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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

182 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wann ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 22:43
Steckt nicht jeder, wirklich JEDER in ner Schublade? Ob "selbst gewählt" (also von sich selbst als "Punk" oder "Gothic" oder was auch immer redent...) oder hineingesteckt?
Ich selber wurde schon in so viele Schubladen gestopft, dass es schon echt amüsant ist! Und meist haben diese NIE etwas mit dem zu tun, wie ich mich selbst sehe...

Hier ist aber doch die Frage, WANN man einer sogenannten Subkultur angehört. Also, ist es dann, wenn ICH mich selbst dazu entscheide, bekenne....wie man´s auch immer nennen will, oder wenn ANDERE allein durch´s Aussehen die Schublade öffnen?!

Wir sind alle in der gleichen Situation...man wird "abgestempelt" durch´s Outfit, den Musikgeschmack, die Klamotten-Marke. Und keiner, wirklich KEINER kann sich dagegen wehren...
Da kann ich noch so oft betonen, dass ich nichts weiter als ICH sein will!!!!

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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:06
@mothwoman

Finde deinen Ansatz etwas oberflächlich. Natürlich kann man jeden in irgendwelche Schubladen stecken. Wie bei allem im Leben kommts auf die Dosierung an..

Es kommt doch drauf an, ob diese Schubladisierung auch gerechtfertigt ist. Wie gesagt, manch einer hüpft selbst in die Schublade, ärgert sich dann aber, "eindimensional" und als befremdlich von aussen betrachtet zu werden, und ruft dann - Hey das unter der Schminke, der Kluft wie auch immer - das bin immer noch ICH. Aber selbst das "ICH" allerdings bleibt nicht unbedingt verwahrt.

Doors schrieb sowas in der Art, seine Kleidung würde nicht seine Grundhaltung wiederspiegeln sondern sondern die derzeitige Situation. Hier wäre eine vorschnelle Kategorisierung nicht zutreffend. Wobei ich meine, das die Freiheit des Erscheinungsbildes, von Jogginganzug zu Massgescheidertem, auch schon wieder ein Statement ist.


Es geht ja auch garnicht darum auszusagen, das Äusserlichkeiten mit Vorurteilen behaftet sind, sondern um was ganz anderes.


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:18
@DeadPoet

Ob´s gerechtfertigt ist oder nicht? Und WER bestimmt das?
Heisst das für dich, JEDER, der sich für "Otto-Normalverbraucher" anders gibt, hat selber Schuld, dass er kategorisiert wird?
Na, wenn DAS mal nicht auch oberflächlich ist...


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18.08.2009 um 23:22
@mothwoman

Also das nun auch nicht. Wenn ich aber den Katalog von Xtrax oder den EMP Katalog leerkaufe, und diese Sachen tatsächlich auch trage, muss ich mich nicht wundern, wenn man mich als das erkennt, als was ich mich verkleidet habe.


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:23
@DeadPoet

Und in welche Schublade steckt man dann Otto- und Quelle-Kunden? Spiesser?
Das ist doch genauso doof...


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:30
@mothwoman

Otto und Quelle vertreibt Kleidung die an jeweilige Situationen und Alterstypen angepasst ist. Das ist standartkleidung, es spricht nichts dagegen, hier auszubrechen, und seine eigene Mischung zu finden. Es spricht auch nicht dagegen komplett gothik rumzulaufen, nur man sollte sich seiner Unfreiheit bewusst sein.

Und..die hört nicht bei der Kleung auf, das ist gerade mal der Anfang, jemand der nur auf gothik aus ist limitiert sich einfach nur, und ersetze Gothik fairnesshalber gegen jeden X-Beliebigen Trend.

Das ist doch genauso doof...

Das ist nicht doof. Doof ( oder aber auch nur menschlich, wahrscheinlich ) ist es wenn man sich als etwas verkleidet und gleichzeitig es nicht sein will.

