Tochter meiner Freundin hat sich in mich verliebt

Doors schrieb:Ich könnte einen schlechten Einfluss auf Dich haben, in dem ich Dich zum Saufen verführe. Erziehung ist das nicht. Erziehung wäre, wenn ich Dir argumentativ klar machen würde, dass das für Deine Gesundheit nicht förderlich wäre.

Erziehung ist sehr viel mehr als jemanden etwas argumentativ klarzumachen. Ich könnte dir jetzt ganz viele Beispiele dafür bringen was Erziehung alles ist - und du könntest mir jedes widerlegen indem du eine andere Beziehung als Beispiel bringst in der das auch stattfindet. Aber wir wissen doch alle - falls wir über einen gesunden Menschenverstand verfügen - dass das Verhältnis von Eltern und Kindern und die Erziehung die in dieser Beziehung stattfindet etwas besonderes und alleinstehendes ist. Diese Eltern Kind Beziehung und der Erziehungsauftrag der sich daraus ergibt ist nicht etwas das jemand den das Kind gerade mal 6 Monate kennt mir übernehmen sollte oder könnte. Wenn sich die Beziehung von Kind und Bonuselternteil irgendwann in diese Richtung entwickelt, dann kann die Erziehung sicher mit übernommen werden.

Ich hab mit 13/14 auch ausprobiert ob ich ältere Männer die ich ‘nett’ fand oder‘interessant’ mit Annäherung, Augenaufschlag, Lächeln, Grinsen, Berührungen die spontan aussehen sollten und Bemerkungen aus der Fassung bringen kann. Ich konnte das ganz gut, und war mächtig stolz darauf.

Ich bin jetzt Großmutter und weiß, das es damit zu tun hatte (ich sage ausdrücklich, in meinem Fall, möchte es aber dennoch erwähnen) das ich schon mehrere Male von älteren Männern ungefragt betatscht wurde, bis hin zum Griff zwischen die Beine und Zunge in den Mund schieben. Ich wusste genau das das nicht erlaubt ist, nicht geht und wollte es auch nicht (ich war 10, hab mich gewehrt und bin weggelaufen), gleichzeitig hat es mir aber gezeigt, welche Power ist potentiell habe, als Kind das immer für seine ‘Schönheit’ gelobt wurde, einen erwachsenen Mann aus der Fassung zu bringen. Es hat mich dann als ich älter war einfach interessiert wie das geht….

So kam es dann zu einer Situation in der ein Freund meiner Mutter mir unmissverständlich, ernst (nicht wütend) und deutlich sagte, das er mein Verhalten nicht tolerieren kann und will. Er sagte mir auf den Kopf zu, das er diese Spielchen kennt und da nicht mitmacht. Er sagte; Hör auf damit, du hast keine Ahnung was für ein Scheiss Risiko du eingeht. Mit mir hast du Glück, ich spiel da nicht mit. Andere fackeln da nicht lange und nehmen sich was sie wollen, willst du das? Ganz sicher nicht!

Das war’s für mich, ich habe es verstanden und respektiert und ihn in Ruhe gelassen. Ich habe Vertrauen in den Mann entwickelt, weil er geradeaus und ehrlich war ohne mich unnötig anzuklagen. Er wurde für mich zu einem erwachsenen Mann mit dem ich über Männer reden konnte und hab ich ihm sogar später von dem Klavierlehrer erzählt der mich immer betatscht. Er hat mir gesagt, was ich tun kann/soll damit das aufhört. Ich hatte meinen Eltern schon mehrfach gesagt das ich nicht mehr zu dem privat Unterricht gehen will, aber ich wusste das sie beide so von dem Lehrer schwärmten das ich fürchtete, mir würde nicht geglaubt. (zu Recht, wie sich später herausstellte)

Das ist wirklich nicht einfach zu navigieren mit 13/14 Jahren.

Zusammenfassung: Wichtig ist wie der TE reagiert. Wenn er sich wie ein Teenager verhält, also in irgendeiner Weise den Eindruck macht das er ‘das Spiel mitspielt’ und seine Grenzen nicht eindeutig und offen klar macht, hat das Mädchen keinen Grund, damit aufzuhören.

Es ist möglich das die Mutter das Kind beschuldigt wenn sie davon erfährt, falls sie es damit übertreibt und Absichten interpretiert die das Kind überfordern (vom Verständnis und Überblick her) kann es die Beziehung zwischen Mutter und Tochter sehr belasten. Da wird der TE am besten wissen wie er das Gespräch mit der Mutter führen sollte. Unabhängig davon, sollte er, nach meiner Erfahrung und Schlussfolgerung, dem Mädchen klar und deutlich die Grenzen zeigen.

