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Aktive Sterbehilfe

421 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sterbehilfe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktive Sterbehilfe

14.02.2007 um 16:51
wenn jemand schmerzen hat unmenschliche und sterben will das soll es ihmgewährt
sein/todkrank ist

es ist ja sein leben

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Aktive Sterbehilfe

14.02.2007 um 18:16
Ich glaube nicht das man da eine saubere Linie ziehen kann, In Würde sterben zu wollenoder in Würde leben zu wollen, sind zwei verschiedene inkompatible Konzepte zueinander!

Das eine wird immer in den Einflussbereich des anderen fallen. Wenn irgendwoeine Routine im Krankenhaus oder im Hospitz abläuft, jemand vorzeitig abzuschalten, dannist die Kompetenz für jemanden der gleich nebenan, genau das Gegenteil will, garnichtmehr gegeben, weil für die notwendige Spezifikation dafür, dann die Resourcen fehlen.

Das geht dann irgendwann so:

Patient A: Herr Doktor, ich hab Schmerzen,bitte geben sie mir was dagegen.

Doktor XY:
Nerv nicht, der nebenan hattedie doch auch, und den sind wir jetzt los, wieso machst du jetzt hier Streß? Kannst dunicht auch einfach ne Patientenverfügung schreiben, mit dein 70 Jahren, wie jeder andereKranke in deim Alter auch? Das machen doch alle so, du bringst uns hier vollkommen ausder Routine mit dein Extrawünschen! Wir haben hier auf Lager, 5000 Zynkali Kapseln, deineSchmerzmittel sind viel teuerer und müsste man erst extra auf alle deine Werte abstimmen.Überleg dir das nochmal...

Fazit: Wer sich vorzeitig verabschiedet, der ist auchimmer Teil einer Gruppendynamik, man sollte sich zehnmal überlegen für welche Gruppe mansich entscheidet, A oder XY!
Nach einem die Sinnflut, ist ja wohl ein ganz elendigesund verantwortungsloses Konzept!


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Aktive Sterbehilfe

26.02.2007 um 22:09
Unter Sterbehilfe verstehe, auf meinen Willen eine Dosis Medikamente zu bekmmen, die micheinschlafen lassen. Wie es Ignitas in der Schweiz macht.
Wenn ein Mensch unheilbarkrank ist und er sterben wird, sollte es ihm freigestellt sein selbst zu wählen, dass erjetzt in Würde sterben will.
Warum tut sich der Deutsche Staat damit so schwer. Aufder einen Seite sind alte Menschen dem Staat nur noch eine Last, auf der anderen Seitedürfen sie nicht selbst bestimmen, zu gehen.
Es geht hier ja nicht darum sich beijeder Kleinigkeit umbringen zu lassen, z.B. Liebeskummer, Geldnot, etc. Es geht hierwirklich um das etwas vorzeite Sterben bei einer unheilbaren Krankheit. Ich persönlichhabe mich schon über Ingitak informiert und für mich wäre es auf jeden Fall der Weg, denich gehen würde, wenn ich in diese Situtaion kommen würde.


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Aktive Sterbehilfe

26.02.2007 um 22:58
Der deutsche Staat tut sich wohl deshalb so schwer damit, weil man damit sehr viel"Schindluder" treiben kann. Man kann Dokumente fälschen in denen der Todkranke angeblichangibt, das er sterben will. Man könnte allerdings hierfür um dies zu umgehen eine"Einrichtung" gründen, so dass es nur einen einzigen gibt der das durchführen darf unddas natürlich notariel beglaubigt und so weiter und so fort. Hast schon recht mit dem wasdu sagst Magiclady, und ich denke wo ein Wille ist was zu verändern ist auch Weg.


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Aktive Sterbehilfe

27.02.2007 um 07:54
Die Organisation Ignitas, die es in der Schweiz gibt, die ja in Deutschland so diffamiertwird, hat strenge Regeln. Da kann man nicht einfach hingehen und sagen: So, ich bintotkrank, ich sterbe jetzt. Du brauchst Arztbericht von verschiedenen Ärzten, dann habendie noch einen Arzt, wo du mit all den Dokumenten hingehen kannst. Also so einfach istdas auch nicht.
Der größte Gegner sind die Kirchen, die sich mal wieder in alleseinmischen müssen.
Ich kann nur hoffen, dass es in Deutschland bald soweit sein wird,dass man nicht ins Ausland reisen muss um würdevoll zu sterben.


