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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

177 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Diskussion ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 18:53
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Meine Familie hegt auch solche Ängste, deshalb laufen alle Smartphone-Abos über meinen Namen, sodass nur ich im Glashaus sitze, virtuell gesehen. Ihre E-Mails habe auch ich eingerichtet, ebenso Whatsapp.

Vielleicht kannst Du Deinen Vater auch auf diese Weise heranführen.
Na ja Weltbild geht ja bislang auch noch ohne Onlinebestellungen. Das interessiert mich auch gar nicht.

Nur könnte ich mich ständig über seine allgemeine Abneigung und Vorurteile gegenüber des Internets aufregen. Für ihn steht da eh nur Mist drin.
Wenn ich mal wieder was zu erzählen habe oder mir von ihm wünsche, dass er mal zumindest etwas mehr Obst der Vitamine wegen essen sollte (nicht nur Wurstbrote, kommen auch immer wieder so dämliche Antworten von ihm, ob mir das das Internet gesagt hätte. Da steht doch eh nur Mist drin.

Genauso auch was Whats App aber auch Filme und Serien betrifft. Der ist den ÖR-Sendern schon regelrecht hörig. Mensch, der arme Kerl braucht dringend mal Abwechslung, auch im TV, aber will davon nichts wissen, wenn nicht gerade Fußball oder deutsche ÖR-Filme und Serien.

Ich werde ganz sicher kein Smartphone-Abo auf meinen Namen laufen lassen.
Er ist nämlich so ein Typ Mensch, was er partout nicht will, lässt er auch dann linksliegen, wenn es direkt vor ihm ist/wäre. Der würde also ein Smartphone schon aus Prinzip nie anrühren - genauso wie er ausländische Filme und Serien nie gucken würde. Selbst dann nicht, wenn er dafür monatlich bezahlt.
So eine Bemerkung kam auch mal von ihm, als ich damit geärgert hatte, dass ich ihm einfach mal ein S-Phone kaufen werden -worüber er auch Whats App nutzen könnte.

Und zum TV sagt er immer nur, ist ja nicht seine Schuld, wenn man bestimmte Inhalte nicht einzelnen buchen kann, sondern den ganzen Mist gleich mit dazu, den Kabel D und Sky anbieten.



Hierzu wollt ich noch was sagen:
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:Ein anderes Mal ging es um Präsentkörbe
Um da auf Nummer sicher zu gehen, sollte man vorab wissen/sich schlau machen, was Mann oder Frau als ein individueller Mensch so mag/bevorzugt und nicht nur klischeehaft nach Geschlecht gehen.

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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 19:09
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:Meine Mutter zb sagt "es gibt nur zwei Geschlechter und fertig",
da stimme ich der Mutter zu -
mehr kenne ich nun aber erstmal auch nicht.

:D


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16.07.2023 um 19:31
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Dasselbe bzgl. Smartphones. Überflüssig in seinen Augen. Ein mobiles Telefon sollte sich aufs Wesentliche beschränken.
Ganz meine Meinung. :D
Ich habe auch kein Smartphone, was aber nichts mit Technikfeindlichkeit meinerseits zu tun hat, sondern damit, dass ich unterwegs nicht ins Internet will, mir das alles eh zu klein ist (der Bildschirm) das Gerät aber viel zu groß.
Ich bin beim Arzt im Wartezimmer seit einiger Zeit immer der einzige, der in ein Buch schaut.
Mir reicht mein altes Tastenhandy, alles weitere mache ich dann zu Hause am Laptop.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 19:45
@rhapsody3004
Dein Vater scheint da wirklich überfordert zu sein, will sich aber wohl keine Blöße geben. Er ist immerhin auch schon 70.

Du kannst ihm ja Bücher schenken. Eigentlich ist es doch schön, wenn er die digitale Welt nicht braucht, sondern sich auf sein äußeres Leben konzentriert. Da hat er mehr von Leben, qualitativ gesehen. Das ist sogar wissenschaftlich belegt. Deshalb wird ja ständig davor gewarnt, zu viel am Smartphone zu hängen.

Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam etwas unternehmen, wandern in freier Natur.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 19:51
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:Vorausgesetzt es gibt nur Mann und Frau macht das Sinn, gibt es aber eben nicht. Es gibt nicht-binäre, Transgender etc und man kann heute nicht alleine vom Aussehen auf das Geschlecht schließen. Jemand kann weiblich aussehen, sich aber als Mann fühlen und eben noch keine Transition gemacht haben oder andersherum. Und so weiter und so fort. Das war ja im Grunde mein Problem damit. Man geht durch den Laden und verteilt Geschlechterrollen aufgrund des Aussehens.
Daher war ja auch meine Frage, wie aktuell diese Statistiken sind und da ist sicher noch die Frage, wo diese Statistiken genau gemacht wurden, da es da sicher auch regionale Unterschiede gibt.
Transgender, agender usw. sind in diesem Zusammenhang völlig irrelevant. Es geht ja darum Dinge zu verkaufen und so zu präsentieren um damit das richtige Publikum zu erreichen. Die allermeisten Menschen sind eben entweder Frau oder Mann. Sogar Transsexuelle zählen sich meistens zu einer dieser Gruppen. Deshalb zielt das Marketing natürlich völlig legitim auf Frauen und Männer ab. Tja, und es ist ja nicht so, dass eine Frau unbedingt das Produkt kaufen muss, welches Marketing für sie vorsieht. Jeder kann doch kaufen was er oder sie mag. Wenn mir also der blaue Geschenkkorb mit dem Schraubenzieher besser gefällt, dann kaufe ich den.

