Borderline und Depressionen

@Lale

Natürlich, ich weiß genau was du meinst. Im Moment sehe ich es aber anders, gab allerdings auch Zeiten, wo ich immer kurz davor war einfach ne Überdosis zu schlucken und nur einzuschlafen, nur damit ich das alles nicht mehr ertragen muss.

Dann sehe ich jedoch wie lieb meine Familie ist und was ich ihnen damit antun würde, wie gesagt, ich kann das nachvollziehen, ich habe die gleichen Gedanken. Wenn ich zum Beispeil U-Bahn fahre, dann stelle ich mir vor wie einfach es wäre einfach zu springen oder zu stolpern, aber das würde nur mein Leid beenden und das Leid anderer vermehren..

hatsune89 schrieb am 02.11.2011:Ich würde gerne mal wissen wie ihr mit eurem Schneidedruck bzw Selbstverletzungsdruck umgeht.
Mich holt es oft ein dass ich den Drang verspüre mich selber zu Verletzen und ich kann mich kaum ablenken, egal was ich tue.

Hände ins Eisfach legen (richtig lange!) oder viel zu heiß baden. Manchmal hilft es mir auch, wenn ich jogge/renne.

@Lale

Lale schrieb:Was macht ihr bei Suizidgedanken? Kommt ihr da alleine wieder raus, oder sucht ihr euch dann Hilfe, wenn ihr euch Hilfe sucht, wo macht ihr das?

Diese Suizid-Gedanken habe ich praktisch bei jeder Brücke und jedem einfahrenden Zug, wenn ich ein Tief habe. Dann zwinge ich mich zu einem positiven Gedanken. Die Hilfe finde ich im Buddhismus und den Aussagen diverser Yogis... muss aber leider zugeben, mich viel zu lange nicht mehr damit beschäftigt zu haben (im Knast konnte ich mich 2 Jahre lang konzentriert damit befassen).

@Hesher
Suizid-Versuche habe ich sehr viele gehabt, und bin froh, dass keiner geklappt hat; auch wenns manchmal unglaublich war, warum nicht. Ein Beispiel:
Habe auf einer Brücke nachts eine Flasche "Cinzano" gesoffen, bin über das Geländer geklettert, habe mich an den rand gehangen und gewartet, dass mich die Kraft verlässt. Laut Polizeibericht fuhr ein Auto über diese Brücke, diesem platzte aus unerfindlichen Gründen die Windschutzscheibe, der Fahrer(in?) musste rechts ran und sah da meine Fingerspitzen. Rief die Feuerwehr, Polizei, Rettungswagen...

Meiner Meinung nach sollte man sich Gedanken darüber machen, wie wertvoll das Leben ist. Was es Schönes gibt (Blumen/Kinderlachen pp.) und sich eben genau an diese Stellen bewegen, wo es schön ist. Meine Mutter hätte sicher beide Arme und Beine gegeben für eine Stunde mehr Leben... also, warum soll ich dieses einmalige Geschenk einfach wegwerfen??? Und vor allem geht es uns hier ja gut im Gegensatz z.B. zu einem Menschen, der nicht weiß, ob er heute etwas zu essen oder zu trinken haben wird.

Ich nehme mir ein Beispiel an diesen Menschen: (Bild: Sie leben auf dem Müll und lächeln)

Mir geht mein Gejammer mittlerweile selbst auf den Sack. Ich kann mich nicht mehr hören... ;)

Nachtrag:
Habe mir überall Zettel hingemacht, auf denen steht "Ich habe Glück und bin glücklich !"
(nach Dr. Murphy: "Denken Sie das Gute, und es wird sich verwirklichen" aus: "Die Macht Ihres Unterbewusstseins").

Eine wichtige Hilfe kann deshalb auch folgende Gedankenstütze sein: "In jedem Negativen ist das Positive". (was mir mein Knast-Aufenthalt deutlich zeigte)

...und solange ich mein Glück nicht von anderen Menschen abhängig mache klappt das auch.

@RakastanSinua

Ich bezweifel, dass ich jemas richtig glücklich bin. Sonntag war nen schöner Tag, dafür ist es heute umso deprimierender... mir fehlt einfach jemand, dem ich vertrauen kann..

Original anzeigen (0,6 MB)@Hesher
Da ich Dir das ungern sagen möchte hänge ich mal ein Bild dran (ist auch ne Empfehlung):
Haustier... nicht nur das Du dem vertrauen kannst, sondern es ist auch ein gutes Übungsfeld

Original anzeigen (0,3 MB)...muss ja nicht so ein großes sein, das hier ginge auch:

und noch etwas: Kannst Du Dir denn selbst vertrauen?
...oder würdest Du Dir in der Haut eines anderen vertrauen können?
Bist Du ehrlich zu anderen und Dir selbst?

Wenn man natürlich so oft wie ich enttäuscht wurde, dann ist das wirklich schwer. Ganz besonders von Menschen, die man geliebt hat !

@RakastanSinua

Ich überlege mir eine Katze anzuschaffen, aber hab gerad keine Motivation zu suchen. Habe die Tage allerdings gemerkt, dass auch ich mich noch freuen kann, also aus tiefstem Herzen, nur passiert das sehr selten.

