Mit anderen Menschen in Kontakt treten. Wie?

Wer sich scheut, Menschen auf offener Strasse direkt anzusprechen, hat heutzutage ja glücklicherweise noch andere Möglichkeiten.

Das Internet bietet mir die Möglichkeit der globalen Kommunikation -nicht nur beruflich, sondern eben auch privat. Egal, ob über Foren, die sich mit Luftfahrt, Militärgeschichte oder Sex & Crime & Blödsinn beschäftigen, oder über Ebay oder Clubs im Netz - ich habe die Möglichkeit, mich mit Menschen aus aller Welt auszutauschen. Ich kann mit einem Angehörigen der iranischen Luftwaffe über die deutsche Nachtjagd im 2.Weltkrieg diskutieren, mit einem Paar aus den USA über Bondage-Sicherheit, mit einem spleenigen Japaner über die Unterschiede verschiedener Airfix-Blisterpacks oder hier mit Kiddies über Poltergeister und Liebesqualen kommunizieren - ich habe regen Kontakt zu Menschen, die mir ohne Netz nie begegnet wären.

Ob ich sie allerdings im "echten Leben" würde treffen wollen? Na, ich weiss ja nicht!

Im Netz habe ich diese perfekte Mischung aus Nähe und Distanz, die im Reallife nicht immer gelingt. Wer jemals von einer Netz-Bekannschaft verfolgt wurde, wird allerdings wissen, dass die Grenzen auch hier fliessend und die Risiken hoch sein können.

Wie schon ober geschrieben: Ich habe über das Netz jede Menge interessante Menschen kennen gelernt: Australische Jaguar-Schrauber, pakistanische und iranische Luftwaffen-Offiziere, belgische Schafzüchter, deutsche Masochistinnen, polnische Luftfahrthistoriker, amerikanische Modellbausatz-Sammler und eine Menge mehr. In unserem Dorfkrug wären mir die mit Sicherheit nie begegnet. Danke, liebes Internet!

Im Reallife treffen kann ich mich mit ihnen ja bei Sympathie immer noch. Das eine muss das andere nicht ausschliessen - inklusive aller Risiken und nebenwirkungen, die die Nähe zu Menschen so mit sich bringen kann. Es können so durchaus Freundschaften, Tauschringe oder sogar Sexualbeziehungen entstehen. Was will der Mensch mehr?

Ihr seid verrückt. Danke für eure Kommentare. Ich lese aufmerksam alles durch. Ich hadere und bin hin und her gerissen. Ich werde definitiv versuchen, einiges zu kommentieren.

Vorab schon so viel: natürlich wäre eine "Romanze" auch mal schön. ... und da häng ich schon gedanklich und weiß nicht mehr was ich groß weiterschreiben soll.

Nein, ich such nicht "nur" nach dem "Abenteuer".

Vor zwei Jahren war ich bspw. auf Radtour, Zelten. War schön. Aber ich hätte das gerne mit jemandem geteilt. Ich glaube, diese Reise wäre noch um einiges spannender verlaufen, wäre da noch jemand anderes dabei gewesen - jemand mit einem anderen Hintergrund, neue Ideen, Meinungen. Diesen Austausch hatte ich zwar noch nie ... aber ich weiß oder ich bin überzeugt, das mir so etwas in meinem Leben fehlt.
Und irgendwie war/ist alles bedeutungslos...

Es ist auch nicht so, dass ich mich in meiner Bude verstecke. Ich bin sehr viel draußen - Fahrrad fahren, wandern. Okay, aktuell ist Winter ... und meine Laue ist gerade wieder runter aber hey...

Vor Corona war ich in einer Facebook-Gruppe - wir trafen uns zu Spieleabende.

Und natürlich hab ich auch immer wieder auf Facebook gefragt, ob nicht jemand Lust hätte, mitzuwandern. Eine Wandergruppe hab ich nicht gefunden bzw. in den Gruppen, in dem es um Wanderungen geht, ergibt sich irgendwie nichts. Mag vielleicht an C liegen? Das die Leute weniger Lust auf kontakte haben bzw. mit den Nerven runter sind?

Was mir unteranderem gefallen hat, war der Tipp "ich könnte mich doch sozial engagieren" - werd ich verfolgen.


Was ich nicht so recht ... glauben kann bzw. eigentlich klingt es auch total plausibel: man soll sich Leute suchen, die ähnlich ticken. Die Interessant sind. Aber das "mein Horizont" so selten ist, das ich mich für die meisten Menschen eigentlich nicht interessiere? Was sagt das aus?

Dann wiederum muss ich auch erkennen, das ich wenig interessant für andere Menschen bin. Da entsteht eine Lücke.
Wo soll sich da etwas überschneiden?
Und am Ende kann/darf es doch nicht so kompliziert/selten sein, dass Menschen zueinander finden. Wir wären längst ausgestorben...

