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Die Pflege meiner Lieben

265 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freunde, Krank, Angehörige ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Pflege meiner Lieben

25.04.2023 um 19:05
Zitat von AgathaChristoAgathaChristo schrieb:Danke für die Info! Aber wer soll da durchsteigen, viel zu kompliziert, zumindest für mich.
Man hat wirklich das Gefühl, dass das auch so gewohlt ist das niemand durchblickt.


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Do-X ehemaliges Mitglied

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Die Pflege meiner Lieben

25.04.2023 um 19:54
Zitat von locutuslocutus schrieb:Man hat wirklich das Gefühl, dass das auch so gewohlt ist das niemand durchblickt.
In der Kontenklärung müssten diese Daten aufgeführt sein. Soll da nicht jährlich vom Rententräger so eine Auflistung über die Arbeitsjahre und wie viel man da schon eingezahlt hat, per Post zugestellt werden? Da sind die Daten von der Pflegekasse auf jeden Fall mit aufgelistet.

Ja, wenn du überlegst, dass du sämtlichen administrativen Dienst (Rezepte, Arzttermine uva organisieren) zusätzlich zur Pflege auch noch bewältigen musst, dann ist das einfach mal kein Pappenstiel, sondern richtige vollwertige, körperliche Schwerstarbeit.


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03.05.2023 um 14:07
So, heute endlich mal einen Anbieter erreicht, bei dem das vermutlich klappen könnte mit der Entlastungshilfe.
Grundsätzlich ist das ja schön, Preis liegt aber bei knapp 40,- € pro Stunde...
Wir dürfen uns also über sage und schreibe 3 Stunden Hilfe im Monat freuen, anstatt dass man einfach von einer "normalen" Reinigungsfirma eine Quittung vorlegen kann. Unfassbar...
Wir reden hier u.a. von Putzhilfen und Gassigehern...


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Die Pflege meiner Lieben

03.05.2023 um 14:14
Zitat von JebaJeba schrieb:So, heute endlich mal einen Anbieter erreicht, bei dem das vermutlich klappen könnte mit der Entlastungshilfe.
Grundsätzlich ist das ja schön, Preis liegt aber bei knapp 40,- € pro Stunde...
Wir dürfen uns also über sage und schreibe 3 Stunden Hilfe im Monat freuen, anstatt dass man einfach von einer "normalen" Reinigungsfirma eine Quittung vorlegen kann. Unfassbar...
Wir reden hier u.a. von Putzhilfen und Gassigehern
Ich finde das schon krass. Die Bürokratie in Deutschland ist überbordend. Demnächst braucht man noch eine Beschulung, wie man richtig aufs Klo geht.
Kein Wunder, dass das alles so schwerfällig ist.


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03.05.2023 um 14:53
Zitat von nairobinairobi schrieb:Ich finde das schon krass. Die Bürokratie in Deutschland ist überbordend. Demnächst braucht man noch eine Beschulung, wie man richtig aufs Klo geht.
Ja es ist wirklich unglaublich, die Mitarbeiterin am Telefon hat mir vorgerechnet, dass dafür jemand einmal im Monat 3,15 Stunden helfen kommt. Natürlich werden wir es in Anspruch nehmen, falls das jetzt klappt - da kommt jemand raus zum Erstgespräch - aber das ist doch insgesamt ein Witz.
Über dieses Problem wird schon seit Jahren gesprochen, hier ein Bericht vom Sozialverband Schleswig-Holstein. Und es ist aufgrund der erheblichen Preissteigerungen natürlich nicht besser geworden.


https://www.sovd-sh.de/aktuelles/meldung/5-fragen-zum-entlastungsbetrag-in-der-pflegeversicherung
Das Problem sind die Details. Leistungen, die über den Entlastungsbetrag abgerechnet werden können, dürfen nur von zertifizierten Dienstleistern erbracht werden. In Schleswig-Holstein ist die zuständige Stelle das Sozialministerium. Ganz konkret heißt das etwa, dass Mitarbeiter einer zertifizierten Firma einen mehrstündigen Kurs zum Umgang mit demenzkranken Menschen besuchen müssen. Auch wenn eigentlich nur sauber gemacht werden soll. Viele Firmen scheuen diesen bürokratischen Aufwand – und wo es kein Angebot gibt, da gibt es auch kaum Nachfrage.

