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Psychiatrie

810 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Freunde, Erfahrung, Psychiatrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Psychiatrie

30.12.2014 um 21:26
@Gentian
Zum Glück habe ich keine Psychose. Deshalb kann ich mir in dieser Hinsicht etwas Freiheit leisten. Ich denke aber, dass man so gut wie bei allen Medikamenten wählen und entscheiden muss. Das betrifft zwar nicht nur Psychiatrie, aber sie in erster Linie, weil die Medikamente nicht nur starke Wirkung, sondern auch starke Nebenwirkungen haben. Perfekte Tabletten gibt es leider nicht. Selbst Plazebo hat seine Wirkung.

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Psychiatrie

30.12.2014 um 21:30
@Ctrl-C

Jupp, es kommt tatsächlich zu stoffwechselentgleisungen, ich habe das bei bekannten erlebt. Gerade die neuroleptika sind heftig. Ich mag mich nicht zurückerinnern, es bricht mir das herz, wenn ich z.b. an meinen opa denken soll, der in seiner demenz neuros schlucken musste...ich hatte und auch der rest der familie das gefühl, er ist an der chemie gestorben und dem, was sie aus ihm gemacht haben und damit meine ich, die nebenwirkungen...


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Psychiatrie

31.12.2014 um 00:29
man kann nur hoffen, das der medizinische Fortschritt gerade bei psychiatrischen Medikamenten aber auch anderen Medikamenten rapide bergauf geht und es in 20-30 Jahren nebenwirkungsfreie Medikamente gibt. Medikamente haben keine Nebenwirkungen zu haben, bei keinem Menschen. Das ist von einer modernen westlichen Welt des fortgeschrittenen 21. Jahrhunderts zu erwarten. Beispiel Depressionen, es soll am Hormon Cortisol liegen und mit Stress zu tun haben. Da ist noch viel Forschungsarbeit nötig, um entsprechende Medikamente zu schaffen.


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Psychiatrie

31.12.2014 um 08:48
@lernender

Schwierig, da ich dich ja nicht kenne.

Es stimmt, dass die Reaktion auf Antipsychotika und Psychopharmaka im allgemeinen individuell ist, es ist wohl auch so, dass nach einer langjährigen Einnahme ein Gewöhnunsgseffekt auftritt und man sich durch eine Überdosierung in eine Psychose schießen kann.

Aber es wird ja seinen Grund haben, dass du dich regelmäßig beim Psychiater vorstellen musst, worin siehst du(!) diesen Grund.

Wenn du mir sagen würdest, dass du mit Stress nichts anfangen kannst, würde mir das auch komisch vorkommen. Kannst du denn verstehen wann und warum andere Menschen Stress empfinden und was meinst du, warum du keinen empfindest? War das noch nie so oder hörte das irgendwann auf?


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Psychiatrie

31.12.2014 um 09:05
@Allesforscher
Zitat von AllesforscherAllesforscher schrieb:man kann nur hoffen, das der medizinische Fortschritt gerade bei psychiatrischen Medikamenten aber auch anderen Medikamenten rapide bergauf geht und es in 20-30 Jahren nebenwirkungsfreie Medikamente gibt.
Das ist leider nicht zu erwarten, da Psychopharmaka sehr breit schießen und die Anteile der Neurotransmitter im Hirn und die Zahl der Rezeptoren für diese Neurotransmitter individuell variiert.

Gerade die von dir angesprochenen Depressionen sind im Grunde noch immer völlig ungeklärt, weil es einfach nicht die Ursache gibt, sondern ein Dutzend (oder mehr) möglicher Ursachen.
Allein auf Basis der endokrinen Drüsen spielt Cortisol eine Rolle, aber auch Serotonin, Dopamin, Adrenalin, Testosteron und sicher gibt es noch andere.

Dann ist die Frage, soll man chemisch das Cortisol unterdrücken oder Betablocker geben oder vielleicht doch das Leben umstellen, oder beides zusammen?

