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Suizid - Warum?

595 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 17:14
TV-Sendung Warum, mein Kind? - Eltern nach dem Suizid von Kindern
Wann:
Mi, 15.03.2006, 02:00 Uhr (30 Minuten)
Wo: ZDF
Kategorie: Gesellschaft

Thema: Suizid
Inhalt: Es ist vielleicht das Schrecklichste,das Eltern
geschehen kann: wenn das eigene, geliebte Kind sich das Leben nimmt. Dabeiist es nicht
selten: jeden Tag gehen in Deutschland drei Jugendliche freiwillig ausdem Leben und zehn
versuchen es. Der Suizid gehört in diesem Lebensalter an dritterStelle, nach Unfällen
und Tumor-Erkrankungen, zu den häufigsten Todesursachen. - "Ichliebe euch. Ihr seid
tolle Eltern. Es ist nicht eure Schuld, aber ich kann und will indieser Welt nicht
leben", schreibt Monika in ihrem Abschiedsbrief. Vor fünf Jahren,gerade ist sie 18
geworden, hat sie sich einen Gifttrank zusammengerührt. Sie ruftihre Mutter auf der
Arbeit an und fragt nach dem Mixer. Als Viktoria Eisinger nachHause kommt, ist ihre
Tochter tot. "Wir haben nicht einmal ein paar Abschiedszeilenvon ihm. Mit 19 Jahren
sprang er aus dem Leben. Ich hatte von einer Sekunde auf dieandere keinen Sohn mehr,
erzählt Rita Schygula-Neubauer mit zitternder Stimme. IhrSohn Janis sprang kurz nach dem
Muttertag im vergangenen Jahr vom Parkdeck am BremerFlughafen. Stefan war 14, als er
sich im Elternhaus auf dem Dachboden erhängte.Mittlerweile können seine Angehörigen über
die Tragödie ihres Lebens reden. StefansTod liegt zehn Jahre zurück. Der Freitod eines
Kindes ist für Eltern und Geschwisterein gewaltiger Eingriff in ihr Leben. Sie tragen
die Last, müssen Schmerz undSehnsucht bewältigen. Für alle Mütter und Väter dieses
Filmes gilt, was Monikageschrieben hat: Sie waren "die besten Eltern der Welt", voller
Liebe undAufmerksamkeit für ihr Kind. Fassungslos aber fragen sie sich jetzt, warum es
nichtmehr leben wollte - und suchen nach eigener Schuld. So ist es oft: Das Kind zieht
sichzurück, redet immer weniger, entzieht sich den familiären Ritualen, demgemeinsamen
Mittagessen, Festen, träumt. Oft scheinen die Kinder bereits in eineranderen Welt zu
leben, bevor sie sich umbringen. Nach außen wirken sie glücklich underfolgreich: Stefan,
ein hübscher Junge mit blonden Locken und einem strahlendenLächeln, fröhlich, beliebt,
immer der Anführer, war mutig, manchmal sogardraufgängerisch. Monika, erfolgreiche
Synchronschwimmerin, musizierte, spielte Theaterund hatte keine Schulprobleme. Janis,
der sympathische junge Mann. Alle drei waren siegeliebt und sind in offenen, herzlichen
Verhältnissen aufgewachsen. Offenbar kann esselbst den besten Familien widerfahren.
Vielleicht spielt gar dieser Kontrast eineRolle, zwischen der heilen Familienwelt und
einer gesellschaftlichen Realität, die dieKinder als "falsch", verlogen und von
Ellenbogen-Mentalität bestimmt erleben, und indie sie doch hinauswachsen sollen? Suchten
die Kinder im Tod nach einer "besserenWelt"? Daniela, die Schwester von Stefan, ist fest
davon überzeugt.