Noch abstruser wird der Fall, wenn es um die Nachbarschaftshilfe geht. Prinzipiell ist das möglich und auch so gewollt: Nachbarn oder Freunde, die Pflegebedürftigen unter die Arme greifen, sollen über den Entlastungsbetrag eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. Aber auch hier geht nichts ohne Antrag. Innerhalb von sechs Monaten müssen die freiwilligen Helfer sogar einen 20-stündigen Pflegekurs nachweisen – auch wenn es nur darum geht, ab und an mal einen Einkauf zu übernehmen.

Fazit: Der Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro ist eine gut gemeinte Weiterentwicklung in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die bürokratischen Details verhindern allerdings, dass er das leisten kann, wofür er eigentlich eingeführt wurde: leichte und unkomplizierte Unterstützung für Menschen, die zu Hause gepflegt werden.



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08.05.2023 um 00:33
Zitat von DoorsDoors schrieb am 20.03.2023:Den geistigen und/oder körperlichen Verfall der eigenen Eltern zu erleben, kann schon sehr belastend sein.
Genau das habe ich als sehr belastend empfunden.

Aber ich fang einfach mal vorne an.

Meine Mutter ist, Ende August, seit drei Jahren tot.

Sie war noch relativ jung, als bei ihr Alzheimer diagnostiziert wurde, 67. Ich muss sagen, geahnt hatte ich das schon vorher, da sie sich verändert hatte.
Sie ist immer ein Zahlenmensch gewesen, brauchte keinen Taschenrechner; der Nummernspeicher eines Telefons war verzichtbar.
Und dann gab es eine Situation, als ich mit ihr zum Einkaufen gefahren bin: Sie wusste ihre Pin nicht mehr, was, wie gesagt, nie ein Problem gewesen ist. Das ging sogar so weit, dass sie mich gefragt hat, was sie denn jetzt tun sollte. Ich hab das dann mit meiner Karte bezahlt, unter erheblichem Protest ihrerseits.

Mein Vater ist dann mit ihr zum Hausarzt gegangen, der meinte, dass sie dement wäre, was dann auch der Neurologe bestätigt hat.

Die ersten drei Jahre war sie noch mobil. Was, so hart es klingt, seine Vor-und Nachteile hat. Einerseits ist die "Handhabung" einfacher, da sie nicht gelagert werden musste, andererseits begann sie nach einiger Zeit unruhig zu werden und durchs Haus zu laufen; permanent mit den Worten: "Ich hab Angst."

Ich muss sagen, dass dies die Phase gewesen ist, die ich als besonders belastend empfunden habe, da sie wirklich Angst hatte. Nachteil war dann auch, dass z.B. an Unterrichtsvorbereitung kaum zu denken gewesen ist, da man nicht mal 5 Minuten Ruhe hatte.

Ich habe damals noch im Ruhrgebiet gewohnt und habe mich dann versetzen lassen, was, glücklicherweise, relativ schnell geklappt hat. Mein Vater ist auch nicht mehr der Jüngste gewesen, wenn auch jünger als meine Mutter. Ich wollte ihn damit nicht alleine lassen.

Die letzten 2 1/2 Jahre kam dann zwei Mal am Tag der Pflegedienst. Mein Vater wollte das zuerst nicht, ich konnte ihn aber dann doch davon überzeugen, dass das sinnvoll ist. Ich hatte dann schon gemerkt, dass das bei ihm an die Gesundheit ging (Stichwort: Rücken).

Für mich war das eher eine mentale Sache. Bei mir wurde später eine Depression diagnostiziert, die inzwischen behandelt ist.