Es spielen genetische Faktoren eine Rolle, dazu kommen verstärkende Faktoren, wenn depressive Patienten zusätzlich süchtig sind, was nicht selten ist, da Depressionen oft mit Ängsten auftreten und gegen die hilft zunächst die entspannende Wirkungs des Alkohols, bis der dann zum eigenen Problem wird.

Dann hast du eine ganze Latte psychosozialer Faktoren, in einer depressiven Familie muss die Neigung zur Depression nicht genetisch vererbt sein, es reicht das Muster zu lernen, dass man das Glas immer halb leer sieht und unablässig bekräftigt, dass das sowieso alles nichts mehr bringt. Nach 10 Jahren in so einer Familie weiß man, was Depression ist.


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Psychiatrie

31.12.2014 um 10:26
@RoseHunter
Ich kenne inzwischen die Erklärung für mein Problem.
Ich habe mir inzwischen grob geschätzt 100 Eigenarten (bei 50 habe ich aufgehört zu zählen) abgewöhnt, weil sie mich extrem quälten oder für regelrecht idiotisches Verhalten sorgten.

Ich habe gerade erfahren, dass mein Körper aber oft noch genauso reagiert, als gäbe es einige dieser Eigenarten noch. Dass mich meine Mitmenschen deshalb für seltsam halten, kann ich gut verstehen, zumal ich in dem Moment, in dem mein Körper reagiert, kurz "bewußtlos" bin, d.h. nicht bemerke, wie ich mich bewege und eventuell von anderen Gesagtes nicht hören kann.

Darum ist meine Körpersprache mit Sicherheit für einen Psychiater irgendwie verständlich und eventuell sogar typisch psychotisch und damit zum Krankheitsbild passend, weshalb er meine Aussage dazu unverständlich findet.
Das muss ich einem Psychiater am Anfang eines Gespräches mitteilen. Ob er das versteht, weiß ich allerdings nicht.

Die Eigenarten, die ich mir abgewöhnt habe und die Macht, die in meinen Psychosephasen gehandelt hat, sind mein einziger Feind und dieser Feind bereitet mir auf der Erde wegen seiner unsinnigen Gefühle eine Hölle auf der Erde, die man nicht erlebt haben möchte. Dagegen helfen keine Medikamente sondern üben und nichts glauben, was einem spontan einfällt.
Andere Menschen sind anders.


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Psychiatrie

31.12.2014 um 10:46
@lernender

Darf ich wissen, ob du nun ohne medis keine psychoseschübe mehr hast? Vielleicht sind deine eigenarten ja eine symptomatik deiner Psychose ( Wahn, angst, eventuell zwang...). Ich kann mir das immer so schwer vorstellen. Ich möchte keine wahnvorstellungen oder hallus haben, die mich quälen, das wäre das schlimmste, was ich mir vorstellen könnte. Darum waren die leute, die dann medis bekamen auch alle so froh, wenn die symptome abgeklungen sind.
Ich bin zwar auch eher ein hypochonder, was krankheiten angeht und bin auch schnell mal misstrauisch, wenn man mir mal das vertrauen gebrochen hat, aber als krankhaft würde ich das noch nicht bezeichnen. Ich wünsche es wirklich niemanden, dass es so einen mist geben muss...man...;-(((


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Psychiatrie

31.12.2014 um 11:07
@lernender
Zitat von lernenderlernender schrieb:Darum ist meine Körpersprache mit Sicherheit für einen Psychiater irgendwie verständlich und eventuell sogar typisch psychotisch und damit zum Krankheitsbild passend, weshalb er meine Aussage dazu unverständlich findet.
Das muss ich einem Psychiater am Anfang eines Gespräches mitteilen. Ob er das versteht, weiß ich allerdings nicht.
Es ist aber leider so, ohne dich kränken oder frustrieren zu wollen, dass der Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper (und manchmal die Phantasie, andere oder anderes würde "von außen" die Kontrolle über ihn übernehmen) ein wesentliches Kennzeichen der Psychose ist.
Ich vermute, dass Psychiater das auch so sehen werden.
Zitat von lernenderlernender schrieb:Die Eigenarten, die ich mir abgewöhnt habe und die Macht, die in meinen Psychosephasen gehandelt hat, sind mein einziger Feind und dieser Feind bereitet mir auf der Erde wegen seiner unsinnigen Gefühle eine Hölle auf der Erde, die man nicht erlebt haben möchte. Dagegen helfen keine Medikamente sondern üben und nichts glauben, was einem spontan einfällt.
Was glaubst du, ist das für eine Macht?
Die Psychose macht ja aus, dass man eigene und fremde Motive nicht unterscheiden kann. Der Körper wirkt wie blockiert oder macht was "er" will und da ist die Erklärung, da man selbst keine Kontrolle hat, dass das "irgendwer da draußen" oder "ein unbekannter Teil in mir" machen muss, naheliegend, aber eben nicht dem entsprechend, was man der Lehre nach als wahr und möglich ansieht.