Aber das Marketing und die Präsentation von Waren die auf Männer oder Frauen abzielt ist legitim und erfolgreich. Und darum geht es. Es ist schliesslich ein Geschäft und darauf ausgerichtet Geld zu verdienen.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 19:53
Ich, 42 also noch bisschen entfernt von der angesprochenen Zielgruppe, habe die Folgebeiträge noch nicht gelesen, weil ich schon beim Eingangsposting steil gehe.

Erstens finde ich die Art wie du die "Diskussionen" beschreibst schon extrem unangenehm. Und wenn die wirklich so stattgefunden haben, dann Nacht Matthes.

Eine Diskussion setzt gegenseitiges Interesse voraus, im EP klingt es, als hättest du den Leuten deine Meinung ungefragt aufgenötigt. Sorry ganz ehrlich, auf die Art hätte ich schon mit Anfang 30 keine Lust auf ein Gespräch gehabt.

Zudem ist Toleranz keine (!!!) Einbahnstraße.
Dass es generationsbedingte Unterschiede in den Ansichten gibt, insbesondere zu Geschlechterrollen, ist doch ganz normal. Die Leute haben einen ganz anderen Stand. Toleranz geht nicht immer nur von alt zu jung, die geht auch in die andere Richtung. Für diese Leute bzw für die Generation 60-70+ sind unsere Themen Luxusproblemchen. Die sind da gar nicht so schnell hinterher gewachsen.

Sorry, das musste jetzt, ganz impulsiv, zuerst mal raus. Ich lese jetzt erstmal, was hier an Kommentaren gefolgt ist.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 20:17
@SeiraButterfly
Gedanken eines Menschen der als nächsten Geburtstag seinen 70. feiern wird zum Thema:
Ein Kind, ein junger Mensch wächst nicht im Nirvana auf. Man wächst in einem Wertekanon auf und übernimmt ihn zum allergrößten Teil, macht ihn zum Teil seiner Persönlichkeit. Das nennt man Sozialisation. Ich nenne ihn auch gern den Zeitgeist. Und der ändert sich. Ständig und wenn mal mal einen größeren Zeitraum sieht wohl auch mit zunehmender Geschwindigkeit.
Das dumme am Älterwerden ist dass man sich mit seinen Ansichten und Verhaltensweisen als Zwanzigjähriger ja zunächst einmal ganz wohlfühlt. Wenn es da in den nächsten 50 Jahren was neues gegeben hat kommt man selten selbst darauf sondern es wird von außen an einen herangetragen. Man denkt darüber nach, übernimmt "das Neue" ganz oder teilweise - oder auch nicht.
Und weil man nicht alles übernimmt wird allmächlich die Kluft größer. Und wenn dann die Ansichten und Meinungen aufeinander prallen kann es unangenehm werden. Aber es gibt eine Brücke und die heißt Toleranz. Und die weise Erkenntnis dass auch bei Ansichten und Meinungen nichts so bleibt wie es ist.


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16.07.2023 um 20:25
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ganz meine Meinung. :D
Ich habe auch kein Smartphone, was aber nichts mit Technikfeindlichkeit meinerseits zu tun hat, sondern damit, dass ich unterwegs nicht ins Internet will, mir das alles eh zu klein ist (der Bildschirm) das Gerät aber viel zu groß
Mir gehts auch nur vorrangig um WhatsApp. Wäre eine schnelle und einfache Kommunikationsmöglichkeit zwischen uns beiden. Vor allem erreicht man ihn ja nicht mal mehr regelmäßig übers Festnetz, weil ständig in Ladestation und nicht im Wohnzimmer am Mann.

Wie gesagt er hat auch Angst von den US-Konzernen ausspioniert zu werden. Darum würde er auch vieles schon aus Prinzip nicht nutzen wollen.
Und die Millionen einschließlich seinem Sohn, die es nutzen, FB oder auch nur WhatsApp, bspw., sind eh bekloppt oder auch alle süchtig oder auch nur mitteilungsbedürftig.