Es gab da so einige Dinge, die mir auf die Nerven gegangen sind:

Häufig war das irgendein Papierkram, bei dem ich mir gedacht habe: Jeden morgen steht irgendein Idiot auf, der mir auf den Keks gehen muss.


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Die Pflege meiner Lieben

21.06.2025 um 23:24
An alle pflegenden, ehemaligen pflegenden

Erzählt mir bitte wie ihr das so geschafft habt.

Was waren eure Ängste, wie habt ihr euch selbst dabei erhalten, Ausgleich geschaffen, was hat euch am meisten belastet


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22.06.2025 um 00:17
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Was waren eure Ängste
auf Sicht zwei geliebte Menschen zu verlieren.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:wie habt ihr euch selbst dabei erhalten, Ausgleich geschaffen
Das viel bei mir aus und war nur noch eine Randerscheinung - man funktioniert aber irgendwie.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:was hat euch am meisten belastet
Letztendlich nicht wirklich helfen zu können.
Pflege ist auf Zeit gesehen der Versuch der Verhinderung der Verschlechterung


Mutter verstarb nach schwerer OP 2 Tage später auf Ihrem Geburtstag.

Vater ist nach der Beerdigung mit OS-Fraktur gefallen. ich bekam ihn zwei Wochen danach wieder: Bettlägerig, Dement, Inkontinent.
Ich hab ihn dann noch über acht Monate gepflegt. Heiligabend 0.00 Uhr hat Mutti meinen Papa zu sich geholt.
2023

Harte Zeit - das Leben geht weiter
Verkraftet habe ich es immer noch nicht wirklich.


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Die Pflege meiner Lieben

22.06.2025 um 07:54
@schelm1 herzliches Beileid. Ich habe es schon öfters mitbekommen, dass bei alten Paaren, die schon sehr lange zusammen sind, der eine dem anderen, der stirbt, alsbald nachfolgt. Manchmal sogar nur wenige Tage später. Für die Angehörigen ist das natürlich heftig. 😔


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22.06.2025 um 09:42
Zitat von raptor83raptor83 schrieb am 08.05.2023:Das ging sogar so weit, dass sie mich gefragt hat, was sie denn jetzt tun sollte.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb am 08.05.2023:andererseits begann sie nach einiger Zeit unruhig zu werden und durchs Haus zu laufen; permanent mit den Worten: "Ich hab Angst."
Das macht mir Angst. Macht meine Ma ständig.

Aber wir waren mit ihr beim Neurologen. Der meinte, ihr Gehirn sehe ihrem Alter (82) entsprechend normal aus.


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22.06.2025 um 14:38
Zitat von schelm1schelm1 schrieb:Letztendlich nicht wirklich helfen zu können.
Pflege ist auf Zeit gesehen der Versuch der Verhinderung der Verschlechterung
Das stimmt, es belastet sehr das egal was man macht. Es nicht wieder gut wird
Zitat von schelm1schelm1 schrieb:Das viel bei mir aus und war nur noch eine Randerscheinung - man funktioniert aber irgendwie.
Ich versuche es eigentlich etwas Normalität zu erhalten, aber man ist irgendwie in einem Funktionsmodus, daher schiebt man auch den emotionalen Ballast an den Rand bzw setzt sich nicht damit auseinander


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24.06.2025 um 00:53
Zitat von JebaJeba schrieb am 03.05.2023:Entlastungsbetrag
Dieser Begriff löst nur noch Wut bei mir aus.

Ich bin hier überwiegend stille Mitleserin und bin soeben über diesen Thread gestolpert.

