Männerhass durch soziale Medien

martenot schrieb:Ja, das geht mir auch so. Ich tendiere oft dazu, zu viel in ein Erlebnis reinzuinterpretieren.

das geht vielen so! Unser Hirn ist halt ständig auf der Suche nach irgendwelchen Mustern und Bedeutungen da wird schnell mal zu viel in eine Sache reingedacht.

Motzfussel schrieb:weil Männer das wollen

Schon allein solche Pauschalmeinungen sind meistens in Wirklichkeit falsch. Ein Teil der Männer will das (was auch immer), aber ein anderer Teil der Männer auch nicht, oder was ganz anderes. Dasselbe trifft auch auf andere Pauschalisierungen zu, bei ebenfalls häufig solche Ansichten durch die Foren geistern ("Bayern wollen das so", "Migranten sind / tun / wollen...", "Schwule wollen doch nur..." etc.). Es wird dann so getan, als ob alle Personen der Gruppe einheitliche Wünsche, Meinungen, Forderungen, Eigenschaften hätten, was eigentlich nie wirklich der Fall ist.

rhapsody3004 schrieb:Ist mir ja selber bewusst und tat ich aus Hemmungen ja selber. Vor allem in Bezug auf jüngere, fremde Frauen.

@philae

Aber längst nicht nur. Auch auf jüngere Männergruppen oder bereits nur zwei jüngere Männer oder auch Jugendliche bezogen. War mir auch irgendwie schon immer unangenehm und das wirklich vollkommen unabhängig vom Aussehen.

Bei älteren gar alten Menschen, auch Frauen, hatte ich da nie Hemmungen.

Hemmungen hatte ich aber auch bereits grundsätzlich in eine Bahn oder einen Bus bereits auch nur einzusteigen, wenn schon ordentlich gefüllt. Ich bildete mir halt immer ein von allen gemustert zu werden.

Hat bei mir aber weder was mit pauschalem Hass noch Ablehnung zu tun (komme je nachdem auch schnell in Kontakt zu anderen, auch des anderen Geschlechts, und mag ich dann auch), sondern liegt einzig und allein an meinem Mangel an Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein.

Mittlerweile sehe ich aber auch tatsächlich zu besonders wildfremden Frauen im normalen Alltag aus dem Wege zu gehen, weil ich mir leider auch einrede, dass mehr und mehr Frauen einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen und je nach unbeabsichtigter Situation sie auch gleich sonst was von mir denken und zu befürchten haben könnten.

Was ist eigentlich, wenn man selbst denkt, anstatt sich von sozialen oder anderen Medien moderieren zu lassen?

Ist man dann schon ein Querdenker?

Und ist das Wort "Querdenker" auch schon eine Moderation?

Fragen über Fragen, auf die jetzt niemand eine Antwort weiß, weil es gerade keine Thema der Medien ist

rhapsody3004 schrieb:Ich bildete mir halt immer ein von allen gemustert zu werden.

Da sind wir schon zwei. Bei mir ist es oft so, dass ich zwei verschiedene Schuhe an habe. Prüfe doch mal, was es bei dir ist, vielleicht die Hausschuhe noch an...

sevenheartseas schrieb:Es gibt kluge Frauen es gibt dumme Frauen es gibt kluge Männer es gibt dumme Männer.

Genau das. Und Zicken beiderlei Geschlechts, die gerne auf Krawall gebürstet sind (oder Komplexe haben) und pauschal das jeweils andere Geschlecht diskreditieren wollen. Da sollte man sich nichts draus machen und sich nicht von beeindrucken lassen.

sevenheartseas schrieb:es gibt dumme Männer.

Das stimmt aber so nicht.

rhapsody3004 schrieb:Bei älteren gar alten Menschen, auch Frauen, hatte ich da nie Hemmungen.

Ich persönlich fühle mich übrigens tatsächlich auch oft gehemmt im Umgang mit jungen Menschen (weil ich mir dann immer denke "Die finden mich sicher blöd, weil ich schon "so" alt bin, und ein Mann außerdem).