NICHT sich beklagen das es ihm ‘unangenehm ist’ , das reizt sie ja gerade daran. Sondern das er sie durchschaut, das Spiel kennt und dafür nicht zur Verfügung steht.

Als nahezu noch fremder Mann einer 13jährigen Handy und Internet verbieten wollen? Damit ziehst du dir eher ihren Hass zu, als dass dadurch ihre Noten besser werden würden.

@Teutonicus

Ich sehe es auch so, dass Du selbst klare Grenzen setzen musst, und zwar als Erwachsener und nicht auf Teeny-Niveau. Es geht m. E. um ein Kind, das sich der eigenen Wirkung auf andere noch nicht in letzter Konsequenz bewusst sein kann, da die Erfahrung und das Alter dazu noch fehlen.

LydiaAfrika schrieb:NICHT sich beklagen das es ihm ‘unangenehm ist’ , das reizt sie ja gerade daran. Sondern das er sie durchschaut, das Spiel kennt und dafür nicht zur Verfügung steht.

Was sie da auch austestet, das hat noch nichts mit einem Beziehungsangebot auf Erwachsenenebene zu tun. Nichts von Lolita, das sind Vorstellungen von erwachsenen Männern, die in einem 13-jährigen Mädchen eine Frau sehen.

Teutonicus schrieb:Aktuell macht sie wohl auch ziemlich oft Livestreams auf Instagram, habe keine Ahnung ob das mit 13 schon erlaubt ist.

Das kann man nachlesen, ja, es ist erlaubt:

https://about.instagram.com/de-de/blog/announcements/continuing-to-make-instagram-safer-for-the-youngest-members-of-our-community
Um Instagram nutzen zu können, muss man mindestens 13 Jahre alt sein.

Ob das dann aber der geeignete Weg ist:

Werde da mal einen Fake Account erstellen um mal zu sehen über was da so geredet wird, notfalls bekommt sie halt Internet bzw. Handy verbot bis ihre Noten wieder besser werden.

So ein Fake Account wird einem Vertrauensverhältnis nicht unbedingt förderlich sein, aber die Verliebtheit bzw. der Wunsch nach einem Vaterersatz wird sich schnell erledigt haben.
Wenn die Mutter beim Handyverbot dann auch noch mitspielt, ohne heftigen Widerstand der fast 14-Jährigen wird das nicht abgehen. Ob es sie zum fleißigen Lernen animiert, möchte ich fast ausschließen.

Doors schrieb:Ich könnte einen schlechten Einfluss auf Dich haben, in dem ich Dich zum Saufen verführe

Yuliana schrieb:Erziehung ist sehr viel mehr als jemanden etwas argumentativ klarzumachen.

Oft ist es nicht verkehrt, etwas auszuprobieren, so dass man einen nachhaltigen Eindruck bekommt.
Wenn ein junger Mensch von zu viel Alkohol oder Zigaretten kotzen muss und der nächste Tag schwierig ist prägt sich das viel mehr ein, als wenn die Erziehungsberechtigten den Finger heben und das verbieten.
Oder das Kleinkind, das ganz kurz an die Scheibe vom laufenden Backofen kommt und merkt: hoppla, das ist heiß, wird so etwas in Zukunft wohl vermeiden.

LydiaAfrika schrieb:Ich hab mit 13/14 auch ausprobiert ob ich ältere Männer die ich ‘nett’ fand oder‘interessant’ mit Annäherung, Augenaufschlag, Lächeln, Grinsen, Berührungen die spontan aussehen sollten und Bemerkungen aus der Fassung bringen kann

Das ist normal, dass junge Menschen austesten. Ich erinnere mich noch, als ich damals den Führerschein machte. Der Fahrlehrer war nett und sympathisch und ich habe mir mal extra ein knallenges knappes Oberteil angezogen, als ich in die Fahrstunde ging.

Teutonicus schrieb:Werde da mal einen Fake Account erstellen um mal zu sehen über was da so geredet wird

Bitte so etwas nicht machen.

@LydiaAfrika
Dein Beitrag ist mit Abstand der am meisten reflektierte und Inhaltvollste.

Du hast Lebenserfahrung und das Herz am rechten Fleck.

Andere Beiträge mit den Aussagen so nach dem Motto "dünnes Eis" etc sind hingegen aus meiner Sicht wenig hilfreich.

Mit unter 14 ist man zwar offiziell ein Kind, aber ab 14 eben nicht mehr und deshalb würde ich mal sagen, dass man hier mit kühlem Kopf, ohne Furcht klare Kannte zeigen kann, dabei aber durchaus empathisch und gefühlvoll vorgehen muss, da man das "Kind" sonst auch schnell verlieren kann.

Es gibt genügend Suizide und Abhau Versuche in dem Altersbereich.