Seit einem guten Jahr gebe ich mein bestes, um meine Eltern adäquat versorgt zu wissen.
Letztes Jahr bekam mein Vater immerhin nach Widerspruch Pflegegrad 1. Das Ganze hat allerdings 5 Monate gedauert.
Meine Mutter verstarb 6 Wochen nach Einreichen des Widerspruchs.
Ich habe noch nichts gefunden, wofür ich diesen Entlastungsbetrag verwenden kann. Der hilft mir auch nicht, wir brauchen eine Höherstufung des Pflegegrades.
Mein Vater ist aktuell im Krankenhaus. Ich hoffe, ich erreiche dieses Mal etwas über den Sozialen Dienst. Der Hausarzt ist nämlich auch überhaupt nicht hilfreich. Ob der nicht will oder nicht kann, weiß ich nicht.
Ich habe mittlerweile leider absolut das Vertrauen verloren. Zu oft wurde ich abgewimmelt, woandershin verwiesen, bekam unterschiedliche oder falsche Aussagen. Ich habe geschmackloses, unfassbares und meldewürdiges erlebt.

Ich funktioniere weiter, natürlich, für meinen Vater. Und ich kann leider nicht genug sein, für das, was ein alter und sehr kranker Mensch wie mein Vater benötigt.


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24.06.2025 um 22:59
Zitat von WalddrölfchenWalddrölfchen schrieb:Ich habe mittlerweile leider absolut das Vertrauen verloren. Zu oft wurde ich abgewimmelt, woandershin verwiesen, bekam unterschiedliche oder falsche Aussagen. Ich habe geschmackloses, unfassbares und meldewürdiges erlebt.
Ich verstehe dich sehr gut und kann deinen Frust und Ärger nur zu gut nachvollziehen. Habe selber Pflegegrad 3 (letztes Jahr erkämpft, mit Anwalt, vorher hatte ich Grad 2, was absolut nicht ausreichte).
Wie du schreibst, man wird abgewimmelt, versucht, woanders hin zu verweisen, unterschiedliche und auch falsche Aussagen von allen offiziellen Stellen - echte Hilfe? Fehlanzeige!
In diesen letzten Jahren habe ich so ziemlich auf die harte Tour lernen müssen: Du musst dir selber helfen, denn andere tun es nicht, auch wenn es dir laut Gesetz 100 mal zusteht.
Selber helfen heisst zunächst mal, die entsprechenden Gesetzestexte lesen und verstehen - einfach, damit du weisst, was dir zusteht, und auch, was nicht. Und sich niemals auf Aussagen anderer verlassen, die oft eben auch nur Halbwissen haben oder die es schlicht nicht interessiert.
Grade, wenn es um Erhöhung des Pflegegrades geht, weiss ich mittlerweile, daß eine solche von der Kasse zunächst mal grundsätzlich abgelehnt wird. Also kann ich nur jedem raten, dafür einen Anwalt, spezialisiert auf Pflegerecht, zu bemühen. Im Normalfall zahlst du den Anwalt nur dann, wenn die Erhöhung von der Kasse genehmigt wird, eine Art Erfolgsprämie. Hat er keinen Erfolg mit Widerspruch, dann gehts in die nächste Instanz, solange, bis der Erfolg da ist.
Da zwischen dem Antrag auf Erhöhung bis zur Genehmigung einige Monate vergehen, und du die Zahlung rückwirkend bekommst, kann daraus der Anwalt gut bezahlt werden und es ist noch Geld übrig.
Mit dem Entlastungsbetrag ist es wirklich schwierig, in welchem Bundesland bist du? Generell sind alle Pflegedienst, die diesen Betrag abrechnen dürfen, extrem überlastet, daher ist kaum Hilfe findbar. In einigen Bundesländern, z.B. hier in BW ist es seit Anfang 2025 möglich, einfach jemanden einzustellen, z.B. für Hausarbeit, und diesen dann über den Entlastungsbetrag abzurechnen.
Auch ist der Entlastungsbetrag vom Vorjahr noch gültig, d.h. wenn du den letztes Jahr nicht in Anspruch nehmen konntest, kannst entweder das gesamte letzte Jahr oder nur 6 Monate (das scheint unterschiedlich nach Land zu sein) abrechnen.
Wenn ich das richtig sehe, wäre es das wichtigste, daß dein Vater einen höheren Pflegegrad bekommt. Dafür würde ich umgehend einen entsprechenden Anwalt hinzuziehen (Namen gerne per PN), der sich um alles kümmert und in die Wege leitet. Dort bekommst du auch juristisch korrekte Auskünfte.
Damit das hier nicht zu lang wird, wenn du Fragen hast, schick mir gerne PN.
Ich wünsche dir viel Kraft!


