Vermisst ihr Dinge aus der "guten alten Zeit"?

MissMary schrieb:Wir wollten kürzlich unseren Heizkessel etwas runterdrehen - keine Chance.

Ich habe es im Hotelzimmer schon erlebt, dass ich an der Steuerung der Klimaanlage gescheitert bin. Da gab es zwar ein Kästchen mit Display und Einstellmöglichkeiten, aber ohne Bedienungsanleitung war es mir nicht gelungen, die Klimaanlage so einzustellen, wie es mir angenehm gewesen wäre. Die Bedienelemente reagierten nicht so, wie ich es mir intuitiv gedacht hatte und die Temperatur ließ sich nicht verändern, bzw. die Lüftungsintensität ließ sich nicht steuern. So pustete das Gerät unverdrossen, und mir wurde kalt und kälter. Ich hatte mich gefragt, warum es nicht zwei simple Drehregler gab - einen für die Temperatur und einen für die Lüftungsstärke.

martenot schrieb: Ich habe es im Hotelzimmer schon erlebt, dass ich an der Steuerung der Klimaanlage gescheitert bin. Da gab es zwar ein Kästchen mit Display und Einstellmöglichkeiten, aber ohne Bedienungsanleitung war es mir nicht gelungen, die Klimaanlage so einzustellen, wie es mir angenehm gewesen wäre. Die Bedienelemente reagierten nicht so, wie ich es mir intuitiv gedacht hatte und die Temperatur ließ sich nicht verändern, bzw. die Lüftungsintensität ließ sich nicht steuern. So pustete das Gerät unverdrossen, und mir wurde kalt und kälter. Ich hatte mich gefragt, warum es nicht zwei simple Drehregler gab - einen für die Temperatur und einen für die Lüftungsstärke.

Ja, das ist ein riesiges Entwicklungsfeld - was im Hotel auch extrem nervt, dass man oft die Fenster gar nicht öffnen kann - da denke ich immer "das Zimmer kostet 100€ die Nacht - die Leute, müssen also was in der Birne haben, dass sie sich das leisten können - und dann besteht wohl doch die Gefahr, dass sie was runterwerfen, dass man das Fenster so präpariert".

Das mit wenig benutzerfreundlichen Anwendungen und Bedienoberflächen nervt wirklich sehr.

MissMary schrieb:Ja, das ist ein riesiges Entwicklungsfeld - was im Hotel auch extrem nervt, dass man oft die Fenster gar nicht öffnen kann - da denke ich immer "das Zimmer kostet 100€ die Nacht - die Leute, müssen also was in der Birne haben, dass sie sich das leisten können - und dann besteht wohl doch die Gefahr, dass sie was runterwerfen, dass man das Fenster so präpariert".

Das hat wohl in Hotels auch etwas mit der generellen Sicherheit zu tun. Kein zu öffnendes Fenster - kein möglicher Suizid durch Sprung (bei höher gelegenen Zimmern). Auch die Gefahr des rausfallens (auch bei Kindern) wird somit umgangen.

MissMary schrieb:Das mit wenig benutzerfreundlichen Anwendungen und Bedienoberflächen nervt wirklich sehr.

Die Mikrowelle meines Partners ist auch so ein Fall. Eine lange Reihe von Tasten mit nicht selbsterklärenden Symbolen (sondern irgendwelchen komischen Rauten, Kreisen, Dreiecken). Einfach mal eine Suppe warmzumachen ist kaum hinzubekommen, wenn man nicht entweder die Bedienungsanleitung studiert oder ein erfahrener Nutzer ist. Wenn mein Partner das Gerät benutzt, drückt er jedesmal diverse Knöpfe in unterschiedlicher Reihenfolge, aber ich selbst weiß bis heute nicht, was man genau tun und einstellen muss, damit man etwas warm machen kann.

Meine eigene alte Mikrowelle hingegen hat ein simples Drehrad, das eine Zeitskala hat. Dreht man das Rad auf eine bestimmte Sekundenzahl, dann fängt die Mikrowelle an zu laufen, bis die Sekundenzahl abgelaufen ist. Ein zweites Drehrad dient dazu, die Wattzahl einzustellen. Mehr Einstelloptionen gibt es nicht, aber es ist halt auch recht simpel zu bedienen.

martenot schrieb:Meine eigene alte Mikrowelle hingegen hat ein simples Drehrad, das eine Zeitskala hat. Dreht man das Rad auf eine bestimmte Sekundenzahl, dann fängt die Mikrowelle an zu laufen, bis die Sekundenzahl abgelaufen ist. Ein zweites Drehrad dient dazu, die Wattzahl einzustellen. Mehr Einstelloptionen gibt es nicht, aber es ist halt auch recht simpel zu bedienen.

So schaut es auch bei uns aus. Hoffentlich lebt sie lange... :Y: Hat bis dato auch völlig ausgereicht.

PrivateEye schrieb:So schaut es auch bei uns aus. Hoffentlich lebt sie lange... :Y: Hat bis dato auch völlig ausgereicht.