Das Problem ist aber, dass ein Psychotiker seine Erlebnisse als wahr und authentisch erlebt (soweit ich mich da einfühlen kann) und ihm die Deutung, dass er selbst das macht und ist gleichermaßen "verrückt" vorkommen muss.

Belastet es dich darüber zu schreiben und wann hattest du deine letzte psychotische Episode?


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Psychiatrie

31.12.2014 um 13:03
@RoseHunter
Mich belastet nichts, ich übe nur, die Kontrolle über meinen Körper zu bekommen, der ca. 100 unerwünschte Eigenarten hat - woher auch immer die kommen. Dazu gehören z.B. auch Gedanken, die unrealistisch sind und die ich immer erst abwarten und verwerfen muss, bevor ich etwas beurteilen kann. Das ist erheblich besser geworden, aber nicht weg und ich bin nicht der einzige Mensch auf der Erde, der seine spontanen Einfälle verwirft und wartet, bis der "Gedankenandrang" verschwindet.
Meine reale Eigenart ist nämlich die, in der Regel nichts zu denken und trotzdem das zu tun, was zu tun ist und das übe ich häufig und auch erfolgreich. Ausserdem bin ich real fast emotionslos und diesen Zustand versuche ich zu erreichen.
Wenn andere Menschen das für falsch halten, ist das verständlich - weil sie andere Menschen sind.


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Psychiatrie

01.01.2015 um 06:38
Ich meinerseits, war bis jetzt zwei mal in der PSychiatrie... Beide male auf Zwang, aufgrund einer Wahnhaften Episode meiner Psychose.

Ich kann nur sagen, dass die heutigen Methoden, eine Psychose zu behandeln, mich wütend machen. Da man nur MEdikamentös eingestellt wird und dann erstmal drei Wochen zur Ruhe gelegt wird. Danach folgen weitere drei Wochen, in denen man wieder "ins Leben finden soll". Das besteht aus Ergotherapie und ein bis zwei Tests, die deine Leistung prüfen.

Aber auf die Dinge die du evtl gedacht, gesehen oder gehört hast, geht niemand ein... Es gibt keine Gespräche und niemand interessiert sich dafür.

Mir hätte eben dies, damals sehr geholfen.

Ich weiß nicht, ob das überall so ist, aber mich stört das ziemlich.

Ansonsten, kann ich über die Psychiatrie in der ich war, nicht meckern. Die Betreuenden Personen, waren äußerst Kompetent (bis auf die Ärzte (was die Therapie angeht))

Ich habe übrigens dort auch Freunde gefunden, zu denen ich heute noch Kontakt habe...