Auch bringt eine Diskussion gar nichts, wenn ich immer wieder mal damit anfange, dass auch er auch mal bzgl. Fernsehen seinen Horizont erweitern könnte. Immerhin leben wir im 21.Jahrundert und nicht mehr in der DDR. Fernsehen besteht mittlerweile aus Mehr als nur den ÖR-Sendern.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich bin beim Arzt im Wartezimmer seit einiger Zeit immer der einzige, der in ein Buch schaut.
In ein richtiges Buch schaue auch ich nach wie vor gerne. Mir zehnmal lieber als E-Books. Ein richtiges Buch löst ein ganz anderes Gefühl aus - genauso wie die physische CD oder LP ein- und aufzulegen.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Dein Vater scheint da wirklich überfordert zu sein, will sich aber wohl keine Blöße geben. Er ist immerhin auch schon 70.
Das wäre er nicht mal. Der ist einfach nur stur, extrem prinzipientreu , hängt an Altem der Gewohnheit wegen und auch mit seiner Heimatliebe gegenüber Deutschland hat er für mich schon immer einen regelrechten Tick gehabt. Also der Tick nur in Deutschland Urlaub zu machen (übrigens auch ohne Hunde), zu versuchen nur rein-deutsche Marken zu kaufen (heute eh kaum noch möglich) und nur deutsche Musik zu hören und nur deutsche Filme und Serien der ÖR zu gucken.


Der kapiert ja nicht mal, dass er leicht cholerisch ist und das seiner Gesundheit schadet - genauso wie einseitige Ernährung. Lässt sich nichts sagen. Bekloppt sind immer nur die anderen oder die, die keine Ahnung haben.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Du kannst ihm ja Bücher schenken.
Na ja, der Fernseher ist schon mit sein liebstes Hobby - neben Hunden. Besonders seitdem er Rentner bereits ab 63 wurde.

Durch die Hunde kommt er Gott sei Dank regelmäßig raus an die frische Luft. Das tut er aber auch gerne - das merkt man dann auch wieder. Er ist extrem tierlieb. Mag Hunde mehr als Menschen. Da kann ich ihn sogar verstehen. Allerdings nur je nachdem.


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16.07.2023 um 20:40
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:ich habe jetzt schon extrem häufig die Erfahrung gemacht, dass man mit Menschen 50+ einfach nicht diskutieren kann und sie oft in ihren Meinungen eingefahren sind und keine Bereitschaft zeigen, ihre Ansicht (nichtmal nach Vorlage von Beweisen) zu ändern.
Der Kopf ist rund, damit das Denken seine Richtung ändern kann! Bei manchen ist er aber leider einfach nur hohl.
Das ist vollkommen altersunabhängig.

Wenn ich mir das Leben in meinem Freundeskreis so ansehe und die Biographien vergleiche, stelle ich durchaus Ähnlichkeiten fest, wobei ich zugeben muss, dass einige Zeitgenossen in ihrem Leben noch mehr erlebt und bewegt haben als ich.

Nein, liebe Kinder: Nicht jeder über 50 (oder 30?) muss zwangsläufig ein seniler Volltrottel sein. Ebensowenig wie jeder unterhalb dieser Altersgrenze ein jugendliches Genie sein muss - selbst wenn er/sie sich dafür hält.

Irgendwann im Laufe seines Lebens hat man einen Punkt erreicht, wo einen nichts mehr allzusehr nerven kann. Dann ist man cool. Etwas später dann nervt einen gar nichts mehr. Dann ist man kalt. Und tot.

Grundsätzlich ist "Alter" keine Frage des Geburtsdatums, sondern der inneren Einstellung.
Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet. Man sollte sie behalten, auch in dem Wissen, dass sie sich nicht immer oder nicht so wie gewünscht realisieren lassen. Im Laufe der Zeit wirft unsere Haut Falten, mit dem Verzicht auf Neugierde, Lernbereitschaft und Ideale aber wird auch unsere Persönlichkeit Falten werfen wie eine alte Hose.

Ich kenne frühvergreiste Mid-Twens, die Wertvorstellungen haben, die es mit denen meiner Grosseltern kurz vor Demenzeintritt aufnehmen können. Ich kenne lebensmüde Dreissiger, die glauben, mit Ehemann, Kindern und Hypotheken sei ihr Leben am Ende. Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).

Und ich kenne Menschen, die sich eben nicht "altersgemäss" verhalten: Siebzigjährige, die Berggipfel im Himalaya besteigen, Achtzigjährige, die ein Studium der Philosophie beginnen und Neunzigjährige, die auf der Bühne den Blues singen.

Nächstes Jahr werde ich 70. Siebzig! Na und? Eine Zahl, nichts weiter. Ich werde trotzdem in meiner verbeulten Karre laute Rockmusik hören, dass den Kids an der Fussgängerampel das Gel aus den Haaren fliegt, meine Frau und ich werden auf hanseatischen Nobelparties trotzdem Leute schockieren "Sie haben sich ihre Wohnung von einer Blindenwerkstatt einrichten lassen?" und meine Frau wird trotzdem in heissen Sommernächten nackt auf der Terrasse Pogo tanzen und "Hersham Boys" mitgrölen, dass die Spatzen tot vom Dach fallen.

