Wann ist der richtige Zeitpunkt für Kinder?

@beegee:

Ich sage meinen Kindern, acht und zehn, dass sie mich, wenn ich sie z.B. von Freunden abholen soll, von da aus anrufen können. Oder wir vereinbaren genaue Zeiten, wann ich sie wo aufsammle. Und dass es eigentlich, um einen "Klönschnack" zu halten, immer noch das gute alte Festnetz gibt - oder das Fahrrad, um jemanden zu besuchen. Das es also keinen Grund für ein Handy gibt. Spiele kann man am PC spielen, fotografieren mit einer Kamera.
Okay, wenn sie auf eine weiterführende Schule, sehr weit weg, kommen, dann wird neu verhandelt.

Ich hatte damals, als meine Kinder in die Schule kamen und "Handy" schrieen, sie gebeten, mir aufzuschreiben (oder malen), wozu sie eins bräuchten. Dann haben wir die Liste Punkt für Punkt durchdiskutiert.

Und für absolute Notfälle gibt es immernoch ein uraltes Kartentelefon, dass sie sich bei mir ausleihen können. Damit kann man nur telefonieren.


@sitara:
aber es ist schon sinnvoll für sein kind immer erreichbar zu sein und umgekehrt gerade in der heutigen zeit.

Warum? Und warum heute mehr als früher, bevor es Handys gab?
Wie haben Eltern da mit ihren Kindern kommuniziert? Wie waren sie da jeweils "immer erreichbar"?

mein sohn ist 12 jahre alt und hat auch nur ein handy das mit 15 euro aufgeladen ist, damit kommt er ewig hin
vielleicht ist es quatsch und vielleicht hilft es auch nicht aber ich fühl mich sicherer wennn er es mit hat
wir leben auf einem dorf die schule ist in einer anderen stadt er kann mich anrufen wenn er eher aus hat und muss net noch ewig da rum stehn, nur als beispiel
es ist auch immer eine frage der erziehung wie verantwortungsbewußt kinder mit sowas umgehen
früher gab es vieles nicht, aber wir haben nicht mehr früher sondern jetzt und die zeiten der kinderentführung sind schon rauer geworden

"zeiten der kinderentführung sind schon rauer geworden"

Weder die Zahl der Kindesentführungen noch die der Kindesmorde hat in den letzten 50 Jahren signifikant zugenommen. Höchstens ihre Verwertung in den Medien.

Und wie sollte ein Handy vor Entführung schützen?

In der Schule gibts kein Handy und für den Bereich im dem er sich rund ums Haus austoben darf reicht in der Freiziet ein Walky-talky, was zudem noch als ziemlich cool empfunden wird und neidische Blicke seiner Kumpane provoziert.

d.

Handy für Kinder ist wohl unumgänglich denke ich mal.
Es ist einfach eine Absicherung, zumal es ja kaum noch öffentliche Telefonzellen gibt.

Aber das mit den Markenklamotten würde ich mir nochmal gut überlegen @sensibel.
Du solltest so etwas nicht unterstützen, es gibt genügend Eltern die sich da ebenfalls nicht
breitschlagen lassen.
Und wenn sie unbedingt meinen Markenklamotten oder -Schuhe haben zu müssen,
dann sollen sie es sich vom Taschengeld zusammensparen, dann werden sie schon merken
wie blöd das ist und auf wieviel anderes sie dadurch verzichten müssen.

Je nach Alter der Kinder sollte man sich überlegen, ob man ihnen nicht soviel Taschengeld
geben sollte, daß sie damit mit einer gewissen Sparsamkeit und Einteilung
Handykarte und Klamottenbedarf bestreiten können.
So lernen sie am besten wieviel Wert man einer Sache tatsächlich beimessen sollte.

Bei uns werden Literatur, Grundnahrungsmittel und Standardbekleidung von den Eltern finanziert.

Den Rest können die Kids von ihrem Taschengeld, z.Zt. 1,- EUR/Woche finanzieren. Können sich ja was dazu verdienen.