Der Mensch ist eben ein ambivalentes Wesen. Einerseits soll der Individualismus befriedigt werden, andererseits will man einer Gruppe angehören, und trotzdem sich von anderen abheben - und zuguterletzt auch in der offenen Gesellschaft nicht versagen, und als kompetenter Mensch gesehen werden.

Tja..meensch soviel Wünsche auf einmal..^^


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18.08.2009 um 23:32
@DeadPoet

Hör auf, meine Aussagen zu verfälschen! Ich sprach lediglich von einer Philosophie die ihnen allen mehr oder weniger gleich ist und damit meinte ich die Toleranz und Gleichberechtigung der Mitglieder, dass niemand aufgrund von Konfession oder politischer Überzeugung oder Abstammung bewertet wird. Die Sache mit dem Heidentum und was du brachtest, das kam aus dem Wikipedia-Artikel, den ich zitiert habe und auch da wurden nur knapp die stärksten Strömungen umrissen.

Das mit der Musik...ok, sie stehen auf die Musik....aber es kommt kein Pfaffe, der ihnen ne CD hinlegt und sagt, die sollen sie auswendig lernen. Es gibt bei den Gothen diejenigen, die auf Rock stehen, welche, die auf Electrosachen stehen, diejenigen, die sanfte melancholische Töne anschlagen sowie die Bombasten. Die Musik ist in etwa genauso vielfältig wie die Leute selber. Sie hat nur in Grundzügen typische Eigenheiten wie z.B. thematische. Aber das hat auch die Popmusik. Gibt also auch hier keinen Grund, der Subkultur überdurchschnittliche Einschneidungen vorzuwerfen....is ja wohl egal ob man nun Katy Perry oder Depeche Mode hört. Beide Musikrichtungen sind auf eine Zielgruppe zugeschnitten Subkultur hin oder her.

Du sagst "Du bist ein Gothe, du hörst Schandmaul" und dann sagt der dir "ich hör aber lieber in Extremo".....hmmmm dann sagst du "Du bist ein Gothe, du glaubst an keinen Gott oder keltische Gottheiten" und er sagt dir, dass er Christ ist. Hmm....grade die Szene ist denkbar schlecht geeignet, jemanden auf irgendwas festzunageln (da haperts mit der Homogenität). Lies dir mal den Wikipedia-Artikel in seiner kompletten Länge durch und dann wirst auch du sehen, dass es in der Gruppe für jeden die Möglichkeit gibt, man selbst zu sein, wie es die reizende Mottenfrau schon so schön gesagt hat.

Die Musik ist ein wichtiger Bestandteil der Szene aber jedem ist der Freiraum geboten, seine eigenen Vorlieben auszuleben, klamottentechnisch siehts genauso aus, warum verstehst du nicht, dass es ebenso Anhänger der Szene gibt, die sich nicht nach dem Klischee kleiden sondern ganz bürgerlich und sich nicht allzusehr vom Mainstream unterscheiden? Die spektakulärsten Outfits trifft man eh meist auf Events an, für gewöhnlich hat nicht jeder Gothe die Zeit und das Geld, sich für den Alltag aufs Maximum aufzubrezeln, ich hab auch schon die Kombination gesehen: Alltag neutrales T-Shirt, Jeans, Turnschuhe, normale lange Haare und Samstag Nacht dann kniehohe Stiefel, Netztop, Corsage und ein Ausschnitt des Kopfes kahlrasiert, die Haare zur anderen Seite gestyled...man könnte denken, es war ein komplett anderer Mensch.

Und ich sags nochmal, es gibt verschiedene Schulen einer Subkultur, das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben...die Puristen legen auf strenge Einhaltung bestimmter Gepflogenheiten wert, die Liberalen entscheiden selber, welcher Konventionen sie sich annehmen......es gibt kein Musterbeispiel eines Gothen, jeder ist anders, jeder kann in so vielen Aspekten wählen. Jeder kann er selber sein und trotzdem Mitglied der Szene, ne Gleichschaltung gibt es schon aufgrund der vielen Strömungen nicht.

Sie haben alle Gemeinsamkeiten aber sie sind nicht alle das selbe, die einen stehen auf Schottenröcke und die anderen eben nicht, nix mit solch großer Homogenität, wie du behauptest.