Beispiel: es gibt eine Gaststätte (eine Gastro-Kneipe) in meiner Nachbarschaft. Eigentlich gehe ich dort zwischendurch gern hin, um was zu essen. Aber eine der Angestellten, die hin und wieder dort bedient, ist eine junge Frau, und ich merke, dass ich immer das Gefühl habe, dass sie geringschätzig auf mich reagiert, im Sinne von "jetzt muss ich diesen alten Sack bedienen". Ich weiß nicht, ob mir da nur mein Kopfkino einen Streich spielt, aber in letzter Zeit tendiere ich dazu, die Kneipe zu vermeiden, wenn ich sehe, dass sie bedient.

SB432 schrieb:Da sind wir schon zwei. Bei mir ist es oft so, dass ich zwei verschiedene Schuhe an habe. Prüfe doch mal, was es bei dir ist, vielleicht die Hausschuhe noch an...

Gut zu wissen, wobei es bei mir könnte nicht mal genau sagen gelegen haben könnte. Gesamterscheinung irgendwie und habe so oder so ein Problem von fremden Menschen angeschaut zu werden - vor allem wenn dabei nicht lächelnd. Bin auch der Typ, der beim Spazierengehen gerne nach unten schaut, wenn Leute auf mich zukommen - besonders Jüngere und dann nochmals jüngere Frauen.

martenot schrieb:Ich persönlich fühle mich übrigens tatsächlich auch oft gehemmt im Umgang mit jungen Menschen (weil ich mir dann immer denke "Die finden mich sicher blöd, weil ich schon "so" alt bin, und ein Mann außerdem).

Bei mir war es nur so, da zählte ich selbst noch zu den jungen Menschen.

Kann dich aber verstehen.

martenot schrieb:Beispiel: es gibt eine Gaststätte (eine Gastro-Kneipe) in meiner Nachbarschaft. Eigentlich gehe ich dort zwischendurch gern hin, um was zu essen. Aber eine der Angestellten, die hin und wieder dort bedient, ist eine junge Frau, und ich merke, dass ich immer das Gefühl habe, dass sie geringschätzig auf mich reagiert, im Sinne von "jetzt muss ich diesen alten Sack bedienen". Ich weiß nicht, ob mir da nur mein Kopfkino einen Streich spielt, aber in letzter Zeit tendiere ich dazu, die Kneipe zu vermeiden, wenn ich sehe, dass sie bedient.

Oh, das kenne ich auch. Ausnahme, gefällt mir wirklich mal eine jüngere Frau vom jeweiligen Personal und dabei meine ich mehr als sie einfach nur attraktiv zu finden. Dann gehe ich gerne aber leider auch dann mit Hemmungen dahin.

In Kneipen (selten welche besucht, meist waren es Bars und Cafes) mit zu vielen jungen Gästen als auch Kinosälen fühlte ich mich auch schon immer unwohler als mit deutlich älteren Semestern beider Geschlechter. Aber im Idealfall auch bei älteren Semestern, wenn nicht zu voll der Saal.

Mich störte es letztes und dieses Jahr ja sogar schon wieder, dass unsere Eisdiele ganz junge Frauen, vermutlich sogar noch Schülerinnen, als Aushilfen eingestellt hatte. Bestelle Eis lieber beim deutlich älteren Besitzer direkt oder anderem älteren Personal.

Bekloppt, ich weiß, und die eine Jüngere war auch echt sehr nett und gab mir überhaupt keinen Anlass irgendwelche Hemmungen oder überhaupt negatives Denken in Bezug auf meine Person haben zu müssen.

@GinPgr

GinPgr schrieb:Ich finde diesen Männerhass sehr fragwürdig und Männer aus meinem Freundeskreis haben mir berichtet, dass es sie auch belastet, immer so dargestellt zu werden. Sie haben das Gefühl, sie können nichts mehr richtig machen usw.

