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Waldorfschulen

1.263 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Waldorf ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Waldorfschulen

Waldorfschulen

28.11.2020 um 17:09
@klompje1
Was willst du denn dann mit deinem Post sagen?

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Waldorfschulen

28.11.2020 um 18:07
Zitat von WurstsatenWurstsaten schrieb:Erklärtes Ziel wäre es die Schüler zu selbständig denkenden Menschen zu erziehen. In der Praxis sah das selbstständige Denken so aus, dass jede abweichende Meinung eine Themaverfehlung war.
Leider ist das für sich allein auch oft über Regelschulen - besonders auch in früheren Zeiten - zu sagen.


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28.11.2020 um 18:37
Zitat von soomasooma schrieb:Leider ist das für sich allein auch oft über Regelschulen - besonders auch in früheren Zeiten - zu sagen.
Das steht aber nicht für sich allein, sondern in einem bestimmten Kontext, du machst genau das, was die Waldörfler ihren Kritikern immer vorwerfen, etwas aus dem Zusammenhang zu reißen.

In diesem Fall reißt du es aus dem Kontext um es relativieren zu können :D


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Waldorfschulen

28.11.2020 um 20:53
Tatsächlich. Ich hab es extra so zitiert, weil ich es betonen wollte. Allem anderen habe ich nicht widersprochen oder Ähnliches. Es klingt halt oft so, als sei einzig an (allen) Waldorfschulen alles schlecht. Nenn es ruhig relativieren; weiß ja nun auch erschöpfend, was da Deine Doktrin ist. ;)


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Waldorfschulen

28.11.2020 um 21:06
Zitat von soomasooma schrieb:Nenn es ruhig relativieren; weiß ja nun auch erschöpfend, was da Deine Doktrin ist. ;)
Ich denke nicht, dass es viele Waldorfschulen gibt, wo es so zugeht wie damals in Kempten, als Sigurd Böhm da noch die Fuchtel in der Hand hatte, aber das ist an Waldorfschulen "Doktrin" :D, die heute nicht mehr so durchgezogen werden kann, weil dann alle Lehrer Strafverfahren am Hals hätten.

Die Waldorflehrerausbildung basiert eben nur auf den irren Lehren des Gurus, und da lernt man eben nicht mehre als Missionieren für die Steinersekte.


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Waldorfschulen

04.12.2020 um 20:15
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/vorw%C3%BCrfe-gegen-waldorf-lehrkr%C3%A4fte-in-weimar/ar-BB1bDvXz?ocid=msedgdhp

Es gibt einen Anfangsverdacht wegen Körperverletzung gegen Waldorflehrer in der Stadt Weimar, die auch eine Waldorfschule hat.


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Waldorfschulen

04.12.2020 um 20:22
Ich vermute das in Zukunft der Waldorfschulen, der Steinersche Glaube in den Hintergrund rückt und nur noch die praktischen Vorteile überleben. Eine Entideologisierung führt dann zu pragmatischen modernen Schulen.


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Waldorfschulen

04.12.2020 um 20:29
Zitat von frivolfrivol schrieb:Ich vermute das in Zukunft der Waldorfschulen, der Steinersche Glaube in den Hintergrund rückt und nur noch die praktischen Vorteile überleben. Eine Entideologisierung führt dann zu pragmatischen modernen Schulen.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Denn die Steinersche Ideologie bestimmt in weiten Teilen das Unterrichtsgeschehen und auch die Lerninhalte.
Die müsste man dann komplett über Bord werfen und richtig entrümpeln. Dagegen werden sich viele Steiner Anhänger wehren, die von den kruden Theorien ihres Meisters voll überzeugt sind.
Und dazu gehören viele Lehrer und auch Eltern. Die Christengemeinschaft usw.


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Waldorfschulen

04.12.2020 um 22:28
Zitat von frivolfrivol schrieb:und nur noch die praktischen Vorteile überleben
Ganz ehrlich gemeinte Frage - Welche sollen das sein?

Ich gebe zu, ich bin vor ein paar Jahren über das Thema "anthroposophische Medizin" auch zum Thema Waldorfschulen gekommen und kenne die Waldorfschulen nur aus 2. und 3. Hand - dafür aber aus mehreren Blickwinkeln (ehemalige Schüler, Eltern, Lehrer umd Wissenschaftler die sich damit beschäftigt haben) und aus mehreren Ländern.