Wer weiß, wieviele unauffällige Menschen, die dir über den Weg laufen, am Wochenende sich die Lackstiefel anziehen und sich auf dunkelbunte Events begeben ;)

Und du kannst ja mal gerne versuchen, DIE Band zu finden, die alle Gothen repräsentiert, da werden dir sicher einige an den Hals springen, weil du nur eine Teilrichtung damit getroffen hast....tja....is wieder blöd mit der Homogenität...bei Religionen is das einfacher, da is Gott der Obermotz, da gibts keine Diskussion^^


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:42
Otto und Quelle vertreibt Kleidung die an jeweilige Situationen und Alterstypen angepasst ist.

EMP verkauft auch Karojacken und Trenchcoats auch nich grad Sachen, die nun unbedingt zusammenpassen und auch da werden unterschiedliche Geschmäcker betont....

Es spricht auch nicht dagegen komplett gothik rumzulaufen, nur man sollte sich seiner Unfreiheit bewusst sein.

Es ist für DICH eine Unfreiheit, so herumzulaufen.....und was andere denken, das is egal, du bist der Maßstab? Vllt ist es ja für den anderen die Freiheit, eben so rumlaufen zu können, wie er will und eben nicht ins bunte C&A T-Shirt gepackt zu werden, weil jemand meint, es gut meinen zu müssen.

Dass du hier meinst, die Freiheit anderer definieren zu müssen...sie können tun und lassen was sie wollen, das nenn ich optimale Ausnutzung der Freiheit. Zumindest ist diese Subkultur freier als alles womit du sie verglichen hast und..mit Verlaub...sogar freier als du meinst, dass die herkömmliche Gesellschaft ist nur, weil sie meint, die Freiheit lässt sich anhand der Farben auf dem T-Shirt messen. Die Vorbehalte die bei der so freien Gesellschaft gegen Subkulturen existieren sind es in Wirklcihkeit, die die Freiheit einschränken, denn es werden die Menschen zu Normen gedrängt, man sagt ihnen, was sie nicht dürfen, in der dunklen Szene wird dir dagegen gezeigt, wie weit du gehen kannst und dass es immer einen gibt, der noch weiter geht.

Aber....je weniger Farben desto unfreier, das ist wohl die Logik dahinter :D


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

18.08.2009 um 23:54
und was andere denken, das is egal, du bist der Maßstab? Vllt ist es ja für den anderen die Freiheit, eben so rumlaufen zu können, wie er will und eben nicht ins bunte C&A T-Shirt gepackt zu werden, weil jemand meint, es gut meinen zu müssen.

Nichts anderes sage ich ja. Freiheit ist ein dehnbarer Begriff. Und die Alternative zu Schwarz ist ja nicht C&A. Die Alternative ist ALLES. Und das will ich begreifbar machen.

Die Welt ist so fasscettenreich, so vielfältig, und trotzdem - oder gerade wegen dieser Vielfalt, die doch vielen Menschen Angst einjagt, sucht man sich die Gruppe. Da gibt es Regeln.

Die dunkle Szene ist halt nicht die bunte Szene, unbunt oder was auch immer - und bei allen Bestrebungen deinerseits, die Vielfältigkeit dieser Szene zu betonen, muss man immer wieder darauf zurückkommen dass man eben innerhalb eines gewissen Angebotes wählt.

Und auf dieses Angebot limitiert sich der Einzelne natürlich selbst. Inwiefern das Handeln dabei selbstbestimmt ist lass ich mal aussen vor - anderer Thread.

Ähnlich wie dem von @mothwoman eingeworfenen Quellekatalog. Du wählst aus einem Angebot. Das Angebot mag ausreichen um das Bedürfniss eines Anhängers zu befriedigen. Jedoch ist es die Freiheit zu wählen, aber nicht die Freiheit.