Forester schrieb:Mit unter 14 ist man zwar offiziell ein Kind, aber ab 14 eben nicht mehr und deshalb würde ich mal sagen, dass man hier mit kühlem Kopf, ohne Furcht klare Kannte zeigen kann, dabei aber durchaus empathisch und gefühlvoll vorgehen muss,

Wie meinst Du das genau? Wahrscheinlich auf das deutliche Setzen der Grenzen bezogen, da er der Erwachene ist?

@nairobi
Ja. Genau so.

Deutliche Grenzen muss man aber eigentlich immer setzen, auch wenn das "Kind" älter ist, also zum Beispiel 14 oder 15 ist und dann rein rechtlich kein Kind mehr lt. SGB.

Ich weiß ja nun nicht wann sie 14 wird, aber irgendwann wird das ja sein in naher Zukunft und dann kann man nicht mehr von "Kind" sprechen, zumindest nicht rechtlich.

Ich wollte das hier nur deshalb anmerken, weil mir bei manchen Äußerungen die Betonung subjektiv sehr auf "Kind" gelegt wurde und bei dem Alter von dem wir hier sprechen ist die Grenze eben etwas...naja... fließend.

Und wenn sie 14 wird (und somit kein "Kind"!mehr) würde das Problem des TE ja nicht dadurch vom Tisch sein.

Oder?

Erlaubt sei der Hinweis, dass das Geburtsdatum herzlich wenig über menschliche Reife und geistige Entwicklungsstände aussagt. Um derartiges einschätzen zu können, müsste man die Menschen schon persönlich kennen. Ferndiagnosen sind, frei nach Mark Twain, immer dann schwierig, wenn sie entfernte Personen betreffen.

Forester schrieb:Ich weiß ja nun nicht wann sie 14 wird, aber irgendwann wird das ja sein in naher Zukunft und dann kann man nicht mehr von "Kind" sprechen, zumindest nicht rechtlich.

Diese Frage beantwortet der TE gleich in seinem zweiten Satz:

Teutonicus schrieb am 08.12.2023:... ich bin 38 Jahre und meine Freundin ist 40. Diese hat eine 13 Jährige Tochter die im Februar 14 Jahre alt wird, seit gut 3-4 Wochen versucht diese sich an mich ranzumachen.

Forester schrieb:Deutliche Grenzen muss man aber eigentlich immer setzen, auch wenn das "Kind" älter ist, also zum Beispiel 14 oder 15 ist und dann rein rechtlich kein Kind mehr lt. SGB.

Keine Ahnung was das Sozialgesetzbuch jetzt damit zu tun hat; aber @Doors hat es ganz richtig gesagt

Doors schrieb:Erlaubt sei der Hinweis, dass das Geburtsdatum herzlich wenig über menschliche Reife und geistige Entwicklungsstände aussagt.

Nur weil man strafmündig wird , ist man lange nicht erwachsen.

@Teutonicus
Hast du jetzt nunmal mit der Mutter, also deine Freundin, gesprochen oder nicht?

14 ist zwar strafmündig aber dennoch immer noch nicht erwachsen oder volljährig.
Jugendlich Ja, Kind in dem Sinne Nein.

Ich finde es persönlich wichtig zu betonen, dass sie noch ein Kind ist.

Mit 14 ist man noch ein Kind. Fertig. Sie ist ja sogar erst 13.

In anderen Ländern oder internationalen Foren wirst du da keine
zwei Meinungen finden.
Da gilt oft generell unter 18 = Kind.

Deutschland hat da teilweise noch andere Regelungen und betont
daher oft, dass es sich bei Menschen 14+ oft um "Jugendliche" handelt.
Die werden dann etwas als "zwischen Kinder und Erwachsene" betrachtet.
Mit 13 ist man aber auch hier ein Kind.

Trotzdem sind Jugendliche so gesehen aber auch noch Kinder.
Selbst mit 18 sind viele noch Kinder.
Will man in dem Alter nicht hören, aber ist so.

Viele biologische Entwicklungen sind erst mit 21 abgeschlossen.

Der präfrontale Kortex ist erst mit 25 voll ausgebildet, weswegen man
nach neuesten Forschungen davon ausgeht, dass man erst ab 25+
emotional reif ist.

SuiGeneris schrieb:Viele biologische Entwicklungen sind erst mit 21 abgeschlossen.

Mag sein, aber heißt nicht, dass man nicht schon lange vor diesem Alter "reif" und "bedacht" agieren kann.

SuiGeneris schrieb:Mit 13 ist man aber auch hier ein Kind.

Ein Teenager. Sollte man nicht unterschätzen. Da passiert schon viel im Kopf. Mehr als man denkt. Da ist man nicht mehr wirklich Kind per Definition.

