Was ist ein erfolgreicher Mensch? Unsere Stellung in der Welt

Geld macht bestimmt nicht glücklich, aber so wenig Geld zu haben, dass die Grundbedürfnisse nicht zu decken wären, macht ganz sicher unglücklich.

Erfolg im Leben definiere ich aber ganz anders für mich selbst. Das ist die Einschätzung von mir, also einem Mann der schon deutlich in der 2. Halbzeit steht. Die Grundidee, die Welt zu verändern habe ich schon länger verlassen.

Aber eines bleibt übrig: Ich möchte am Ende signifikant für mehr Leute eine Hilfe oder Bereicherung ihres Lebens gewesen sein als eine Last. Ich möchte, über mein persönliches Glück hinaus meiner Familie, meinen Freunden, aber auch Menschen mit denen ich beruflich zu tun habe oder Menschen, die mir begegnet sind, mehr gegeben haben als ihnen auf die Nerven zu fallen.

So definiere ich meinen Erfolg oder Misserfolg.

Dr.Manhattan schrieb:Es ist schön (im Stamm) akzeptiert zu werden. Das gibt einem eine ur-sicherheit.

Mit der Sicherheit gebe ich dir irgendwie recht. Bei vielen anerkannt zu werden, bringt natürlich Vorteile und macht das Leben leichter. Aber wäre es das wert dafür sein wahres Selbst (wahres Selbst zeigen und ausleben natürlich nur im Rahmen der Gesetze) aufzugeben oder es zu verleugnen? Auf keinen Fall.
Dann doch lieber alleine oder nur mit einigen wenigen oder bei mir mittlerweile sogar nur noch mit einem besten und wahren Freund zu leben und zufrieden zu sein.

Wirklich nur aus zwischenmenschlichen Gründen, ach einfach als Mensch wie man tatsächlich ist, und auch noch wegen gemeinsamer privater Interessen geschätzt, gemocht, geliebt oder wenigstens toleriert zu werden, ist das schönste Gefühl und ersetzt locker einen fehlenden großen Freundes- oder Bekanntenkreis.

Ein erfolgreicher Mensch ist ein herzensguter Mensch, der es geschafft hat sich von materiellen Gütern zu befreien und den endgültigen Reichtum in seinem Herzen gefunden hat und in der Lage, das so auch zu leben.

Vymaanika schrieb:Ein erfolgreicher Mensch ist ein herzensguter Mensch, der es geschafft hat sich von materiellen Gütern zu befreien und den endgültigen Reichtum in seinem Herzen gefunden hat und in der Lage, das so auch zu leben.

@Vymaanika

Finde ich schön, erscheint mir aber ziemlich viel Flughöhe zu sein.

Von materiellen Gütern befreien? Hm, eine gewisse Versorgung braucht Mensch schon und in unseren Breiten auch ein Dach über dem Kopf. Wenn Du damit das Streben nach Luxus meinst, bin ich hingegen einverstanden. Ich erlebe das als Teil meines Älterwerdens, dass es keine materiellen Güter gibt, die mich wirklich so interessieren, dass ich dafür Zeit in die Hand nehmen würde. Das befreit.

Es gibt da schon noch Dinge, die ich mir mal gönne, wie ab und zu ein schönes neues Hemd, aber eben nichts in sehr hohen Preiskathegorien.

Leider stimmt das nicht mal so ganz, weil wir durchaus schöne Reisen machen. Das klappt ohne Geld halt auch nicht.

Ansonsten finde ich nicht viel Glück beim Blick nach innen, aber im Umgang mit anderen Menschen. Und da empfinde ich einen schönen Tag, den man mit anderen verbracht hat, auch als Erfolg.

Dr.Manhattan schrieb am 11.12.2021:Die Welt ändert sich rasend schnell

Es gibt eigentlich immer einen gewissen Wandel, ich glaube, das ist normal. Wir merken es sehr stark z.B. an technischen Entwicklungen.

Dr.Manhattan schrieb am 11.12.2021:ändern sich auch Tugenden und Dinge die man anstrebt.

Ich denke, dass sich "Tugenden" nicht ändern. Meinst Du vielleicht eher persönliche Ziele?

Dr.Manhattan schrieb am 11.12.2021:Es ist schwer einen Platz in diesem Chaos zu finden.

Mein Leben befindet sich nicht im Chaos, denke ich. Zum Glück. Natürlich hat man vieles nicht in der Hand. Krankheit, Todesfälle usw., kann man ja nur bedingt beeinflussen.