Aber....je weniger Farben desto unfreier, das ist wohl die Logik dahinter

Klar, und Bundeswehrsoldaten sind eigentlich Islamisten, weil sie ja die Farbe Grün tragen, und Schwarze Gothiks, sind elitäre New Yorker Upper Eastside Boheme.


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19.08.2009 um 00:07
Mothwoman hat gar nicht so unrecht damit, dass eigentlich jeder in einer Schublade steckt bzw. gesteckt wird.
Ich werde mal versuchen das aus dem Blickwinkel Sympathie aufzuziehen. Zunächst, wenn man einer Person begegnet, ist es vor allem das Äußerliche, was man feststellt: Kleidung, persönliche Merkmale, Statur, Bewegung usw.
Wenn man nun miteinander in näheren Kontakt kommt, kommen Gesten, Mimik, Geruch, Stimme usw. dazu.
Eigentlich ist es schon in den ersten ein, zwei Sekunden entschieden, ob wir denjenigen dann sympathisch finden, oder nicht. Schon davon ausgehend, steckt man den anderen in eine Schublade.
Zum Ersten, wie gesagt, das Äußere und zum Zweiten, was haben wir bisher für Erfahrungen mit ähnlichen Begegnungen gemacht? Hier spielen dann davon ausgehend die Vorurteile (positiv oder negativ) hinein. Diese zwei Punkte kommen zusammen, laufen aber unterbewusst ab. Wir können also gar nicht unvoreingenommen eine andere Person kennen lernen, behaupte ich mal provokativ.
Meist sind uns dann die Personen sympathisch, von denen wir ausgehen, dass sie uns selber ähnlich sind, z.B. (nicht nur!) ähnliche Interessen haben, sodass von Anfang eine gemeinsame Basis vorhanden ist, sodass sich eine nähere Beziehung überhaupt lohnt eingegangen zu werden. I-wo ja verständlich.
Das Gegenteil kann dann natürlich auch der Fall sein.


Dazu noch zwei Links:
http://www.psychology48.com/deu/d/sympathie/sympathie.htm
http://www.civic-edu.net/download/schubladen.pdf


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 00:15
@DeadPoet

Ich kann deinen Ansatz in geweisser Weise nachvollziehen, aber ich weiche von meiner Meinung nicht ab, dass JEDER in Schubladen gesteckt wird.
Man sieht einen Mann im Armani-Anzug die Wall-Street hinabgehen. Was ist der erste Gedanke? Bänker. Dieser Typ kann aber auch ein Arbeitsloser sein, der eben aus guten Zeiten ein teueres Kleidungsstück besitzt. Oder ist wirklich Bänker.
Drunter ist er vielleicht bis zu den Achseln tätowiert, was aber keiner auf den ersten Blick sehen kann und am WE trägt er Strapse und Minirock im BDSM-Club.
Wo steckt man den Mann hin?

Was ist denn deine Freiheit? Dass es im nun vielzitierten Otto-Katalog eine grössere Auswahl gibt? An Farben? An Modellen?
Bei EMP z.B. bestellen Punks, Gothics, Cybers, Skinheads und Leute, die einfach ein Band-T-Shirt besitzen möchten...auch ohne "Kategorie".
Und diese Leute haben sicher auch alle Kleidung von KIK und co...

Es gibt genügend Menschen, die sich mit "Szenen" auseinandersetzen, sich ihnen zugehörig fühlen, ohne dass es jemand erahnen würde.
Also sind es doch wieder nur Äusserlichkeiten, über die wir diskutieren.

Und du hast auf Seite 3 geschrieben, dass es sich vorwiegend um junge Leute handelt, die solchen "Trends" folgen. Dem kann ich absolut nicht zustimmen.
Ich bin 35 und weiss sicher, was ich tu und was nicht. Und meine Freunde (ui je..auch alles so komische "Schwarze", die sich ihrer Freiheit berauben lassen), sind in meinem Alter oder noch älter...


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 00:19
Nichts anderes sage ich ja. Freiheit ist ein dehnbarer Begriff. Und die Alternative zu Schwarz ist ja nicht C&A.