Bin froh, dass ich hier schreiben kann, weil keiner in meinem Umfeld weiß wie es mir wirklich geht, sie sehen's zwar, sie wissen auch gewisse Dinge, aber würde ich denen erzählen, dass ich fast täglich daran denke aufzugeben, würden sie sich wahrscheinlich von mir distanzieren.

..und ich bin generell sehr ehrlich, zu mir und zu anderen. Mir kann man vertrauen, ich rede nicht über anderer Menschen Leben, also, sehr selten, über mich rede ich zu viel, aber ich bin halt nur traurig.

@Hesher
Hello again :)
Also, ich hatte nur eine einzige Phase des "Nichtmehrwollens": Von etwa 1974 bis gestern.

Und HEUTE, JETZT, um 16:39 Uhr, sage ich mir "Arsch hoch Alder, Du bist doch kein Verlierer ! Und Du hast einen Menschen, der zu Dir hält, obwohl du ihm wehgetan hast. Der JETZT UND HIER da ist, wo alle anderen schon lange weggelaufen sind oder was Wichtigeres zu tun haben. Und der braucht vielleicht eines Tages Deine Hilfe. Und dann musst du dasein. Dann hat dieser Mensch außer Dir auch keinen mehr. Willst Du den hängenlassen und enttäuschen??? Kannst du danach noch in den Spiegel schauen??? NEIN !"

Finde einen Menschen, ein Tier, einen Grund, warum du wertvoll bist. Und das bist du !
Das Leben ist halt mal ne Sinuskurve (~), AUF UND AB ! Im Guten denken, es kann wieder nach unten gehen und die Zeit genießen, im Schlechten wissen, dass es wieder nach oben geht. Und Du sagst doch selbst, dass es am Sonntag schön war.

Was willst Du machen? Mache es; und mache das nicht von anderen abhängig. Ich fahre jetzt in die Stadt, weil ich grad Bock auf einen "Burger" hab... und den hole ich mir jetzt ! Komme was wolle :)

@RakastanSinua

Weißt du, so sehe ich das im Grunde auch, nur die Ausfürhung ist ein Problem, aber was ist schon kein Problem :D

Ich sehe Depression als eine Chance. Ich kann das Leben schildern, von einem ganz anderen Standpunkt aus, nämlich von ganz unten. Erst wenn man einmal dort war, weiß man was leben bedeutet. Jeder der nie unter Depressionen gelitten hat, kann gut daher reden. Ich wäre auch gern Sorgloser, aber nein das leben ist verdammt ernst, und man muss jeden Tag aufs neue sehen, das man mit seinem Arsch an die Wand kommt.

@DerFremde

Meiner Erfahrung nach stimmt das teilweise. Ich fühle mich zwar, als wäre ich am Ende, als würde es mir wirklich schlecht gehen, nur sehe ich oft Menschen, denen es viel schlechter geht und manch einer sagt: Freu dich doch, dass es dir besser geht als denen. Doch ich kann mich nicht freuen, wenn es anderen schlechter geht als mir.

Traurig, aber wahr, Depressionen ist wohl eine Wohlstandskrankheit..

@Hesher

Bei Depressionen ist einem eh alles egal. Sei es das eigene Leben oder die Situation anderer. Mich haben die Probleme anderer auch nie gejuckt in dieser Phase, mir ging es sogar teilweise auf die Eier wenn andere immer nur von ihrem Leid geklagt haben -.-

@DerFremde

So geht es mir allerdings nicht. Mich tangiert das Leiden der Menschen sehr, mir kommen im Alltag oft die Tränen.

@Hesher

Wahrscheinlich bin ich "unterkühlt" was dies betrifft. Zu Tränen bringen mich nur Lieder, mit denen ich etwas verbinde was mich belastet

@DerFremde

Denke, Tränen sagen nichts darüber aus, was man wirklich fühlt, ob man weint oder nicht.
Ich dachte lange Zeit ich wäre unterkühlt, was positive Gefühle betrifft, aber es war nicht so, auch ich kann mich freuen, wenn die Situation es zulässt.

@Hesher
Hi :)
Dann suche Dir doch die Orte, an denen Du glücklich sein kannst, statt der Orte, an denen es nicht so ist. Fängt allerdings nicht außen an, sondern im Kopf. Wenn ich da Chaos oder Trauer habe, dann macht mir auch das Phantasialand keinen Spaß.
Mit echten Depressionen ist nicht zu spaßen. Habe da nicht nur selbst ein wenig Erfahrung mit, sondern einige echt Depressive kennengelernt, bei denen wirklich gar nichts mehr ging. Völlige Apathie. Ich denke, dann helfen wirklich nur noch stationäre Therapien und Medis.
So wie diese armen Menschen will ich nicht leiden. Es war grausam, das mit anzuschauen.

@RakastanSinua

Offenbar hab ich halt keine richtige Depression. Ist ja auch alles halb so wild, ich stell mich aber auch immer an.

@Hesher

Du muss dir darüber klar werden, was du vom lebene rwartest und was du bereit bist dafür zu tun.