Männerhass durch soziale Medien

Groucho schrieb:aber in der Realität habe ich da nie etwas von mitbekommen.

Im realen Leben kriegt man zum Glück normalerweise nicht so viel davon mit, weil sich die meisten Leute in der direkten Konfrontation zu scheuen scheinen, ihre Vorurteile und Abneigungen zu äußern.

Groucho schrieb:Was mich betrifft, ist das bislang ausschließlich ein Internetphänomen.

Im Internet hingegen treten Vorurteile und diskrminierende Verhaltensweisen wesentlich deutlicher in Erscheinung. Sollte man mich also wegen meiner Eigenschaft als männliche Person hassen oder gehasst haben, so kriege ich das nur in Ausnahmefällen mit.

Manchmal habe ich indirekt den Eindruck, man könnte mich deswegen nicht mögen, wenn jemand beispielsweise in der Bahn aufsteht und sich woanders hinsetzt, sobald ich mich in die Nähe setze. Das ist mir vor einer Weile mal passiert: ich betrat einen Doppelstock-Regionalzug, der mäßig voll war und setzte mich allein in eine Vierer-Sitzgruppe. Auf der gegenüberliegenden Seite des Mittelganges befand sich ebenfalls eine Vierergruppe, in der eine einzelne junge Frau saß, die ihre Sachen ausgebreitet hatte und ein Buch las. Kurz nachdem ich mich gesetzt hatte, schaute sie zu mir her, packte ihre Sachen und ihr Buch ein, verließ den Platz, und setzte sich ein paar Reihen weiter vorne wieder hin. Da kann man ggf. als Motivation für den Sitzplatzwechsel eine allgemeine Abneigung gegen mich in meiner Eigenschaft als Mann hineindeuten (andere Deutungsmöglichkeiten bestehen natürlich, aber ich kenne sie nicht).

hammelbein schrieb:mich niemand gefragt hat, war dies hier ebenfalls Mansplaining :troll:

Danke für die Info. Also der hippe Ausdruck für nen Laberkopp...also nicht Du, der Mandingsda
"Verstehen Sie mich nicht richtig, ich hab Ihnen das sicher schon mal erklärt, aber sicher haben Sie wie immer nicht zugehört" (Heinz Becker)

abberline schrieb:Laberkopp

Die näher eingegrenzte Bedeutung von Mansplaining (insbesondere in Bezug auf diesen Thread) ist halt, dass es angeblich nur oder überwiegend die Männer seien, die Frauen ungefragt die Welt erklären würden.

@martenot
Das stimmt für gewöhnlich auch😁

es gibt viele Personen die anderen etwas aufzwingen wollen. eine Sichtweise oder konkrete Handlungen. das sind sogar sehr oft weibliche Personen. da heißt es entsprechend nicht mansplaining sondern "hilfsbereit". die Gesellschaft lobt das noch, während es bei Männern abgelehnt wird. einfach solchen Leuten aus dem Weg gehen passt dann am besten.

hammelbein schrieb:Bin mir nicht genau sicher inwieweit unser Geschlecht nach tausenden von Jahren des Sexismus und Unterdrückung von Frauen, da ein Anrecht auf Beschwerde hat.

Also bitte. Darüber bin ich mir natürlich im Klaren, aber die Geschichte rechtfertigt noch entschuldigt sie alles. Vor allem wenn pauschal.

martenot schrieb:Trotzdem werden aber manchmal alle Männer in einen Topf geworfen (was eben typisch ist für Diskriminierung und Vorurteile).

Genau und das ist dann auch Anlass für berechtigte Kritik.

abberline schrieb:Deren Problem. Dumme Frauen und dumme Männer gab es schon immer. Mit so Leuten (beiden Geschlechts) würd ich meine Zeit nicht verschwenden.

Richtig so und versuche sie (Frauen und Männer) selbst so gut es geht zu meiden, wenn schon im Vorfeld bekannt und mir bewusst darüber.


Kann dir als Mann aber auch immer in Alltagsituation passieren, dass du argwöhnisch begutachtest wirst und sich dann auch von dir weggesetzt oder auch dass plötzlich die Straßenseite gewechselt wird.

