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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psyche, Recht, Ethik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 17:14
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Wegen des Geldes? (Keine Ahnung, wie gut das bezahlt wird.)
Freie Zeiteinteilung?
Keine komplizierte Ausbildung nötig?
"Klingt cool"? ;-)
Man hofft auf DEN spannenden Job (und stellt erst später fest, dass man die meiste Zeit nur im Auto wartet)?
Wegen des Geldes?
Finanzielles Eigeninteresse in rechtlichen Grauzonen. Kein hoher Beweggrund.

Freie Zeiteinteilung?
Bequemlichkeit als Berufsethik.

Keine komplizierte Ausbildung nötig?
Fragwürdig bei Aufgaben mit hohem Missbrauchspotenzial.

„Klingt cool“?
Ego-Politur auf Kosten anderer.

Spannender Job?
Also Nervenkitzel?
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Tja, was ist ein "Verdacht"?
Ich kenne viele Menschen die gleich irgendwas unterstellen beim leisesten Indiz.
Gutes Beispiel, genau wie „berechtigtes Interesse“ dehnbar wie ein Gummiband, besonders ohne Richter.


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 17:37
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Wenn die Ehefrau / der Ehemann fremdgeht, der Mitarbeiter blaumacht oder der Betriebsinhaber einen Dieb in der eigenen Mitarbeiterriege vermutet, finde ich persönlich die Einschaltung eines Detektivs moralisch als vollkommen in Ordnung.
Aus meiner Sicht ist es eher erbärmlich, den eigenen Partner/Partnerin durch einen Privatdetektiv beschatten zu lassen.
Sofern man den Verdacht hat, dass der Partner/die Partnerin fremdgeht, oder Interesse an jemand anderen zeigt, wäre die angemessene Reaktion das Gespräch zu suchen. Sofern das dann nicht zu einem befriedigender Ergebnis führt, muss man sich überlegen, ob man sich vielleicht erstmal mit dem eigenen Misstrauen auseinandersetzt, ob man gemeinsam eine paar Beratung oder Paartherapie aufnimmt oder welche Handlungsmöglichkeiten ansonsten noch zur Verfügung stehen. Man kann sich natürlich auch überlegen ob man unter den bestehenden Umständen die Partnerschaft überhaupt weiterführen möchte.
Wenn das Vertrauen bereits soweit erodiert ist, von in Erwägung zieht den Partner der Partnerin mittels eines Privatdetektivs hinterher zu spionieren, ist die Frage, ob die Beziehung dann eigentlich noch tragfähig ist.
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:dass Stalking zur Befriedigung eigener Bedürfnisse geschieht. "Niedere Beweggründe" nenne ich das mal.
setzen dafür einen Detektiv
Das sehe ich bei der Beauftragung eines Privatdetektivs zum hinterher schnüffeln ganz genauso. Letztlich geht es dabei doch darum und Kontrolle zu erlangen oder Kontrolle auszuüben.
Jemand das nicht selbst tut sondern dafür einen Detektiv einsetzt, ist das Motiv nicht weniger niederträchtig.
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Wenn jemand einen Detektiv bezahlt, gehe ich davon aus, dass er am Ergebnis interessiert ist, also eher ein nüchternes Interesse dran hat.
Mag vielleicht zutreffend sein im Kontext arbeitsrechtlicher Vorgänge. Sofern es jedoch partnerschaftliche Beziehungen betrifft ist das ganz sicher nicht so. Welches "nüchterne " Interesse sollte dahinter stecken? Es geht dabei wie oben erwähnt rein um das Bedürfnis den anderen Menschen zu kontrollieren und/oder das eigene Misstrauen zu kontrollieren.
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:. Das finde ich weniger bedenklich - rein von der Intention her (keine Gefahr des Eskalierens), als auch von der Dauer der Ermittlung, bzw. der Intensität.
Natürlich besteht auch hier die Gefahr der Eskalation. Man kann sich das sehr schön an dem Strafverfahren dass derzeit gegen Christina Block läuft anschauen. Es gibt dazu einen Thread hier im Krimibereich. Fall wurden Firmen beauftragt um Vater und Kinder "auszuspionieren". Das hat keineswegs dazu beigetragen und die Situation zu deeskalieren. Ganz im Gegenteil....
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:In Beziehungen geht's nicht immer nur ums Fremdgehen, sondern um Sorgerecht, Aufenthaltsbestimmungsrecht, Unterhaltsanspruch ...
Du warst diejenige, die Fremdgehen in die Diskussion eingebracht hat.
So weit es ums Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht geht, ist das Letzte was dort gebraucht wird ein Privatdetektiv.
Kindschaftssachen werden von den Familiengericht entschieden und von niemandem sonst.
Sofern aus irgendeinem Grund Kontrollbesuche notwendig sind, werden die durch die entsprechenden Stellen, im Allgemeinen durch das Jugendamt gegebenenfalls durch den Kinder- und jugendnotdienst durchgeführt. Nicht durch einen windigen, dafür gar nicht ausgebildeten Detektiv.
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Und was mach ich in meiner kleinen Kanzlei mit fünf Angestellten?
Augen auf bei der Mitarbeiter:innenauswahl.
Zusätzlich zu den Bewerbungsunterlagen und den Bewerbungsgesprächen gibt es im Allgemeinen eine Probezeit. Dabei sollte dann schon auffallen ob es sich an eine:n zuverlässige:n Mitarbeiter:in handelt, oder ob Bedenken bestehen.
An einem so kleinen Betrieb in einem so kleinen Team ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit wichtig. Wie soll noch vernünftig zusammengearbeitet werden, wenn so ein Misstrauen besteht.
Sofern es tatsächlich Anlass zum Misstrauen gab, ist in einem so kleinen Betrieb aber auch der Kündigungsschutz an das geregelt und es dürfte nach entsprechender Beratung durchaus möglich sein den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin zu kündigen.