AutorinTina Soliman und Kameramann Torsten Lapp, Preisträger
des Katholischen Medienpreises,haben monatelang die Betroffenen, Eltern und Geschwister,
in ihrer Trauer behutsambegleitet. In ihrem Ringen mit den Schuldgefühlen, den Fragen
nach dem Warum?, demNicht-Begreifen und dem langsamen Überwinden der Sprachlosigkeit.
Bei den erstenKontakten war in einem Fall der Suizid erst vier Monate her; die anderen
Fälle lagenfünf bzw. zehn Jahre zurück. Der Film wurde so nicht zu einem bloßen Dokument
vonVerzweiflung. Fast intensiver noch spricht er von der Liebe über den Tod hinausund
davon, wie trotz allem der Weg zurück ins Leben gelingen kann.



Suizid
ist das demnach wohl das Schlimmste, was die Eltern, aushalten müssen. Der Tod eines
geliebten Kindes ist das überflüssigste, was die Welt kennt. Leebn istjeden Tag nue.
Drum ändert die Welt, bevor ihr vor ihr flüchtet! Denn niemand iststärker als Du selbst!


Liebe Grüße

Re

Die beste Tarnung
ist die Wahrheit -
die glaubt einem keiner!
(Max Frisch)


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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 17:56
@ Re

ja sicher ist es hart für die eltern (in den meisten fällen)
aber wennsnunmal garnich mehr geht?
es gibt menschen die wissen eben nicht mehr weiter!
das soll jetzt sicher nicht heißen das ich selbstmord gut finde. im gegenteil ichfinds furchtbar. aber es heißt ja schon:

*selbstmord löst unsere probleme nicht*
*aber er beendet sie*

und IRGENDWIE gehts ja immer weiter. Und wenns nur derGedanke ist:

"es kann nur noch besser werden"

und es gibt immer einenausweg. nur manchmal muss man eben ziemlcih lange danach suchen...

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
~°Lebe dein Leben so, dass du dich jederzeit der Ewigkeit stellen kannst°~

~°Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.°~



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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 18:04
Es geht einem nichts durch den Kopf denn man lässt nichts mehr zu.
Man will nichtmehr denken und vor allem nichts mehr fühlen.
lg Kytoma

Im Traum bist du meine Realität
In Wirklichkeit bist du mein Traum



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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 18:18
liebeskummer oder ähnliches in der art sind auch der grund für selbstmord :(





Kopf du lebst,Zahl du Stirbst,die chancen stehen fifty-fifty

Domino harvey



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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 18:20
jop genau und man ist schneller so am boden zerstört als man denkt

Die Erde ist die Wiege der Menschheit aber wir können nicht immmer in der Wiege bleiben.


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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 18:59
Anhang: gehen.jpg (37,7 KB)
Die Launen des Menschen...

also Selbstmord ist ja so ein Ding..
die Einensagen ja, das bahnt sich ganz langsam an, erst nach langem langem unverarbeitendemSchmerz, ist so was möglich, dass man sich irgendwo vor den fahrenden Zug wirft oder sichne Kugel durchs Gehirn jagt, oder sich für eine andere der vielen Möglichkeitenentscheidet...

Natürlich ist es eine schlechte Idde, doch wem ging dieserGedanke nicht auch schon durch den Kopf?? Nun was ist aber...

Wenn das allessich gar nicht lange entwickelt, sodern einfach aus einer Laune heraus passiert?
Ichmeine, gibt es nicht Tage, an denen alles so verdammt dunkel erscheint?
Und man sichin gottes Namen nicht vorstellen kann, dass sich auch jemals wieder was daran ändernkann...
So ist dieser Schritt vielleicht auch gar nicht schwer...

Und danndas Gefühl, und der Gedanke, wie sich die Angehörigen das Herz deswegen zerbrechen, wiesie leiden wegen einen...

Verlockend trauriger Gedanke...

Vielleichtauch eine der letzten Möglichkeiten, sich irgendwo in den Köpfen vereinzelter Menschen zuverewigen, und gleichzeitig in Frieden zu ruhen...

Und doch zuletzt auf derBrücke, der letzte Gedanke, was kommt nacher?

Ist es wirklich die Erlösung? Oderbloss ein Anfang eines weiteren Übels?
Ist das Leben denn so übel..
??

Könnt ich mir vorstellen, auf der Brücke zu stehen...
und vielleicht an diesemPunkt der Verzweiflung plötzlich zu realisieren, dass alles gar nicht so schlimm ist??
Locker schreite ich einen Schritt zurück, wage den Schritt raus aus meinem Unglück,als wäre nie etwas geschehen, es passierte nichts, niemand hats gesehen...