Die heutigen "handys" werden wohl mehr fürs filmen und fotografieren benutzt als zum telefonieren..

Eigentlich schade drum ..aber in dem Aspekt bin ich auch dafür das es keine Hnadys inner Grundschule geben sollte...

Der richtige Zeitpunkt ist :

1. Wenn man glaub dass der Partner den man hat auch wirklich der richtige ist (nagut wer glaubt das nich)

2. Wenn beide es wollen

3. Wenn sich beide darüber im klaren sind was dann auf sie zukommt

4. Wenn man finanziell abgesichert ist (obwohl das wohl auch unter 3. fällt)

@namenlos
zu der finanziellen Absicherung kann ich nur dieses sagen: Wenn das so ist, daß man erst dann Kinder bekommen sollte, dann dürfte so gut wie niemand mehr Kinder bekommen, denn wer ist heutzutage schon so richtig abgesichert? Wenn man einen festen Job hat - tja, der kann heutzutage schneller weg sein, als man gucken kann, oder wenn man total schuldenfrei lebt? Wenn man mal schaut, wieviele Leute "auf Pump" leben, Auto geleast, Kühlschrank wird abgezahlt, für den Urlaub nehmen wir mal schnell einen Kredit auf..... ja dann bleiben aber nicht mehr viele Leute übrig, würd ich sagen.....

Zum Topic:

Ich finde, d e n richtigen Zeitpunkt dafür gibt es nicht, nur manche die dagegen sprechen, und wenn man einen Partner hat, mit dem es voraussichtlich auf längere Sicht klappen könnte und man gesund ist, dann kann und sollte man loslegen. Wenn man mal schaut, was für schlechte Zeiten es im Laufe der Geschichte gab - sind wir deswegen ausgestorben? Nein! Also es werden in Kriegszeiten Kinder geboren und auch aufgezogen, es geht also alles.... man kann das gesamte Leben eh nicht durchplanen und man sollte sich weniger Gedanken über manches machen, sondern eher mal machen.
Ich hoffe, man versteht, was ich damit meine.

"Erst mal machen statt nachdenken" halte ich für ein grundfalsches Lebenskonzept. Vor allem, wenn nicht ich allein es bin, der die Konsequenzen zu tragen hat.

Es kann schon nicht schaden, sich vorher Gedanken darüber zu machen, was ein Kind (oder mehrere) nicht nur ökonomisch verändert, sondern auch, wie es Eltern, ihre Beziehung zueinander und zur Umwelt, verändert.

Aber auch das liebe Geld will berücksichtigt sein. Ein Kind kostet seine Eltern, bis es 18 ist, fast so viel wie ein Eigenheim. Man kann es auch etwas ausführlicher machen und sich an das Statistische Bundesamt wenden. Das hat ausgerechnet: Für das erste Kind geben Familien durchschnittlich 496 Euro im Monat aus, für das zweite 427 und für das dritte 414 Euro. Insgesamt zahlen deutsche Eltern für ihr erstes Kind, bis es 18 ist, 107 136 Euro. Dabei hängen die Ausgaben vom Haushaltsnettoeinkommen der Eltern ab: Wer bis zu 1265 Euro verdient, wendet im Monat statistisch rund 278 Euro für sein Kind auf, wer 6429 Euro verdient allerdings 813 Euro.
Und das sind nur die "direkten Kosten".

Doors schrieb:Für das erste Kind geben Familien durchschnittlich 496 Euro im Monat aus,

Was sagt denn schon der Durchschnitt aus? Gar nichts, weil auch Superverdienende dabei sind und ein Säugling nicht so viel braucht wie ein Schulkind. Ich gebe bestimmt keine 496€ aus, könnte ich gar nicht.

Mystique hat schon recht. Immer diese Ausreden wegen dem Finanziellen. Kann ich gar nicht mehr hören. Die meisten Eltern verzichten für ihre Kinder selbst und dann geht das auch.
Ich werde spaßenshalber mal ab 1. August ausrechnen, was ich für ein 15 Monate altes Kind ausgebe. ;)

Deshalb wurde es ja auch noch mal aufgesplittet:
Wer bis zu 1265 Euro verdient, wendet im Monat statistisch rund 278 Euro für sein Kind auf, wer 6429 Euro verdient allerdings 813 Euro.