@NiHiL1331
Ich finde wie meinem Text uns schwer zu entnehmen ist, dass es durchaus Situationen gibt in denen die Beauftragung einer Detektei höchst kritisch zu bewerten ist. Manche Aufträge dürften tatsächlich in die Nähe eines Stalking Auftrags kommen. Allerdings gibt es auch Situationen, in denen ein Detektiv durchaus gute Dienste leisten kann. Zum Beispiel wenn es darum geht verschwundene Personen zu suchen. Auch das kann natürlich unter Umständen für die gesuchte Person unerwünscht sein. Allerdings haben in dem Fall auch die Angehörigen ein berechtigtes Interesse, zu erfahren ob es der gesuchten Person gut geht, ob sie überhaupt noch lebt etc.
Vielleicht gibt es auch noch ein paar mehr Fälle in denen Auftragung von Privatdetektiven sinnvoll ist, die mir aber gerade nicht einfallen.


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 17:43
Man wird doch wohl noch ungestört fremdgehen dürfen!


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 17:50
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Allerdings haben in dem Fall auch die Angehörigen ein berechtigtes Interesse, zu erfahren ob es der gesuchten Person gut geht, ob sie überhaupt noch lebt etc.
Ist das so? Darum "verschwinden" Menschen manchmal, weil sie für sich entschieden haben, dass ihr Leben die bucklige Verwandtschaft nichts mehr angeht. Oder dass diese Personen ihnen schaden. Und die schicken einem dann einen Detektiv hinterher?! Na, danke. Da gilt doch ebenso:
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Letztlich geht es dabei doch darum und Kontrolle zu erlangen oder Kontrolle auszuüben.