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 21:23
Zitat von GabrieldecloudoGabrieldecloudo schrieb am 14.02.2007:wenn jemand schmerzen hat unmenschliche und sterben will das soll es ihmgewährt
sein/todkrank ist
ich finde auch das das ein grund ist, den man wirklich durchgehen kann!!


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 21:35
also er kann sich doch auch selber umbringen..erschießen oda vom huas springen....und wenn er es nich mehr kann, weil er im koma liegt.....was macht man denn dann??


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 21:39
ich denke wenn jemand unendliche schmerzen hat, ist da wohl net mehr viel mit bewegen also wied der selbstmord als möglichkeit wohl wegfallen!!

wenn er im koma liegt wird er wohl net wirklich schmerzen spüren!


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 23:04
ich finde ja, jeder erwachsene mensch hat - ob gesund oder krank - das recht über sein leben selbst zu bestimmen.und wenn einer nun mal partout nicht mehr leben will, weil er es unerträglich findet, dann ist das seine entscheidung!solange er anderen damit nicht schadet - wie zum beispiel solche geisterfahrer - kann doch jeder machen was er will?oder?


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 23:07
ne ne geisterfahrer können net machen was sie wollen so gefärdet er ja andere dann soll er besser vorn baum fahren und dann ist gut!!

ich denke auch wer net mehr leben möchte soll gehen!reisende soll man net aufhalten!

aber es einfach so wegzuschmeissen das leben(wenn KEIN krankheitsgrund vorliegt) ist schade!


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 23:11
das muss derjenige dann selbst entscheiden - ich finde es jedenfalls nicht i.o. diejenigen dann in die klappa zu stecken und mit chemie vollzupumpen, bis sie gar nichts mehr denken können


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 23:30
naja es stellt sich dann nur die frage warum Aktive Sterbehilfe in deutschland verboten ist! in holland mein ich ist es erlaubt!


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Aktive Sterbehilfe

02.09.2007 um 23:31
Soilent Grün ist Menschenfleisch^^

Es wird die Zeit kommen, da es offizielle Stellen gibt, die eine selbstgewählte Tötung begrüssen und auch durchführen....ist jedenfalls ein, in meinen Augen, realistisches Szenario....

Ich bin merkwürdiger Weise sogar dafür....der Grund ist nicht einfach zu erklären....^^

Was kranke Menschen mit Schmerzen angeht, jedenfalls auch!

Das Bundesverdienstkreuz für Julius Hackethal!!!


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Aktive Sterbehilfe

03.09.2007 um 01:00
Was willst Du?
Der Sauerbruch hat doch noch nicht mal den Nobelpreis bekommen...^^


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Aktive Sterbehilfe

21.09.2007 um 20:15
ich finde sterbehilfe im allgemeinen absolut ok,und finde auch das es legalisiert werden sollte.

Jeder Mensch hat das Recht gehen zu dürfen wann man möchte,und egal wie Krank man ist oder wie desorientiert,der Wunsch nach der Erlösung ist absolut klar und unmissverständlich.
Ich hab im Krankenhaus gearbeitet und hab da viel mitbekommen.

Wenn die Sterbehilfe legal wäre würden einige Menschen friedlicher von dieser Welt gehen können.

lieben gruss an euch


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Aktive Sterbehilfe

21.09.2007 um 20:23
ich bin auch für die sterbehilfe!
schwarze schafe gibt es immer - das lässt sich natürlich nicht vermeiden. aber deutschland wäre nicht deutschland, wenn es nicht so einen wust an formularen dazu kreieren würde, um es für erbschleicher völlig unmöglich zu machen...

wenn ich mal in soner situation bin: ich würde es selber machen, und wenn ich mir aus der zoohandlung rattengift holen muss...


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Aktive Sterbehilfe

21.09.2007 um 21:03
Als ich noch christlich drauf war, hatte ich auch den Tick, dass man das Leben bis zum Ende ERLEBEN müsse und nicht vorzeitig ein Ende setzen darf. Nach dem Motto: Gott hat's gegeben, Gott soll es nehmen.