Man hat im Laufe der Jahrzehnte genügend Dinge gesehen und/oder erlebt, dass man nicht mehr so leicht in Panik gerät, dass einen so schnell nichts mehr aufregt. Nennt es Abstumpfung oder Toleranz, Altersweisheit oder Altersschwachsinn. Die Grenzen zwischen Altersweisheit und Altersschwachsinn sind bekanntlich fliessende. Ich als alter Sack muss das wissen.

Nach "Ruhe" strebe ich nicht unbedingt. Davon werde ich nach meinem Ableben mehr als genug haben. Vermutlich eine Ewigkeit. Oder mehrere?

Wir bilden uns zu allem, auf das wir stossen, eine Meinung. Mal eine eigene, mal eine gekaufte, mal eine mehrheitsdominierte.
Das tut jeder von uns. Natürlich unterscheiden sich Meinungen wie die Menschen, die sie haben.

Ebenso natürlich ist es, seine Meinung zu vertreten, es sei denn, es sei aus verschiedenen Gründen taktisch klüger, sie zu verbergen.
Stossen unterschiedliche Meinungen zusammen, dann geht es darum, wer die stichhaltigeren Argumente hat. Oder die grössere Erfahrung, das grössere Wissen zu einem Thema. Notfalls auch die grössere Feuerkraft.

Dass "der/die Andere" meine Meinung nicht annehmen, akzeptieren oder auch nur respektieren muss, ist mir schon klar. Trotzdem nehme ich für mich das Recht in Anspruch, meine Meinung zu vertreten. Könnte ja sein, dass ich ein paar "Wankelmütige" beeinflussen kann. In meinem Sinne, natürlich. Vive la manipulation!

Natürlich habe ich zu allem eine Meinung, und sei es, dass sie erstmal: "Keine Ahnung" lautet.
Wenn mich eine Sache interessiert, dann versuche ich mich, darüber schlau zu machen. Möglichst vielseitig.
Hinzu kommen bestimmte Erfahrungswerte, d.h. was ist wahrscheinlich, was nicht.

Die alte Grundsatzfrage: Was nützt es wem?
Dann natürlich noch die Basis von Wertvorstellungen und ideologischer Ausrichtung.
Fertig ist meine Meinung.

Und ob sie jemandem passt oder nicht, das ist mir völlig wurst.

Ist ja meine Meinung und nicht Deine Deinung oder seine Seinung, ihre Ihrung (s.u.) etc.
Ob ich natürlich immer und überall meine Meinung hinausposaune, das hängt vom strategischen Wollen und vom taktischen Geschick ab.

Ach ja, und meine Meinung kann sich natürlich im Laufe des Lebens und wachsenden Erfahrungen und Erkenntnissen ändern. Das ist keine Schande, das ist ein Lernprozess.

Passend dazu von einem meiner Lieblingsdichter:

Dorlamm meint
von Robert Gernhardt

Dichter Dorlamm läßt nur äußerst selten
andre Meinungen als seine gelten.

Meinung, sagt er, kommt nun mal von mein,
deine Meinung kann nicht meine sein.

Meine Meinung - ja, das läßt sich hören!
Deine Deinung könnte da nur stören.

Und ihr andern schweigt! Du meine Güte!
Eure Eurung steckt euch an die Hüte!

Laßt uns schweigen, Freunde! Senkt das Banner!
Dorlamm irrt. Doch formulieren kann er.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 20:43
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:wenn es um Technik geht sagt sie immer noch "das ist jetzt was für die Männer"
Schon länger her, aber immer noch zutreffend:

Ich stehe in einer Postfiliale mit meiner Tochter an, Paket abholen. Vor uns ein Mädel mit Klamotten unter'm Arm. Sie kauft eins von diesen gelben Postpaketen und sagt zu der Frau hinter dem Schalter: "Können Sie das für mich zusammen bauen. Ich kann das nicht, ich bin doch nur ein Mädchen!"

Darauf sagte ich meiner Tochter, für den Rest der Leute hörbar: "Wenn ich so einen Satz von Dir höre, dann gibt's 'was an die Ohren!" Als sie dies meiner Frau berichtete, gab die nur zur Antwort: "Von mir auch!".

Nichts ist biologisch unabdingbar im Verhalten von Menschen. Alles ist erlern- oder vermeidbar. Wozu haben wir schliesslich das Ding zwischen den Ohren mitbekommen. Damit es nicht so hohl klingt, wenn man einen Hut aufsetzt?