Funzl schrieb:Unnötigen Ballast

Es gibt ja "dinglichen" Ballast (z.B. Dinge, die sich anhäufen) körperlichen (z.B. überflüssige Pfunde), und auch seelischen.

Laura_Maelle schrieb:Also die Älteren haben schon Mühe, sich z. B. in digitaler Richtung anzupassen, und das müssen sie leider schon immer mehr, weil allgemein der Zugang zu Angeboten immer mehr nur noch online erfolgt.

Das stimmt. Manche finden da gar keinen Zugang mehr.

Hailey25 schrieb:Karrierelaufbahnen

Bei mir ist "Edeka" = Ende der Karriere. Bin froh, dass ich mein Endamt erreicht habe und das "Hauen und Stechen" sich für mich erledigt hat.

Hailey25 schrieb:Statussymbole

Waren mir auch noch nie wichtig.
Wozu auch?

Dr.Manhattan schrieb:Setz dich in die Sonne

Das ist herrlich. Zur Zeit ist dir Sonne leider rar.

Funzl schrieb:beruflichen "Odyssee" von alles in allen 18 verschiedenen Tätigkeiten

Marie, mei' Troppe 😱

josie321 schrieb:Bereue einige Entscheidungen, die ich getroffen habe aber ich muss leben damit.

Ich glaube, es gibt kaum einen Menschen, der das nicht sagen kann. Denn im Nachhinein, in der Retrospektive, ist man immer schlauer.
Ich hätte auch einiges anders gemacht. Z.B. nicht Latein, sondern Französisch, gelernt.
Vielleicht hätte ich einen anderen Ehemann gewählt.
Und einen anderen Beruf ergriffen.

sacredheart schrieb:Ich möchte am Ende signifikant für mehr Leute eine Hilfe oder Bereicherung ihres Lebens gewesen sein als eine Last. Ich möchte, über mein persönliches Glück hinaus meiner Familie, meinen Freunden, aber auch Menschen mit denen ich beruflich zu tun habe oder Menschen, die mir begegnet sind, mehr gegeben haben als ihnen auf die Nerven zu fallen.

Auch ich möchte, dass Menschen, die mir begegnen, dies als positiv empfinden.

Vymaanika schrieb:erfolgreicher

Erfolgreich versteht man oft auf beruflichen Erfolg bezogen, glaube ich. Dabei ist das ja nur ein Aspekt.

nairobi schrieb:Erfolgreich versteht man oft auf beruflichen Erfolg bezogen, glaube ich. D

Nicht nur .
Man ist auch erfolgreich im privaten.

Wenn man erfolgreich eine Familie aufbaut
Erfolgreich eine Beziehung führt
Oder erfolgreich Kinder aufzieht .
Erfolgreich mit sich im reinen ist.

Es zieht sich vielschichtig durch.

sacredheart schrieb:Von materiellen Gütern befreien? Hm, eine gewisse Versorgung braucht Mensch schon und in unseren Breiten auch ein Dach über dem Kopf.

Sach an, natürlich brauch man ein Dach über dem Kopf und sollte auch genug essen dahaben.Aber Erfolgreich ist man imho nicht, wenn man ohne Ende Reichtum angehäuft hat, darum geht es doch im grunde gar nicht.

Ich respektiere keine Menschen, die materiell erfolgreich sind, ich respektiere Menschen mit gesunden Ansichten und einem Herz in der brust.

Vymaanika schrieb:Ich respektiere keine Menschen, die materiell erfolgreich sind, ich respektiere Menschen mit gesunden Ansichten und einem Herz in der brust.

@Vymaanika

Das geht mir genau so. Und wie es in einem Lied, ich glaube von Lady Gaga (bin mir nicht sicher) heisst: That.don't impress me much.

Mit einem Ferrari kann man mich kaum beeindrucken, mit einem leckeren selbst gebackenen Stück Kuchen hingegen schon. Man könnte mich auch mit einem Ferrari beeindrucken, wenn man ihn selbst konstruiert hätte.

Ich weiss Fähigkeiten zu schätzen, nicht ne dicke Brieftasche.

Aber um sein Herz anderen öffnen zu können und für andere da zu sein, bedarf es eben vorher einer Grundversorgung. Sonst steht der eigene Mangel verständlicherweise im Vordergrund.

Fun fact am Rande: ich glaube meine Ehefrau hatte ich dereinst nicht zuletzt mit einem leckeren selbst gekochten Eintopf gewonnen. Meine betagte Ostblock Karre in windelblau war es jedenfalls nicht.

