Wie findet man "die eine Liebe"?

sacredheart schrieb:Ich finde es gar nicht so romantisch, dass es nur eine Person geben soll, die zu mir passen könnte. Wenn man die verliert, was dann?
Mit so einer Vorstellung leistet man Verlustängsten und Eifersucht Vorschub.

Ja, sehe ich auch so. Meiner Erfahrung nach kann es im Leben mehrere passende Lebenspartnerschaften geben, die jede für sich genommen erfüllend sein können. Ich finde auch, dass die Vorstellung, es gäbe nur eine einzige wahre Liebe eher Ängste schüren würde (entweder im Sinne von "Oh Gott, werde ich sie je finden" oder "Was ist, wenn ich verlassen werde / der Partner sterben sollte"?)

In meinem Leben hatte ich bisher drei langjährige Beziehungen (die dritte ist die aktuell bestehende), und alle drei hätten für sich genommen auf "die eine wahre Liebe" hinauslaufen können. Aber wenn sie doch scheitern sollten, dann besteht die Möglichkeit, wieder jemand anderen zu finden, mit dem man glücklich sein kann.

@-VOLLSTRECKER-
@Erdenbewohner

Ist schon so, wer sucht ist davon abgelenkt sich finden zu lassen.

@sacredheart

Also ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass zumindest was mich angeht, es nicht sooo viele Frauen geben dürfte, die zu mir passen würden und umgekehrt nicht sooo viele Frauen, für die ich vom Gesamtpaket her der Richtige wäre.

Eine Sichtweise teilen wir aber:

rhapsody3004 schrieb:Was wirklich wichtig ist, dass man auch versuchen muss mit sich selbst alleine zufrieden zu sein. Ist auch so wichtig, weil es ja keine Garantie darauf gibt, ob man jemanden findet oder wiederfindet oder falls doch auch nicht wie lange die Beziehung halten wird.

Da stimme ich zu. Einen andere Menschen sollte man höchstens nur als Ergänzung oder Bereicherung ansehen, aber man muss sich auch alleine als vollständiger und zufriedener Menschen sehen/fühlen.
Das ist mir denke ich auch gelungen. Darum auch gar nicht mehr sooo arg das Bedürfnis nach einer festen Beziehung. Eher sogar nur nach F+. Ja, die Hauptsächlich körperliche Nähe fehlt mir nach wie vor.
Aber da besteht die ja auch die Gefahr, dass man sich verlieben könnte.

@rhapsody3004
Hab nur diese und die letzte Seite gelesen.
Bedeutet das, du glaubst an die eine wahre Liebe? Also im Sinne von dieser einen Person? Wenn ja, wieso? Ist eine ernstgemeinte Frage, interessiert mich wirklich.

Ich persönlich halte es wie @Syringa und @chromatophage . Ich denke, es gibt wenige, aber mehrere Menschen auf dieser Welt für die man aufrichtige Liebe empfinden kann. Und dass es möglich ist, dass die Art und Weise dieser Liebe dabei sogar stark voneinander abweicht.

Ich habe jetzt nicht die 50 Seiten gelesen. Ich glaube auch nicht, dass man DIE Liebe schlechthin durch (engagierte, krampfhafte, usw) Suche finden kann.

Man flirtet, man trifft sich und irgendwann ist man angekommen. Nicht zwingend für immer. Aber für eine wunderschöne Zeit zusammen.

Das muss aus meiner Sicht nicht DIE eine Liebe für's Leben sein und danach kommt nix mehr. Das halte ich für Blödsinn. Liebe hat so viele Nuancen. Es wird immer wieder eine geben.

Zyra schrieb:Bedeutet das, du glaubst an die eine wahre Liebe? Also im Sinne von dieser einen Person? Wenn ja, wieso? Ist eine ernstgemeinte Frage, interessiert mich wirklich.

War für mich immer eine schöne und beängstigende Vorstellung zugleich, dass es nur die Eine gibt/geben kann. Ob ich jemals so richtig davon auch überzeugt gewesen bin, kann ich nicht mal sagen. Vom Herzen wahrscheinlich ja - vom Kopf her eher weniger.

Nein, heute glaube ich daran nicht mehr. Auch mein Herz spricht zu mir, dass es mehrmals die Eine geben könnte.

Allerdings bin ich davon nach wie vor überzeugt. Sogar überzeugter denn je, weil mit den Jahren hat man sich auch immer mehr selbst reflektiert:

rhapsody3004 schrieb am 26.05.2023:es nicht sooo viele Frauen geben dürfte, die zu mir passen würden und umgekehrt nicht sooo viele Frauen, für die ich vom Gesamtpaket her der Richtige wäre.

rhapsody3004 schrieb:War für mich immer eine schöne und beängstigende Vorstellung zugleich, dass es nur die Eine gibt/geben kann. Ob ich jemals so richtig davon auch überzeugt gewesen bin, kann ich nicht mal sagen. Vom Herzen wahrscheinlich ja - vom Kopf her eher weniger.