Was mir dabei immer wieder auffällt ist der Unterschied zwischen den "Werbeaussagen" und der Realität in vielen Walddorfschulen (und auch den Vorgaben von Steiner, ...)

Nur um mal ein paar Bsp. zu nennen

- "Kinder werden individuell gefördert" -> Relativ früh Einteilung nach der antiken 4 Temperamente-Lehre, Einteilung nach der Jahrsiebten-Lehre nach Steiner -> Unterricht erfolgt nach diesen Mustern - Kinder die nicht in dieses Muster passen werden eher gebremst oder von der Schule weggemobbt
- "Kein Leistungsdruck, da es keine Noten gibt" -> Es gibt damit aber auch keine objektive Bewertung über den Stand der Schüler - je nach Sympathie des Lehrers werden die Schüler als schlechte oder gute Schüler eingeteilt - und das wird ihnen auch immer wieder im Unterricht klargemacht - teilweise merken die Schüler erst bei einem Schulwechsel wo sie wirklich stehen (positiv oder negativ)
- "Viel Kunst und Kultur" -> Die "künstleriche Gestaltung" ist je nach Klassenstufe relativ genau vorgegeben - da malen dann weltweit Kinder im gleichen Alter mit den gleichen Farbstiften und gleichen Farben die gleichen Motive oder töpfern die gleichen Objekte - wenn Kinder weiter sind (ich habe z.B. von einem Kind gelesen, das relativ früh eigenen Comics gemalt hat), dann passen die nicht in die Schule


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Waldorfschulen

05.12.2020 um 13:21
@frivol
Anthroposophie ist eine von Rudolf Steiner gegründete Offenbarungsreligion, die für sich in Anspruch nimmt auch eine Wissenschaft zu sein. Alles was, der Religionsstifter gesagt hat, ist für gläubige Anthroposophen absolute Wahrheit, die über den herkömmlichen Wissenschaften steht. Davon ist selbst die katholische Kirche, zumindest in ihrer offiziellen Lehrmeinung, schon lange abgerückt.

In Schulen, wo orthodoxe Anthroposophen das letzte Wort haben, und das ist an den meisten Schulen der Fall, wird sich auf lange Sicht nichts ändern können, selbst wenn im Kollegium viele junge Quereinsteiger sind.

Das wird in der Öffentlichkeit von den Geschäftsleitungen der einzelnen Schulen natürlich ganz anders kommuniziert, da sonst die Neuanmeldungen einbrechen würden.


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Waldorfschulen

05.12.2020 um 14:27
Dann finden vielleicht kreative Merkmale der Waldorfschulen auch Einzug in die normalen Schulen? Auch wenn der anthroposophische Glaube einmal ausstirbt, so hat er dann doch einige Denkanstöße für die normalen Menschen gebracht.


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05.12.2020 um 14:35
@frivol
Was, meinst du, ist denn da an Kreativem vorhanden, dass es woanders nicht gibt?
Ich habe es schon gelegentlich mal erwähnt. Ich war auf einem konservativen Gymnasium, und selbst dort gab es vielfältige Projektgruppen und Betätigungsmöglichkeiten — und alles andere haben die Leute halt in ihrer Freizeit gemacht, wo es ggf. höher qualifiziert stattfand. Und es sind Leute dabei gewesen, die erfolgreich eine kreative Laufbahn eingeschlagen haben.


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Waldorfschulen

05.12.2020 um 15:49
@frivol
Zitat von NemonNemon schrieb:@frivol
Was, meinst du, ist denn da an Kreativem vorhanden, dass es woanders nicht gibt?
Das entspricht eigentlich genau meiner Frage von Gestern
Zitat von FrankMFrankM schrieb:frivol schrieb:
und nur noch die praktischen Vorteile überleben

Ganz ehrlich gemeinte Frage - Welche sollen das sein?



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Waldorfschulen

05.12.2020 um 16:09
Zitat von frivolfrivol schrieb:Auch wenn der anthroposophische Glaube einmal ausstirbt, so hat er dann doch einige Denkanstöße für die normalen Menschen gebracht.
Einen harten Kern wird es immer geben, es sei denn alle Betonanthroposophen werden auf einmal beschließen einen neuen Inkarnationszyklus zu beginnen und ihrer Arbeit fortan in der geistigen Welt nachzugehen :D

Man könnte den Unfug, den die Ausbilder am Waldorflehrerseminar in Witten als Anfang der anthroposophischen Kernschmelze sehen, aber die vom Bund der Freien Waldorfschulen haben wohl rechtzeitig die Regelstäbe wieder reingeschoben, sieht im Moment nicht also nicht so aus, obwohl das von der Ideologie her drin ist.