Aber da ich zwar der unteren Mittelschicht entstamme sehe ich mich als gesunder.Mensch mit guter Bildung selbst als sehr privilegiert an und leite daraus ab, dass Erfolg darin besteht, das was ich verdiene und nicht benötige vor allem für andere mit weniger Privilegien einzusetzen anstatt es anzuhäufen.

Vymaanika schrieb:Ein erfolgreicher Mensch ist ein herzensguter Mensch, der es geschafft hat sich von materiellen Gütern zu befreien und den endgültigen Reichtum in seinem Herzen gefunden hat und in der Lage, das so auch zu leben.

Also jemand, der zufrieden ist? Die ist man doch, wenn man nicht noch etwas will, das man nicht hat. Ob käuflich oder nicht. Kann auch eben dieser Zustand sein, den du beschreibst.

Find ich recht zutreffend. (falls ich es richtig verstanden habe)

sacredheart schrieb:Lady Gaga (bin mir nicht sicher) heisst: That.don't impress me much.

Alter...das war die großartige, wunderschöne Shanaia twain. *schmacht*

@sacredheart

Schön beschrieben mit dem Auto-Vergleich, da schließe ich mich vollumfänglich an.

@Haldir

Haldir schrieb:Also jemand, der zufrieden ist? Die ist man doch, wenn man nicht noch etwas will, das man nicht hat. Ob käuflich oder nicht. Kann auch eben dieser Zustand sein, den du beschreibst.

Meine Überzeugung ist nur, dass dem weltlichen Erfolg, dem man so hinterherrennt einfach fake ist.Gesellschaft ist Fake, Essen ist Fake, Geld ist Fake.Die Plastikgesellschaft macht es einen auch nicht leicht, sich davon zu befreien, ich weiß, wie das ist, wurde auch so erzogen, man sei nur wer, wenn man finanziell mit dickem Auto ausgestatet ist, aber auch das ist Fake.Klingt vll. hart, aber man wurde verarscht, von Kindesbeinen an.Gut, ich gebe zu, ein gesundes Maß macht es natürlich aus, bißchen was auf Tasche, das herz am richtigen Fleck, mehr isses ja im grunde gar nicht.

Vymaanika schrieb:Gut, ich gebe zu, ein gesundes Maß macht es natürlich aus, bißchen was auf Tasche, das herz am richtigen Fleck, mehr isses ja im grunde gar nicht.

Ich halte auch nichts von teuren Dingen. Menschen mit intakter Familie und Zeit für diese, sind zb auch für viele erfolgreich.

Vymaanika schrieb:hart, aber man wurde verarscht, von Kindesbeinen an.

Klingt nicht hart. Ich wurde gegenteilig erzogen und finde es gut.

Haldir schrieb:Menschen mit intakter Familie und Zeit für diese, sind zb auch für viele erfolgreich.

Da zählt sicher meine Schwester dazu, so Mittelstand und verheiratet, zwei wunderbare Kinder..aber trotz viel Geld nicht abgehoben.Ich gönne jedem Menschen auch viel geld, so ist es nicht, nur ernstnehmen kann ich das nicht mehr.Ich hab nicht viel, reicht aber, versuche mich aber auf andere Erfolge zu besinnen, mir ist sowas wie Geld jedenfalls völlig latz..na klar bis zu dem Punkt wo alle Rechnungen etc, bezahlt sind.

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:a klar bis zu dem Punkt wo alle Rechnungen etc, bezahlt sind.

Ab da beginnt auch ein Stück Freiheit für einen selbst. Zumindest in unserer Gesellschaft.

nairobi schrieb:Es gibt ja "dinglichen" Ballast (z.B. Dinge, die sich anhäufen) körperlichen (z.B. überflüssige Pfunde), und auch seelischen.

"dinglichen Ballast kann man entsorgen - verschenken - verkaufen.

Gegen überflüssige Pfunde kann man etwas tun

ebenso gegen seelischen Ballast - auch dafür gibt es fachlichen Hilfen

nairobi schrieb:Marie, mei' Troppe 😱

??? *grübel*

Haldir schrieb:Menschen mit intakter Familie und Zeit für diese, sind zb auch für viele erfolgreich.

Da fangen bei mir die Probleme schon an. Meine Herkunftsfamilie ist inzwischen so gut wie ausgestorben. Es ist nur eine Art Rumpf-Familie übrig, bestehend aus meiner Mutter und meinem Partner. Ich beneide oft die Menschen, die eine intakte Großfamilie haben.

martenot schrieb:Es ist nur eine Art Rumpf-Familie übrig, bestehend aus meiner Mutter und meinem Partner. Ich beneide oft die Menschen, die eine intakte Großfamilie haben.