Ich hab jetzt erst wieder so eine gekauft und die andere verschenkt. Ich brauche die so selten, dass ich die ganzen Symbole bis zum nächsten Gebrauch wieder vergessen habe. Etwas wärmen, oder eine Tasse Tee und fertig. Ich will damit nicht backen, grillen, auftauen oder kochen.
Es gibt sie noch, die Dinger mit einfach 2 Drehknöpfen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Es gibt sie noch, die Dinger mit einfach 2 Drehknöpfen.

Da müsste ich aber wahrscheinlich auch erst einmal nachschauen und suchen. So aus dem EffEff heraus, sieht man überall auch nur die neumodischen "digitalen" Teile.

Oder einfach nach den Seniorenmodellen schauen, gibt's ja bei den Handys auch! :D

PrivateEye schrieb:Oder einfach nach den Seniorenmodellen schauen, gibt's ja bei den Handys auch! :D

DAS hab ich jetzt gelesen! :D Vielleicht gab es die ne Weile wirklich nicht? Jetzt gibt es ja irgendwie alles "retro"

Gut gekleidete Herren mit rahmengenähten Budapestern, Mantel und Borsalino.

Entsprechende Damen.

Tischkultur mit schönem Porzellan und Silberbesteck.

Weihnachtsbräuche. Generell das Hochhalten von althergebrachten schönen Traditionen.

martenot schrieb:Eine lange Reihe von Tasten mit nicht selbsterklärenden Symbolen (sondern irgendwelchen komischen Rauten, Kreisen, Dreiecken).

So eine hab ich auch



M benutze ich dabei nur den Start-Taster im Dreh-Knopf - dann läuft die MW 30s mit 100% (bzw. 2x drücken 1min ...)

FrankM schrieb:So eine hab ich auch

Meine hat überhaupt nur noch so ein Touchbedienfeld, selbst zum öffnen der Türe. War anfangs etwas ungewohnt, aber mittlerweile stört es mich nicht mehr.
Das Touchfeld beim Herd nervt mich jedoch sehr, denn wenn sich die Hände nicht gut abtrocknet und die Finger noch feucht sind, funktioniert das Ding nicht. Da vermisse ich schon die guten alten Drehknöpfe.

Frau.N.Zimmer schrieb:Es gibt sie noch, die Dinger mit einfach 2 Drehknöpfen.

Ich hab so eine vor einem Jahr von meiner Mutter zu Weihnachten gekriegt. Es gibt zwei Drehregler. Mit dem einen kann man einstellen, mit wie viel Watt entweder die Mikrowelle oder die Grillfunktion laufen soll, mit dem anderen, wie lange. Da steht auch kein Fachchinesisch dabei, die Skalen sind schnöde mit den jeweiligen Zahlen beschriftet.

Das einzige Zugeständnis an die modernen Zeiten ist das Innenleben. Denn im Inneren fehlt der klassische Drehteller. Stattdessen befindet sich am Boden eine Keramikplatte, die sich gleichmäßig erhitzt und so die Möglichkeit bietet, auch sperrige Formen in der Mikrowelle unterzubringen (ich habe die Grillfunktion tatsächlich noch nie benutzt). Der einzige Nachteil dieser Konstruktion ist, dass dadurch auch der darauf befindliche Teller verhältnismäßig heiß wird.

Gekauft hat sie das Teil damals glaube ich beim Discounter. Da kriegt man meinem Empfinden nach häufiger mal Haushaltsgegenstände, die technisch ein bisschen erschlankt sind.

Maia schrieb:Weihnachtsbräuche. Generell das Hochhalten von althergebrachten schönen Traditionen.

Auch das, dass sich Leute entsprechend benehmen können (und wollten). Bei uns ist z.B. die 17 Uhr Messe an Weihnachten zu einer Art Trash Veranstaltung geworden - es ist zu früh zum Essen und da kommt man in die Kirche und holt sich etwas Weihnachtsstimmung ab - ohne die Riten der eigenen Religion zu kennen und beginnt dann nach zehn Minuten, sich zu langweilen - und fängt an Whatsapp zu verschicken, Selfies zu knipsen, ... alles im laufenden Gottesdienst. Man bemüht sich nicht mal, die Abläufe nicht zu stören. Das nervt auch.

Und manche Weihnachtsmärkte - früher gab es nicht an jeder Ecke einen, aber wenn es einen gab, waren es oft Vereine, Schulen, etc. die gebastelt und gebacken haben (diese Weihnachtsmärkte gibt es glücklicherweise auch noch). Dazu gibt es jetzt aber auch Stände mit Cocktails, Gin, 1000 Glühweinstände, Fressbuden, ... Der Weihnachtsmarkt in der nahen Stadt besteht nur aus solchen Ätzbuden. Man kann ihn nur boykottieren.

Auch, dass die Adventszeit noch eine Adventszeit war - dieses Wochenende fingen die ersten Leute an, Fotos des Baums auf WhatsApp hochzuladen "fertig". Also schon voll geschmückt, im Wohnzimmer.