Aniara schrieb:Ein Teenager. Sollte man nicht unterschätzen. Da passiert schon viel im Kopf. Mehr als man denkt. Da ist man nicht mehr wirklich Kind per Definition.

Es gibt einen Grund, warum ich diesen Begriff, vor allem im Internet, sehr ungern benutze.

Auch, wenn das hier auf niemanden zutrifft und ich das hier natürlich niemandem
unterstellen möchte, aber geh mal auf Seiten wie "Gute Frage" oder so.

Komischerweise haben die alle angeblich die merkwürdigsten Situationen mit ihren Töchtern
oder Stieftöchtern, die dann zufällig ganz oft genau 13 und kurz vor 14 oder 14 sind.
Leider gibt es im Internet sehr viele Menschen, die das Alter und diese Zwischenstufe
extrem sexualisieren und das dann immer verharmlosen mit:
"Kein Kind mehr! Schon ein Teen!" usw.

Daher möchte ich immer ins Gedächtnis rufen, dass es Kinder sind.

Und wenn man über Kinder redet, dann sollte man eine sehr sensible Sprache
aufbringen und nicht per se unterstellen, dass alles sexuell gemeint sei.

Auch Worte wie "ranmachen" oder eine Betonung, dass sie ja bald 14 seien, finde
ich in solchen Kontexten unschön.

SuiGeneris schrieb:die das Alter und diese Zwischenstufe
extrem sexualisieren und das dann immer verharmlosen

SuiGeneris schrieb:Daher möchte ich immer ins Gedächtnis rufen, dass es Kinder sind.

SuiGeneris schrieb:Und wenn man über Kinder redet, dann sollte man eine sehr sensible Sprache
aufbringen

SuiGeneris schrieb:Auch Worte wie "ranmachen" oder eine Betonung, dass sie ja bald 14 seien, finde
ich in solchen Kontexten unschön.

Danke, vollste Zustimmung, so isses nämlich.
Apropos, wo ist denn der TE und warum reagiert er nicht mehr auf Nachfragen?
Gab es vielleicht gar kein klärendes Gespräch?

Ich glaube, das Thema ist durch, ob sich hier ein Mädchen an einen erwachsenen Mann "rangemacht" hat oder ob es nur reine Interpretation war, werden wir wohl nie erfahren.

Da auf den thread auch LeserInnen stoßen könnten, die das Verhalten eines Kindes oder von Jugendlichen im eigenen Umfeld falsch interpretieren und sich irrtümlich bestätigt fühlen könnten, zitiere ich ein Beispiel aus einem Interview mit dem Sexualmediziner Klaus Beier:

„ ...Wenn etwa ein Schüler seinen Lehrer offenkundig mag, dann könnte ein Pädagoge mit pädophiler Neigung denken: »Der hat sich in mich verliebt« – weil er sich nichts sehnlicher wünscht. Er muss sich aber immer wieder klarmachen, dass diese Interpretation als Wunschdenken auf seine Pädophilie zurückzuführen ist.“

Quelle: file:///C:/Users/Windows/Downloads/gug_2008_3_S34-1.pdf
Die Quelle ist "Spektrum der Wissenschaft". Den Downloadbutton zum o. g. Interview, "Nur die Tat verurteilen, nicht die Neigung", findet man hier https://www.spektrum.de/magazin/nur-die-tat-verurteilen-nicht-die-neigung/941105

Das Gefährliche an dieser Neigung: Sie kann zu Taten führen, unter denen das Kind ein Leben lang leidet.

Jedoch

Nicht jeder Pädophile missbraucht Kinder. Nicht jeder Missbrauchstäter ist kernpädophil und wird ausschließlich durch Kinder sexuell erregt.

Jeder zweite Täter ist laut u. g. Quelle NICHT pädophil. Die andere Hälfte der Taten wird von sog. Ersatzhandlungstätern begangen.
Quelle der Direktzitate: paedophilie-erkennen-therapieren-unterdruecken


Präventionsprojekt der Berliner Charité „Kein Täter werden“
KeinTäter werdenhttps://www.kein-taeter-werden.de/
Entsprechendes Hilfsangebot der Charité für Jugendliche:
Du träumst von Ihnen

Ansonsten finde ich den Austausch darüber gut, wie man mit so einer heiklen Situation umgeht.

zaramanda schrieb:14 ist zwar strafmündig

Nur bedingt.
Hier geht es ja auch nicht um ein strafbares Verhalten seitens des Mädchens.

SuiGeneris schrieb:Und wenn man über Kinder redet, dann sollte man eine sehr sensible Sprache
aufbringen und nicht per se unterstellen, dass alles sexuell gemeint sei.

Das finde ich auch. Mit 13/14 können die jungen Menschen das noch gar nicht richtig überblicken.