Wirwerdens schon schaffen, und da aus der Ferne winken schon die 12 bunte ParadiesAffen...


Die Launen eben...
nicht zu unterschätzen,und auf keinen Fall richtigernst zu nehmen
;) *zwinker*


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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 19:10
Man begeht Selbstmord wenn einem das Leben total schlecht läuft,
keine Freunde hatund so weiter.

Ich glaube einfach an die Aufklärung, daran, dass man Menschen überzeugen kann durch Argumente.
-=CIA=- *|CduS|*



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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 19:23
Anhang: schlechte_idde.jpg (8,43 KB)
...schlechte Idde..


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Suizid - Warum?

14.03.2006 um 20:05
Wer sich selbst umbringt, versteht sich selbst nicht. Drum möge jeder erstmal diesenArtikel lesen, um zu verstehen, warum die Depression nur eine illusion ist:

DasErbe der Gejagten
Evolutionsforscher denken um. Nicht Jagdglück hat den Menschengeprägt, sondern Angst vor der Bestie. Dieses Gefühl bestimmt uns bis heute

vonUlli Kulke

Zukunftsängste, Pessimismus, miese Stimmung im Land. Wir pflegenunsere Hysterie über die Vogelgrippe und unsere Vorlieben für Katastrophenfilme überSturmfluten oder die dunkelsten Abgründe der deutschen Geschichte. Alles wird schlechtund immer schlechter. Lediglich 15 Prozent der Deutschen glauben nach einerGallup-Umfrage, daß die Zukunft besser wird als es die Vergangenheit war. Dies obwohl dieLebenserwartung in den letzten 50 Jahren um über zehn Jahre gestiegen ist, sich dasEinkommen verdreifacht hat und ein heutiger Klient von Hartz IV sich des materiellenWohlstands eines Mittelständlers der sechziger Jahre erfreuen darf. So ist die Stimmung.

Warum aber ist es nicht genau andersherum? Warum begeistern wir uns nicht fürdas Positive, suchen es, pflegen unseren Optimismus?

Eine ganz neue Erkenntnis,mit der US-amerikanische Anthropologen jetzt an die Öffentlichkeit gegangen sind, könnteda eine Erklärung liefern, auch wenn die Forscher selbst dies gar nicht so ausdrücklichformulierten. Dabei stellten sie nicht weniger als die bisher einhellige Expertenmeinungdarüber, wie sich die menschliche Intelligenz entwickelte, auf den Kopf. Die Jagd aufBeutetiere, so lautete die frühere Lesart, habe den Menschen zu gemeinschaftlichkoordiniertem Handeln gezwungen und dadurch unserem Denkapparat den entscheidenden Schubgegeben. Doch Robert Sussman von der Washington Universität in St. Louis, USA,korrigierte jetzt diese herrschende Auffassung bei der Jahreskonferenz der"Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften" (AAAS), die bedeutendsteWissenschaftlertagung des Landes.

Sussman hatte sich die versteinerten Knochenvieler Exemplare des Australopithecus afarensis einmal genauer angesehen, jenes Hominidenund Vorfahren des modernen Menschen, in dessen Zeit sich das Gehirn maßgeblichentfaltete. Und er konnte daran eindeutige Bißspuren identifizieren von Raubtieren, dieoffenbar ihrerseits Jagd gemacht hatten auf die damals noch erheblich kleineren Menschen.Darunter der berüchtigte Säbelzahntiger, Hyänen, gewaltige Krokodile, aber auch Raubvögelsollen unsere Altvordern verschleppt haben, oder doch zumindest Einzelteile von ihnen.Sie mußten sich also Erhebliches einfallen lassen, um diesen grauenerregenden Spezies zuentgehen. Andererseits will der Forscher anhand des Gebisses von Australopithecusfestgestellt haben, daß der Urahn damals noch gar kein Fleisch gegessen haben konnte.