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16.07.2023 um 20:53
Zitat von SeiraButterflySeiraButterfly schrieb:Ähnliche Schwierigkeiten hatte ich auch mit anderen ü50-jährigen. Meine Mutter zb sagt "es gibt nur zwei Geschlechter und fertig", mein Vater sagt "alles außer arbeiten ist sinnlose Zeitverschwendung".. andere haben mir auch ähnliches berichtet und ich höre immer wieder den Satz "von deutschen Rentnern kann man keine Änderung mehr erwarten".

Aber wie seht ihr das? Wie sind eure Erfahrungen? Sind es wirklich überwiegend 50+ Leute mit denen Diskussion unmöglich ist, sind sie tatsächlich weniger offen für neues als jüngere oder habt ihr es sogar vielleicht genau andersrum erlebt? Mich würde da einfach mal interessieren was andere so erleben, gerade weil es ja auch immer viele Regionale Unterschiede in den Mentalitäten gibt.
Sorry, dass ich Deinen Beitrag so häppchenweise zerhacke, aber im Alter sollte man nicht mehr so grosse Brocken schlucken. :D

Menschen, die Thesen von gottgewollten oder Mutter Natur bestimmten "zwei Geschlechtern" vertreten, finden sich in diesem Forum zu Hauf - meist von Menschen vertreten, die ich deutlich unter 50 verorten würde. Im Alter soll sich zwar das Blickfeld verengen, aber der Tunnelblick bei gesellschaftlich relevanten Themen scheint mir keine Frage des Alters zu sein.

Was den Veränderungswillen deutscher RentnerInnen angeht: Politisches Engagement ist keine Frage des Alters, sondern des Wollens (oder Könnens) - ob nun als Omas gegen Rechts oder als Grandparents for Future. Auch in allerlei Bürgerinitiativen, in der Hilfe für Geflüchtete oder gesellschaftlich Benachteiligte finden sich viele RentnerInnen. Die haben die Zeit, die Erfahrung und den Willen - manchmal auch das Geld und wissen damit sinnvolleres anzufangen als vor der Glotze auf den grimmen Schnitter zu warten.

https://www.omasgegenrechts.de/

https://www.parentsforfuture.de/de/empfang-grandparents

Regionale Unterschiede in der Mentalität halte ich für unzutreffend. Ich ändere ja nicht meine Mentalität, wenn ich umziehe oder eine andere Staatsbürgerschaft annehme. Zudem scheint mir eine Definition von "Mentalität" eher fragwürdig.


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Diskussions(un)fähigkeit "älterer" Leute

16.07.2023 um 21:13
Je älter Du wirst, desto weniger beweglich wirst Du, körperlich wie geistig. Das ist keine neue Erkenntnis. Ich würde aber nicht sagen, dass man mit jüngeren Leuten heutzutage besser diskutieren kann. Viele sind in ihrer Bubble gefangen, welche durch den selektiven Feed in Social Media etc. noch zusätzlich verstärkt wird, an die ist genauso wenig ein Rankommen.
Diskutieren macht heutzutage keinen großen Spaß mehr, das liegt einfach am Zeitgeist, nicht am Alter. Die meisten Menschen, jung wie alt, suchen die Bequemlichkeit und haben daher keine Lust mehr, auch mal andere Perspektiven einzunehmen. Zu kompliziert. Die Fähigkeit zum sachlichen Diskutieren ist daher vielen auch völlig abhanden gekommen. Nicht wenige sind nach einer Minute Debatte bereits eingeschnappt oder werden unsachlich. Kannst Du auch hier im Forum live beobachten.


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16.07.2023 um 21:16
@Doors

Schön geschrieben.

Weißt was mich im Grunde nur stört, aber auch selber weiß dass das irgendwo bekloppt ist und einen eigentlich nicht zu stören hat, weil Menschen nun mal vom Wesen verschieden sind und auch verschieden aufgewachsen und geprägt worden sind und darüber hinaus auch so oder so unterschiedliche Geschmäcker haben....

...trotzdem stört es mich bis heute irgendwie, dass mein Vater Baujahr 53 vom alten Schlag ist und nicht mehr so wie du bist. Auch stört mich bis heute an ihm dieser Deutschland-Tick in so gut wie allen Lebensbereichen. Ich bin auch der Meinung, dass Heimatverbundenheit auch krankhafte Züge annehmen kann.


Ich bin aber echt froh, dass es auch die andere Sorte Rentner gibt:
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Gibt auch genügend Rentner, die sind lebensfroh, weltoffen, technologieoffen, sozialoffen und auch grundsätzlich geistig beweglich und können sich auch selbst reflektieren, um dann bewusst entscheiden zu können, ob man sich ändern will, ändern muss bzw. sollte - oder auch nicht.

Zitat von DoorsDoors schrieb:Niemand wird alt, weil er eine bestimmte Anzahl von Lebensjahren auf dem Buckel hat. Man wird alt, wenn man sich von seiner Fantasie und seinen Träumen final verabschiedet.
Gibt aber auch Menschen, die hatten noch nie so richtige Träume und auch keine Fantasie, sondern funktionierten einfach nur spießig und der beschränkte Horizont, ohne zu wissen, dass er beschränkt ist, ließ auch nicht mehr zu.