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Die Pflege meiner Lieben

25.06.2025 um 13:05
@Walddrölfchen
Ich wünsche dir auch viel Kraft.

Ich muss ehrlich sagen, dass das mit dem Pflegegrad bei meiner Mutter nie ein wirkliches Problem gewesen ist. Das ist immer problemlos durchgegangen.

Es gab aber genügend Dinge, die einfach nervig sind und deshalb auch an selbigen sägen, z.B. ihre Zusatzversicherung usw.
Zitat von stern104stern104 schrieb:Ich wünsche dir viel Kraft!
Das ist das Wichtigste.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb am 21.06.2025:wie habt ihr euch selbst dabei erhalten
Naja, ich habe im Prinzip einfach funktioniert, sofern man das so sagen kann.
Zitat von schelm1schelm1 schrieb am 22.06.2025:Pflege ist auf Zeit gesehen der Versuch der Verhinderung der Verschlechterung
Das war für mich auch sehr belastend. Das Wissen, dass es nicht besser wird, sondern "nur" langsamer schlechter.

Ich persönlich kann heute sagen, dass ich mir früher hätte eingestehen sollen, dass ich ein Problem habe und mir hätte Hilfe suchen sollen. Da sind wir wieder beim einfach funktionieren.


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25.06.2025 um 13:21
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Naja, ich habe im Prinzip einfach funktioniert, sofern man das so sagen kann.
Doch kann ich nachempfinden, das beschreibt es ganz gut, anderes rückt in den Hintergrund


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25.06.2025 um 19:36
Zitat von stern104stern104 schrieb:Damit das hier nicht zu lang wird, wenn du Fragen hast, schick mir gerne PN.
Hallo stern104,

ich danke dir sehr für deine netten und hilfreichen Worte und für das Angebot. Tat gut zu lesen, ich fühle mich nämlich doch recht allein gelassen.
Mein Vater und ich leben in Schleswig-Holstein. Möglicherweise sieht es hier noch ganz besonders mau aus.....
Ich würde es tatsächlich so ausdrücken, dass meine Eltern und ich letztes Jahr z.B. vom MD regelrecht gelinkt wurden.

Ich bin froh, dass es meinem Vater inzwischen etwas besser geht. Dennoch bleibt es irgendwie dabei, ich muss mich selber kümmern.
Ich sprach heute mit dem Sozialen Dienst. Es gibt im Anschluss keine stationäre geriatrische Reha, aber wohl eine ambulante Reha in der Tagesklinik. Er ist angeblich doch noch so mobil und so.
Ich organisiere jetzt ein Sauerstoffgerät, er ist nämlich vor allem stark dyspnoisch und ohne Sauerstoff nur 3 m und 1 Min. "mobil".
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:@Walddrölfchen
Ich wünsche dir auch viel Kraft
Dankeschön!


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25.06.2025 um 22:15
Viel Kraft wünsche ich allen die momentan am pflegen sind


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20.07.2025 um 15:27
Ich bin dankbar das ich mich der Herausforderung gestellt habe.


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21.07.2025 um 17:22
Bis letztes Jahr habe ich meine Oma gepflegt. Als Krankenschwester geht man da vielleicht einen Hauch professioneller ran, weil man fakturiert Skills zur Pflege, Wundversorgung und natürlich die Krankheitsbilder schon kennt (war ja bis 2019 auf der Geriatrie).

Die Zeit zwischen November 2020 und September 2024 wurde jedoch höllisch. Sie hat jeder Hemmung abgelegt. Ihr sowieso schon vorhandener Narzissmus, dazu Megalomanie und Aggression wurden immer stärker…was vorher noch durch ihren Charme verpackt werden konnte, lag dann ganz offen.