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Waldorfschulen

05.12.2020 um 16:38
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Es gibt einen Anfangsverdacht wegen Körperverletzung gegen Waldorflehrer in der Stadt Weimar, die auch eine Waldorfschule hat.
Hier gibt es einen ausführlichen Artikel, der darin erwähnte Zeit Artikel ist leider hinter einer Paywall verschwunden:
„Wir konnten uns nicht darauf einigen, dass wir gewaltfrei unterrichten“
Ein Dutzend Lehrer der Waldorfschule Weimar prügelten und demütigten Schüler – immer wieder, unfassbare 15 Jahre lang. Weder die Gremien der Schulleitung noch andere Lehrer stoppen die Gewalt in dem „sektenähnlichen“ System. Im Gegenteil: Eltern, die sich beschwerten, wurden angegriffen.

„Seit 15 Jahren sollen Lehrer einer Waldorfschule gewaltsam gegen Schüler gewesen sein. Lange haben Lehrer, Eltern und Schüler das verschwiegen„, berichtet die „Zeit“ am 03. Dezember 2020. Es sei ein „unheilvolles System“ gewesen, mit „sektenähnlichen Verhältnissen„. Immer wieder habe es im Verlauf der letzten 15 Jahren Gewalt von Lehrern gegen Schüler gegeben. Die Schulleitung ignorierte die Beschwerden, bis Schüler sich jetzt zusammentaten.

Zwölf Lehrkräfte sollen Kinder jahrelang angebrüllt und gedemütigt, geohrfeigt oder geboxt haben. Schüler hätten zwar die Leitung und auch andere Lehrer informiert, aber niemand half ihnen. Die Schule habe eine „eigene Welt aufgebaut“, so die Zeit, in der die mutmaßlichen Täter durch Tätigkeiten in Leitungsgruppen fest im System verankert und somit fast unverzichtbar waren. Diese Strukturen sind mir bekannt. Oft gehören dogmatisch-esoterische Lehrer_innen zu den Leitungsgruppen der selbst verwalteten Schulen und sitzen in Machtpositionen. Hilfe gibt es oft weder von innen noch von außen. Wer sich beschwert, wird zum Problem, Hilfe gibt es von keiner Seite.

Die Schule habe zwar ein Statement gegen Gewalt veröffentlicht, konnte ältere Vorwürfe aber nicht mehr aufarbeiten. Unter Gewaltverdacht stehende Lehrer verließen die Schule – wechselten aber teils an andere Waldorfschulen, wo sie heute weiterhin im Waldorf-System tätig sind.
Seit 100 Jahren auch Gewalt als Mittel der Erziehung

Der Artikel spricht davon, dass Lehrer_innen Schläge als „Denkanstoß“ oder „Ordnungsschelle“ gerechtfertigt hätten. Das kommt bekannt vor. Schulgründer Steiner hatte Prügel als „manchmal nötig“ bezeichnet. Und der Band 1 der pädagogischen Schriften des Bundes der Freien Waldorfschulen nannte ganze 42 Jahre lang „kräftige Ohrfeigen“ als probates Mittel der Erziehung – noch bis 1993: Zitat: „Der Schmerz [ist] der strenge und harte, aber echte und treue Freund des Menschen“.

Oft gelten anthroposophische Lehrkräfte als kleine Götter: „In der Waldorfschule herrscht der Lehrer; er ist König, absoluter Monarch und an keine Konstitution gebunden“ (Klaus Prange, 1985) Kinder hätten „Ehrfurcht und Scheu“ zu haben, „keinen Gedanken von Kritik“, so der Schulgründer Rudolf Steiner. Die in Weimar betroffenen Schüler sollten sich bitte nicht öffentlich äußern, so die Lehrer, sondern nur mit der Lehrerkonferenz reden. Dort habe den Schülern eine „Übermacht“ von Lehrern“ gegenüber gestanden, die sie ignoriert und belächelt habe.