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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 18:07
Zitat von soomasooma schrieb:Ist das so
Naja, ob das so IST, kann ich nicht sagen, es ist halt meine Meinung dazu.
Zitat von soomasooma schrieb:Darum "verschwinden" Menschen manchmal, weil sie für sich entschieden haben, dass ihr Leben die bucklige Verwandtschaft nichts mehr angeht. Oder dass diese Personen ihnen schaden.
Ja, das gibt es natürlich. Aber es gibt z.B auch Personen, die ihre Familien, darunter auch minderjährige Kinder, verlassen. Damit entziehen sie sich natürlich auch ihrer Verantwortung für die Kinder. Für die Kinder bedeutet das in der Regel großes Leid und sie bleiben mit vielen Fragen zurück auf die es keine Antworten gibt. Ich finde das nicht verwerflich, wenn sich diese inzwischen erwachsen gewordenen Kindern und dann einen eine Detektei wenden um den abwesenden Elternteil zu finden und sei es nur, um zu wissen, dass dieser noch lebt.
Aus meiner Sicht ist das durchaus ein "berechtigtes Interesse".


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 18:20
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Zum Beispiel wenn es darum geht verschwundene Personen zu suchen. Auch das kann natürlich unter Umständen für die gesuchte Person unerwünscht sein. Allerdings haben in dem Fall auch die Angehörigen ein berechtigtes Interesse, zu erfahren ob es der gesuchten Person gut geht, ob sie überhaupt noch lebt etc.
Aber manche verschwinden aus gutem Grund. Und sie möchten nicht, dass man sie sucht, bzw. sie müssen sogar verhindern, dass man sie findet, Stichwort: „Ehrenmord“.
Wo bleiben die Persönlichkeitsrechte meinen Aufenthaltsort (ich spreche von Erwachsenen) selbst und ohne Rücksprache zu bestimmen, wenn ich stets damit rechnen muss, dass mir ein Detektiv an den Hacken klebt und seinen Auftraggebern meine neue Adresse und andere Dinge meines neuen Lebens erzählt. Das möchte ich, wenn ich gehe und diesen drastischen Schritt wähle (siehe Petra P.), ja gerade nicht.

Und gerade beim Stichwort Ehrenmord, kann das eben fatal enden, wenn es so einfach ist für die Täter an die Adresse der Untergetauchten zu kommen.

Das Gleiche gilt für Personen, die ihre (Ex-)Partner als Besitz empfinden und kontrollieren wollen. Ist doch bequem, wenn man nicht selbst stalken muss, sondern das ganze bequem abgeben kann an jemanden, dessen Beruf es ist, zu überwachen.

Btw…zur beruflichen Frage: es gibt Berufssparten (vorzugsweise soziale Berufe), in denen einer sich krankmeldenden Person immer unterstellt wird blau zu machen (siehe Pflegeberuf, ist aber arbeitgeberabhängig).
Soll dann jedes Mal, wenn der Verdacht geäußert wird ein Detektiv auflaufen?
Nur als Beispiel: in meiner Ausbildung zur Krankenschwester war ich im November 2011 in einer Nephrologie (praktischer Einsatz). Eines Tages luxierte ich mir vor dem Dienst die Kniescheibe und musste ins Krankenhaus. Als ich auf der Station anrief und sagte, dass ich ausfalle und warum, kam sofort „Wir haben schon gemerkt, dass es dir bei uns nicht gefällt. Du hättest auch die Station wechseln können.“
Das waren meine ersten Krankheitstage überhaupt und ich musste operiert werden. Aber, nach Ansicht dieser Station machte ich einfach nur blau.
Fände man es hier gerecht, einen Detektiv einzuschalten?

Was legitimiert überhaupt den Einsatz eines Detektivs in einem solchen Rahmen (egal, ob nun privat oder beruflich)?
Gerade Beziehungsprobleme lassen sich entweder durch Gespräche, Therapie oder Trennung lösen. Wenn sowieso schon ein so großes Misstrauen da ist, dann ist eine Trennung die wohl beste Lösung, das sehe ich für den beruflichen Rahmen genauso.

Bei schwerwiegenden Delikten, bspw. Herrn Marsaleks Verschwinden, wo noch ein öffentliches Interesse dahintersteht, gibt es Zielfahnder.