Wie seht ihr das? Mich interessieren die weiblichen und die männlichen Sichtweisen dazu.

Es scheint ja ein interessantes Thema zu sein. Ich als Mann fühle mich jetzt weder gehasst, noch verfolgt, noch sonst irgendwie eingeschränkt.

Wie kann denn der Eindruck entstehen?

Ich glaube, insgesamt ist der Ton besonders online sehr viel rauer geworden: Links gegen rechts, rechts gegen grün, alle gegen Israel, arm gegen reich, reich gegen arm etc. Und unter Anderem betrifft das auch Pauschalurteile über Männer, wie alle anderen Gruppen.

Aber: Im wahren Leben ist es dann doch oft anders. Da funktioniert Zivilisation zum Teil noch besser.

@rhapsody3004 jetzt mal ernsthaft, das mündet oft aber auch in Albträume

sacredheart schrieb:Ich als Mann fühle mich jetzt weder gehasst, noch verfolgt

Betonung liegt auf "jetzt". Aber wart's mal ab, das geht ganz schnell. Zahnpastatube 1x aufgelassen, und das war's! :D

SB432 schrieb:jetzt mal ernsthaft, das mündet oft aber auch in Albträume

Nein, so schlimm war und ist es dann doch nicht.

Allerdings hatte ich vorher schon immer einen Graus im Wachzustand, wenn ich wusste, dass ich mal zu Rush Hour-Zeiten Bahn oder Bus besteigen musste.

Aber Panikattacken hatte ich deswegen auch nie. Auch keine Alpträume vorher im Schlaf.

@rhapsody3004 ich glaube Sonnenbrille hilft.

SB432 schrieb:Betonung liegt auf "jetzt". Aber wart's mal ab, das geht ganz schnell. Zahnpastatube 1x aufgelassen, und das war's! :D

@SB432

Das ist ja wieder ein ganz anderes Thema. Es lautet 'Augen auf bei der Partnerwahl'.

Medial sehe ich nur eine Ausnahme, die aber auch nicht die Welt auf den Kopf stellt:

Wenn es um irgendetwas Schlechtes geht, zB Staftaten aus einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe, dann wird meist eilfertig hinterhergeschoben, dass die allermeisten XXXXX (beliebig, je nachdem) total nett bzw nicht kriminell sind. Es wird auch gerne dazu gesagt, das Hauptproblem wäre, dass es sich überwiegend um Männer handelt. Da wird dann aber aus mir unbekannten Gründen immer weggelassen, dass die allermeisten Männer total nett bzw nicht kriminell sind.

Da aber die allermeisten Menschen Männer an sich kennen, dürften sie ein eigenes Männerbild im Kopf haben, das durch das mediale Wording, das Richtung 'Problembär Mann' geht nicht völlig umgeworfen wird.

@SB432
@martenot


Was mir wirklich mal gut getan hatte, war in unregelmäßigen Abständen über fast 4 Jahre lang Pforten bzw. Schrankendienst vor einem öffentlichen Gebäude abzuleisten.

Und da dann nochmal besonders an Veranstaltungstagen.

Anfangs vor jeder Schicht immer nervös gewesen und andere Schichten und etwas Abseits vom Schuss mit weniger Fahrzeug- und Personenverkehr wären mir immer lieber gewesen, aber mit fortschreitender Schicht und Besuchern wurde ich lockerer und selbstsicherer und machte dann sogar richtig Spaß, auch wenn man mal mit Chauffeuren ins Gespräch kommen konnte, denn grundsätzlich habe ich nichts gegen Menschen - auch nichts gegen fremde Menschen.

sacredheart schrieb:Da wird dann aber aus mir unbekannten Gründen immer weggelassen, dass die allermeisten Männer total nett bzw nicht kriminell sind.