Das hat Tradition. So forderte Rudolf Steiner von den Lehrern der ersten Waldorfschule in Stuttgart, nachdem es Eltern-Beschwerden über Ohrfeigen gegeben hatte : „Schweigen wir über alles das, was wir handhaben in der Schule. Halten wir uns an eine Art Schulgeheimnis.”
Lehrerkollegium blieb uneinsichtig: Gewaltfreiheit sei keine Option

Erschütternd ist diese Passage aus dem Zeit-Artikel:

„Wir konnten uns als Kollegen nicht darauf einigen, dass wir gewaltfrei unterrichten“, erzählt ein ehemaliger Lehrer. „Sie sagten mir: Wir können Ihnen nicht versprechen, dass es hier gewaltfrei abgeht“, erzählt ein Vater.“ (Die Zeit – „Waldorfschule Weimar. Die nicht so freie Waldorfschule„, 03.12.2020)

Es ist unfassbar. Gewaltverzicht er scheint diesen Waldorfpädagog_innen als Unmöglichkeit.

Die Staatsanwaltschaft nahm seit 2019 bereits 13 Strafverfahren auf, wegen „Beleidigung, Körperverletzung, Verleumdung , Misshandlung Schutzbefohlener“. Die Schule habe auf die Vorwürfe nie reagiert, die Vorfälle nie abgestellt, im Gegenteil: Eltern, die sich beschwerten, wurden attackiert: Einen Beschwerdebrief von Eltern bezeichnete die Schule als „Erpressung und Bedrohung“. Der Waldorfbund empfahl den Eltern, die Klärung der Vorfälle den internen Elternrat regeln zu lassen.

Erst als dreiundvierzig ehemalige Schüler_innen im Juni 2020 einen offenen Brief schrieben, wurden Jugendschutz und Schulaufsicht aktiv. Das Kultusministerium sagt: „Die Schwere der Vorwürfe war außergewöhnlich“. Es habe allerdings wenig Handhabe und könne keine Lehrer an Privatschulen entlassen. Aber es kann die 80% staatlicher Förderung der Schule in Frage stellen.
Anthroposophen holen sich jetzt Unterstützung – von Anthroposophen

Bisher seien die Vorfälle an der Schule nie aufgearbeitet worden, so die Zeit. Doch nun wolle die Schule ihre „Kommunikation“ verbessern. Dazu hat man sich einen Coach engagiert, eine Absolventin der anthroposophischen und waldorfnahen Alanus-Hochschule, die ehemalige Waldorfschülerin sei. Zudem werde die Schule von einem anthroposophischen Verein zu einem Schutzkonzept gegen Gewalt beraten.

Mir scheint, es ist wie so oft: Die Anthroposophen klären ihre Angelegenheiten unter ihresgleichen.
Ähnliche Vorfälle an zahlreichen anderen Waldorfschulen

Die Vorfälle erinnern an Lehrer-Gewalt in der Waldorfschule Kempten, die 2006 bekannt wurden. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen insgesamt 14 Lehrer ermittelt, die Schüler misshandelt hatten. Gewalt an Waldorfschulen läuft oft nach dem selben Muster: Kind ist schuld, Lehrkraft wird gedeckt, Eltern hinausgeworfen, bedroht, verklagt. Seit Jahrzehnten. In Deutschland, weltweit. Dazu empfehle ich meinen ausführlichen Artikel, der nach den Gründen für die Gewalt sucht: „Anthroposophie.blog – Kräftige Ohrfeigen“ – Über Gewalt an Waldorfschulen„

Eine Kopie des Zeit-Artikels findet sich bei Microsoft News.

Quelle Foto: Karolina Grabowska from Pexels
Quelle: https://anthroposophie.blog/2020/12/04/wir-konnten-uns-nicht-darauf-einigen-dass-wir-gewaltfrei-unterrichten/#more-5496


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Waldorfschulen

10.12.2020 um 14:04
@Anfimia
der Letzte Teil dieses Filmes passt auch bestens hier hin, da wurden u.A. die Schulen in Rendsburg (Polizeihilfswerk) und Minden (Ahnenstätten) behandelt
Querdenker (Seite 36) (Beitrag von Anfimia)

Der Vater des Lehrers in Minden, Ben Horst Schröppe war ein Altnazi und im Kollegium Humanum nebenan in Vlotho, war die Wirkungsstätte von Werner Georg Haverbeck und seiner Frau Ursula Meta Hedwig Haverbeck-Wetzel. Illustere Gäste wie Horst Werner Dieter Mahler und Bernhard Schaub (Archiv-Version vom 29.10.2021) gingen bei den Haverbecks ein und aus.

