Jugend von heute...

ja ja die guten alten schläge... ich hab auch schon oft als ich noch klein wahr.. nein als ich jung wahr ist besser denn groß bin ich immernoch nicht ^^'.. naja jedenfalls heb ichse auch aufen arsch bekommen wenn ich wirklich mist gebaut hatte.. das hab ich als bestrafung gesehen zurecht weil ich mist gebaut habe!
so schlimm fand ich es nicht..

Das Problem liegt auch darin dass der Fernseher immer mehr zum 2. Erzieher wird. Gerade in den Unterschichten ist es ein weit verbreites Phänomen wenn auch nicht die Regel, dass Eltern ihre Kinder einfach vor den Fernseher setzen damit sie Ruhe haben weil sie überfordert sind. Dadurch distanzieren sich glaub ich Kinder auch von ihren Eltern. Glaube für viele sind es dann einfach nur noch die "Alten".

Das sind die Probleme, die diese Zeit ebenso mit sich gebracht hat.
Saß vor einigen Tagen erst in einer Diskussionsrunde zum Thema "Kinderzimmer = Spielhalle?".

Ich habe schon von vielen Jugendlichen gehört, die mindestens einen Fernseher, DVD Player, eine Playstation, Xbox (und wie dieser ganze Kram noch heißt) besitzen.

Dabei meinten einige, dass es bei solchen Kindern kein Wunder ist, dass sie Fett werden, wenn sie den ganzen Tag zu Hause sitzen und nur auf den Bildschirm starren.
Andere brachten das Argmuent, dass es heutzutage für Schüler fast unmöglich ist Vorträge ohne Internet vorzubereiten.
Meine Frage, wozu es denn Bibliotheken gäbe wurde mit Ausflüchten beantwortet.

Es gibt aber eben auch keinen Gegentrend.
Ich setz mich lieber in unsere Bibliothek, weil ich dort erstens noch was in der Hand habe - zuverlässige Quellen, und ich bin nicht verleitet doch zu spielen anstatt Informationen zu sammeln.
Aber da kam auch von einigen, dass es doch zu aufwändig sei immer dorthin zu fahren, wenn man doch das Wissen der Welt zu Hause hat.

Die Menschen werden immer fauler und da hilft auch keine Wii bei der man eben zwei Kontroller bedienen muss.

@BlackFlame

Aber Wikipedia ist schon ziemlich gut und besser als manches Lexikon in manchen Fällen, und man findet vieles sehr schnell und es geht nicht soviel Zeit drauf. Es hat also auch alles seine positiven Seiten.
Die negative Seite ist wie du schon sagst, dass man abgelenkt ist, dafür geht dann wieder die Zeit im Endeffekt drauf die man auch gebraucht hätte um zur Bibliothek zu fahren und das passende herauszusuchen behaupte ich jetzt einfach mal.


Das mit den Vorträgen stimmt allerdings, gerade in der Oberstufe findet man die Informationen zum Teil nichtmal in den Büchern wenn es sich um ganz neue Erkenntnisse handelt. (Biologie, Sozialwissenschaften usw.)

Das Internet hat seine Grenzen aber es ist eben auch für viele erstmal ein weiter weg bis sie überhaupt anfangen über solche Sachen wie schularbeiten nachzudenken.

Ich habe selbst Jahrelang kaum Hausaufgaben gemacht oder gelernt, weil ich lieber die reißige Welt des Internets entdecken wollte.
Da brauchte ich mich über meine Noten nicht wundern.
Ein guter Kumpel, der in der zeit einer der besten in meiner Klasse war hatte dagegen zum Beispiel kein Internet - ich vermute einen Zusammenhang ;-)

Pubertierende sind an sich schon wissbegierig nur meines Erachtens nach an den falschen stellen.
Ich hab schon mehr als einen Kerl kennengelernt, der sozial nicht ganz auf der Höhe war und die Schule abgebrochen hat, sich aber trotzdem Hunderte von Liedtexten gemerkt hat - die dann aber zu jeder unpassenden Gelegenheit von sich gegeben hat.

Es fehlt vielen auch an Motivation.
Stress mit den Eltern, verrückter Hormonhaushalt, etc., machen es eben nicht leicht sich für das Thema Schule zu interessieren, vielleicht weil es den Kiddis auch falsch suggeriert wird.

@Waldfreund

"Mann müsste auch bereit sein Schundfilme, und gewisse andere Dinge verbieten."


Ja, komm lieber Staat und mache: Schreibe uns vor, was wir sehen, lesen, hören, spielen dürfen. Stehe auf, Joseph, und wandle!


@BlackFlame

Wer geschlagen wird, schlägt zurück. Und trifft andere, schwächere.

Kinder sind unschlagbar!

@Star-Ocean

Ja, das böse, böse Fernsehen macht die Menschen gewalttätig. das erklärt uns auch die Gewalt der Kreuzzüge, der Hexenverfolgung, des Dreissigjährigen Krieges und der beiden vorerst letzten Weltkriege. Alles Schuld der blöden Glotze.