Sie sind auch nett, diese Männer :)

Wir sollten einfach wieder damit aufhören, künstlich zu polarisieren. Jedem sehenden Menschen müsste in Sekunden auffallen, dass dieses Schema politisch moderiert ist. Und wieso sieht es niemand?

Meiner bescheidenen Meinung nach ist der einzige Indikator zur Kritik das Verhalten eines Menschen. Weder Hautfarbe, Geschlecht, Alter, Größe ... nur das Verhalten sollte zählen. Und dann wären wir alle glücklich

martenot schrieb:gibt eine Gaststätte (eine Gastro-Kneipe) in meiner Nachbarschaft. Eigentlich gehe ich dort zwischendurch gern hin, um was zu essen. Aber eine der Angestellten, die hin und wieder dort bedient, ist eine junge Frau, und ich merke, dass ich immer das Gefühl habe, dass sie geringschätzig auf mich reagiert, im Sinne von "jetzt muss ich diesen alten Sack bedienen". Ich weiß nicht, ob mir da nur mein Kopfkino einen Streich spielt, aber in letzter Zeit tendiere ich dazu, die Kneipe zu vermeiden, wenn ich sehe, dass sie bedient.

rhapsody3004 schrieb:Hemmungen hatte ich aber auch bereits grundsätzlich in eine Bahn oder einen Bus bereits auch nur einzusteigen, wenn schon ordentlich gefüllt. Ich bildete mir halt immer ein von allen gemustert zu werden.

Ich bin wirklich erstaunt, worüber ihr euch Gedanken macht oder was euch alles ein schlechtes Gefühl gibt. Ich gehe mal davon aus, dass es in 99,9 % der Fälle wirklich Einbildung ist, ihr euch selbst einredet, dass es so sein könnte.

Aber selbst wenn es das nicht wäre und euer Gefühl richtig - warum ist euch die Reaktion des/der Anderen so wichtig?

SB432 schrieb:Fragen über Fragen, auf die jetzt niemand eine Antwort weiß

Na, ich versuch's mal.

SB432 schrieb:Was ist eigentlich, wenn man selbst denkt, anstatt sich von sozialen oder anderen Medien moderieren zu lassen?

Ist man dann schon ein Querdenker?

In der Regel ja (im negativen Sinne). In der Regel denken vor allem diejenigen, die am meisten manipuliert sind (durch ihre jeweiligen Bubbles) und am meisten fühlen statt denken, sie seien die "Erwachten". Leider. Rein theoretisch wäre es aber erstrebenswert.

SB432 schrieb:Und ist das Wort "Querdenker" auch schon eine Moderation?

"Moderation" im Sinne von? Das Wort "Querdenker" ist halt durch Leute negativ geprägt, die gerade keine Querdenker sind, es aber irrtümlich von sich annehmen. Die meinen, "gegen etwas zu sein, weil es sich gut anfühlt", hätte etwas mit "denken" zu tun.

Ich hoffe, ich konnte damit dienen.

Photographer73 schrieb:Aber selbst wenn es das nicht wäre und euer Gefühl richtig - warum ist euch die Reaktion des/der Anderen so wichtig?

Naja, andererseits basieren soziale Phobien (social anxiety) doch zu großen Teilen eben genau auf solchen Überlegungen. Menschen haben soziale Ängste häufig aufgrund der Angst vor Ablehnung. Und zwar eben oft ohne reale Begründungen, sondern weil man das eigene Kopfkino laufen lässt.

Photographer73 schrieb:in 99,9 % der Fälle wirklich Einbildung ist, ihr euch selbst einredet, dass es so sein könnte.

Möchte ich gar nicht widersprechen.

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Apropos; was Männer wollen?

Was wollen wir denn?

Kann man nicht pauschalisieren. Je nachdem, worum es genau geht, erst recht nicht.

Gilt selbstverständlich auch für Frauen. Was Frauen wollen (toller Film übrigens) kann man ebenso wenig pauschalisieren, obwohl ich mich davon nicht völlig freisprechen kann.