Haben sie also nicht erst mit dem Alter verloren.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Ich kenne verbrauchte Vierziger, die die Tage bis zur Rente zählen (Welche Rente, hä?).
Das kann ich aber verstehen. Weil erst ab dem Rentenalter so richtig frei, wenn Körper und Geist dann auch noch mitmachen.


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16.07.2023 um 21:16
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Nur könnte ich mich ständig über seine allgemeine Abneigung und Vorurteile gegenüber des Internets aufregen.
Dann rege dich doch auf, aber vielleicht nicht vor ihm.
Oder versuche einen Perspektivwechsel und schlüpfe, gemäß den Gesetzen der Empathie, doch mal in seine Schuhe.
Er kommt aus einer ganz anderen Generation. Er hat viel durchlebt, vieles kommen und gehen sehen und ich bin sicher, auch das ein oder andere in Richtung Verlust zu bewältigen.
Mit 70 bewegt er sich in ganz anderen Gedanken als du. Warum fällt es so schwer den validativen Ansatz zu wählen und sich auf ihn einzulassen?
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:von ihm wünsche, dass er mal zumindest etwas mehr Obst der Vitamine wegen essen sollte (nicht nur Wurstbrote, kommen auch immer wieder so dämliche Antworten von ihm, ob mir das das Internet gesagt hätte. Da steht doch eh nur Mist drin.
Sage ihm doch einfach, was es wirklich ist:
Papa, ich hab Sorge um dich.
Das worum es bei euch, zumindest für dich, zu gehen scheint, ist ein Beziehungsthema und kein Altersstarrsinn deines Papas.
Und du weißt, das sage ich nicht um dich zu ärgern, sondern mit Wohlwollen und Schleifchen drum!💚


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16.07.2023 um 21:32
Zitat von DoorsDoors schrieb:Auch in allerlei Bürgerinitiativen, in der Hilfe für Geflüchtete oder gesellschaftlich Benachteiligte finden sich viele RentnerInnen.
Das habe ich auch erleben dürfen. Immerhin fünf Jahre in Flüchtlingsheimen gearbeitet. Ehrenamtliches Engagement weit über Sprachkurse zu geben hinaus war aber nicht nur bei vielen Rentnern vorhanden, sondern auch Jüngeren wie Studenten/Studentinnen.
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Dann rege dich doch auf, aber vielleicht nicht vor ihm.
Oder versuche einen Perspektivwechsel und schlüpfe, gemäß den Gesetzen der Empathie, doch mal in seine Schuhe.
Er kommt aus einer ganz anderen Generation. Er hat viel durchlebt, vieles kommen und gehen sehen und ich bin sicher, auch das ein oder andere in Richtung Verlust zu bewältigen.
Mit 70 bewegt er sich in ganz anderen Gedanken als du. Warum fällt es so schwer den validativen Ansatz zu wählen und sich auf ihn einzulassen?
Ich weiß ja im Grunde warum er so ist. Viel auch durch seine Mutter geprägt und natürlich ganz anders aufgewachsen. (Sein Bruder ist aber ganz anders drauf)

Weiß auch, warum er manches Verhalten wohl niemals ändern/abstellen könnte. Er könnte sich nicht mal die Frage stellen will oder will ich mich nicht ändern.

Bspw. dass er zu Wutausbrüchen neigt, wenn auch nur immer ganz kurz und auch nur verbal, ist ihm selbst nicht mal bewusst. Zumindest so schon immer meine Eindruck gewesen. Versteht auch nichts, wenn ich darauf wieder und wieder anspreche. Sie passieren einfach und das war schon immer so und ihm ist das nicht bewusst, dass er damit ein Problem hat.
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Papa, ich hab Sorge um dich.
Na los wird er mich auf keinen Fall. Ich bin auch hartnäckig. Erst recht, wo wo er jetzt auch noch alleine seit letztem Jahr ist.
Ich meins ja auch nur gut mit ihm. Abwechslung genauso wie sich gesünder zu ernähren täte ihm gut. Er weiß es nur nicht.


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16.07.2023 um 21:47
Erst einmal zur Diskussion: Die Frage scheint ja Ahnung vom Verkauf und dem Kaufverhalten in ihrem Sektor zu haben und daraus eben (subjektive) Beobachtungen machen. Aber da zu diskutieren ist schon so, also ob jemand mit einem Lehrer diskutiert und glaubt, er hat große Ahnung, weil er in der Schule war oder ....

Zudem gibt es glaube ich auch riesige Unterschiede - erst mal zwischen den Generationen. In der Generation 70+ gibt es noch sehr viele, die eine klassische Ehe führten: Er war für den Broterwerb zuständig und sie für das Führen des Haushaltes. Das gleicht sich nun an (glücklicherweise).

