Dialekt

Naja der Dialekt ist ein Teil regionaler Identität, aber er ist auch immer wieder Barriere. Gerade innerhalb von einem Land wie Deutschland, merkt man wie sinnlos und kontraproduktiv solche Alleingänge sind. Sie macht zwar die Leute aus der Region zu einer Gruppe, die sich auch über ihre Sprache definieren kann, aber führt auch, wenn auch mit gewissem Augenzwinkern zu einen Wettkampf gegen andere Regionen.

Kleinstaaterei und regionaler Dünkel tritt häufig in Erscheinung, wird aber von vielen positiv gewertet und als Reichtum dargestellt. Das mag seins ein das Vielvalt wichtig ist. Aber meine serachtens, ist das eine künstlich aufrecht erhaltene Vielfalt, die keine Vorteile mehr birgt, weil sich die äusseren Umstände verändert haben, das was Vielfältig ist, nämlich die Sprache nicht. Sprache ist in ständigem Wandel, wer meint regionale Dialekte müssten auf ewig erhalten bleiben, und wären so schützenswert, der hat den Sinn von Sprache nicht verstanden.

@DeadPoet

Klar ändert sich die Sprache (siehe Jugendsprache), aber ist das immer positiv? Regional bleiben einfach Laute die es dort schon immer gab und daher auch geben wird, nur vielleicht mal anders ausgesprochen.
Ein Franke rollt das R halt nun mal, oder ein Schwabe schwäbelt usw.... das hat doch nichts mit Wettkampf zu tun.
Der Sinn der Sprache liegt doch mit in der Vielfalt, sonst müsste es ja auf der ganzen Welt nur eine Sprache geben.
Sprache im Dialekt bedeutet ja auch ein Stückchen Heimat und das wird nicht künstlich am Leben erhalten.

@sinti

sinti schrieb:Ein Franke rollt das R halt nun mal, oder ein Schwabe schwäbelt usw.... das hat doch nichts mit Wettkampf zu tun.

Ich hab nichts gegen Dialekte, wie könnte ich auch, ich komm selbst urprünglich aus einer Region die sehr stark dialektelt. Ist ja auch an sich sympathisch und meistens hört es sich sehr ulkig an..

sinti schrieb:Sprache im Dialekt bedeutet ja auch ein Stückchen Heimat und das wird nicht künstlich am Leben erhalten.

Ja eine harmlose Sache. Nur damit wird ja auch Politik gemacht, siehe CSU. Da wird aus Spass ernst. Es gibt auch Heimatverein die sich um Erhalt der Sprache kümmert, Errrhalt von Kulturrrrgut. Wenn es bei dem musealen Charakter bleibt habe ich nichts dagegen.
Wenn man aber aktiv damit Politik treibt empfinde ich das als Zumutung. Da werden Menschen nämlich eher geteilt, damit sie besser beherrscht werden können.

@DeadPoet

Mit Heimatverein und Politik, da hört es natürlich wirklich auf, aber so an sich ist das ja auch immer eine lustige Herausforderung, wenn man z.B. als Franke in Köln in einem Fastfoodrestaurant bestellt und die verstehen einen nicht :D - nur ein Beispiel!

Ich hab mal in nähe Freiburg gearbeitet und da bin ich als Franke auch mal an meine Grenzen des Verstehens gekommen. Das hat sich dann so bemerkbar gemacht, das ich alles nur mit lächeln und ja beantwortet habe :D

Aber sonst, versteht sich doch jeder eigentlich ganz gut hier in Deutschland, wenn man den Dialekt nicht so arg raushängen lässt.
Ich finde es auf der anderen Seite noch viel schlimmer, wenn manche total künstlich probieren ihren Dialekt ab zu legen und Hochdeutsch reden wollen.

Wenn in Deutschland nur noch Hochdeutsch geredet wird, dann ist das ja unglaublich
langweilig.
Hochdeutsch ist eine furchbar langweilige Sprache.
Eine Katastrophe sind auch Englische oder Türkische Sprachfetzen darin lan.
Dialekt verschwindet so langsam aber sicher, sogar in einer Stadt wie Stuttgart
sucht man vergeblich nach Schwäbisch.
Haltet den Dialekt hoch so lange es ihn gibt.
Auf eine weiterentwicklung der Sprache auf Basis von Englisch u.s.w. kann ich
verzichten.
Allerdings sollte man seinen Dialekt bei manchen Sachen auch zu Hause lassen
so auch in der Politik oder bei der Arbeit.

Häh? Wat?

Mittlerweile sind Dialekte wieder im Kommen. Früher war es einfach gegen die Norm, einen Dialekt zu sprechen. Heute wird man nicht mehr so schnell schief angeschaut.
Mir sind Leute, die ihren Dialekt behalten und auch benutzen, sympathischer. Hochdeutsch sprechen liegt nicht jedem und klingt dann meist künstlich :(

Hauptsach ma kann sich neiquatsch oder?