Henning Kullak-Ublick, der Sprecher des Bundes der freien Waldorfschulen tut hier im Film ziemlich ahnungslos, der hat wohl von der Siegheilpraktikerin (so nennt man ja jetzt rechtsesoterische Heilpraktikerinnen) in Hannover und Andreas Molau in Braunschweig -beides Fälle aus den 1990er Jahren- nichts mitbekommen :D

Auch von der Sache mit dem Collegium Humanum und dem Heidelberger Manifest scheint dieser Mann nichts zu ahnen, das hat wohl an meiner Waldorfschule in den 1980er Jahren große Welle geschlagen :D


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Waldorfschulen

15.12.2020 um 08:38
Ich habe noch ein interessantes Interview das am 7. Dezember 2020, in der Onlineausgabe der Zeit erschienen ist, da wird noch mal auf die Strukturen eingegangen, die es Waldorfschulen ermöglichen, Schwarze Pädagogik jahrzehntelang unter dem Radar der Behörden zu betreiben,
"Eltern betrachteten die Schule als heile Welt"
Jahrelang sollen Lehrer der Freien Waldorfschule Weimar Gewalt gegen Schüler ausgeübt haben. Die Pädagogin Annette Görg erklärt, weshalb die Aufklärung so schwierig ist.
Interview: Judith Luig
Auszug
ZEIT ONLINE: 2005 gab es in einer Waldorfschule in Kempten schwere Vorwürfe gegen Lehrer, auch da standen mehrere im Verdacht, gewalttätig gegen Schüler zu sein. Dort kam es sogar zum Prozess. Kritiker von Waldorfschulen sagen, diese Einrichtungen seien besonders anfällig für solche Vorfälle, andere sagen, es gäbe da keine Verbindung. Was ist Ihre Erfahrung?

Görg: Unsere Erfahrung ist, dass alle in sich geschlossenen pädagogischen Systeme besonders gefährdet sind, Gewaltanwendung gegen Schutzbefohlene zu ermöglichen. Der Aufdeckungsprozess für die Betroffenen ist ungleich schwerer, weil Gewaltvorwürfe möglichst nur im internen Kreis geregelt werden. Häufig findet eine Schuldumkehr statt mit der Begründung, die Betroffenen seien durch ihr Verhalten der Auslöser für Gewalt und deshalb sei diese gerechtfertigt.
ZEIT ONLINE: Statt den Konflikt zu lösen, werden in solchen Systemen dann eher die, die sich um Aufklärung bemühen, ausgeschlossen.
Standen die Lehrer also zu ihren Taten?

Görg: Ja. An der Waldorfschule Weimar wurde einigen der Schüler und Schülerinnen, deren Familien Vorkommnisse benannten, der Schulvertrag gekündigt. Das zeugt von einem machtvollen Agieren der Schule und mit dieser Botschaft wird für weitere Betroffene die Aufdeckung erschwert.

ZEIT ONLINE: Wie es scheint, hat sich die Schule abgeschottet gegen Einflüsse von außen. Nun ist Weimar eine Stadt mit einer sehr starken bürgerlichen Klientel. Dass es gerade dort gelingt, über Jahre hinweg einen Skandal zu vertuschen, scheint seltsam – zumal die Eltern von Waldorfschülern ja doch meist eher aus dem akademischen Milieu stammen. Wie erklären Sie sich das?

Görg: Eltern entscheiden sich aus einer bewussten Überzeugung für die Waldorfschule – weil sie meinen, dass dies ein besserer Ort für ihre Kinder sei, eine bessere Schule mit einer besseren Pädagogik. Diese bewusste Entscheidung muss manchmal sogar gegen ein kritisch eingestelltes Umfeld verteidigt werden. Und vieles an der Schule ist für die kindliche Entwicklung ja durchaus positiv. Damit fällt es umso schwerer, die Defizite und dunklen Seiten wahr- und ernst zu nehmen. Die Familien sind gefangen in einer Ambivalenz, die verhindert, gegen Missstände vorzugehen. Der Tenor ist häufig: Man vertraut der Schule blind und trägt alles mit. In der Waldorfschule Weimar existiert ein verwickeltes System aus Leitung, Vorstand, Eltern- und Lehrerschaft, häufig werden in Personalunion mehrere Rollen ausgefüllt, viele sind freundschaftlich miteinander verbunden. Das verhindert die Aufdeckung von Missständen und ein professionelles Beschwerdemanagement. Hinzu kommt, dass scheinbar eine fachliche Kontrolle durch Entscheidungsträger von außen bei privaten Schulen wie der Waldorfschule nur begrenzt möglich ist.
Quelle: https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2020-12/waldorfschule-weimar-gewalt-lehrer-interview-kinder-jugendschutzdienst/komplettansicht