MissMary schrieb:Wir wollten kürzlich unseren Heizkessel etwas runterdrehen - keine Chance.

Ist schön zu lesen dass es anderen auch so geht. Die Probleme mit meiner neuen Heizung habe ich ja weiter oben schon geschildert.
Beitrag von Lupo54 (Seite 30)
Es ist nun schon seit Tagen in meiner Wohnung zu warm. Es ist eindeutig die Fußbodenheizung, da alle Heizkörper heruntergedreht sind. Den Vorlauf absenken ist aber nicht möglich. Es wird mir nichts anderes übrig bleiben als die ganze Heizung auszuschalten. Glücklicherweise hängt sie an einem guten alten Schukostecker. Und den kann man aus der Steckdose ziehen. Aber irgendwie hätte ich mir doch etwas mehr Bedienungsfreundlichkeit gewünscht.

Frau.N.Zimmer schrieb:DAS hab ich jetzt gelesen!

Schön das du DAS noch kannst! :D

Frau.N.Zimmer schrieb:Vielleicht gab es die ne Weile wirklich nicht? Jetzt gibt es ja irgendwie alles "retro"

Da ist was dran, gibt immer mal so Wellen mit alt-neuen Sachen. ;)

PrivateEye schrieb:Schön das du DAS noch kannst! :D

Da bin ich wirklich froh! Mit der neuen Sehhilfe ganz ohne Probleme :D

PrivateEye schrieb:Da ist was dran, gibt immer mal so Wellen mit alt-neuen Sachen. ;)

Eben :) Beim Klamottenkauf mit Tochter, oder jetzt auch Enkelin, dachte ich schon oft, das habe ich doch alles schon mal in die Kleiderspende gegeben weil es "unmodern" war.

Frau.N.Zimmer schrieb:Eben :) Beim Klamottenkauf mit Tochter, oder jetzt auch Enkelin, dachte ich schon oft, das habe ich doch alles schon mal in die Kleiderspende gegeben weil es "unmodern" war.

Früher wurden die Klamotten aufgehoben und später dann gegebenenfalls umgeschneidert. :Y:

Frau.N.Zimmer schrieb:Beim Klamottenkauf mit Tochter, oder jetzt auch Enkelin, dachte ich schon oft, das habe ich doch alles schon mal in die Kleiderspende gegeben weil es "unmodern" war.

Einfach alles aufheben. Irgendwann wird alles wieder modern.

Lupo54 schrieb: Es ist eindeutig die Fußbodenheizung, da alle Heizkörper heruntergedreht sind. Den Vorlauf absenken ist aber nicht möglich. Es wird mir nichts anderes übrig bleiben als die ganze Heizung auszuschalten. Glücklicherweise hängt sie an einem guten alten Schukostecker. Und den kann man aus der Steckdose ziehen.

Ja, ich bin sicher, dass man einen Teil des Gasproblems in Griff bekommen könnte, wenn man Leute (mich eingeschlossen) dahin bekommen könnte, dass die Heizung richtig eingestellt ist. Aber wie gesagt - der Mensch, der jährlich zur Wartung kommt, ist selbst überfordert und ich denke lieber nicht darüber nach, ob sich die Wartung überhaupt lohnt.

PrivateEye schrieb:Früher wurden die Klamotten aufgehoben und später dann gegebenenfalls umgeschneidert. :Y:

Früher hattest du aber diese ganzen Modetrends nicht so extrem - da gab es auch normale Klamotten. Die finde ich heute v.a. im Internet.

@MissMary

Modetrends früher: Diese gab es bestimmt auch. Hatte mich darüber mal mit meiner Mutter (war Teenager in den 60/70ern, später eine sehr aufs Aussehen bedachte Frau) unterhalten: Klar gab es da Kleidungsstücke wie auch Frisuren, die in einem bestimmten Alter "sein mussten" oder "gar nicht gingen", "das hatte man so" und so weiter. Auch Regeln wie "Handtasche in der gleichen Farbe wie die Schuhe" und so weiter konnte sie mir gut aufzählen...

Da ich selbst auch neutrale, vielfältig einsetzbare und praktische Kleidungsstücke bevorzuge und diese nicht nach Moden auswechsle, sondern trage bis sie kaputt (und nicht mehr flickbar/ nicht mehr für ihren eigentlichen Einsatz oder einen alternativen nutzbar) sind: Diese finde ich zumeist bei den sogenannten "Basics" die eigentlich zum Kombinieren gedacht sind, z.B. einfarbige T-Shirts oder dünne Langarmshirts mit kleinem Halsausschnitt, simple Kapuzenpullover, einfarbige Blusen ohne Verzierung, Tops ohne Spitze und ohne extra Busenbetonung. Andere neutrale und praktische/bequeme Kleidungsstücke habe ich schon in Geschäften für Berufsbekleidung gefunden.
Im Internet bestellen muss ich selten (kam allenfalls vor, wenn von mir z.B. Kleidung in typischen Herrenschnitten, aber kleiner Größe gesucht wurde - findet man kaum, allenfalls mal (selten) etwas in der Kinderabteilung).