Du, das kann auch nur um 2 Leute gehen. Ist für mich nicht vob der Größe, Anzahl Kinder oder was weiss ich abhängig. Man kann ja auch 12 kinder aus 3 unglücklichen ehen haben ubd alles ist nur Streit und Unglück .

Haldir schrieb:Menschen mit intakter Familie und Zeit für diese, sind zb auch für viele erfolgreich.

martenot schrieb:Da fangen bei mir die Probleme schon an. Meine Herkunftsfamilie ist inzwischen so gut wie ausgestorben. Es ist nur eine Art Rumpf-Familie übrig, bestehend aus meiner Mutter und meinem Partner. Ich beneide oft die Menschen, die eine intakte Großfamilie haben.

Auch eine nicht 100% intakte (sondern vielleicht nur 90% oder 80%, ich würde sogar weiter runter gehen) kann erfolgreich sein. Nur weil sie nicht vollständig ist, aus welchen Gründen auch immer - ob das Todesfälle sind oder Teile, zu denen kein Kontakt besteht - heißt das nicht, dass der verbleibende Teil nicht glücklich und erfolgreich sein kann. :)

Luminita schrieb:, dass der verbleibende Teil nicht glücklich und

Das ist natürlich absolut richtig. Dazu gehöre ich auch znd alles ist gut. :)

sacredheart schrieb:in einem Lied, ich glaube von Lady Gaga (bin mir nicht sicher) heisst: That.don't impress me much.

Haldir schrieb:das war die großartige, wunderschöne Shanaia twain. *schmacht*

Hätte ich jetzt geschrieben. Das war auch einige Jahre, bevor Lady Gaga bekannt wurde (glaube ich?)

sacredheart schrieb:Mit einem Ferrari

Mich hat mal ein Herr zu einer Verabredung mit einem neuen Audi TT abgeholt. Den hatte er sich von einem Bekannten ausgeliehen. Er selbst hatte eine alte Karre.
Auf mich hat das höchstens belustigend gewirkt. Ich bin ja kein Teenie, der sich von einem Auto (möglicherweise) beeindrucken lässt. Im Gegenteil, laute Autos und zu schnelles Fahren lösen in mir ein schlechtes Gefühl aus.
Handbremsendrehung auf der Straße und so brauche ich auch nicht.

Funzl schrieb:dinglichen Ballast kann man entsorgen - verschenken - verkaufen.

Funzl schrieb:Gegen überflüssige Pfunde kann man etwas tun

Funzl schrieb:ebenso gegen seelischen Ballast - auch dafür gibt es fachlichen Hilfen

Alles richtig. Vor einigen Wochen habe ich mal jede Menge Klamotten aussortiert. Das war ein gutes Gefühl, vor allem auch, weil diese noch gut getragen werden können - und in meinem Schrank ist wieder mehr Platz.
Auf dem Dachboden ist noch so einiges, was wohl auch wegkann, wenn wir nächstes Jahr umziehen.
Und alte Papiere warten auch noch auf Aussonderung.

Funzl schrieb:Marie, mei' Troppe 😱
??? *grübel

Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich es krass fand, dass Du schon so viele Jobs gemacht hast.

martenot schrieb:. Ich beneide oft die Menschen, die eine intakte Großfamilie haben.

Was heißt intakt. Jeder hat ja doch sein eigenes Leben und man hat nicht ständig Kontakt. Das muss ja auch nicht sein.

@Haldir

Danke für die Schließung meiner Bildungslücke.

nairobi schrieb:Mich hat mal ein Herr zu einer Verabredung mit einem neuen Audi TT abgeholt. Den hatte er sich von einem Bekannten ausgeliehen. Er selbst hatte eine alte Karre.
Auf mich hat das höchstens belustigend gewirkt. Ich bin ja kein Teenie, der sich von einem Auto

@nairobi

Als ich damals meine Frau zu unserer allerersten Verabredung abholte, hab ich ihr schön die Tür meines alten Skoda aufgehalten und beim Zumachen fiel der Spiegel runter. Wir haben beide gelacht. Ich hätte ein anderes Auto zur Verfügung gehabt. Aber ich wollte ja auch zeigen wie ich denke. Und da gehört nun mal ne Protzkarre nicht dazu.

Wer nen Bentley braucht um einen Mann toll zu finden wird mit mir eh nicht glücklich.