Gemeinschaftlich koordiniertes Handeln also nur zur Abwehr des Stärkeren undnicht zur fröhlichen, überlegenen Jagd auf ein vielversprechendes Menü? Flucht, Versteck,Furcht und Suche nach dem dunklen Ort statt Attacke und Draufgängertum mit dem Heft desHandelns in der Hand? Ist es dieses defensive Schlüsselerlebnis, das unser Hirn bis heuteprägt?

Irgendwie hat es die Glücksforschung schon vor Jahren geahnt, lange vorSussmans Erkenntnissen: "Angst, Trauer, Wut brachten unsere Vorfahren dazu, beimleisesten Rascheln im Gebüsch jede noch so fette Jagdbeute zu vergessen und sich inSicherheit zu bringen", schrieb Stefan Klein vor drei Jahren in seinem Buch "DieGlücksformel". Einleuchtend, denn Beute kann sich der Mensch mehrfach im Leben entgehenlassen, selbst Beute sein dagegen nur einmal. Dies hatte nach Kleins Auffassung bleibendeFolgen: "Auch heute noch scheuen wir das Risiko stärker, als wir das Glück suchen.Schlechte Nachrichten geben in jeder Zeitung größere Schlagzeilen als gute. Und Verlustetun mehr weh, als Gewinne in gleicher Höhe Freude bereiten." Kleins Resümee: "Wir sindalso eher auf die Erfahrung von Unglück als auf den Genuß des Glücks gepolt." Besonders,wenn wir, wie Sussman jetzt behauptet, überhaupt nie das Jagdglück genießen konnten inunserer evolutionären Halbstarken-Zeit. So was prägt. Und spiegelt sich wider in derVerteilung der sechs Grundgefühle, die die Evolutionspsychologie kennt: Vier von ihnen -Furcht, Wut, Ekel und Trauer - schlagen negativ zu Buche, nur eines, die Freude, positiv.Das sechste, die Verwunderung, kann als neutral gelten. Der evolutionäre Sinn diesesÜbergewichtes im limbischen System, unserer Hirnschublade für Emotionen und Triebe, istnicht zu bestreiten. Allerdings kommt es nicht nur auf das Zahlenverhältnis an, sondernauch auf die Gewichtung. Und da sorgt der Botenstoff Serotonin schon dafür, daß dieGrundgefühle zu einem halbwegs sinnvollen Ausgleich kommen und unsere Synapsen im Hirnnicht in die eine oder andere Richtung ausrasten.

Die Frage ist dennoch, ob diestarke Bedeutung der negativen Gefühle für alle Zeiten bleiben muß. Schließlich müssenwir heute nicht mehr hinter jedem Busch den Säbelzahntiger oder den Artgenossen mit Keulegewärtigen. Hygiene und Lebensmittelsicherheit sollten so weit gediehen sein, daßEkelgefühle nicht mehr in jedem Moment unser Leben schützen müssen. Vor allem aber giltseit langem durch unterschiedlichste Studien als erwiesen, daß diejenigen Menschen, dievor allem das Positive in der Welt, in sich und ihrer Arbeit sehen, im Durchschnittgesünder sind, im Beruf erfolgreicher, und erheblich länger leben. Ist die Furcht einevolutionärer Anachronismus? Vieles spräche jedenfalls dafür, den Mensch zu seinem Glückzu tragen, mit der Kraft der modernen Psychologie.

Doch die Glücksforschung,eine noch sehr junge Disziplin, als solche nicht mal zehn Jahre alt, ist erst mal damitbeschäftigt, die vielfältigen Vorbehalte, die ihr aus der etablierten Psychologieentgegenschallen, zu entkräften. Liegt der Verdacht nicht auch nahe, es handele sich umesoterische Ansätze, riecht all dies nicht nach Sekten, die das Paradies auf Erden inAussicht stellen? Hilfreich war es da schon, daß sich erst kürzlich sogar eine dervornehmsten wissenschaftlichen Adressen der Welt, die Londoner "Royal Institution", desThemas annahm. Unter dem Titel "Glücksgefühl - die Wissenschaft hinter Deinem Lächeln"veranstaltete sie ein Symposium. Rein zufällig, daß am selben Tag auch fast nebenan dieebenso renommierte "London School of Economics" auf einer Tagung der Frage nachging, wieeine mehr Fröhlichkeit zu einer besseren Politik und Wirtschaft verhelfen könnte. DerDurchbruch, als logische Folge der Erkenntnis über wohltuende Wirkungen vonGlücksgefühlen?