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Psychiatrie

01.01.2015 um 10:07
@lernender
Zitat von lernenderlernender schrieb:Mich belastet nichts, ich übe nur, die Kontrolle über meinen Körper zu bekommen, der ca. 100 unerwünschte Eigenarten hat - woher auch immer die kommen.
Was macht der denn, dein Körper?
Zitat von lernenderlernender schrieb: Dazu gehören z.B. auch Gedanken, die unrealistisch sind und die ich immer erst abwarten und verwerfen muss, bevor ich etwas beurteilen kann.
Okay, das klingt so, als würde es halbwegs klappen. Du bekommst irgendeinen Impuls, kennst das aber bereits von dir, wartest ab und kannst dann kritisch prüfen, ob es realistisch ist.
Ist das ungefähr das, was du meinst?
Zitat von lernenderlernender schrieb:Das ist erheblich besser geworden, aber nicht weg und ich bin nicht der einzige Mensch auf der Erde, der seine spontanen Einfälle verwirft und wartet, bis der "Gedankenandrang" verschwindet.
Richtig, das läuft bei uns allen ab, vermutlich nur in unterschiedlicher Intensität.
Zitat von lernenderlernender schrieb:Meine reale Eigenart ist nämlich die, in der Regel nichts zu denken und trotzdem das zu tun, was zu tun ist und das übe ich häufig und auch erfolgreich.
Wow, wenn dir das gelingt, alle Achtung, meine Denkdrüse ist ständig aktiv.
Zitat von lernenderlernender schrieb:Ausserdem bin ich real fast emotionslos und diesen Zustand versuche ich zu erreichen.
Warum willst du diesen Zustand erreichen?
Zitat von lernenderlernender schrieb:Wenn andere Menschen das für falsch halten, ist das verständlich - weil sie andere Menschen sind.
Stellst du dich damit nicht selbst auf einen Punkt außerhalb der "Normalität"?


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Psychiatrie

02.01.2015 um 22:31
@RoseHunter
Emotionslosigkeit ist meine Eigenart, es sei denn, Du siehst Glück, Liebe und Freude auch als Emotionen, dann habe ich genau diese Emotionen.
Alle anderen Emotionen passen nicht zu mir und gehören auch nicht zu mir.
Das ich nicht ganz zur Normalität gehöre, habe ich längst verstanden, denn die Fähigkeit zu Lachen habe ich zwar, aber ich lache nicht über Scherze und weiß auch nicht, was daran ein Grund zur Freude sein soll, ich lache auch nicht über den Schaden anderer oder gar über meinen eigenen Schaden und Humor habe ich auch nicht.
Eine Frau erlebt mich sicherlich demnächst wieder lachend, dabei wird sie vielleicht auch schwanger.


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Psychiatrie

02.01.2015 um 22:38
Übrigens sehe ich Pschiater nicht nur negativ. Ein bißchen hat mir manches Gespräch auch geholfen in die Realität zurückzukommen.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 05:53
Ich war bis jetzt 2 mal in einer geschlossernen. Beim ersten mal hat mich mein hausarzt sofort dahin einliefern lassen da ich mit entzugserscheinungen und starken depressionen zu ihm in die praxis " getragen" wurde. Ich war lange zeit valium und später auch heroin abhängig..(angefangen wegen den depressionen)..als ich psychiatrie hörte hatte ich natürlich extrem schiss,denn bis dahin kannte ich eben die horror szenen aus filmen und ich malte mir natürlich die schlimmsten sachen aus.. ich war nur eine woche bis ich mich selbst entlassen durfte ( und ich dachte schon ich komme da nie wieder raus). Wollte da nur noch weg da man dort entweder zuviel zugepumpt wurde oder dann mal wieder nichts bekam.. nach zwei tagen zurück im alltag hab ich mir dann " ausversehen" eine überdosies gegeben und war prompt wieder in dem laden.. wieder nur eine woche.. weil es mir einfach nichts brachte.. trotzdem muss ich sagen war das ein sehr lustiger haufen.. natürlich waren da auch welche die geistig wirklich abwesend sind,aber noch lange nicht gruslig oder so.. einfach nur anders.. bei den pflegern habe ich festgestellt das pfleger auch mal so mal so sind.. so wie jeder von uns..

Aus heutiger sicht kann ich sagen ich habe dort echte freunde gefunden und habe auch die extrem traurige seite des lebens gesehen..
Und nun bin ich seit 4 jahren clean ..
Vielleicht auch aus dem grund weil ich dort gesehen habe das mein leben doch schön ist und ich froh sein muss das ich gesund bin ...