Gothen kennen aber nicht nur schwarz, ich habe auch schon lange schneeweiße Kleider und roten Lack sowie violette und weinrote Outfits gesehen. Aber...selbst wenn die Farbauswahl begrenzt ist....wo ist es ne Unfreiheit, wenn man darauf steht? Wenn einem nur schwarz zu langweilig ist, bringt man eben andere Sachen mit ein, es gibt wohl unzählige Outfits die entweder einzigartig oder nur sehr selten zu finden sind man kann auch mit verschiedenen Schnitten, Accessoires und anderen Elementen eine Vielfalt zaubern, gegen die die bunte Welt grau aussieht. Und wenn einer im Grufti-Laden nur aus schwarz wählen kann, warum isser dann im Grufti-Laden, wenn er das nicht selber wöllte :D

Wie groß ist der Prozentsatz der Menschen, die eine Jeans und ein T-Shirt anhaben? Das sind sicher ne ganze Menge, ich gehör ja zur Zeit - oh welch Wunder - auch dazu, nur, weil man aus so vielen anderen Sachen wählen kann, heißt das nicht, dass man das auch tut, nen Gothe kann sich auch aussuchen, ob er zum Einkaufen nicht lieber ein graues T-Shirt mit dem simplen Schriftzug "Sports" anzieht, er is keineswegs gezwungen nur aus szenetypischen Sachen auszuwählen. Allerdings wird er im Normalo-Outfit ebensowenig in Szeneveranstaltungen kommen, wie man mit Unterhose ins Ritz kommt, das hat auch seinen Grund auf einer Dark Side Night hatten wir sehr liberale Türsteher und ein "Normalo" kam rein und machte sich über die Gäste lustig. Sowas brauch man nun weiß Goth nicht und wieder war es der Mainstream, der die Subkultur einschränkte und nicht die Kultur sich selber, denn jeder konnte sich darin verwirklichen ohne irgendwie schief angeschaut zu werden...außer natürlich von "Außenseitern", die meinen sich lustig machen zu müssen über andere Geschmäcker.

Sorry aber nur aus dunklen Sachen zu wählen, das find ich in keinster Weise als Freiheitseinschränkung, es gibt nunmal kein quietschbuntes Gothenoutfit, das ist als würde man sich beschweren, weil man keinen schlüpferrosanen Ferrari von der Stange zu kaufen kriegt, ich glaub auch nicht, dass sich der Fahrer eines roten Ferraris über die Unfreiheit aufregt, keinen rosanen gekriegt zu haben, weil er das wahrscheinlich sowieso nicht wollte.

Kann man auch zum Bäcker gehen und sich in seiner Freiheit eingeschränkt fühlen, dass man keine total versalzenen Brötchen zu kaufen kriegt....warum? Weil wahrscheinlich kein Bäckerkunde versalzene Brötchen will, weil es absurd ist versalzene Brötchen zu kaufen wie es absurd ist, in alltäglichen Klamotten auf dem WGT Aufsehen erregen zu wollen.

Die Konventionen in Sachen Klamotten bestehen sowieso nur auf den Events. Wer wie privat rumrennt ob nun in Lack und Leder oder so wie jeder, das ist jedem überlassen, da hat jeder seine eigene Philosophie, wie es sein soll. Es gibt keinen, der bestimmt, dass man in allen Lebenslagen schwarz sein soll, das handhabt jeder unterschiedlich...die Puristen und die Liberalen wieder.

Wie gesagt....eine Bekannte zieht die Dunkelheit in der Bekleidung durch, ne andere meinte, dass sie ja nicht immer schwarz rumlaufen müsse um ihre Überzeugung zu haben. Beim Diskothekenbesuch jedoch brezeln sich beide nach allen Regeln der Kunst auf. Entscheidet halt jeder für sich, man kann auch ganz dezent gekleidet sein. Mag ja nicht jeder Reifröcke und Zylinder.