Ich kanns ja verstehen und zumindest gesundes Misstrauen und gesunder Argwohn und besonders im Zusammenhang mit verdächtigerem Verhalten ist auch anzuraten. Aber ich finde das begründet nicht jede Situation und ebenso wenig nur das Aussehen des Mannes oder auch nur, weil er ein Mann ist.

Ist natürlich das Recht jeder Frau, was ich ihnen auch gar nicht absprechen möchte. Man fühlt sich aber als Mann, der nichts böses im Schilde führt, dabei auch nicht gerade wohl.

Sowas ist mir zum Glück auch nicht häufig passiert. Andere Männer mögen da aber häufigere Erfahrungen mit gemacht haben.

PS.

Und ich sehe auch zu, dass ich mich je nachdem (also hinter einer Frau zufällig zu gehen) auch bspw. absichtlich zurückfallen lasse und anfange langsamer zu gehen, obwohl ich gerne schneller gehe.

martenot schrieb:Mein Eindruck ist, dass sich pauschaler Hass gegenüber bestimmte Gruppen meistens daraus speist, dass für die Mitglieder der Gruppe ziemlich pauschale Bewertungen existieren, die reproduziert und gepflegt werden.

Das glaube ich auch.

Rhapsody3004 schrieb:Sowas ist mir zum Glück auch nicht häufig passiert. Andere Männer mögen da aber häufigere Erfahrungen mit gemacht haben.

Ich denke, es hängt auch vom äußeren Erscheinungsbild ab. Große, kräftige Männer wecken vermutlich mehr Argwohn als kleine dünne Männer. Außerdem besteht vielleicht mehr Abneigung gegen ältere Männer (Stichwort "alte weiße Männer").

Rhapsody3004 schrieb:Man fühlt sich aber als Mann, der nichts böses im Schilde führt, dabei auch nicht gerade wohl.

Aber seh es doch mal aus dem anderen Blickwinkel. Frauen haben dieses "Unwohlsein" ständig.
Zumindest ich kenne viele Frauen die ihr Getränk nicht mehr aus den Augen lassen, ab bestimmten Zeiten gewisse Wege nicht mehr gehen, nach dem Mädelsabend aufs teure Taxi ausweichen, um nicht die U Bahn nehmen zu müssen usw. Und das kommt ja nicht von ungefähr und ich seh einem Mann auch nicht an, wie der drauf ist.
Ja, ich Wechsel auch Straßenseite oder Sitzplatz wenn ich mich auch nur im geringsten unwohl fühle und würde behaupten, dass meine Gründe doch schwerer wiegen als das getroffenes Ego eines völlig Fremden.

martenot schrieb:Ich denke, es hängt auch vom äußeren Erscheinungsbild ab. Große, kräftige Männer wecken vermutlich mehr Argwohn als kleine dünne Männer. Außerdem besteht vielleicht mehr Abneigung gegen ältere Männer (Stichwort "alte weiße Männer

Na ja, zierlich und ganz klein bin ich dann auch nicht. Zudem trug und trage ich auch gerne mal Bart oder Bärtchen und schaue zu oft viel zu ernst.

Bei nur älteren weißen Männern wäre ich mir inzwischen nicht mehr so sicher. Jüngere und die falsche Hautfarbe oder auch nur mehr stereotypisch Südländisch auszusehen bestimmt ebenso.

Motzfussel schrieb:Aber seh es doch mal aus dem anderen Blickwinkel. Frauen haben dieses "Unwohlsein" ständig.

Ich kann das ja auch zumindest nachempfinden. Allerdings sollte man auch nicht von jeder Frau sprechen. Aber die Mehrheit dürfte dieses Gefühl sicherlich zumindest häufig haben.

Motzfussel schrieb:Zumindest ich kenne viele Frauen die ihr Getränk nicht mehr aus den Augen lassen, ab bestimmten Zeiten gewisse Wege nicht mehr gehen, nach dem Mädelsabend aufs teure Taxi ausweichen, um nicht die U Bahn nehmen zu müssen

Ist ja auch vernünftig so, denn leider, ja, weiß Frau nie...

Motzfussel schrieb:Ja, ich Wechsel auch Straßenseite oder Sitzplatz wenn ich mich auch nur im geringsten unwohl fühle und würde behaupten, dass meine Gründe doch schwerer wiegen als das getroffenes Ego eines völlig Fremden.