Letztlich sehe ich Privatdetektive nur als verlängerten Arm einer Person oder eines Arbeitgebers, jemanden zu bespitzeln, zu kontrollieren und einzuschüchtern.
Rechtlich eh fraglich, ob der Auftraggeber dann überhaupt mit dem Stalkingparagraphen in Verbindung gebracht werden kann, wenn er sich einer anderen Person bedient, die dieses übernimmt.
Allerdings wird der Detektiv nicht belästigen oder zum Beispiel Telefonterrror ausüben.
Dennoch reicht das Gefühl, dass da ein Schatten ist vollkommen aus, um vollkommen verunsichert oder verängstigt zu werden.

Als Ausnahme empfinde ich aber, wenn bspw. von einer Person o.ä. der Verdacht eines Kapitaldelikts geäußert wird, was Ermittlungsbehörden anders sehen.
Beispiel: jemand wird erst vermisst und dann tot in einem Fluss aufgefunden. Die Obduktion ergibt kein eindeutiges Ergebnis, die Verletzung muten eher so an, als wäre die Person Opfer eines Übergriffs geworden.
Die Ermittlungsbehörden schließen den Fall aber ganz schnell mit „Unfall“ ab und sind auch, wie so oft, nicht bereit, auf die Einwände der Zugehörigen einzugehen.
Wenn da die Familie im Zweifel verbleibt, sehe ich einen Privatdetektiv als durchaus vertretbare Möglichkeit an, auch wenn dieser zum gleichen Ergebnis kommen sollte.

Aber sonst?


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 18:31
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Wenn man denn einen Amtsarzt hat - schön für den Arbeitgeber. Und was mach ich in meiner kleinen Kanzlei mit fünf Angestellten?
Ein Amtsarzt steht jedem zur Verfügung. Als Arbeitgeber kannst Du Deinen Angestellten auffordern, diesen für ein Gutachten aufzusuchen, falls Verdacht besteht, das die Arbeitsunfähigkeitsbestätigung des ausstellenden Arztes zu bezweifeln ist.


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 18:35
Zitat von CaiaLiaCaiaLia schrieb:Und sie möchten nicht, dass man sie sucht, bzw. sie müssen sogar verhindern, dass man sie findet, Stichwort: „Ehrenmord“.
Ich bitte dich, was ist denn das für ein Beispiel. Du kannst doch nicht allen Ernstes davon ausgehen, dass ich begrüßen würde, dass Frauen, die von "Ehrenmorden" bedroht sind, durch Detektive gesucht werden sollten. Also wirklich...
Dass man das jetzt noch extra dazu sagen muss, unfassbar.

Ich habe von berechtigten Interessen von Angehörigen geschrieben.
Das umfasst selbstredend nicht das Interesse, dass jemand haben könnte, der eine Person ermorden möchte.


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 18:59
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Das umfasst selbstredend nicht das Interesse, dass jemand haben könnte, der eine Person ermorden möchte.
Und woher soll ein Privatdetektiv das wissen?


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 20:05
Zitat von soomasooma schrieb:Und woher soll ein Privatdetektiv das wissen?
Woher soll ich das wissen?


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 20:26
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Woher soll ich das wissen?
Häh?


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 20:34
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Und was mach ich in meiner kleinen Kanzlei mit fünf Angestellten?
Wenn du diese Probleme hast, dann solltest du deinen Führungsstil überdenken...


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 23:00
Zitat von ZaunköniginZaunkönigin schrieb:Das umfasst selbstredend nicht das Interesse, dass jemand haben könnte, der eine Person ermorden möchte.
Ich glaube nicht, dass das so gemeint ist. Jemand, der einen Ehrenmord begehen möchte, würde dem Privatdetektiv mit Sicherheit nicht die dahinter stehende Absicht offenbaren, sondern damit argumentieren, dass er sich Sorgen macht etc.