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19.08.2009 um 13:47
@mothwoman


Man sieht einen Mann im Armani-Anzug die Wall-Street hinabgehen. Was ist der erste Gedanke? Bänker. Dieser Typ kann aber auch ein Arbeitsloser sein, der eben aus guten Zeiten ein teueres Kleidungsstück besitzt. Oder ist wirklich Bänker.
Drunter ist er vielleicht bis zu den Achseln tätowiert, was aber keiner auf den ersten Blick sehen kann und am WE trägt er Strapse und Minirock im BDSM-Club.
Wo steckt man den Mann hin?


Ich weiss nicht wo "man" den Typen hinsteckt. Das weiss er wahrscheinlich selbst nicht. Ich habe vor nicht allzu langer Zeit eine Reportage auf Phönix gesehen, in der es genau um so einen Mann geht. Vielleicht meinst du sogar den.

ER WAR Banker, seine Freunde waren grössstensteils Arbeitskollegen, die typischen Bars, Restaurants, Oberflächlichkeiten. (Seine Sichtweise im nachhinein.) Dann hat er mit Tattoos angefangen, erst nur eins , das man bekleidet nicht sehen konnte, und dann immer mehr.

Als er sich dafür entschied eines zu machen das man mit kurzärmeligem Hemd sehen konnte, wurde er schon von vielen seiner "Freunde" schief angeschaut. Die fragten sich natürlich - ist das wirklich immer noch der selbe Typ den wir kennen, oder führt der ein Doppelleben. Wie oberflächlich die doch denken, weit gefehlt. Aber weiter.

Man zog ihn immer wieder auf mit seinen Tattoos, halt die typischen Spitzen, sarkastische Seitenhiebe, "bist du unter die Knasties gegangen" war ihm zuviel. Er entschied sich dafür eins draufzusetzen und tattoowierte sich das Gesicht, da gab es kein zurück mehr. Als Banker konnte er, und wollte er nun nicht mehr arbeiten.

Dann machte er einen Tattoshop auf, und spricht nun ehrenamtliche in Schulen mit Kids über Selbstvertrauen, veranstaltet Seminare etc.

Er wusste es, andere wussten es genauso, dass er sich verkleidete. Und eigentlich schon durch und durch ein Rocker war. Ja - aber wer ist jetzt oberflächlich, wer hat etwas falsch eingeschätzt.




Die Frage wo man jemanden hinsteckt stellt sich doch garnicht, den das passiert ja grösstenteils automatisch. Die Frage ist doch eher, ob derjenige der Kleidung trägt, auch erkennt, das seine Kleidung ein Teil seiner Kommunikation darstellt, und er damit nonverbale Aussagen macht. Um mal philiosophisch zu werden. Keiner kann erwarten das sich die Welt um ihn herum ändert, wenn er nicht so wahrgenommen wird, wie er es wünscht - er selbst muss es tun.



Was ist denn deine Freiheit? Dass es im nun vielzitierten Otto-Katalog eine grössere Auswahl gibt? An Farben? An Modellen?


Der erste Schritt hier ist es die Freiheit eben nicht nur an dem festzumachen, was man auf dem Pelz trägt. Das macht schon ungeheuer frei, der Kleidung keine so grosse Prioriät zu verleihen. Kleidung ist in erster Linie funktional, und es gibt genug Beispiele die es zeigen das Kleidung tragen möglich ist, ohne schubladisiert zu werden. Da geht denke ich jeder anders mit um.


Ich bin 35 und weiss sicher, was ich tu und was nicht. Und meine Freunde (ui je..auch alles so komische "Schwarze", die sich ihrer Freiheit berauben lassen), sind in meinem Alter oder noch älter...

Es gibt so unheimlich viele Menschen die Zwängen ausgesetzt sind, und dabei ist es ganz egal ob 27 oder 57. Wir tun alle mehr oder weniger das selbe, und glauben doch dabei stellenweise frei zu sein. Das ist echt lächerlich.