Wahre und echte Liebe muss doch nicht für immer sein. Menschen entwickeln sich. Manchmal eben auch auseinander. Deswegen war aber doch das was sie zusammen hatten nicht gleich "schlecht"?

Karakachanka schrieb:Deswegen war aber doch das was sie zusammen hatten nicht gleich "schlecht"?

Ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen, wie frühere Liebespaare, wo die Liebe vergangen ist, oftmals nur schlecht auf diese Zeit und den ehemaligen Partner zurück schauen.
Oder wenn dann von verlorener Zeit gesprochen wird. Dieser Mensch hat einen doch mal etwas bedeutet und die gemeinsame Zeit mit ihm.

Syringa schrieb:Ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen, wie frühere Liebespaare, wo die Liebe vergangen ist, oftmals nur schlecht auf diese Zeit und den ehemaligen Partner zurück schauen.
Oder wenn dann von verlorener Zeit gesprochen wird. Dieser Mensch hat einen doch mal etwas bedeutet und die gemeinsame Zeit mit ihm.

Das kann ich auch überhaupt nicht verstehen. Ich kann heute mit 50 noch ehrlich an zwei Händen abzählen, mit wie vielen Männern ich gevögelt habe; und ich fühle mich gut damit. Und ich liebe Sex.
Ich habe mit einer Ausnahme zu meinen Ex-Partnern ein richtig gutes Verhältnis. Hat halt einfach nicht mehr funktioniert irgendwann.

Da muss man sich nicht gegenseitig an die Wand nageln oder so. Lieber beenden und die (Wunder) schönen Zeiten in Erinnerung behalten.

Mein letzter Ex aus Deutschland besucht mich jedes Jahr in Bulgarien. Da ist keine Liebe mehr, aber ganz viel Freundschaft und Gefühl aus "wir waren acht Jahre zusammen"

Syringa schrieb:Ich persönlich kann auch nicht nachvollziehen, wie frühere Liebespaare, wo die Liebe vergangen ist, oftmals nur schlecht auf diese Zeit und den ehemaligen Partner zurück schauen.
Oder wenn dann von verlorener Zeit gesprochen wird. Dieser Mensch hat einen doch mal etwas bedeutet und die gemeinsame Zeit mit ihm.

Ich find's legitim. Je nachdem, was vorgefallen ist. Wenn es um Gewalt (egal ob körperlich oder emotional/psychisch), eine toxische Beziehung, Fremdgehen/Affäre oder Lügen/Vertrauensbruch geht, dann finde ich das völlig in Ordnung, wenn man es so sieht.

Man muss sich etwas Schlechtes oder Toxisches nicht noch schönreden.

Ansonsten:

Ist halt immer so die Sache, ne. Entweder man spürt bei einer Person etwas und es werden innerlich "die richtigen Knöpfe" gedrückt oder eben nicht. Wenn man bemerkt, dass man das nur extrem selten spürt, dann möchte man ja trotzdem nicht allein sein :)

Also muss man über kurz oder lang entweder allein bleiben oder mit Kompromissen zurechtkommen, damit die Bedürfnisse befriedigt bleiben und auch das sollte dann ja trotzdem noch mit einer Person passieren, der man vertrauen kann und die man annähernd mag und dann eben auch entsprechend anziehend findet, damit das mit den Bedürfnissen und so klappt.

Ich bin dann aber halt auch sehr ehrlich und sage: "Joa, ich finde dich jetzt nicht krass oder so...aber wir könnten ja F+ sein oder so!".

Bis jetzt klappte das bei mir aber eher nicht so langfristig. Allerdings habe ich auch keine Lust dazu jemanden zu belügen
und die großen Gefühle vorzuspielen, wenn es nicht der Fall ist.

Manche Beziehungen enden aber einfach böse und das man da da nicht mehr nur das positive sieht, kann ich schon in einem gewissen Maße nachvollziehen. Wenn man nur schlecht über die Beziehung redet, die einen längerer Zeit begleitet hat, ja dann war es mEn keine Liebe.

Ich war auch lange mit einem Mann zusammen, wo erst alles gut lief und wir viele schöne Momente miteinander erlebt haben. Dann wurde ich schwanger und zum Ende wurde die Beziehung toxisch. Ich habe lange mit mir gerungen und versucht, alles wieder auf das frühere Level zu bekommen, aber es wurde nur schlimmer. Alles in allem gab es viele schöne Momente aber leider auch sehr viele schlechte, die einfach überwiegen.