Die Kriegshaufen der Cimberer wurden inspiriert von Killerspielen

@Warhead

Die hatten ja auch stets einen PC dabei: Personal Cimberer.

@Doors
„Ja, komm lieber Staat und mache: Schreibe uns vor, was wir sehen, lesen, hören, spielen dürfen. Stehe auf, Joseph, und wandle!“

Doors, ich bin sicherlich ein Mensch der eher allergisch gegen Vorschriften ist. Ich habe ja nicht gesagt dass der Staat unser Fernsehprogramm bestimmen soll, dann würden wir nur noch Mutantenstadl sehen. :)

Es ist ja schon so dass es Regeln gibt, die aber schon zu sehr aufgeweicht wurden. Z.B. die Kampfszenen in Bruce Lee Filme wurden sehr stark geschnitten, als sie von den Privatsendern gesendet wurden ( nur ein Beispiel ). Pornofilme gibt es auch nicht im ZDF. Auch in den Nachrichten wird nicht gezeigt wie jemand geköpft wird. Ich fühle mich durch diese Kontrolle nicht eingeschränkt und vermisse auch nichts.

Ich würde bei Sendungen ansetzen wo Menschen sich niveaulos beleidigen und beschimpfen, also die Nachmittagstalkshows. Dann die Sendungen wo Menschen ihre Menschenwürde vor Millionen Zuschauern aufgeben ( Dschungelcamp ). Die Würde des Menschen ist im GG Art. 1 geregelt. Es ist menschenunwürdig Ungeziefer zu essen, ausgenommen in Notsituationen. Dass diese Menschen es freiwillig tun spielt dabei keine Rolle. Hier geht es um Vorbildfunktionen.

Dann natürlich Filme in denen übermäßige Gewalt gezeigt wird. Ich weiß dass die Medien die Sache hochspielen, das hab ich ja von Dir gelernt. Aber es ist schon so das sich real etwas verändert hat. Da brauch man bloß einmal Pausenaufsicht zu haben, dann merkt man es.

Eine große Mitschuld an der Situation hat die Werbung. Die sozialen Unterschiede werden sowieso immer größer. Dann zeigt die Werbung vielen Jugendlichen dass sie Loser sind und immer bleiben werden. Viele Jugendliche meinen dass sie ohne Auto etc. keine Freundin kriegen etc. Man wirft den Jugendlichen immer Dummheit vor, aber sie sind so klug dass sie ihre eigene Situation in der Gesellschaft kennen, und sie wissen auch dass sie keine Zukunft haben. ( Googelt mal nach „Die Harz IV Schule“).

Aber es wird nichts geändert, weil wir ja den Konsumterror brauchen, damit die irrsinnige Theorie vom stetigen Wachstum praktisch umgesetzt wird.

Über eins sind wir uns wohl einig. Kein Mensch wird böse geboren. Ein Baby ist ein niedliches, liebenswertes Wesen, das ein riesiges Potential in sich trägt.

Was unsere Gesellschaft daraus macht sehen wir ja. Ich wiederhole mich :

Die Wahrheit will hier keiner wahrhaben. Jede Gesellschaft bekommt die Jugendlichen die es verdient.

O.K. es ist meine Wahrheit. Aber ich bin davon sehr überzeugt.

Dann die Sendungen wo Menschen ihre Menschenwürde vor Millionen Zuschauern aufgeben ( Dschungelcamp ). Die Würde des Menschen ist im GG Art. 1 geregelt. Es ist menschenunwürdig Ungeziefer zu essen, ausgenommen in Notsituationen. Dass diese Menschen es freiwillig tun spielt dabei keine Rolle. Hier geht es um Vorbildfunktionen.

Wenn solche Sendungen (oder Sender)Vorbildfunktionen erlangen, können sie glaube ich dicht machen

@Waldfreund

Die Nachmittagstalkshows haben ihren Zenit schon lange überschritten. Es gibt deren gerade noch 2 (zwei) Formate, wie mir ein Blick in TV Spielfilm bestätigt. Kein Grund zur Aufregung - der kommt um Jahre zu spät, als die CDU ein Verbot solcher Formate forderte.

Wieso allerdings die C- und D-Promis im Dschungel-Imitat "Vorbilder" sein sollen, erschliesst sich mir nicht ganz.

Gewalt im TV wird, wie Du zu recht bemerktest, schon massiv beschnitten, ebenso Sexualität, zusätzlich gibt es Hinweise auf Altersbeschränkungen, für deren Einhaltung allerdings die Erziehungsberechtigten zuständig sind. Es gibt keine Medienpolizei, die, die dies überwachen würde, beispielsweise durch unangemeldete Hausbesuche.

Wieso Werbung Menschen "Losertum" suggeriert, ist mir allerdings nicht ganz klar. Ich sehe eher Spots, in denen pubertären Pickelfressen eingeredet wird, dass ihnen die Weiber zu Füssen liegen, wenn sie sich nur Axe unter das müffelnde Schwitzeärmchen sprühen. Autowerbung, die sich speziell an Jugendliche richtet, fälllt mir so schnell nicht ein. Warum sollte ich für ein teures Premium-Produkt (BMW, Porsche, Mercedes, Volvo, Jaguar) werben, das sich Jugendliche eh nicht kaufen können. Da gebe ich das Geld lieber für Anzeigen in Manager-Magazin, Spiegel oder ähnlichem aus.