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Psychiatrie

03.01.2015 um 08:19
Mein Mann hat mich 2011 nach einem Unfall ins Krankenhaus gebracht. Körperlich war mir nichts passiert, aber ich war knapp zwei Jahre ziemlich psychotisch. Es ging mal besser und dann wieder schlechter, aber immer weiter bergab.

Ganz knusper war ich wohl Jahrzehnte vorher schon nicht. 1999 war ich das erste mal beim Psychiater, weil ich mich gemobbt fühlte. Aber eigentlich begann mein Elend schon 1984.
Im Bericht aus dem Krankenhaus stand, dass ich unter Liebeswahn gelitten hätte. Na toll.

Meine Psychiaterin wollte mich 1999 schon ins Krankenhaus einweisen lassen, weil ich nur geheult habe als ich anfangs bei ihr war und erzählt habe. Aber ich habe mich mit Händen und Füßen dagegen gesträubt.

Sauschlecht ging es mir dann von Ende 2009 bis 2011. Es passierten so viele Dinge die mich in den Wahnsinn trieben. Z. B. der Tod von Mikesch, der noch ein Jahr vorher zu Besuch bei mir war, dann zog über mir eine Familie ein mit Baby, das permanent nur am Schreien war.
Und Familienangehörige taten ihr Übriges noch dazu.

Gespräche wurden zwar im Krankenhaus nicht groß geführt, eigentlich nur ein einziges Mal, aber ich kam da irgendwie zur Ruhe und bekam Medis gegen die Ängste.
Knapp 5 Wochen war ich im Krankenhaus und ich muss im Nachhinein sagen, dass es wohl das Beste war, was mir passieren konnte.
Vielleicht hätte ich schon 1999, wie meine Psychiaterin es wünschte, ins Krankenhaus gehen sollen. Dann hätte ich mir vielleicht etliche schreckliche Jahre ersparen können. Aber ich befürchete, dass ich da nie wieder rauskäme, wenn ich erst einmal da drin bin.

Was mich jedoch stört ist, dass bei mir nie groß etwas passierte, außer dass ich Tabletten bekam.
Keine Therapie, keine Kur oder sonstwas.

Vor knapp 2 Jahren habe ich mir stattdessen noch eine Sucht zugelegt, die hat mich immer ganz gut von Kopfgramusel abgelenkt, denn aufgearbeitet habe ich meine Vergangenheit wohl noch lange nicht.

Aber ich habe eine Reha wegen Sucht beantragt und hoffe, dass ich dort auch meine ganzen Altlasten bearbeiten kann.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 08:31
Ich bin in der Psychiatrie auch den verschiedensten Leuten begegnet.
Alkoholiker, Borderliner die permanent Löffelstiele schluckten, teilweise Leute mit dramatischen Schicksalsschlägen. Da denkt man manchmal, dass man es im Leben doch noch ganz gut erwischt hat. Naja, so gut dann nun auch wieder nicht, sonst wäre man nicht dort gelandet.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 09:53
@lernender

Kann gut sein, dass man, wenn man heute ruhig und glücklich lebt irgendwie als unnormal wahrgenommen wird, wichtiger ist allerdings immer der Punkt, ob man in der Lage ist, Empathie mit anderen zu empfinden.

Wenn man weiß, dass und warum die anderen einen merkwürdig finden und beschreiben kann, wie "man" sich in diesen oder jenen Situationen gewöhnlich verhält, dann ist das ein großer Schritt.
Das bedeutet nämlich empathisch zu sein mit der gesellschaftlichen Norm und das ist es, was man in der Psychose verliert.

Das kann sehr grob sein - wenn man sich im Supermarkt auf den Boden wirft und brüllt, dass die Aliens kommen, ist das eher grob - es kann aber auch sein, dass man kein Empfinden dafür hat, dass es unangemessen ist, seinem Psychiater gleich beim ersten Besuch einen dicken Blumenstrauß mitzubringen.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 10:02
@kellogg
Zitat von kelloggkellogg schrieb:trotzdem muss ich sagen war das ein sehr lustiger haufen.. natürlich waren da auch welche die geistig wirklich abwesend sind,aber noch lange nicht gruslig oder so.. einfach nur anders.. bei den pflegern habe ich festgestellt das pfleger auch mal so mal so sind.. so wie jeder von uns..

