Die Pflege meiner Lieben
20.03.2023 um 21:09Ich stelle es mir ebenso schwer vor, den Verfall so hautnah mitzubekommen. Und so machtlos dagegen zu sein.Fedaykin schrieb:Denn vor allem die Psyche leidet, weil man eben nie "Feierabend"hat
Ich stelle es mir ebenso schwer vor, den Verfall so hautnah mitzubekommen. Und so machtlos dagegen zu sein.Fedaykin schrieb:Denn vor allem die Psyche leidet, weil man eben nie "Feierabend"hat
Eigentlich wurde es sogar leichter als die Bettlägerigkeit einsetzte.locutus schrieb:Ja wenn die Demenz leicht ist geht es ja. Aber bei schwerern Fällen ist das echt traumatisch.
Das weiß ich. Die Großmutter meines Mannes hat darunter gelitten. Eine gemeine Krankheit, auch oder vielleicht vor allem für die Angehörigen.locutus schrieb:Ja wenn die Demenz leicht ist geht es ja. Aber bei schwerern Fällen ist das echt traumatisch.
Das wollte ich gerade sagen :DEnyaVanBran schrieb:auch oder vielleicht vor allem für die Angehörigen.
Schlimm fand ich auch den Anfang, wo sie nach Menschen gesucht hat die schon lange tot waren. Ich habe ihr eben immer gesagt, die machen heute einen Ausflug. War anfangs nicht einfach, ihr einen Bären aufzubinden, aber es hat die schlussendlich beruhigt. Also wurde es mit der Zeit leichter.Bundeskanzleri schrieb:Die Angehörigen erleben den Verfall der Persönlichkeit des geliebten Menschen,
Da kamen mir die Erfahrungen, die ich bei diversen Auftritten gemacht habe, sehr zu Gute. Ich schlüpfte dann eine Rolle und sie hat es mir immer abgekauft. Und das 5, 6 Mal am Tag wenn es schlecht gelaufen ist. Eine Stunde Ruhe und dann kam sie wieder an, ganz nervös, denn sie kann ihre Mutter nicht finden.Bundeskanzleri schrieb:Die meisten Menschen merken, wenn man lügt, das verunsichert zusätzlich
So geht es mir auch.EnyaVanBran schrieb:Meine Schwiegermutter konnte ihr nie was vormachen, die konnte sich da nicht überwinden und hat sich dann irgendwie um eine Antwort gedrückt
Mir hat damals eine Bekannte, die in der Pflege arbeitet, gesagt, ich soll da drauf eingehen, weil alles andere nur verwirrend für Demenzkranke ist. Und es war tatsächlich besser. Sie war dann zumindest so lange beruhigt, bis sie die Konversation vergessen hat.Bundeskanzleri schrieb:Aber ich denke, irgendwann würde das schon funktionieren.
Das kam dann später. Für sie waren dann alle Männer ihr Sohn und alle Frauen die Schwiegertochter. Am Schluss hat sie die Leute dann garnichtmehr zuordnen können.locutus schrieb:Das ist hart. Hat Sie denn ggf auch Personen die bei euch waren für jemand anders gehalten?
..denn das sehe ich ganz und gar nicht so. Zumindest sehe ich es nicht als Pflicht. Wenn meine Mutter krank ist, helfe ich ihr natürlich soweit wie möglich, allerdings nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil ich sie liebe und noch gerne ein paar Jährchen mit ihr haben möchte.locutus schrieb:: Es ist eine menschliche Pflicht, für unsere Familienmitglieder und Angehörigen zu sorgen,
Das war genau richtig. In solchen Momenten holt man die Person dort ab, wo sie sich gerade befindet.EnyaVanBran schrieb:. Ich habe ihr eben immer gesagt, die machen heute einen Ausflug. War anfangs nicht einfach, ihr einen Bären aufzubinden,