Ich weiss das vollkommene Handlungsfreiheit, freier Wille wie auch immer schwer zu erreichen ist, bzw. vielleicht garnich existiert, aber ich beschränke doch nicht vorsätzlich meine Welt, in dem ich mich in so eine Genrekiste verbuddele. Ich kann es nachvollziehen, aber das entspricht mir nicht.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 16:11
Irgendwie kommen mir Leute, die meinen, ihren Livestyle, meinetwegen finsterrabenschwarze, aber lebensfrohes Gruft-Gesinnung, per Kleidung zum Ausdruck zu bringen, so vor wie Kindergartenkinder in rosa-glitzerigen Prinzessin Lillifee-Kleidchen, deren späterer Berufswunsch es ist, Prinzessin zu werden oder Fussball-Stammeskrieger mit ihrem heiligen Schal.

Gesinnung wird zur Attitüde, zum aufgesetzen, vermarktungsfähigen Modeartikel.
Besonders pervers, wenn sogenannte "Alternative Lebensstile" spiessiger sind als der Vereinsmeier im Reihenhaus.

Gleichgesinnte wollen einen Verein, mit Regeln, Traditionen, Abzeichen, Uniformen. So gesehen sind Punks, Hippies, Emos, Gothics oder was auch immer, nichts anderes als Schützenvereins-Brüder und -Schwestern.

PROST, KAMERADEN!


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 16:18
Was ist jetzt verwerflich daran, Gleichgesinnte zu suchen? Sogar Verheiratete zeigen sich mit nem Ring, dass sie zusammengehören...PROST, KAMERADEN! :D


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Doors ehemaliges Mitglied

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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 16:46
@GilbMLRS


Gleich Gesinnte kann ich mir auch suchen, ohne dass ich mich kostümiere.

Das kann auch zu bösen Irrtümern führen. Nicht jeder Taucher ist Gummi-Fetischist.


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 20:14
Gleich Gesinnte kann ich mir auch suchen, ohne dass ich mich kostümiere.

Klar...bestreitet ja auch keiner aber vielleicht mögen es manche, sich zu kostümieren? ;)

Nicht jeder Taucher ist Gummi-Fetischist.

Und nicht jeder Schornsteinfeger ein Grufti, gelle? :D

Man soll nich unbedingt jemanden als Kindergartenkind auf Grund seines Auftretens bewerten...Smoking und Abendkleid werden wohl im Nobelfresstempel Obligat sein. Auch da kostümiert man sich...auch da zeigt man elitäre Züge aber auch so etwas ist nichts anderes als das Aufbrezeln für Events, die man wohl als Äquivalent sehen kann in Subkulturen. Was der Smoking im Ritz, das ist das Korsett beim WGT.

Der feine Herr im Anzug zeigt, dass er es sich leisten kann, nobel wegzugehen. Kostüm. Der fein angezogene Herr auf der Weihnachtsfeier seiner Firma zeigt nach außen, wie seriös er ist. Kostüm. Benehmen die sich auch wie Kindergartenkinder indem sie sich an Regeln halten, die im jeweiligen Umfeld gelten? Ich kann auch voll hinter meiner Firma stehen ohne deren Wappen auf der Kleidung spazieren zu tragen. Warum trägt man eigentlich Markenklamotten? Ich kann auch auf spezielle Schnitte(n) [hihi] stehen ohne mit den Namen der Urheber [jetz wirds absurd] zu hausieren.

Ich mein, jeder zeigt durch seine Kleidung irgendwas. Und wenns halt nur der eigene Geschmack ist. Ziehst du Klamotten an, die dir absolut nicht gefallen?

Vielleicht kleidet man sich aber auch in der Absicht, einer speziellen Zielgruppe aufzufallen? Das hatte ich ja vorher schonmal angesprochen. Gleichgesinnte kann man überall finden, doch es ist wahrscheinlich wesentlich einfacher, wenn sich diese zu erkennen geben. Der Bäcker wirbt ja auch mit Brötchen^^

So wie der Rocker die obligatorische Lederkluft und die Seeleute den obligatorischen Anker aufm Arm tätowiert mitbringen (Klischee, ich weiß), so bringt jede Subkultur nach außen wirkende Merkmale mit. Ist halt ne Mischung aus Lebensweise, Auftreten und Idealen, die so etwas ausmacht. Der Mittelalter-Fan wird auch nicht wie Bolle 0815 zum LARP gehen sondern sich dementsprechend anpassen, er ist da auch unter Gleichgesinnten, die auch mit normaler Kleidung ihr Interesse fürs Thema haben allerdings bedingt schon das Thema an sich, dass man sich bei der Veranstaltung kleidungstechnisch anpasst.