Allerdings sind beispielsweise über 600 EUR monatliche Belastung für zwei Ganztags-Kita-Plätze in grösseren Städten in der BRD nichts ungewöhnliches.

Es geht ja nicht darum, Kinder in die Welt zu setzen, und dann zu sehen, wer dafür bezahlt: Sozialamt, Kindergeld, Erziehungsgeld, Familie etc.

Darüber möge man(n) sich vorher Gedanken machen. Eben damit man hinterher nicht für sein privates Hobby, nämlich Kinder, nach Papa Staat schreit.

Ach so, jetzt verstehe ich.
Ein Hartz4-Empfänger, der in einer Familie lebt, hat genau 211€ im Monat für sein Kind bis zum 14. Lebensjahr, die alleinerziehende Mutter hat es etwas besser. Sie bekommt 211€+126€ Zuschlag, wenn sie ein Kind unter 7 Jahren hat und danach 211€+42 Euro. Kindergeld und Unterhalt lassen wir mal bei der Berechnung weg, denn dieses ist Einkommen und wird beim Hartz4 verrechnet.

Da heißt, man kann für ein Kind auch nur so viel ausgeben, wie man verdient oder hat.

Doors schrieb:Es geht ja nicht darum, Kinder in die Welt zu setzen, und dann zu sehen, wer dafür bezahlt: Sozialamt, Kindergeld, Erziehungsgeld, Familie etc.

Darüber möge man(n) sich vorher Gedanken machen. Eben damit man hinterher nicht für sein privates Hobby, nämlich Kinder, nach Papa Staat schreit.

Natürlich geht es darum nicht. aber es nützt die beste Arbeit nichts, wenn eine Mutter nach der Elternzeit gekündigt wird oder Arbeit und Betreuung des Kindes nicht vereinbaren kann.

Es gibt keine Sicherheit bezüglich des Arbeitsplatzes und des Partners und genau deshalb ist NICHTS planbar, obwohl wir das gerne so hätten.

Natürlich kann ich auch nicht planen, ob mir morgen ein Dachziegel das Hirnkastel einhaut. Aber ich kann mir vorher überlegen, ob ich mir ein Kind leisten kann, so wie ich es mir überlege, wenn ich ein Auto oder ein Haus kaufe. Das ist ja eigentlich nicht zuviel verlangt, zumal man Kinder schlecht in Zahlung geben oder zwangsversteigern kann, wenn's schief geht.

Darauf zu hoffen, dass einen das immer grobmaschigere Netz des sogenannten "Sozialstaates" auffängt, oder familiäre Solidarität (Meine Eltern geben uns was dazu), halte ich für ebenso blauäugig wie dreist.

Wer hofft denn darauf? Ich kenne da niemanden.

Da sieht man mal, auf welcher Stufe Kinder anzusiedeln sind, wie ein Stück Eigentum: Aber ich kann mir vorher überlegen, ob ich mir ein Kind leisten kann, so wie ich es mir überlege, wenn ich ein Auto oder ein Haus kaufe
Na, tolle Aussage, Moment, lass mich mal überlegen, ob ich mir's leisten kann, ein Kind anzuschaffen..... ach, Mist, reicht doch nur für'n Hund.......
macht ja nix, Hauptsache meins, gelle
"Mami, Mami, warum habt ihr mich denn bekommen" "Ach, Schatz, weißt du, weil wir es uns grad leisten konnten"
Sorry, aber so kommt es in etwa bei mir an.

By the way: ich hab auch einen Sohn, er läuft nicht gerade in Sack und Asche herum, wollt ich mal sagen, aber man muß ja auch nicht jedem Wunsch eines Kindes nachgeben und somit kann ich ihn mir dann doch "leisten" - Hurra!