Sei dir auch weiterhin unbenommen.

Und sehe es auch längst nicht so wild, so lange fremde Männer dadurch keinen körperlichen Schaden erleiden. Aber auch schon vorgekommen im Zusammenhang eines von der Frau irrtümlich angenommenen bevorstehenden rechtswidrigen Angriffs des Mannes gegenüber der Frau.

Rhapsody3004 schrieb:Na ja, zierlich und ganz klein bin ich dann auch nicht. Zudem trug und trage ich auch gerne mal Bart oder Bärtchen und schaue zu oft viel zu ernst.

Klein bin ich schon, aber ich habe auch einen Dreitagebart, und anscheinend ist mein entspanntes Gesicht (wenn ich mich unbeobachtet fühle) eher ernst. Trotzdem rechne ich ehrlich gesagt normalerweise nicht damit, dass jemand wegen mir weglaufen oder den Sitzplatz wechseln würde. Wenn das doch passiert und ein gewisser Zusammenhang mit meiner Person wahrnehmbar ist, dann irritiert mich das schon, zumal ich normalerweise die fliehende (weibliche) Person zuvor überhaupt nicht bewusst wahrgenommen hatte.

martenot schrieb:Trotzdem rechne ich ehrlich gesagt normalerweise nicht damit, dass jemand wegen mir weglaufen oder den Sitzplatz wechseln würde

Früher ich auch nicht. Mit den Jahren hat sich das aber geändert, obwohl mir sowas nur selten passiert ist.

Deswegen sehe ich auch zu, dass ich je nachdem auch den Abstand schon von ganz alleine vergrößere.

Und in der Straßenbahn bspw. würde ich mich auch höchstens nur noch neben eine sympathisch aussehende Omi setzen, wenn möglich. Hatte da aber so oder so schon immer leichte Hemmungen mit mich neben jüngere Frauen meines Alters oder noch jünger zu setzen. Bin sogar mal deshalb stehengeblieben anstatt den Platz neben ihr zu ergattern.

Und saß mir mal eine gegenüber, sah ich besonders immer zu nach unten oder rechts oder links aus dem Fenster zu gucken. Oder rauf zum Bildschirm permanent nur.

martenot schrieb:Wenn das doch passiert und ein gewisser Zusammenhang mit meiner Person wahrnehmbar ist, dann irritiert mich das schon, zumal ich normalerweise die fliehende (weibliche) Person zuvor überhaupt nicht bewusst wahrgenommen hatte.

Dito. Fühlt sich auf jeden Fall Scheiße an. Sehr unangenehm fühlt es sich an und man fragt sich auch, was hat man nur falsch gemacht oder auch nur an sich?

martenot schrieb:Außerdem besteht vielleicht mehr Abneigung gegen ältere Männer (Stichwort "alte weiße Männer").

Was haben die denn verbrochen?

abberline schrieb:Was haben die denn verbrochen?

Das weiß ich nicht genau, ich habe das Schlagwort "alter weißer Mann" nicht entwickelt und verwende es auch nicht, aber ich höre und lese es immer mal wieder, meistens in negativem Zusammenhang (mit der Bedeutung rückständig, politisch oder gesellschaftlich dominant, will der jüngeren Generation ihren Lebensstil aufdrücken).

@martenot
Man lenkt vermutlich gern von eigenen Fehlern ab und schiebt einfach mal auf andere. Mir ist noch nicht untergekommen, dass jemand wegen seines Alters "gehasst" wird, aber bitteschön. Wenn das jemanden hassen lässt, hat derjenige ganz andere Probleme. Auch hier gilt - schulterzuckend umdrehen und sich mit normalem Menschen umgeben

Rhapsody3004 schrieb:Und sehe es auch längst nicht so wild, so lange fremde Männer dadurch keinen körperlichen Schaden erleiden. Aber auch schon vorgekommen im Zusammenhang eines von der Frau irrtümlich angenommenen bevorstehenden rechtswidrigen Angriffs des Mannes gegenüber der Frau.