Martin Seligman, Psychologie-Professor an der Universität vonPennsylvania in Philadelphia und einer der Begründer der Glücksforschung, beklagt, daßfast alle seine Kollegen sich nur der Aufgabe verschrieben, Depressionen und anderenegative Gefühle, Krankheiten eben, zu heilen, während jeder Versuch, Menschen zumregelrechten Glücklichsein zu verhelfen, nahezu als standeswidrig angesehen wird. "Wiesosollen wir glücklich sein, wenn auf der Welt so viel Hunger herrscht", hört er genausooft wie "Glücksgefühle standen nicht im Schöpfungsplan".

Positive Gefühle sindnegativ besetzt, Lebensglück hat ein schlechtes Image. Der Kultur- undZukunftspessimismus der siebziger und achtziger Jahre hat den evolutionären Grundlageneher noch eins draufgesetzt. Und so betritt Seligman ein problematisches Terrain, daszunächst mal abgesteckt werden muß mit Grundlagenforschung - obwohl er durchaus auchschon Tips für mehr Optimismus parat hat: zum Beispiel jeden Abend drei schöne Dinge desvergangenen Tages niederzuschreiben. Oder einem Widersacher zu vergeben, das schaffeSouveränität.

Insgesamt aber stoßen Seligman und seine wenigen Mitstreiter aufHindernisse, die nicht nur mit den Vorbehalten der Kollegen zu tun haben. So schwebt überdem ganzen Thema natürlich die unbestreitbare Tatsache, daß Unzufriedenheit auch eineTriebfeder für Neues sein kann, ja oftmals auch notwendige Bedingung ist. Wo kein Problemgesehen wird, gibt es auch keinen Fortschritt - eine Regel, die seit der Erfindung vonKeule und Feuer gilt. Und doch liegt da ein Mißverständnis vor, wird ein falschesGegensatzpaar postuliert. Fortschrittshemmend ist nämlich nicht das durchaus produktiveGlücksgefühl, die Freude, sondern Selbstzufriedenheit und Genügsamkeit, einentscheidender Unterschied.

Prägend für die Regsamkeit, die Lust am Erfinden,ist sowieso nicht die gleichzeitige Freude, sondern die Vorfreude, das Antizipierenkünftiger Erfolgserlebnisse. Und diese Gefühle, das wissen die Neurologen seit langem,sind in einer völlig anderen Hirnregion angesiedelt als die pure Freude selbst. ImAmygdala nämlich und im Nucleus accumbens, zwei sehr, sehr alte Einrichtungen in unseremKopf, die schon immer dafür sorgen, daß Vorfreude stets stärker ausgeprägt ist als einaktueller Genuß. Die Volksweisheit "Vorfreude ist die schönste Freude" ist neurologischuntermauert und bestätigt unseren Fortschrittswillen.

Natürlich wird SeligmansAnsatz auch in Frage gestellt von den Vertretern der Binsenweisheit, daß Glück vor allemvon der wirtschaftlichen Situation und dem Einkommen abhängt. Gewiß ist dieLebenszufriedenheit in den reichen Ländern höher als in den armen. Doch das Wohlstands-oder Fortschrittsparadox kann beide Größen auch entkoppeln. Das Warnsignal: In reichenGesellschaften, sagt Seligman, gibt es heute zehnmal mehr Depressionen als noch vor 50Jahren. Wenn Glück und Geld zusammenhängen, dann ist die Verbindung nämlich eine sehrrelative: Geld macht so lange glücklich, wie der Nachbar, Freund, Kollege oder Bruderweniger hat. Der erste Porsche in der Wohnstraße mag Hochgefühle auslösen. Wenn jedereinen fährt, egalisiert sich diese Stimmung sehr schnell, folgt womöglich Streß. Und dader Kreis der möglichen Konkurrenten bei wachsendem Wohlstand oft weiter gefaßt ist,meist auch wohlsituierter wird, kann steigendes Einkommen auch zu sinkendem subjektivemGlücksgefühl führen. Der Zwanzigjährige träumt von einem Haus mit Kellerbar. Hat er esmit 40, träumt er vom Haus in der Toskana mit riesigem Weinkeller. Psychologen sprechenhierbei von der "Hedonistischen Tretmühle". Der Lebensstandard der meisten früherenDDR-Bürger hat sich bis heute erheblich verbessert, doch weil sie nicht mehr imallerwohlhabendsten Ostblockland leben, sondern im ärmeren Teil Deutschlands, wird vorallem gern geklagt.