Die eine wahre Liebe gibt es nicht. Liebe ist so vielfältig und in unseren Herzen ist da nicht nur Platz für einen Partner in seinem Leben.

joleen schrieb:Ich war auch lange mit einem Mann zusammen, wo erst alles gut lief und wir viele schöne Momente miteinander erlebt haben. Dann wurde ich schwanger und zum Ende wurde die Beziehung toxisch. Ich habe lange mit mir gerungen und versucht, alles wieder auf das frühere Level zu bekommen, aber es wurde nur schlimmer. Alles in allem gab es viele schöne Momente aber leider auch sehr viele schlechte, die einfach überwiegen.

Das war die Beziehung von der ich geschrieben hatte "mit einer Ausnahme". Die war toxisch. Ich habe aber fast vier Monate gebraucht um da rauszukommen.
Und das hat dann auch nur geklappt, weil mein Freundeskreis sich (sehr massiv) eingemischt hat

Karakachanka schrieb:Und das hat dann auch nur geklappt, weil mein Freundeskreis sich (sehr massiv) eingemischt hat

War bei mir recht ähnlich. Mein damaliger bester Freund und späterer Partner hat mich da rausgeholt und es war auch höchste Eisenbahn.
Und auch da ist kein Kontakt mehr, auch wenn ein Kind daraus entstanden ist.
Aber gäbe es nur diese eine einzige wahre Liebe, hätte man sie ja nie gut in Erinnerung, was schade wäre.
Klar, als Teenie hat man da so seine Vorstellungen oder auch die ersten Jahre dieser Beziehung, doch Menschen verändern sich..nicht immer zum Guten.

joleen schrieb:Und auch da ist kein Kontakt mehr, auch wenn ein Kind daraus entstanden ist.

Klingt schlimm. Oder kompliziert. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur sagen: genieße es. Hinterfrage es nicht, solange es schön ist und sich so wunderbar warm und kuschelig anfühlt.

Aber renne so schnell du kannst, sobald es anders wird

SuiGeneris schrieb:Ich find's legitim. Je nachdem, was vorgefallen ist. Wenn es um Gewalt (egal ob körperlich oder emotional/psychisch), eine toxische Beziehung, Fremdgehen/Affäre oder Lügen/Vertrauensbruch geht, dann finde ich das völlig in Ordnung, wenn man es so sieht.

joleen schrieb:Manche Beziehungen enden aber einfach böse und das man da da nicht mehr nur das positive sieht, kann ich schon in einem gewissen Maße nachvollziehen.

Jap, auf die Gründe für die Trennung kommt es ganz stark an und darauf, was während der Beziehung alles so passiert ist. Ich selbst bin mit einem Ex noch im freundschaftlichen Kontakt, weil wir viele Jahre zusammen waren und im Guten auseinandergingen. Wir sind immer noch wertvolle Menschen füreinander, nur die romantische Liebe war es irgendwann nicht mehr. Aber bei den anderen Exfreunden, da bin ich froh, dass sie nicht in meinem Leben sind und da gehören sie auch nicht mehr hin.

Karakachanka schrieb:Deswegen war aber doch das was sie zusammen hatten nicht gleich "schlecht"?

Natürlich nicht. Davon habe ich auch niemals gesprochen. Jede meiner Beziehungen hatte ihre ganz eigenen schönen Momente.

Aber erst durch meine letzte Beziehung weiß ich, wie es sich anfühlt, wenn zwei Menschen wirklich zusammenpassen. Da war sogar schon unser erstes Date etwas ganz besonderes und ein wahrer Selbstläufer, wie er schöner nicht hätte sein können.

Vor allem war sie bis dato ohne zu übertreiben die erste Frau in meinem Leben, die mir wirklich auch nach längerer Zeit noch das Gefühl gegeben hat mich wirklich von Herzen zu lieben und zwar so wie ich bin.


Sowas mag zwar nicht einmalig sein, aber selten, da bleibe ich bei. Zumindest was meine Person angeht.

Wie gesagt: Zu mir passen nicht sooo viele Frauen und umgekehrt passe ich nicht zu sooo vielen Frauen.

SuiGeneris schrieb:s um Gewalt (egal ob körperlich oder emotional/psychisch), eine toxische Beziehung, Fremdgehen/Affäre oder Lügen/Vertrauensbruch geht, dann finde ich das völlig in Ordnung, wenn man es so sieht.

Ich schrieb von Liebespaaren, wo die Liebe vergangen ist. Diese Beispiele haben, für mich zumindest, mit gegenseitiger Liebe nichts zu tun.

joleen schrieb:Wenn man nur schlecht über die Beziehung redet, die einen längerer Zeit begleitet hat, ja dann war es mEn keine Liebe.