Heute bin ich da ganz anders drauf. Niemand - vor allem NICHT GOTT - zwingt mich dieses Leben bis zum letzten Atemzug durchzustehen. Ich würde mir wünschen, dass die Sicht des Lebens in meiner Familie von Todesakzeptanz geprägt ist und dass jeder von uns bereit wäre, dem anderen im Notfall zu helfen, sich selbst umzubringen und man ganz in Ruhe von den Lieben in eine andere Dimension wechseln kann - getragen von ihrem Mitgefühl und Verständnis.

Ich empfinde die Bevormundung durch "UNBEKANNTE" Dritte bezüglich Situationen die einzig mein Leben und das meiner Familie und Freunde betrifft - unverschämt, überheblich, arrogant und keineswegs akzeptabel. Die Vorgehensweise, die hierzulande üblich ist, macht mich sehr zornig.

Ärzte, die den Sterbe-Wunscheines Patienten, der künstlich am Leben erhalten wird ignorieren, sind in meinen Augen nichts anderes als Folterknechte, die blind geworden sind für das Leid, das sie Menschen zufügen.


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Aktive Sterbehilfe

21.09.2007 um 22:26
Also, ich find aktive Sterbehilfe auch vollkommen in Ordnung, wenn d.betreffende Person das in geistig klarem Zustand wünscht. Es liegt doch an jedem selbst wann er sein Leben zu beenden wünscht.. Und grade wenn er Schmerzen hat und eh nur noch körperlich dahin vegetiert, warum nicht??
Ich fänd's ganz furchtbar, wenn mich irgend ne Maschine künstlich am Leben erhalten würde, obwohl ich innerlich spüren würde, das meine Zeit längst abgelaufen ist. Man muss gehn dürfen und niemand, aber wirklich niemand, hat das Recht uns länger i.unserem Körper gefangen zu halten, als gut für uns ist..


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Aktive Sterbehilfe

10.10.2007 um 13:32
Ich möchte nun nicht gleich zu Anfang schon mit dem Sterben beginnen. Ich beginne einmal mit dem Leben. Wann beginnt eigentlich das menschliche Leben? Alleine an dieser Frage ersieht man schon, dass es darauf eigentlich keine eindeutige Antwort gibt. Für die einen beginnt menschliches Leben schon mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle, also mit der Befruchtung. Für die anderen ist das aber noch nichts anderes als ein unpersoneller Zellhaufen, ohne Identität. Wenn also schon die Frage: "Wann beginnt das menschliche Leben" nicht eindeutig beantwortet werden kann,- und wenn man es beantworten wollte, hätte man lediglich eine Antwort von vielen anderen möglichen Antworten,- wie will man dann die Frage beantworten: Wann beginnt eigentlich das Sterben? Wenn der betroffene bereits tot ist,- ist der Sterbevorgang abgschlossen, also schon vollzogen.

Zum Leben gehört irgendwie auch das Sterben dazu. Ebenso wie jeder Mensch ein Recht auf Leben hat, kann man auch fragen:Hat jeder Mensch auch ein Recht auf den Tod, ein Recht zu sterben? So banal diese Frage ersteinmal klingt,- sterben müssen wir ja alle einmal. Das wissen wir - geht es aber um die Frage des "menschenwürdigen Sterbens", um einen "menschenwürdigen Tod", oder um sogenanntes "humanes Sterben" ist es nicht mehr so banal, diese Frage zu stellen.

Ist der Tod und das Sterben nicht an sich schon menschen-unwürdig? Wenn wir aber nun einmal,- ob wir wollen oder nicht,- sterben müssen,- kann man nicht doch etwas dafür oder auch dagegen tun, das Sterben und den Tod möglichst human geschehen zu lassen, kann man "es" beeinflussen, vielleicht erleichtern für den Sterbenden? Ist die heutige Apparatemedizin vielleicht dabei sogar ein Hindernis,- welche den Sterbevorgang im Grunde nur künstlich verlängert? In wie weit kann und darf der Mensch in dieses Geschehen, das Sterben und den Tod eingreifen?