Äußere Umstände können nach wissenschaftlichen Studien dieZufriedenheit ohnehin weit weniger beeinflussen als gemeinhin angenommen. So fallenLottohauptgewinner schon nach wenigen Monaten, spätestens aber nach zwei Jahren in allerRegel auf ihr ursprüngliches Glücks-Niveau zurück. Andererseits sind auchSchicksalsschläge, sogar gesundheitliche, von begrenzter Langzeitwirkung. PlötzlicheQuerschnittslähmungen nach Unfällen, das ergab eine Untersuchung der NorthwesternUniversity in Illinois, USA, werfen die Betroffenen in den ersten drei Monaten in tiefeDepressionen, lassen sie aber im Durchschnitt nach zwei Jahren nahezu auf ihrenursprünglichen Level an Lebensfreude zurückkehren.

All dies scheint dieErkenntnis von den Zwillingsforschern zu bestätigen, daß die großen Gefühlslagen jedesEinzelnen zu mindestens 50 Prozent genetisch bedingt sind und somit von einer gehörigenStabilität. Die Theorie der frühkindlichen Erlebnisse, auf die Freud einst unsere gesamteSeelenlage zurückführte, ist heute vor allem ein Fall für Wissenschaftshistoriker.

Die genetische Programmierung begrenzt natürlich die Handlungsmöglichkeiten derGlücksforscher, wenn sie uns zu einem höheren Niveau von Zufriedenheit verhelfen wollen.Dies allerdings gilt, wenn wir die Entwicklung der Genforschung betrachten, für immermehr Eigenschaften des Menschen.

Artikel erschienen am Di, 14. März 2006

Liebe Grüße

Re

Die beste Tarnung
ist die Wahrheit -
die glaubt einem keiner!
(Max Frisch)



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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 09:47
Gefühle sind eine mächtige Illusion...


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 16:16
@monkey: Wenn das alles sich gar nicht lange entwickelt, sodern einfach aus einerLaune heraus passiert?
Ich meine, gibt es nicht Tage, an denen alles so verdammtdunkel erscheint?



Ich bin keine Expertin auf diesem Gebiet, aber ichpersönlich glaube, dass es verschiedene Arten des Selbstmordes gibt, eben so, wie du esauch schon angesprochen hast. Eben jener, lang geplanter Tod, der als Erlösung eineslangen Leidens dienen soll, oder aber auch der Suizid aus einem aufwallenden, unglaublichnegativen Gefühl heraus, eine spontane Aktion sozusagen -wobei ich dennoch glaube, dassauch diesem Akt eine längere Frustration zugrunde liegen muss.
Ich weiss nicht,welche der beiden Arten die tragischere ist, für mich persönlich erscheint die zweite"Alternative" als die wahrscheinlichere, sollte ich denn noch einmal so weit kommen (wasnicht der Fall sein wird, keine Sorge^^). ...



Gruss

Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in acht nehmen.


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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 20:40
*grummel*

WIE zum henker kann man sowas überhaupt denken??? eher würde ichanfangen banken auszurauben oder harte drogen zu nehmen anstatt mich umzubringen!!! wasfür ne selten dumme "endlösung", da sind ja sämtliche süchteleien n scheiß gegen...sorry,aber so isses nunmal - das leben is nie ausweglos! :D

ich bin der, der ich bin & Werde Wohlgeordnet Wahnsinnig

-=üRveR=-



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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 21:31
Wenn also demnächst ein grosser Raubzug startet.. ich bin dabei :D


Wer nur Stroh im Kopf hat, sollte sich vor dem Funken der Wahrheit in acht nehmen.