Da ist was wahres dran. Ich habe seit einiger Zeit, bin Ende meine fünfziger Jahre, ein paar Mal mit Frauen zu tun gehabt, deren langjährige Beziehungen (nach 20-30 Jahren oder noch mehr) gescheitert sind, weil diese, nach außen hin jedenfalls, sich mit ihren Partnern auseinander gelebt hatten. Sie wurden teilweise aus beruflichen Gründen räumlich getrennt, weil ein Partner den Arbeitsplatz wechseln musste und dafür in einer anderen Stadt Arbeit fand und unter der Woche dann dort auch wohnte, oder, sie haben sich auf andere Weise auseinander entwickelt, durch eigene Interessen z.B., die der Partner nicht teilte.
Diese Frauen, die mir da innerlich vor Augen stehen, haben kein gutes Wort für all die Jahre übrig, die sie mit ihren Männern verlebt haben. Da wird davon gesprochen, dass sie die besten Jahres ihres Leben weg geschmissen haben und sich die Zeit hätten sparen können und besser ihren eigenen Weg gegangen wären.
Während der Beziehungen haben sie voller Liebe von ihren Männern gesprochen und auch das Verhalten untereinander, jedenfalls so, wie man es mit bekam, war durchaus liebevoll. Aber, vielleicht ist das ja auch nie wirklich Liebe gewesen, was dazu führte diese Beziehungen zu führen und vor allem so viele Jahre weiter fortzuführen.

sacredheart schrieb am 25.05.2023:Ich finde es gar nicht so romantisch, dass es nur eine Person geben soll, die zu mir passen könnte. Wenn man die verliert, was dann?
Mit so einer Vorstellung leistet man Verlustängsten und Eifersucht Vorschub.

Garantie hat niemand, aber man darf nicht dauernd daran denken, dass man vom Partner verlassen wird.
Wichtig ist nur, dass man in so einem Fall nicht wirtschaftlich ruiniert ist.

Ich glaubte in jungen Jahren auch nicht an "die eine große Liebe" - seit ich ihr begegnet bin, weiß ich aber, dass es so etwas gibt.

Erzwingen kann man es nicht und es macht mich traurig, dass ihr viele niemals begegnen. Wenn ich lese (oder auch im Realleben höre), was Menschen beim Onlinedating alles erleben und wie frustrierend und demütigend das für viele ist, bin ich froh, erleichtert und dankbar, dass mir das alles erspart blieb.

Mein Partner und ich sind auch nach 25 Jahren noch immer unzertrennlich und wir verbringen fast unsere gesamte Freizeit miteinander. Wir haben uns auch nie auseinandergelebt - Ja, auch das gibt es zum Glück 💘

Syringa schrieb:Diese Frauen, die mir da innerlich vor Augen stehen, haben kein gutes Wort für all die Jahre übrig, die sie mit ihren Männern verlebt haben. Da wird davon gesprochen, dass sie die besten Jahres ihres Leben weg geschmissen haben und sich die Zeit hätten sparen können und besser ihren eigenen Weg gegangen wären.

Kann ich nicht nachvollziehen. Man kann doch auch während einer Partnerschaft seine Ziele und Träume verwirklichen. Mit dem richtigen Menschen an seiner Seite auch zusammen mit Unterstützung. Und wenn man davon redet Zeit weggeschmissen zu haben, ja warum haben sie sich dann nicht früher getrennt, was war der Beweggrund um die Beziehung aufrechtzuerhalten. :ask:
Auch die Partnerschaft die bei mir toxisch endetet..ich würde nicht sagen dass das verschwendete Zeit war, denn ich bin aus dieser Zeit gestärkt hinausgegangen. Und auch negative Erfahrungen können gute sein.

Syringa schrieb:Aber, vielleicht ist das ja auch nie wirklich Liebe gewesen, was dazu führte diese Beziehungen zu führen und vor allem so viele Jahre weiter fortzuführen.

Vielleicht auch Gewohnheit, Angst davor allein zu sein und das Leben dann nicht mehr so zu schaffen oder einen gewissen Lebensstandart zu verlieren.

Zyra schrieb:Ich selbst bin mit einem Ex noch im freundschaftlichen Kontakt, weil wir viele Jahre zusammen waren und im Guten auseinandergingen. Wir sind immer noch wertvolle Menschen füreinander

Das habe ich mit meinem Ex jetzt auch. Wir verstehen uns nach wie vor und er hat ja auch meine Tochter viele Jahre mit aufgezogen und auch da ist das Verhältnis ganz eng.

Karakachanka schrieb:Aber renne so schnell du kannst, sobald es anders wird

Das sowieso. Aber ich gehe davon aus, dass mir das erspart bleibt. Er ist ausgewandert und führt nahezu ein komplett neues Leben.