Aber schau, genau das ist so anstrengend. Schau dir mal Statistiken über Femizide oder Vergewaltigungen an. Frag mal Frauen in deinem Umfeld, was sie so im Alltag erleben....
Und wenn kommt: ja aber es wurden auch schon Männer Angriffen....oder was ich auch schon häufiger gehört habe: bei Kachelmann hat man ja gesehen....
Da wink ich dann auch nur gelangweilt ab. Nicht, weil ich Mann da nicht ernst nehme, sondern weil da Sachen aufgewogen werden, die in Menge ganz anders Gewichtet sind und Mann damit signalisiert, dass er das Thema eigentlich nicht ernst nimmt,solange es nicht ihn betrifft.

Motzfussel schrieb:Schau dir mal Statistiken über Femizide oder Vergewaltigungen an. Frag mal Frauen in deinem Umfeld, was sie so im Alltag erleben....

Aktuell wäre diese Anzahl eh eher überschaubar bei mir.

Ist mir und leider muss man sagen auch bewusst, wobei man auch sagen muss, dass nach wie vor in den meisten Fällen zumindest vorher schon eine persönliche Beziehung auf die eine oder andere Weise und Zusammenhang zwischen Opfer und Täter bestanden hat und seltener Frauen Zufallsopfer von fremden Männern werden, was diese Taten aber (Berlin 2015 an Zufallsopfer Hanna K. bspw. und Täter ein Deutscher ohne Migrationshintergrund oder auch Zufallsopfer Maria aus Freiburg durch einen Asylbewerber), aber in keiner Weise weniger schlimm macht.

Jedes weibliche Opfer (bereits nur Vergewaltigungsopfer und keine Todesopfer) ist eines zu viel und genauso schlimm und verwerflich und jeweils angemessen zu bestrafen wie alle Taten, in denen weibliche Opfer und männliche Täter sich vorher schon irgendwie bekannt gewesen sind.

Rhapsody3004 schrieb:Besuche solche Foren nicht und nutze X auch nicht. Allein schon wegen Musk nicht.

Mache ich auch nicht. Ich höre oder lese dies grundsätzlich aus zweiter Hand. Musk ist meiner Meinung selbst das Problem, aber das könnte OT sein.

Grundsätzlich habe ich den Eindruck Männerhass bedeutet, mit Männern nichts zu tun haben zu haben wollen, wogegen bei Frauenhass sehr viel Gewaltbereitschaft dabei ist.

Pallas schrieb:Grundsätzlich habe ich den Eindruck Männerhass bedeutet, mit Männern nichts zu tun haben zu haben wollen

Mich persönlich würde Männerhass in diesem Fall hauptsächlich dann betreffen, wenn ich mit einer männerhassenden Frau in einem beruflichen oder offiziellen Kontext zu tun hätte und sie mich deswegen diskriminierend oder abwertend behandeln würde (z.B. in einer Arztpraxis oder einer Beratungsstelle).

Pallas schrieb:Musk ist meiner Meinung selbst das Problem, aber das könnte OT sein.

Musk gehört zu der Sorte privilegierter weißer Männer, die zu recht in scharfer Kritik stehen. Leider werden solche Männer aber auch nach wie vor von nicht wenigen Frauen verehrt. Musk, Trump, Kirk usw.. haben und hatten auch unter Frauen Anhänger. Sind und waren ja sogar verheiratet.

Nur sind halt nicht alle weißen Männer so wie diese - egal ob reich, arm, jung oder älter.


Ich nutzte und nutze Foren, in denen Hauptsächlich typische Pauschalisierungen gegenüber die blöden Männer oder Ach, die Frauen oder je nach Forum auch Ach, die Ehefrauen.. gerne mal vorherrschen, aber nicht wo auch pauschal das jeweils andere Geschlecht sogar gehasst und verachtet wird, von einzelnen FB-Beitragen und Usern und Userinnen dahinter mal abgesehen.

martenot schrieb:Mich persönlich würde Männerhass in diesem Fall hauptsächlich dann betreffen, wenn ich mit einer männerhassenden Frau in einem beruflichen oder offiziellen Kontext zu tun hätte und sie mich deswegen diskriminierend oder abwertend behandeln würde (z.B. in einer Arztpraxis oder einer Beratungsstelle).

Das wäre in dem Fall unprofessionell. Gehe aber davon aus, die "Abneigung" bezieht sich rein privater Natur