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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 22:47
"Derjenige, der sich heute in einem Anfall von Melancholie tötet, würde sich gewünschthaben zu leben, wenn er nur eine Woche gewartet hätte" - Voltaire

Grundsätzlichweiß ich, dass ich keinesfalls sterben will, aber in entsprechenden Situationen versagtder ordentliche Verstand einfach; ich fühl mich als hätte ja doch alles keinen Sinn, alswürde mich nie wieder Glück erfüllen, und Suizid erscheint eine mögliche Option. Da kannich normalerweise noch so 'ne gute Einstellung zum Leben haben, da versagt einfach derrationale Verstand, also ich kann durchaus nachempfinden, warum jemand suizidert.

Wo hier verschiedene Sorten des Suizids angesprochen wurden; ich denke, beiJugendlichen gibt's wohl fast nur "spontane" Suizide aus Anfällen von Melancholie heraus.Wohingegen ältere Suizidenten das wohl eher aus jahrelangem physischen, wie auchpsychischen Leiden machen.

"Man begeht Selbstmord wenn einem das Leben totalschlecht läuft,
keine Freunde hat und so weiter."

Man kann das nichtunbedingt an sowas festmachen, man kann nach außen hin ein glückliches Leben führen,haufen Freunde haben, einen tollen Job, und trotzdem ist man innerlich verdammtunglücklich, weshalbs dann nach einem Suizid im Umfeld verstärkt zur Frage "warum?"kommt.


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Suizid - Warum?

15.03.2006 um 23:00
hab hier im forum irgendwo gelesen, dass suizid die strengste art der selbstkritik ist!dem würde ich auch zustimmen.
hab hier in dem thread auch "feige" gelesen: naja dagibts 2 seiten! feige in dem sinne das man sich nciht seinen problemen stellt, aber doch"mutig" sich selbst! zu töten. ich kann ( in nüchternen zustand =) ) nicht mal jemandanderem wehtun geschweige denn mir selbst!


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Suizid - Warum?

25.03.2006 um 20:44
Die Macht über sein Leben zu haben, dies wissend, sich selbst zu töten...
inwiefernist es eine allerletzte Auslebung einer Macht?
Sinnlos erscheint dieseVorgehensweise.



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Suizid - Warum?

25.03.2006 um 20:47
selbstmord ist der beweis, wie feige man sich gegenüber dem leben stellt.

Take my Hand Darling and don´t be afraid

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Suizid - Warum?

25.03.2006 um 20:51
Es gibt viele leute die mit dem gedanken spielen, es aber lassen, weil wir einenselbsterhaltungstrieb haben, der uns eine art "angst vor dem tod" gibt.
ich weiß esweil ich auch schon mit dem gedanken gespielt habe. der gedanke kommt wenn man sichmachtlos oder chancenlos sieht. egal in welcher situation. die meisten mensche bringensich aber nur um wenn es wirklich heftig ist, wenn sie keinen sinn in ihrem leben findenoder denken sie sind überflüssig.
ich wäre derzeit nicht zu suizid in der lage undviele leute spielen quasi mit diesem wort, aber wenn jemand sagt, er überlegt ob er sichumbringt, sollte man dies auf keinen fall ignorieren.
vorsorge ist besser als trauer.und ein menschenleben ist bekanntlich unbezahlbar, egal welches

„Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ - Friedrich der Grosse


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Suizid - Warum?

25.03.2006 um 20:52
@lateral

das trifft auch manchmal zu, aber ich bin mir sicher, dass es nichimmer der fall ist

„Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ - Friedrich der Grosse


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Suizid - Warum?

25.03.2006 um 21:00
wenn du stark genug bist, das leben so hinzunehmen wie es is.. bei manchen halt einfachnur beschissen.. wenn die meinen das halt alles immer schief läuft usw..

dannfind ich das schon feige.. man sollte nich wegrennen.. es gibt immer einen weg ... undirgendwann kann man halt stolz sein, das man das durchgehalten hat..

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