. Dann dürfte gerne weiterhin Vermögen angehäuft werden.
Niemand braucht nur für sich mehrere Villen oder mehrere Luxusschlitten.

Jetzt dürfte wieder argumentiert werden, dass der Kauf aber Arbeitsplätze sichert. Das ist streng genommen richtig. Wenn nicht hier, dann zumindest in Billiglohnländern.
Aber wie gesagt - nur Arbeitsplätze sind nicht alles. Menschen sollten von ihrer Arbeit zumindest auch gut leben können und fair verdienen. Und möglichst so, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer in einem überschaubaren Rahmen bleibt und nicht zu weit auseinanderliegt.


Ps.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Unser Sozialstaatsprinzip und alles was diesem zugrunde liegt, schützt uns in Deutschland vor bürgerkriegsähnlichen Zuständen und extremen Klassenkämpfen, vor so richtig menschenunwürdigen Ghettos, Slums, Elendviertel und auch vor verschiedensten Kriminalitätsformen
Bei letztem meinte ich eigentlich genauer die Summe, Anzahl, wird dadurch Hauptsächlich verringert, weil weniger Menschen kriminell werden und Straftaten begehen.


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Wird der Mensch irgendwann in der Entwicklung friedlicher werden?

07.09.2021 um 14:29
Zitat von Freigeist38Freigeist38 schrieb:Wäre davon "nur" 25 mrd an barvermögen und dieser besteuert werden und dieser dann allein nur in soziale Projekte gesteckt werden dann hätte die Gesellschaft endlich mal was davon und die reichen wären immernoch stinkreich!
25 Milliarden Barvermögen, LOL, Du träumst nach wie vor von den fetten Geldsäcken, auf denen die Leute angeblich schlafen. Was natürlich Unfug ist, weil Bargeld keine Zinsen bringt, höchstens daß mal jemand ein paar Tausender als Notgroschen im Safe hat. Ein durchschnittlicher Autohändler der öfter mal sofort Bargeld auf die Kralle zahlen muß, hat vermutlich mehr Bargeld in seiner Kasse als die meisten Reichen im Haus.
So wird das nichts mit den billigen Umverteilungsplänen. Zumal die meisten der bekannten Reichen übrigens auch gar nicht in Deutschland leben und der deutsche Staat sowieso keinerlei Zugriffsrechte hätte. Und die anderen Staaten werden sich hüten, gegen ihre Reichen vorzugehen (und tun es auch meistens, solange die Reichen sich nicht unangenehm politisch betätigen, siehe dieser abgesägte russische Oligarch, der im Gefängnis landete weil er nicht nach Putins Pfeife tanzte, oder ein ähnlicher Fall in China, weiß den Namen nicht mehr), und warum? Klar, weil diese Reichen ganz nebenbei wirtschaftliche Standbeine des jeweiligen Landes darstellen, auf die sich in absoluten Notfällen ein Rückgriff lohnen würde. Man erinnert sich an die Onassis-Dynastie, untrennbar mit Griechenland verknüpft, und Rockefeller ist nicht nur in USA ein großer Name.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aber wie gesagt - nur Arbeitsplätze sind nicht alles. Menschen sollten von ihrer Arbeit zumindest auch gut leben können und fair verdienen. Und möglichst so, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer in einem überschaubaren Rahmen bleibt und nicht zu weit auseinanderliegt.
Und wer erkämpft das, gegen wen? Die Antwort: Gewerkschaften, gegen die Arbeitgeber und ggf. den Staat.
Der Kämpfer an der Seite der Arbeitnehmer waren immer die Gewerkschaften. Leider sind Gewerkschaften heute nicht mehr hoch in der Rangordnung der Wichtigkeit, viele Berufe sind nicht an bestimmte Gewerkschaften gebunden oder es mangelt an Mitgliedschaften, z. B. bei Zeitarbeitern. Thema Pflege/Gewerkschaft z. B. hier: https://www.pflegenot-deutschland.de/pflegekraefte/gewerkschaften/
Lange ist es her, daß regelrechte Kriege bis hin zu Todesopfern zwischen den Arbeitern in Gewerkschaften und den reichen Kapitalisten, sprich Arbeitgebern, ausgefochten wurden: Wikipedia: Arbeiterbewegung in den Vereinigten Staaten
Zitat von paxitopaxito schrieb:Selbst wenn der Flug eine „ganze High Tech Industrie“ finanziert, ist das weder demokratisch entschieden, noch gerechtfertigt dies dem Wollen einer einzelnen Person auszuliefern. Daran ist nichts Gutes, höchstens im Vergleich zu noch schlechteren gesellschaftlichen Zuständen.
Wenn wir jemals auf einen "demokratisch entschiedenen" Fortschritt gewartet hätten, säßen wir heute noch auf den Bäumen. Jede Art von neuer High-Tech war am Anfang die Spinnerei einiger weniger Durchgeknallter, die zusätzlich meistens reich genug waren um sich den Schwachsinn leisten zu können. Mechanische Webstühle, Telefon, Auto, Internet, Handy, Flugzeug oder jetzt private Weltraumfahrt.
Wenn Du es für gut hältst, auf dem Baum zu hocken und runterzukacken, das ist Deine Sache. Die meisten Menschen leben lieber in einer modernen Welt mit geheizten Wohnungen, Internet und Krankenversicherung.


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07.09.2021 um 15:38
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Zumal die meisten der bekannten Reichen übrigens auch gar nicht in Deutschland leben und der deutsche Staat sowieso keinerlei Zugriffsrechte hätte.
In Deutschland leben etwa 1,5 - 2 Millionen Millionäre. In der Millionärsdichte sind wir in den Top 5 weltweit.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Jede Art von neuer High-Tech war am Anfang die Spinnerei einiger weniger Durchgeknallter, die zusätzlich meistens reich genug waren um sich den Schwachsinn leisten zu können. Mechanische Webstühle, Telefon, Auto, Internet, Handy, Flugzeug oder jetzt private Weltraumfahrt.
Ich greife nur mal exemplarisch das Telefon heraus, dessen Erfinder war A. Meucci. Ohne sein Studium an staatlichen Universitäten wäre er wohl kaum auf den Gedanken gekommen, reich war und wurde er Zeit seines Lebens nicht.
Und sehr schön wenn du von „privater Raumfahrt“ schreibst, als wäre die ohne die staatliche Raumfahrt (u.a. der Sowjets, ausgerechnet) überhaupt erst möglich gewesen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wenn Du es für gut hältst, auf dem Baum zu hocken und runterzukacken, das ist Deine Sache.
Wenn du glaubst polemisch werden zu müssen und Tatsachen zu verdrehen ist das deine Sache. Fortschritt erfordert keine Superreichen und rechtfertigt die bestehende Ungleichheit sowenig wie ihr „Sichern der Arbeitsplätze“.


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