Sie hat 63 Jahre meinem Großvater schon die Hölle auf Erden bereitet und die restlichen sieben Jahre dann zuerst meiner Mutter, dann mir.
Sie hasste uns. Ihre Tochter (meine Mutter), ein Unfall, den Mann nur geheiratet, um versorgt zu sein und dann alle um sich herum wissen lassen, dass niemand ihr (die keinen Schulabschluss, keine Berufsausbildung und kein Allgemeinwissen hatte) das Wasser reichen kann.

Mein Großvater hat unmenschliches vollbracht, um erst meine Mutter und dann mich vor ihr zu schützen. Für eine Scheidung hatte er zu viel Pflichtbewusstsein.

Während der letzten knapp vier Jahre wurde es immer schlimmer. Dagegen waren die schlimmsten meiner Patienten wirklich Pipifax (und die waren teilweise ein Mitgrund, warum ich die Pflege verlassen hatte).

Meine Oma hat vieles zu Fleiß getan. Beim Duschen oder Waschen bewusst eingekotet, beim Essen bewusst Essen auf den Boden geworfen usw. Sich bedienen lassen, die Königin geben.
Dazu ständig Beleidigungen, Unterstellungen usw.
Und das eben in vollstem Bewusstsein, ohne Demenz, was es zwar nicht besser gemacht hätte, aber da hätte man es wenigstens auf die Erkrankung schieben können.

Nie mehr!
Das Verhältnis zu meiner Mutter ist nicht besonders. Ähnlich, wie bei meiner Oma und ihr, war und bin ich ihr eigentlich ziemlich egal und sie hat ähnliche Eigenschaften, wie meine Großmutter. Gerade in den letzten Monaten seit dem Tod meiner Oma fällt es mir verstärkt auf, dass sie langsam die gleiche Fäkalsprache nutzt, wie meine Großmutter zuletzt.
Und dazu ständig das Hervorheben der eigenen Leistung, was sie auch schon immer getan hat, sich jetzt aber verstärkt.
Davon abgesehen möchte ich meine Mutter nicht anfassen. Es ekelt mich. Das war schon immer so.
Sie hat vieles kaputtgemacht in mir und das ist auch nicht zu vergessen und/oder zu verzeihen (bspw. Ignorieren der Vergewaltigung, als ich ein Kind war).

Ich möchte, wenn, nur noch mich pflegen oder maximal jemanden, der mir so nahesteht, wie meine verstorbene Partnerin. Bei ihr ging es so schnell, dass sie von selbständig nahezu ohne Übergang ins Hospiz kam, Darmkrebs halt.
Ansonsten möchte ich das nicht mehr. Ich bin einmal fast an diesem Beruf kaputtgegangen und hatte versucht, mich umzubringen. Das muss ich, nachdem ich gerade fragil stabil bin, nicht nochmal forcieren.


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Die Pflege meiner Lieben

gestern um 10:26
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Davon abgesehen möchte ich meine Mutter nicht anfassen.
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Das Verhältnis zu meiner Mutter ist nicht besonders.
Das ergeht mir tatsächlich auch so ähnlich. Schon allein deswegen könnte ich meine Mutter nicht pflegen. Wir vertragen uns nur, wenn wir uns nicht zu oft sehen (einmal pro Woche ist für mich schon anstrengend genug). Unser Verhältnis war in den letzten Jahrzehnten schon etwas distanziert gewesen und solange sie nicht pflegebedürftig war, habe ich meine Eltern nur ca. alle zwei Monate besucht. Eine Vollzeitpflege meiner Mutter von mir würde wahrscheinlich eskalieren, und am Ende hätte niemand was davon. Sie legt sich ja schon mit dem professionellen Pflegepersonal an, und ihre frühere Haushälterin hat sie schon vor Jahren vergrault.

Jedenfalls habe ich kein schlechtes Gewissen, dass meine Mutter in einem Seniorenheim lebt. Da wird sie professionell betreut (und auch mit gutem Standard, soweit ich es sehe), und die Pflegekräfte wechseln sich ab und können (hoffentlich) mit genügend professioneller Distanz mit ihr umgehen.


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