Das Ziel ist natürlich schon, ein Maximum an Gerechtigkeit zu erzeugen und im Grunde jeden Fall von Unfairness zu verhindern. Auf dieser Gedankenbasis kann man vertreten, dass es sowohl ungerecht sei, wenn eine Frau in einer form der Putativnotwehr einen Mann schadet oder wenn eine Mann einer Frau aus welchen gründen auch immer schadet.
Dieser Gedanke verkennt aber zu einem gewissen Grad die Realität. Es ist nur eine theoretische Überlegung ohne praktische Relevanz.
Wie viele Fälle der Putativnotwehr gibt es denn, in denen eine Frau einem vermeintlichen Angreifer Reizgas in die Augen sprüht? Und wie viele Fälle von Angriffen von Männern auf Frauen?
Unter dieser Maßgabe mag zwar das Ego des einen oder anderen zwacken, wenn eine Frau die Straßenseite wechselt oder einen "grundlos" nicht mag. Aber das ist einfach nur eine Belanglosigkeit. Etwas, das überhaupt nur in einer perfekten Welt eine Rolle spielen kann.
martenot schrieb:Mich persönlich würde Männerhass in diesem Fall hauptsächlich dann betreffen, wenn ich mit einer männerhassenden Frau in einem beruflichen oder offiziellen Kontext zu tun hätte und sie mich deswegen diskriminierend oder abwertend behandeln würde (z.B. in einer Arztpraxis oder einer Beratungsstelle).
Kann passieren. Sollte nicht passieren. Ist aber allgemeines Lebensrisiko. Wir werden immer auf Menschen treffen, die uns grundlos nicht mögen. Aber ich halte diesen konkreten Kontext (Frau hasst generell Männer und das wirkt sich negativ aus) für eher vernachlässigbar (unter all den Lebensrisiken, denen wir sonst so ausgesetzt sind).
Ich muss aber auch für mich persönlich sagen, dass mir ein solcher Fall noch nie begegnet ist (in meiner Wahrnehmung).