Sind unsere technisch-medizinischen Fortschritte eher ein Fluch oder ein Segen?Wir werden in der Regel heute immer älter, leben immer länger, sterben immer später. Die Alterspyramide steigt stetig an,- man muß sich heute die Frage stellen, wie die wenigen jungen Menschen aus den späteren Generationen die immer älter werdenden und immer mehr werdenden alten Menschen der früheren Generationen überhaupt noch versorgen können. Die Altersversorgung, die Rentenabsicherung ist heute mehr denn je ein politisches Thema geworden. Das alte System des Generationenvertrages funktioniert nicht mehr so recht.
Im weiteren sterben aber auch immer häufiger gerade junge Menschen durch zahlreiche Unfälle im Strassenverkehr, bei Unglücken, durch menschliches Versagen, durch Drogen oder Alkoholismus oder sie scheiden bewußt, verzweifelt, freiwillig und vorzeitig aus dem Leben und begehen den sogenannten Freitod, oder auch Selbstmord genannt.

Darf man tatenlos zusehen? Kann oder muß man letzteres nicht geradezu mit allen Mitteln versuchen zu verhindern? Oderinwieweit hat der Mensch auch das Recht auf den Tod? Hat der Mensch das Recht, seinen Todeszeitpunkt selbst zu bestimmen? Was spricht eigentlich dagegen, wenn jemand sagt: Es ist genug, ich will nicht mehr, lasst mich doch einfach gehen? Liegt ein alter, ohnehin dem Tode geweihter Mensch, zudem vielleicht noch durch jahrelange Krankheit und schweres Leiden gekennzeichneter Mensch auf dem Sterbebett und sagt: Ich will nicht mehr... lasst mich doch endlich sterben, mag man mitleid bekommen und sich fragen, was es für einen Sinn macht, ob es diesen Gott über Leben und Tod überhaupt gibt und warum er den Menschen so lange leiden lässt. Ist er zudem eigentlich nur noch dadurch am Leben, weil er an alle möglichen medizinischen Geräte angeschlossen ist,- ohne die er ansonsten schon längst in das Jenseits abgewandert wäre, falls es dieses Jenseits überhaupt gibt,- mag man sich erst recht fragen: Gibt das einen Sinn? Machen wir uns nicht selbst zu Göttern, die bestimmen, wann derMensch ableben, bzw. sterben darf? Steht uns das zu, so zu handeln? Aber ebenso kann man sich fragen: Würde ein naher Angehöriger oder eine Krankenschwester einfach die Stecker herausziehen,- ob dies nicht ebenso "Gott zu spielen" bedeutet? Wer hat das Recht dazu, Menschenleben um jeden Preis zu verlängern, selbst wenn der betroffene es selbst gar nicht mehr will? Oder wer hat das Recht, dieses künstlich verlängerte Leben oder Sterben zu beeinflussen, zu beschleunigen, zu verkürzen, zu beenden...?

Hier möchte ich als Beispiel, um die Problematik zu verdeutlichen, einen sehr populären Fall erwähnen, der damals sehr stark für Schlagzeilen sorgte und heiß diskutiert wurde, welcher sich im Jahre 1984 abspielte: An einem Mittwoch vor Ostern gab ein gewisser Prof. Julius Hackethal einer 69 jährigen Patientin in seiner Klinik am Chiemsee auf ihren Wunsch hin vier Gramm Zyankali, aufgelöst in einem Glas Wasser. Die Patientin trank das Gift und starb. Diese 69 jährige Fraulitt schwer an Krebs. Lippen, Wangen und Unterkiefer waren bereits zerstört. Sie konnte keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen und wog nur noch 90 Pfund. Sprechen konnte sie kaum noch, ihr rechtes Auge war bereits erblindet, am linken Auge war bereits das Augenlid zerstört. Dreizehn Operationen hatte jene Frau inzwischen hinter sich, dazu etliche Strahlen,- und Chemotherapien. Eine Heilung war nach Ansicht der Ärzte ausgeschlossen.