Ich glaube, es gibt inzwischen wenig Leute, die gar nichts mit dem Internet zu tun haben.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Du kannst ihm ja Bücher schenken. Eigentlich ist es doch schön, wenn er die digitale Welt nicht braucht, sondern sich auf sein äußeres Leben konzentriert.
Mein Vater (80+) hat das Handy auch nur zum telefonieren - keiner seiner (männlichen) Bekannten nutzt es zur Kommunikation über Whatsapp. Bei meiner Mutter (ähnliches Alter), ist es schon anders. Sie ist sowohl in der Familienwhatsappgruppe als auch in verschiedenen Gruppen mit ihren Freundinnen, ich glaube, dass das da schon eine Genderfrage ist.

Wir haben (v.a. zu Corona) wiederholt verschiedene Dinge online für diverse Verwandte und Nachbarn und auch deren Bekannte im Internet bestellt. Da war niemand, der nicht wusste, dass es geht, vielmehr wussten sie eben nicht, wie es geht. Dennoch konnten viele z.B. bei Amazon oder so recherchieren, was sie wollten und haben den Kauf dann in Auftrag gegeben, weil sie es z.B. nicht mit den angebotenen Zahlungsarten bezahlen konnten. Ich würde aber alte Leute in dem Sektor nicht generell unterschätzen.


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16.07.2023 um 21:50
Über ein Erschrecken vor mir selbst schrieb ich einst in meinem Blog:

Ach du meine Jytte – Opa in Afrika (Beitrag von Doors)

Andererseits war ich vor ein paar Wochen bei meinem Sohn und seinem Partner in Berlin. Ich wollte mal wissen, wie sie ihre Freizeit so verbringen. Prompt schleiften sie mich in allerlei queere Clubs. Das fand ich ausgesprochen interessant und partiell sogar lustig. Als mich in einem Laden ein jüngerer Mann an der Bar ansprach und zu einem Drink einlud, fragte er mich, ob ich "neu hier?" sei und welche Interessen mich hierher trieben. Ich antwortete wahrheitsgemäss: "Ich bin mit meinen Kindern hier!" Sein Gesichtsausdruck und der der anderen Menschen am Tresen war Gold wert. Ich konnte natürlich beruhigend ausführen, dass "die Kinder" eben schon erwachsen seien. Jedenfalls waren die Gäste allerlei Geschlechts irgendwie begeistert von dem "coolen Typen". Da ich statt Alkohol Kaffee vorzog, war ich zu später Stunde derart unter Koffein-Speed, dass ich sogar mit getanzt habe. Sohn und Partner waren begeistert, obwohl ich bei einer Engtanz-Sequenz mit Jemandem ständig an den Song "Lola"* von den Kinks denken musste. Alle einschlägigen Angebote musste ich als strikte olle CIS-Hete natürlich ausschlagen, aber es war trotzdem (oder deswegen) eine geile Nacht.

Anderntags war ich allerdings so vermuskelkatert und mein angerissener Meniskus warf mir massive Übertreibung vor, dass wir eine ruhige Schifffahrt auf Spree, Havel und Kanälen machten. Bei körperlichen Aktivitäten, egal, ob Tanz, Sex oder Arbeit, merke ich dann doch die Jahrzehnte. Im Kopf glücklicherweise noch nicht so sehr.

* Jüngere kennen das Lied vielleicht nicht, daher hier noch mal als Video:

Youtube: The Kinks - Lola (Official Audio)
The Kinks - Lola (Official Audio)
Externer Inhalt
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16.07.2023 um 21:51
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Das wäre er nicht mal. Der ist einfach nur stur, extrem prinzipientreu , hängt an Altem der Gewohnheit wegen und auch mit seiner Heimatliebe gegenüber Deutschland hat er für mich schon immer einen regelrechten Tick gehabt.
Das klingt nach zwanghaften Zügen, aus dem Bedürfnis nach Sicherheit. Das Gewohnte vermittelt Sicherheit. Diese Sturheit zeigt seine innere Unbeweglichkeit, seine innere Erstarrung aus der Angst vor Veränderung. Das ist ihm nicht bewusst, das steckt gut versteckt in ihm, sodass auch Du es nicht in seiner Mimik und Körpersprache lesen kannst. Das nennt sich "affektive Schemata".

Aber dass er Tiere liebt, ist doch wirklich eine großartige Aufgabe.

Wäre es nicht sinnvoller, ihn so zu lieben, wie er ist!?


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16.07.2023 um 21:56
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich würde aber alte Leute in dem Sektor nicht generell unterschätzen.
Wir benutzen seit einigen Jahren Discord für Familientreffen. Beruflich bzw. im politischen oder gesellschaftlichen Kontext nutzen wir Zoom für Video-Konferenzen. Ein Smartphone* habe ich allerdings nicht, und selbst mein Mobiltelefon ruht meist im Handschuhfach meines Autos, dient es doch nur als mobile Telefonzelle.

