xsaibotx schrieb:Das müssen dann Profis machen.
Selbst als Profi ist es etwas anderes, wenn man seine Angehörigen pflegt oder „fremde“ Patienten.
Wie schon erwähnt hat man zwar professionelle Skills, wie Wundpflege, Mobilisation usw., aber die eigenen, ggf. auch noch sehr nahestehenden Angehörigen sind halt eine ganz andere Hausnummer, weil man auch noch tief emotional involviert ist.
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Und Fakt ist halt leider auch: Privatpflege seiner Angehörigen, ggf. über Jahre ist ein Garant für Altersarmut. Zwar kann über die Krankenkasse ein gewisser Betrag in die Rentenkasse eingezahlt werden, je nach Pfkegestufe…aber man hat 0,0 eigenes Einkommen, wenn man 24/7 pflegt und kann so nicht mal einen Notgroschen ansparen. Das Pflegegeld reicht meistens nicht mal für den zu Pflegenden, soll aber bei 24/7 Pflege auch den Pfleger „versorgen“.
Wirtschaftlich gesehen war die Pflege meiner Oma ein fettes „Verlustgeschäft“, da ich auf meine Ersparnisse zugreifen musste, um wenigstens ihr Inkontinenzmaterial zu kaufen, für das eben das Pflegegeld nicht ausgereicht hat und Oma auch auf ihrem Geld (das natürlich mein Großvater erwirtschaftet hat) saß, wie ein Huhn auf den Eiern. Dazu kamen noch andere Hygienematerialien, Lebensmittel, laufende Kosten, wie Miete…
Es ist sehr schade. Auf der einen Seite wird propagiert, man solle doch seine Angehörigen zu Hause pflegen, davon abgesehen, dass man sich ein Heim bald nicht mehr leisten kann, auf der anderen Seite stürzt man die pflegenden Zugehörigen in Altersarmut bzw. in den finanziellen Ruin, da das Pflegegeld eben nicht ausreicht und man immer zuzahlen muss und nicht mal ein Gehalt bekommt.
Ich habe als Krankenschwester ca. 1800€ netto verdient (eh wenig für den Beruf, jedoch typisch für die größte humanitäre Organisation der Welt, aber die verheizen ihre Pflegekräfte auch).
Als ich meine Oma gepflegt habe? 0€, bzw. jeden Monat zwischen 100 und 200€ minus.