Was ich mir auch schon gedacht hab:

Eigentlich wäre eine professionale Hilfe in Richtung Social Media nicht schlecht. Vielleicht sind einfach nur die Bilder kacke. Da könnte ein Fotograf helfen. Oder meine Accounts sind ... suboptimal.

Dann seh ich mir andere Accounts an und muss sagen, das die Meisten Profile auch nicht besser aussehen.

Oder ich hab tatsächlich etwas an mir, das sagt "bleib bloß weg".

Oder: was ist schön? Was ist hässlich?
Ich glaube von mir selbst, das ich mit einer ziemlich realistischen Erwartungshaltung an diese Sache herangehe. Oder doch nicht?

Hm...

Doors schrieb:Natürlich kann's auch klappen. Sonst ginge ja niemand in solche Schuppen.

Gehst du nur aus um was zum poppen aufzureißen? Ich für meinen Teil gehe aus, um mich mit Freunden zu treffen und mich zu unterhalten ^^ Machen glaub ich die Meisten so :D

Negev schrieb:Und am Ende kann/darf es doch nicht so kompliziert/selten sein, dass Menschen zueinander finden. Wir wären längst ausgestorben...

Ja, da hast Du Recht. Und deshalb liegt es nicht an Dir, sondern derzeit wirklich an Corona und der Jahreszeit (Winter). Wenn Du gern wanderst, zeltest und campst, ist das aber schon ein großer Vorteil, denn gerade in Outdoor-Foren kommt es oft zu gemeinsamen Unternehmungen. Vielleicht solltest Du da nicht nur auf Facebook setzen, sondern Dich an diversen Outdoor-Foren anmelden zu den Themen Wandern, Radtouren, Camping, Selbstversorgung, Reisen, Natur, Naturbeobachtung, Astronomie, Ameisen, Kräutersammeln usw.

Politisch aktive Gruppen im Umweltschutz treffen sich auch jetzt noch gern, z. B. die Grünen in Deiner Region, Extinction Rebellion. Gerade über regionale Umweltschutzparteien oder -Vereine vernetzt Du Dich regional sehr schnell und bist auf einmal mit sehr vielen Leuten bis in die höchste Regierung per Du, vor allem wenn Du aktiv mitmachen willst.

Da Ärzte öfter auf sich selbst hören und gesund leben wollen, würde ich auch mal die Hausärzte in Deiner Region anfragen. Meistens machen diese in einem Sportverein mit und finden es gut, wenn sie andere zu einem gesunden Lebensstil einladen können. Viele meiner Ärzte machen auch Kletter- und Wandertouren, fahren Rad bis in die Berge, beteiligen sich an regionalen Marathon-Läufen, sind in Outdoor-Hobbys über viele Jahre gut vernetzt. Ich würde vor allem sportlich aussehende oder schlanke Ärzte fragen. Du kannst auch mal ihre Namen in die regionale Suchmaschine eingeben, dann findest Du wohl einige aufgelistet auf sportlichen Ranglisten oder in Sportvereinen.

Im kirchlichen Bereich finden sich auch jetzt zu Corona-Zeiten gute Kontakte. Wenn Du Dich in Deiner Kirche aktiv einsetzt, dann wirst Du automatisch mit einer Vielzahl von Leuten und deren Familien in Deiner Region vernetzt. Zwei meiner Ärzte kennt z. B. meine Schwester über die Katholische Kirche. Auch über Lehrer findet man oft gute Netzwerke. diese engagieren sich gern in der Kirche, in sozialen Vereinen, haben meistens eine führende und sozial vernetzende Rolle in solchen Gruppen, kennen sowieso auch viele Eltern der Region.

Laura_Maelle schrieb:Willst Du damit sagen, dass auch Du Deine Erfahrungswerte mitteilst, wenn Du das Anschreiben an Schwerverbrecher als Möglichkeit von Kontaktaufnahme erwähnst? Warum so abwegig?

Guckst Du hier 😉

nairobi schrieb:Heute habe ich einen Podcast gehört und fand es wirklich merkwürdig.

Negev schrieb:Vor zwei Jahren war ich bspw. auf Radtour, Zelten. War schön. Aber ich hätte das gerne mit jemandem geteilt. Ich glaube, diese Reise wäre noch um einiges spannender verlaufen, wäre da noch jemand anderes dabei gewesen - jemand mit einem anderen Hintergrund, neue Ideen, Meinungen. Diesen Austausch hatte ich zwar noch nie ... aber ich weiß oder ich bin überzeugt, das mir so etwas in meinem Leben fehlt.

Ich weiß, was Du meinst. Ich finde es gut, dass Du auch alleine etwas Schönes unternimmst. Früher wurden allein Reisende oft irgendwie mitleidig angeschaut. Viele trauten sich gar nicht und blieben frustriert daheim.
Aber natürlich ist es oft schöner, Erlebnisse mit jemandem zu teilen.