Ich kann nur allen Betroffenen an Waldorfschulen raten, da richtig Druck zu machen, sich nicht die Schuld in die Schuhe schieben zu lassen und sich Hilfe von Außen zu holen, denn die internen Gremien an Schulen sind aufgrund von Interessenkonflikten nicht in der Lage wirkliche Besserung und Wiedergutmachung zu bewirken.
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass der Einfluss der Betonanthroposophen an vielen Schulen ungebrochen ist und diese Kreise die Sektenphänomene massiv mitverursachen.


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Waldorfschulen

28.04.2021 um 09:33
Focus Online von heute:
Bericht aus einem Waldorfkindergarten
„Niemand schiebt unserem Kind so ein Stäbchen rein“: Kita-Eltern verweigern Maßnahmen

Den liebevollen Umgang im Waldorfkindergarten wusste eine zweifache Mutter zu schätzen. Doch die Anti-Corona-Haltung anderer Eltern dort schockierte sie. Warum sie ihre Kinder mittlerweile in eine andere Einrichtung schickt, erzählt sie anonym.
(...)
Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht genau, wie der Kindergarten organisiert ist. Geschäftsführung gleich Chef, hatte ich bisher immer gedacht. Die Einrichtung ist ein Verein, inzwischen ist mein Eindruck: Die Geschäftsführung kümmert sich um die Finanzen und die Organisation, der Vorstand gibt die Richtung vor. Eine Richtung, die es zu korrigieren galt, unbedingt. Aber das dürfte so schwer ja nicht sein, dachte ich, als ich den Hörer aufgelegt hatte.
(...)
Mütter wollten nicht, dass ihre Kinder getestet werden

Damals habe ich es noch so gesehen: Corona polarisiert. Eine Spaltung, die durch die ganze Gesellschaft geht. Die meisten sind vorsichtig, nehmen das Virus ernst. Die meisten ticken so wie wir, mein Mann und ich. Oder eben wie der Geschäftsführer. Und dann sind da eben noch jene 20 Prozent, bei denen es anders ist. Eine Minderheit, von der man sich nicht unterkriegen lassen durfte, auch im Waldorfkindergarten nicht. Mitstreiter gesucht – so dachte ich und suchte in den kommenden Tagen vor dem Kindergarten mit anderen Eltern das Gespräch.
(...)
Es fällt mir schwer zu beschreiben, wie ich mich fühlte und noch immer fühle. Dieser Kindergarten war stets weit mehr als ein Kindergarten gewesen. Eher so etwas wie eine Familie, so hatte ich es einer Freundin mal erklärt. Und jetzt? 80 zu 20, ging es mir wieder durch den Kopf.

Doch die Gewichtung zwischen Normalos und Corona-Leugnern schien umgekehrt in diesem Haus, das täglich von früh bis nachmittags unsere Kinder beherbergte.
Es ist wohl manchmal nicht nur die Waldorf-Organisation allein; die Klientel treibt mit ihrer Haltung selbst auch an.
Anekdote. Aber all dies lässt sich mit einer Ausgangssperre halt nicht bekämpfen.


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Waldorfschulen

28.04.2021 um 09:47
@Nemon
Ich musste feststellen, dass es tatsächlich Testverweigerer an Waldorfschulen gibt. Auch an unserer, wobei die einen sehr geringen Anteil darstellen und unsere Schule und die Leitung sehr vernünftig mit dem Thema "Corona" umgeht.
Als die Tests noch freiwillig waren, haben sich immerhin 2/3 der Eltern aller Klassenstufen dazu entschieden, die Kinder testen zu lassen, wie ein Schulschreiben uns mitteilte.
Seit diesem Montag sind sie nun verpflichtend.

Zweifler und Verweigerer gibt es leider genauso an regulären, staatlichen Schulen.


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