Aus heutiger sicht kann ich sagen ich habe dort echte freunde gefunden und habe auch die extrem traurige seite des lebens gesehen..
Finde ich auch. Ich kenne Psychiatrien und Psychokliniken zwar nur von Besuchen (und ein paar Patienten die auch in Krankenhaus psychotisch werden), aber ich mag auf eigenartige Weise diese Welt für sich mit ihren eigenen Regeln.

Die psychische Spannbreite des Menschen ist enorm, die einen sind Sicherheitfanatiker, mir 10 Schlössen an der Tür, andere machen Freeclimbing, weil sie den "Kick" brauchen, manche brauchen unablässig Action, andere meditieren und erleben dort Dinge, die niemand erlebt. Menschen in der Psychiatrie wandern auch an den extremen Enden des Lebens entlang, ebenso wie einige Künstler oder Leute, die Drogen nehmen, so war das wohl immer schon.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 10:17
@tenyearsafter
Zitat von tenyearsaftertenyearsafter schrieb:Was mich jedoch stört ist, dass bei mir nie groß etwas passierte, außer dass ich Tabletten bekam.
Keine Therapie, keine Kur oder sonstwas.
Das ist zum Teil heute noch sehr merkwürdig, was da passiert:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/von-willkuer-und-ohnmacht-besuch-in-der-psychiatrie-13343221.html

Man hat immer die Idee, dass Psychotiker über ihren Zustand nicht nachdenken sollen, weil das ihre Situation verschlimmern würde, was aber nur für einige wenige gilt.
Es gab immer schon einzelne erfolgversprechende Projekte, so hat die Psychoanalytikerin Edith Jacobson bipolare Patienten geheilt, aber sie hatte eine fast übermenschliche Toleranz gegenüber dne Rückschlägen in der Therapie, die kein normaler Psychologie aufbringt.

Edvard Podvoll hat sein Windhorse Projekt begründet, indem er Psychotikern schrittweise die Verantwortung für ihren Alltag, im Rahmen ihrer Fähigkeiten zurückgibt, verbunden mit Medikamenten, Meditation und einem strukturierten Leben.

Besonders hat mich ein Radiobericht beeindruckt, den ich vor einigen Jahren hörte, indem man eine Metastudie zur Effektivität der psychiatrischen Behandlung in der westlichen Psychiatrie machte und die mit afrikanischen Ansätzen wie Voodoo verglich. Die magischen Verfahren dort waren gleich gut, wenn nicht sogar erfolgreicher.

Unterm Strich glaube ich, dass die Psychiatrie bei uns auch einem guten Weg ist, verglichen mit den desatrösen Zuständen, die es dort noch in der Nachkriegszeit gab, das Problem ist vermutlich, dass die kleine, "bekloppte", sozial nicht angesehene Randgruppe kein großes Geschäft ist und keine Lobby hat.


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Psychiatrie

03.01.2015 um 12:58
@RoseHunter
Die Frage ist ja ohnehin, ob die Pharmaindustrie überhaupt heilen will.
Symptome bekämpfen und krank lassen ist doch viel lukrativer.
Wer heilt wird doch irgendwann arbeitslos und verdient nichts mehr.

Habe auch schon mal einen Bericht gelesen in dem, so wie ich es in Erinnerung habe, stand, dass Leute in der dritten Welt bessere Chancen haben von solchen Krankheiten zu genesen.

Bei mir selbst hatte ich auch den Eindruck, dass es mir mit Tabletten im Laufe der Zeit immer schlechter ging. Früher habe ich alles in mich reingefressen und mir irgendwann mal wieder die Augen ausgeheult.

Nachdem ich Neuroleptika bekam, die ja auch gegen Affektverflachung sind, habe ich eher meinen Frust rausgelassen, was wieder, nach meinem gestörten Gefühl, einen Rattenschwanz von anderen Dingen nach sich zog.


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