Ich sag mal der Kölsche ist immer noch der Beste da er so lustig ist.

https://www.youtube.com/watch?v=rlRLX7r4F0c

sinti schrieb:Mit Heimatverein und Politik, da hört es natürlich wirklich auf,

Jep, geht garnicht.

sinti schrieb:Ich finde es auf der anderen Seite noch viel schlimmer, wenn manche total künstlich probieren ihren Dialekt ab zu legen und Hochdeutsch reden wollen.

Diese Übergangsphase hört sich noch schlimmer an als wenn man einfach drauf losquatschen würde. Aber ein tiefster Sachse in Niedersachsen zB. Wie lange würde der sächseln, bis ihm/ihr die Kommentare so auf die Nerven gehen dass anfängt hochdeutsch zu sprechen.

Ich finde manche Dialekte richtig klasse zum Beispiel friesisch, schwäbisch, sächsisch, sogar bayrisch, so gegensätzlich die auch sind. Eine absolute Anmaßung für jedes feine Gehör dagegen ist der Ruhrpott-Dialekt. Hört sich an wie tausend Jahre Inzucht.

Mit meiner familie spreche ich teilweise hochdeutsch, teilweise niederländisch ( mit armen und beinen ) und teilweise dialekt. Wenn wir alle an einem tisch sitzen ist das schon lustig. Auf der arbeit spreche ich mit denen die mich verstehen dialekt und mit den dämlichkeiten und herrlichkeiten der verwaltungsabteilung hochdeutsch weil die mich sonst nicht verstehen und als proletentussi einordnen würden. Das passiert mir in bei meinen jungs nicht.

@sinti

Du, eine übergreifende Sprache die gibt es schon: die Sprache der Liebe! Die versteht alles :-)

Das merk ich auch bei der Arbeit. Ich komme oft in Familien mit einem Auftrag und die Frau des Hauses spricht gar kein bzw. manchmal nur gebrochenes Deutsch. Da red ich auch mit Händen und Füßen und es geht.

Dialekterhaltung ist für mich in Ordnung, so wie auch landestypische Tradition. Ich mag auch unseren Liederschatz. Was wäre das Kärntnerlied ohne Dialekt? Kärnten ist aber auch bekannt für Kulturgut zur Politik machen. Wir sind ja auch ein Land wo es zwei Sprachen gibt. Slowenisch, ein langer Kampf darum.

Hochdeutsch als übergreifendes Deutsch ist auch in Ordnung, muß sein. Aber gut zu wissen, daß Stuttgard auch so seine Schattenseiten hat, hihi. Da wird sie aber staunen was ich so alles rausfind ;-)

Das Sprache sich entwickelt, find ich nur gut. Meine Entwicklung aber zum "schön" sprechen, na ja, läßt zum Wünschen übrig. Wär auch nicht ehrlich, weil der Dialekt mir so im Blut liegt. Kommt aus der Kärntner-Seele

Nochwas lustiges...


https://www.youtube.com/watch?v=qqJvRBnGi8M

Auf der Arbeit red ich Hochdeutsch.
Ich kann dem Patienten kein ''wat und dat'' vorm Kopp kloppen !
Zuhause reden wir alle Ruhrpott...mein Freundeskreis auch..es klingt manchmal etwas Assi fuer aussenstehende...aber nunja XD
Und ich schreib auch meistens dann wie ich Sprech

@chinamädchen

Wie man es vom Pott halt gewohnt ist- bisschen assi *spaß* (Ruhrpott AG einer meiner Lieblingbands- auch der Dialekt)


@Malajka

Die Hand- und Fußsprache kenne ich auch gut. Klappt tatsächlich und manchmal erstaunlich gut und macht manchmal mehr Spaß, als wenn man den gegenüber direkt versteht.


Lest mal hier rein, ist auch interessant> Wikipedia: Esperanto

@sinti

DANKE :-) (Donkschen)

Dos moch i mugrn! Gfollt ma ;-)

Ohne Hände und Füße verstehst du mich....

@Malajka

Stimmt, sogar über die Tastatur kann man sich Weltweit verstehen ohne zu reden und gestikulieren :D

Gruß nach Kärnten ;)

Die meisten Dialekte verstehe ich nicht mal, die Leute erkennen aber schon an meinem Blick das sie nur mit Hochdeutsch bei mir weiterkommen :D

In Zeiten hochmobiler Arbeitnehmerschaft, in denen selbst die CSU der "Überfremdung durch Nichtbayern" die Schuld an schlechten Wahlergebnissen gibt, sind Dialekte einfach zum Aussterben verurteilt. Sie bleiben fossile Relikte für Sprachforscher, die sich an Saterfriesisch oder Ostsächsisch erfreuen, wenn sie denn noch einen lebenden Mummelgreis treffen, der die Sprache beherrscht.