Vielleicht klimpert dem LARP-Ritter ja auch das Intimpiercing an der Rüstung, wenn er die holde Maid im grauen Leinen erblickt, dann hat das Kostümiere einen praktischen Zweck :D Schonmal daran gedacht? :D

Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich gothische Outfits nicht anmachen würden von daher kann sich jeder ruhig kostümieren, wie er es für richtig hält, ich such mir dann schon das raus, was mir gefällt :}

Kindergartenkostümiere hin oder her richtig aufgebrezelte Gothen sind auf jeden Fall ein Hingucker, es muss nicht jedem gefallen aber wenn da mal ein Pärchen durch die Fußgängerzone läuft, dann merkt man erstmal, wie gleich und uniform der Rest der Menschen aussieht. Und gerade diese Subkultur macht keinen Hehl daraus, dass Ästhetik AUCH eine große Rolle spielt. Wenn man jemandem schon geistige Ideale zugesteht, dann sollte man ihm auch modische Präferenzen zugestehen. Trotzdem bleibt jedem überlassen, wie er sich in der Freizeit gibt.

Jeder, wie er sich oder es ihm gefällt!




P.S.: Standardklamotten finde ich langweilig und öde egal, wer was aus welchem Grund trägt ;)

/dateien/mg21719,1250705669,crowd

UUUUUUUH wie individuell, die Klamotten könnten aus derselben Charge sein nur die Farbauswahl war scheinbar zufällig :D :D :D

teufel

Auch hier zeigt man als Pylon wahrscheinlich mehr Individualität :D

2009 0425WhitbyGothWeekend0006

Man schmeiße dieses Paar mal in eine der oben gezeigten Menschenmengen und sage mir ernsthaft, dass DIESES Paar dasjenige ist, welches sich Zwängen und Konventionen beugt. Kleiner Tipp, sogar wenn man die Menschenmengen schwarz ansprüht, sticht das Paar noch als einzigartig hervor, während der Rest sich nackig ausziehen könnte und man hinterher nichtmehr wüsste, welches Kleidungsstück wem gehörte, da im Grunde alles das Gleiche ist.

Das nur mal als kleine Denkhilfe, wo sich denn mehr Zwängen gebeugt wird.


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 20:50
Und wie sieht es deiner Meinung nach aus, wenn man dein Beispiel umgekehrt anwendet?


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 20:59
@DieDiablo

Du meinst, die Stinos inne Gothenveranstaltung zu werfen? Kannste gern machen. Nur...wozu? Das sind Leute, die im Einklang damit leben, dass bestimmte Stile vorherrschen. Auch sind sie damit einverstanden, dass es bestimmte Konventionen gibt. Sie behaupten ja nicht von sich, dass sie überhaupt keine vorherrschenden Richtungen kennen würden ;)


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Wer ist ab wann in welcher Subkultur?

19.08.2009 um 21:06
@GilbMLRS

Nein, das hatte ich damit nicht ganz gemeint^^
Du hattest ja weiter oben u.A. auch kritisiert:
Zitat von GilbMLRSGilbMLRS schrieb:Kleiner Tipp, sogar wenn man die Menschenmengen schwarz ansprüht, sticht das Paar noch als einzigartig hervor, während der Rest sich nackig ausziehen könnte und man hinterher nichtmehr wüsste, welches Kleidungsstück wem gehörte, da im Grunde alles das Gleiche ist.
Da wollte ich dich nur mal fragen, wie du das sähest, ob man dann bei den Gothics genauso wenig wüsste, wem welches Kleidungsstück gehört, weil es sich ähnelt? :) ;)


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