*Frau und Kinder sind allerdings damit versorgt. Meine Herzallerliebste wird mir schon sagen, was mein Nachwuchs von mir will. Meistens Arbeitsleistungen: "Papa, kannst Du mal eben schnell..." Da ist es dann schon ganz gut, wenn das durch den Filter meiner Frau läuft, ich könnte sonst unfreundlich reagieren. Sie entschärft meine Kommentare (Hätten wir abgetrieben, wär' uns viel erspart geblieben) dann bei den WhatsApp-Rückmeldungen an das Jungvolk. So bleibt der Familienfrieden erhalten.

Typisches Telefonat zwischen Sohn und Vater:

Moin, Oller.

Moin.

Alles gut?

Alles gut!

Na dann - Tschüss.

Tschüss auch.


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16.07.2023 um 22:22
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Mein Vater (80+) hat das Handy auch nur zum telefonieren - keiner seiner (männlichen) Bekannten nutzt es zur Kommunikation über Whatsap
Diese Menschen gibt es doch noch - was bin ich froh. Dachte wirklich mein Vater (70) wäre irgendwie der einzige, der sich sogar WhatsApp verwehrt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wir haben (v.a. zu Corona) wiederholt verschiedene Dinge online für diverse Verwandte und Nachbarn und auch deren Bekannte im Internet bestellt. Da war niemand, der nicht wusste, dass es geht, vielmehr wussten sie eben nicht, wie es geht. Dennoch konnten viele z.B. bei Amazon oder so recherchieren, was sie wollten und haben den Kauf dann in Auftrag gegeben, weil sie es z.B. nicht mit den angebotenen Zahlungsarten bezahlen konnten. Ich würde aber alte Leute in dem Sektor nicht generell unterschätzen.
Mein Vater würde eine Krise kriegen, wenn ich für ihn etwas über Amazon bestellen würde. Ich mag den Laden zwar auch nicht, aber gänzlich auf ihn verzichten möchte ich auch nicht.

Flipper-CDs oder Olaf-Solo bspw. bestellt er (noch) klassisch via Karte oder Telefon bei Weltbild über Katalog. Kann für ihn auch nur hoffen, dass noch lange so bleibt und die nicht komplett auf Online umstellen.
Er ist auch grundsätzlich so einer, der will wenn möglich nur kleinere deutsche Läden und das am liebsten noch stationär unterstützen - so weit das noch möglich ist. Diese Einstellung finde ich aber gut an ihm.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das klingt nach zwanghaften Zügen, aus dem Bedürfnis nach Sicherheit.
Ja natürlich und dürfte auch noch mehr Menschen betreffen: Was der Bauer nicht kennt - das frisst er nicht. Und er halt noch nie so richtig viel kennengelernt. Denke er wurde auch stark durch seine Mutter geprägt. Vieles übernommen und nie hinterfragt. Wie bspw. dass man nicht ins Ausland schon gar nicht ins entferntere Ausland reist, sondern man nur in der deutschen Heimat bleiben sollte. Usw...
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Aber dass er Tiere liebt, ist doch wirklich eine großartige Aufgabe.
Tierlieb war er schon immer. Und besonders Hundeliebe habe ich denke ich auch von ihm. Bin ja auch schon groß mit ihnen geworden.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Wäre es nicht sinnvoller, ihn so zu lieben, wie er ist!?
Ich schätze viele positive Eigenschaften an ihm, bewundere ihn teilweise sogar und wäre selber gerne mehr so. Und liebe tue ich ihn so oder so. Er bedeutet mir auch viel.

Leider hat er aber auch Eigenarten, Macken und Verhaltensweisen, die machen mich bis heute wahnsinnig, um es mal so deutlich zu sagen.
Das ist wahrscheinlich auch krank von mir, denn warum stört mich manches so an ihm? Könnte mir ja auch egal sein. Dann ist er halt noch vom extrem alten 40er/50er engstirnigem weniger weltoffenen Schlag usw...

Je nachdem meine ich es aber auch nur gut mit ihm. Ernährung bspw. Nicht nur Fleisch, Wurst und Käse. Genauso wie nicht nur angestaubtes ÖR-Fernsehen zu gucken. Mensch, gibt mittlerweile so viel Vielfalt/Auswahl. Allein die Abwechslung nur im TV täte ihm bestimmt mal gut.

Oder mal was gegen die verbalen Wutausbrüche, das Cholerische zu unternehmen. (Wie der allein wegen Fahrradfahrern und überhaupt schon nur Kleinigkeiten ausflippen kann und Schuld sind so oder so immer nur die anderen - niemals er selbst)

Aber gut, dass Menschen etwas gut tun würde, muss diesen Menschen selbst nicht mal bewusst sein.


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