Negev schrieb:Und irgendwie war/ist alles bedeutungslos...

Das finde ich nicht. Du hast doch diese schönen Erlebnisse für Dich gemacht. Dadurch hast Du auch Interessantes zu erzählen und kannst auf Deinen Erfahrungen aufbauen.

Negev schrieb:Ich bin sehr viel draußen - Fahrrad fahren, wandern

Das ist toll, und es gibt viele, die das auch schätzen.

Negev schrieb:Und natürlich hab ich auch immer wieder auf Facebook gefragt, ob nicht jemand Lust hätte, mitzuwandern

Wäre es eine Option, selbst so eine Gruppe zu gründen und etwas anzubieten?
Viele sind tatsächlich froh, wenn sie nichts organisieren müssen, nehmen aber gerne teil. Wobei der Winter vielleicht nicht ganz die richtige Jahreszeit ist, aber man könnte ja im Frühjahr damit starten, wenn es etwas freundlicher vom Wetter her ist?

Negev schrieb:Mag vielleicht an C liegen? Das die Leute weniger Lust auf kontakte haben bzw. mit den Nerven runter sind?

Ja, ist auf jeden Fall so! Wir sind auch in einer Kartenspielgruppe, aber als die Zahlen so hoch gingen vor ein paar Wochen, haben wir uns einige Male nicht angemeldet. Die Angst vor Ansteckung verunsichert und schon...und das geht vielen mit Sicherheit so.

EnyaVanBran schrieb:Gehst du nur aus um was zum poppen aufzureißen?

Nur, wenn wieder mal die Senioren-Sitztanzgruppe ausfällt und mein Betreuer mir meine Zähne wieder zurück gibt.

Doors schrieb:Nur, wenn wieder mal die Senioren-Sitztanzgruppe ausfällt und mein Betreuer mir meine Zähne wieder zurück gibt.

In der Zwischenzeit kannst Du brav meditieren und Dich in spirituelle Höhen transzendieren. :D

Doors schrieb:Ich erinnere mich an frühere Gross-Feten in Hamburg (Lilabe, falls Hamburger das kennen). Da bin ich zum "Resteficken" hingegangen. Morgens kostete es keinen Eintritt mehr, und die übriggebliebenen Mädels nahmen, was kam und haben einem sogar noch die Drinks bezahlt, damit Mann sie sich schönsoff.

Das ist nicht lustig, das ist vulgär und widerlich.

Bundeskanzleri schrieb:Das ist nicht lustig, das ist vulgär und widerlich.

Ich finde das auch abstoßend. Was für ein Publikum sucht wohl so einen Ort auf?

Doors schrieb:Da bin ich zum "Resteficken" hingegangen

Zu mehr hat es bei dir nicht gereicht? Nun denn... trotzdem könnte man diese Erfahrung, wenn man sie denn schon unbedingt mir der Welt teilen muss, anders umschreiben.

Ich denke mir, Doors will uns hier seine Fantasien mitteilen.

Wer Kontakte möchte, der holt sich einen Hund. Allerdings sollte man sich einen kleinen Hund holen, da ein kleiner Hund gleichzeitig auch ein Miezenfänger ist. Bei großen und mittleren Hunden halten sich Frauen fern.
Ganz wichtig! Vorher mal ins Tierheim gehen und mal probespazieren und vorher testen ob man überhaupt Gefühle für so ein Tier hat. Ideal wäre dann auch ein Hund aus dem Tierheim.
Das funktioniert aber nur, wenn man in einer Stadt wohnt wo auch Leute sind beim Gassi gehen.

@Gnatz
Und die besten Kontakte schließt man dann mit anderen Leuten die unverantwortlich sind?
Das ist ein Lebewesen und kein Stofftier das man ins Regal stellt man fertig ist

Ehrenamtlich im Tierheim helfen ist gut - da kann man Kontakte schließen, tut etwas sinnvolles (wenn man das denn möchte) und hat die Vorteile ohne die Nachteile

Man muss sich kein Tier ins Haus holen

Gnatz schrieb:Miezenfänger

Aha :palm:

Ein Hund lebt viele Jahre. Ihn als Mittel zu so einem kurzfristigen Zweck einzusetzen ist doch völlig indiskutabel.

@Gnatz
Denken hilft

Gefühle für etwas zu haben bedeutet nicht, dass die Ressourcen (Geld, Zeit, Sachverstand) in ausreichendem Maße vorhanden sind

@KFB
Wenn es um Geld, Zeit und Sachverstand geht, dürften sehr viele Menschen keine Kinder bekommen.
Sachverstand zu Hundethemen kann man sich aneignen, Geld bei sich selbst absparen. Zeit sollte allerdings vorhanden sein.