Diese Schwerkranke Frau bat immer wieder, ihr zum sterben zu verhelfen. Die Ärzte hatten dies aber allesamt abgelehnt, da diese Frau in ihren Augen zwar eine Schwerkranke, aber eben keine Sterbende war. Hackethal erfüllte ihr schließlich diesen Wunsch, um ihre unerträglichen Leiden abzukürzen. Auch hier kann man sich die Frage stellen: Durfte Herr Hackethal soetwas tun? Er tat dies mehr oder weniger aus humanen Gründen, er kannte seine Patientin, er wusste um ihren Aussichtslosen Zustand, und letztendlich war es der Wunsch dieser Patientingewesen, welcher Herrn Hackethal zu dieser Handlung bewog. Man kann hier rechtfertigen, dass die Frau unheilbar Krank war, dass ihr Leben nicht mehr lebenswert war. Man kann einwenden, die Patientin wollte es selbst so. Man kann humane Gesichtspunkte finden, die eine solche Handlung human betrachtet rechtfertigen. Man kann aber ebenso sagen: Das war eindeutig Tötung auf Verlangen,- und damit ist es zumindest gesetzlich eine strafbare Handlung. Oder es war eben Selbstmord,- denn Herr Hacketahl stellte ihr lediglich das Glas mit dem Gift auf den Nachttisch,- sie hätte es ja nicht trinken müssen. Aber sie bat ja geradezu darum, sie trank es, weil sie sich selbst ein Ende setzen wollte. Für Sie war das Leben abgeschlossen, Sie sah keinen Sinn mehr in diesem elenden herumvegetieren, sie sah keinen Wert mehr in ihrem Leben, wenn auch ihr Herz, ihr Kreislauf und ihre Lungen noch einwandfrei funktionierten. Ist das reine Funktionieren des menschlichen Organismus in seinenGrundfunktionen denn schon als Leben zu betrachten?

Fragen treten auf, wenn man sich mit Sterben und Tod beschäftigt. Man stößt auf Mauern des Schweigens, man stößt auf unklare gesetzliche Bestimmungen, was man darf und was letztlich eine strafbare Handlung ist. In einem Land ist etwas verboten, was in einem anderen Land erlaubt ist. Die Christen sagen: Gott allein ist Herr über Leben und Tod. Die Humanisten sagen: Der Mensch ist sein eigener Herr und soll selbst bestimmen dürfen wann er nicht mehr leben möchte. Ein Arzt befindet sich möglicherweise in einem Dilemma, wenn es um die Frage geht: Was muß ich tun,- und was darf ich nicht? Ein Arzt hat einen Eid abgelegt, den sogenannten Eid des Hypokrates, er ist verpflichtet Leben zu erhalten, zu heilen, wieder herzustellen, nicht Leben zu verkürzen oder zu vernichten.


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Aktive Sterbehilfe

10.10.2007 um 13:34
Wer wünscht sich nicht eigentlich ewiges Leben? Oder zumindest ein langes Leben? Aber bitte dann auch ein schönes Leben, ein glückliches Leben, ein gesundes Leben, ein erfülltes Leben. - wohl gemerkt, ich spreche von einem langen Leben und nicht von einem langem Sterben. Was aber, wenn das Leben einem selbst zur Qual wird, wenn es eigentlich nicht mehr lebenswert erscheint, wenn man durch Leid und Schmerz, Krankheit und allmähliches langsames Dahinsiechen nur noch das Gefühl hat, aus dem langen leben wird ein langes Sterben...?

Wer wünscht ihn sich nicht, - wenn wir denn schon sterben müssen, den "schönen Tod"? Einfach einschlafen, nicht mehr aufwachen, keine Schmerzen, kein langes Leiden... einfach dahinscheiden... ohne etwas zu merken, sanft entschlafen...und dann ist man nicht mehr. Vielleicht mit einem letzten Lächeln im Gesicht als Trost für die Angehörigen: Nun hat er seinen Frieden. Wäre das nicht eine Form von menschenwürdigem Sterben?

Es gibt einWort für den "schönen Tod", den Begriff "Euthanasie". Leider ist dieser Ausdruck durch die Nationalsozialisten sehr negativ besetzt worden. Man verbindet ihn mit grausamen Massentötungen menschenunwerten Lebens, der Vernichtung von geistig oder körperlich Behinderten, politisch andersdenkenden, der Beseitigung unbequemer Zeitgenossen, die zum Ballast geworden sind. In seiner ursprünglichen Bedeutung heißt Euthanasie aber: "Der schöne Tod". Oder auch Gnadentod, Heldentod, ehrenvoller Tod. Der Begriff stammt aus dem griechischen und umschreibt im Grunde den menschenwürdigen, humanen Tod. Einen schnellen, ohne langes Leiden, schmerzlosen Tod.

