Kinski war einfach gnadenlos ehrlich und kompromißlos "gewaltig", was ihn unweigerlich mit der Lauheit seiner Zeit zusammenprallen ließ, und ich denke, daß hinter seinen Ausbrüchen keineswegs ein Psychopath steckte, sondern ein zutiefst sensibler, kluger und verletzlicher Mensch, der lieber mit der Welt brach und damit zuletzt auch sich selbst, als dem was er Verabscheute auch nur einen mm näher zu kommen.
Wer einmal sein großartiges Werk "Jesus Christus Superstar" gehört und wirklich verstanden hat, der weiß, was ich meine.
Außerdem empfehle ich die Doku "Mein liebster Feind".
Und daß seine "irre" Art das meiste Potential für Schlagzeilen hatte, ist ja nur logisch im BILD Zeitalter. Aber es gab auch einen anderen Kinski:
"Ja, ich habe Gewalt in mir, aber keine negative. Wenn ein Tiger seinen Dompteur zerreißt, so sagt man, der Tiger sei gewalttätig und jagt ihm eine Kugel in den Kopf. Meine Gewalt ist die Gewalt des Freien, der sich weigert, sich zu unterwerfen. Die Schöpfung ist gewaltsam. Leben ist gewaltsam. Geburt ist ein gewaltsamer Vorgang. Ein Sturm, ein Erdbeben sind gewaltsame Bewegungen der Natur. Meine Gewalt ist die Gewalt des Lebens. Es ist keine Gewalt wider die Natur, wie die Gewalt des Staates, der eure Kinder ins Schlachthaus schickt, eure Gehirne verblödet und eure Seelen austreibt!"
"Ich weiß nicht, zu wem ich bete. Mein Gebet ist ans Universum gerichtet.
An das Leben! An die Liebe!"