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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

gestern um 23:15
Zitat von WMWM schrieb:Jemand, der einen Ehrenmord begehen möchte, würde dem Privatdetektiv mit Sicherheit nicht die dahinter stehende Absicht offenbaren, sondern damit argumentieren, dass er sich Sorgen macht etc.
So war meine Frage natürlich auch gemeint:
Zitat von soomasooma schrieb:Und woher soll ein Privatdetektiv das wissen?



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Privatdetektive – Beruf oder einfach nur legalisierte Stalker?

um 00:40
Zitat von cejarcejar schrieb:Auch hier - bevor ich extra einen Detektiv einschalte schickt man bei Zweifeln den Mitarbeiter zum Amtsarzt.
Wobei auch dann das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber zerstört sein dürfte. Denn wenn ich zum Amtsarzt geschickt werde, sagt mir mein AG ja schon ziemlich direkt: "Ich glaube dir nicht, dass du krank bist, also musst du mir das jetzt beweisen." Mein AG glaubt also mir bzw. ggf. sogar meinen ärztlichen Krankschreibungen nicht.

Detektivisches Bespitzeln ist zwar nun nicht zwangsläufig besser, macht aber in mancher Situation doch mehr Sinn, als der Gang zum Amtsarzt.

Mal ein konkretes Beispiel: Mein Vater war früher Abteilungsleiter in einem Betrieb. Einer unserer direkten Nachbarn war Arbeiter im selben Betrieb, allerdings in einer anderen Abteilung. Nun war dieser Nachbar irgendwann dabei, fleißig an seinem Häuschen zu bauen, auch unter der Woche. Aufgrund seiner Funktion wusste mein Vater allerdings, dass dieser Nachbar keinen Urlaub hatte, sondern tatsächlich krank geschrieben war.

Da ich damals noch relativ jung war, weiß ich nicht, wie die Sache damals geklärt wurde. Ob mein Vater mit diesem Nachbarn ein paar ernste Worte gesprochen oder sich tatsächlich an die Firma gewandt hat, die dann ggf. weitere Schritte eingeleitet hat (gefeuert wurde jedenfalls niemand). Ebenso habe ich natürlich keine Ahnung, ob der Nachbar vielleicht wegen z.B. Burnout oder sowas krank geschrieben war und deshalb nicht in der Lage gewesen wäre, zu arbeiten, aber sehr wohl, daheim zu handwerken. Zukünftig hat sich das Häuslebauen dann aber wieder auf die Wochenenden beschränkt.

Allerdings: Ich kenne auch Fälle, in denen in Bezug auf Krankheiten auch schnell mal Gerüchte die Runde machen, die dann auch die Tendenz haben, zunehmend hässlicher zu werden. Ich bin auf dem Dorf groß geworden, Tratsch solcher Art verbreitet sich da schnell und manchmal auch deshalb, weil da jemand persönlich was gegen einen hat und solche Gerüchte als Ventil nutzt.

Gehen war mal davon aus, dass mein Vater tatsächlich zu gemeinsamen AG gegangen wäre um zu berichten, was er da jeden Tag sieht. Ich weiß nicht, ob ein AG nur aufgrund von Hörensagen abmahnen kann. Außerdem besteht wie gesagt die Gefahr, dass die Geschichte im besten Fall dramatisiert und im schlimmsten frei erfunden ist. Ich könnte mir in einer solchen Situation also schon vorstellen, dass ein AG in einem solchen Fall jemanden losschickt, der den Hausbau entsprechend dokumentiert. Eventuell mit Fotos. Eventuell aber auch nur, damit eine Person, die kein persönliches Interesse daran hat, jemanden in die Pfanne zu hauen, bestätigt, dass die krankgeschriebene Person gerade dabei ist, Steine aufeinander zu schichten.

Ich wüsste hier z.B. auch nicht, was ein Besuch beim Amtsarzt hätte bezwecken sollen. Wegen irgendwas wird der Nachbar schon krank geschrieben worden sein.


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