Zur Definition von Sterbehilfe:

1. Die Herbeiführung eines (lebensverkürzenden) schmerzlosen Sterbens bei unheilbar Kranken.
2. Alle auf den Körper und die Psyche zielenden Maßnahmen zur Erleichterung des Sterbens bei Moribunden (im Sterben liegenden)

Passive Sterbehilfe:

a.) Sterbehilfe ohneLebensverkürzung (echte Sterbe-Hilfe, oder auch Sterbenden-Hilfe)
- Beschränkung auf Verabreichung schmerzstillender u. o. betäubender Mittel (rechtlich unproblematisch)

b.) Sterbehilfe mit Lebensverkürzung (Sterbe-Nachhilfe)
- Verzicht auf künstliche Lebensverlängerung - rechtlich umstritten
- Indirekte Sterbehilfe, bei der die Lebensverkürzung als mögliche Nebenwirkung durch eine OP oder Medikamente in Kauf genommen wird

Aktive Sterbehilfe:

- Direkte Sterbehilfe, bei der bewußt das Leben verkürzt wird - rechtlich: Tötungsdelikt !


Es gibt also in gewisser Weise nicht "die eine Sterbehilfe", sondern es gibt dabei ganz verschiedene Abstufungen, Unterarten und verschiedene Kategorien. Lösen wir uns aber ersteinmal von diesem Begriff "Sterbehilfe" etwas ab. Betrachten wir einen ganz normalen alten kranken, im Sterben liegenden Menschen vor unseren Augen. Er leidet, er hat Schmerzen, er weiß, dass er sterben muß. Er istunheilbar krank. Medizinisch kann man nichts mehr für ihn tun. Man kann bei Sterbenden ohnehin nichts tun. Man kann das Sterben, wenn es denn eintritt nicht großartig aufhalten, hinauszögern, oder gar beseitigen, verschieben, verhindern, abschaffen. Da sind wir Menschen,- und hätten wir die besten Ärzte und Mediziner der Welt um uns, letztlich machtlos.

Nehmen wir nun einen einfach nur kranken Menschen. Hier würden wir versuchen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um ihn irgendwie wieder gesund zu bekommen. Hat er Schmerzen, würden wir versuchen, ihm so weit als möglich, diese Schmerzen durch Medikamente zu nehmen oder zumindest zu lindern auf ein erträgliches Maß. Eine Operation, ein schwerer Eingriff, und würde es auch gewisse Gefahren und Risiken beinhalten,- wenn es nur das Leben retten könnte,- würden wir wahrscheinlich in Kauf nehmen. Auch wenn der Mensch darnach vielleicht nur zum Teil wiederhergestellt werden kann, oder einzelne Organe oder Gliedmaßenverloren gehen. Lieber ein etwas versehrter, vielleicht behinderter Mensch als ein toter Mensch. Lieber ein Leben mit Einschränkungen als der Tod.

Sterbe-Begleitung:

Wenn aber wirklich medizinisch nichts mehr zu machen ist,- wenn der Tod ohnehin nur noch eine Frage der Zeit ist, und nicht mehr die Frage gestellt wird, ob man stirbt, sondern nur noch: wann man stirbt. Wie sieht es dann aus? Gehen wir von der Sterbe-Hilfe einmal weg und hin zur Sterbe-Begleitung. Da kommen wir schon einen Schritt weiter. Ja, was können wir schon tun für einen Sterbenden? Eigentlich doch nichts mehr, wenn medizinisch alles versucht worden ist,- und der berühmte Satz kommt: Wir können nichts mehr tun....wenn es wirklich heißt: Es ist nur noch eine Frage der Zeit....

Wir können so einen Menschen, wenn man so will letztlich einfach seinem Schicksal überlassen und abwarten. Denn sterben muß schon jeder für sich alleine, da kann man eben nichts machen. Aber klingt das nichtziemlich unmenschlich? Sicher, wir können ihm nicht mehr helfen, aber wir können zumindest bei ihm sein, wir können ihm beim sterben beistehen oder ihn begleiten. Das klingt ein wenig absonderlich, aber würde nicht jeder von sich aus gerne bei einem lieben Menschen so lange verharren, einfach bei ihm sein, wenn es soweit ist, bis er es geschafft hat?


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