@Doors
„Die Nachmittagstalkshows haben ihren Zenit schon lange überschritten.“

Das ist doch schon einmal eine gute Nachricht. Die beiden anderen Talkshows sind immer noch zwei zuviel. Und Big Brother hält sich ja auch immer noch.


„Wieso allerdings die C- und D-Promis im Dschungel-Imitat "Vorbilder" sein sollen, erschliesst sich mir nicht ganz.“

Für uns sicherlich nicht. Für unkritische Jugendliche aber vielleicht. Für Kohle zu allem bereit, könnte hier die Botschaft sein.
Mir ist schon klar dass diese Sendungen für den denkenden Bürger keine „Gefahr“ darstellen. Aber gerade Jugendliche die von zu Hause keine Werte vermittelt bekommen sind da schon erheblich gefährdeter.
Es gibt sicher viele Menschen die aufgrund ihrer einfacheren Denkweise solche Sachen konsumieren. Warum muss man diese Menschen denn bedienen? Hat das irgendeinen Nutzen für die Gesellschaft. Wenn das TV anspruchsvollere Sachen sendet, dann würden die zumindest nicht den ganzen Tag vor der Glotze verbringen.

„Wieso Werbung Menschen "Losertum" suggeriert, ist mir allerdings nicht ganz klar.“

Die Werbung zeigt deutlich, dass erfolgreiche Leute bestimmte Produkte haben müssen. Das Produkt auf der einen Seite wird mit schönen Menschen, die in schönen Häusern wohnen verknüpft. Diese Botschaft kommt auch bei den Jugendlichen so an, wie ich bei meiner Arbeit mit Jugendlichen täglich sehen konnte. Es wurden Jugendliche sogar gemobbt weil sie bestimmte Sachen nicht hatten.


„für deren Einhaltung allerdings die Erziehungsberechtigten zuständig sind “

Es ist ja leider nun einmal so, dass viele Erziehungsberechtigte ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Wie man hier etwas verbessern könnte, das wäre schon wieder eine neue, aber sicher auch interessante Diskussion.

“Autowerbung, die sich speziell an Jugendliche richtet, fälllt mir so schnell nicht ein.“

Sie richtet sich nicht speziell an Jugendliche, aber sie beeinflusst Jugendliche. Schließlich ist das Hauptziel von vielen Jugendlichen einen „dicken Schlitten“ zu fahren. Insgesamt herrscht ja hier ein Wertesystem das von Konsum bestimmt wird. Die Medien fördern dieses. Es ist doch nicht zu leugnen, dass Medien Werte vermitteln. Diese sind Konsumorientiert. Und dabei spielen immer mehr Menschen keine Rolle mehr. Klar dass sie aggressiv werden.

Vielleicht ist es Dir ja als Kind einmal passiert, das Dich andere nicht mitspielen ließen, z.B. weil Du etwas kleiner warst, oder weil Du nicht gut Fußball spielen konntest. Wie hast Du Dich da gefühlt?

Diesen Jugendlichen wird jeden Tag mehrmals dieses Gefühl vermittelt. Das macht auf Dauer schon aggressiv.

Manchmal lernt die Werbung ja auch. Z.B. bietet VW ein kostenloses Fahrertraining für Autofahrer bis 21 Jahren an. Natürlich machen die das aus bestimmten Gründen. Aber es beweist, dass man etwas verändern kann, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden ist. Es gibt auch Fußballsuperstars, die nicht nur Ferraris kaputtfahren, sondern sich für arme Menschen engagieren, und viel Geld spenden.

Es ist möglich etwas zu ändern, nur ist die Gesellschaft entweder zu bequem, oder nicht bereit auf Profit zu verzichten. Stattdessen vordern einige hier, dass die Bullen härter zuschlagen. Das würde das Problem nur noch verschärfen.

@Waldfreund


"Für Kohle zu allem bereit, könnte hier die Botschaft sein."

DAS ist die Botschaft der Agentur für Arbeit bei der Jobvermitlung.



"Das Produkt auf der einen Seite wird mit schönen Menschen, die in schönen Häusern wohnen verknüpft."

Die Hausfrauen-Reklame des schöner Wohnens richtet sich allerdings eher an die Zielgruppe "Mutti ab 30", ebenso die Bausparer-Werbung für das Häuschen im Grünen. Mir fällt keiner ein, der gezielt Jugendliche für Hauspflegemittel werben will. Dafür ist das pack doch viel zu putzunwillig, wenn ich an meine denke.

Vielleicht kannst Du hier mal ein paar Beispiele nennen. Mir fallen nämlich partout keine ein - vielleicht aber nur, weil ich sowenig TV konsumiere.



Wahrscheinlich kenne ich auch die falschen Jugendlichen. Ich kenne nämlich hier kaum einen unter 18, der von "dicken Schlitten" träumt. Und das Jungvolk jenseits der 18 hängt sich mit einem GTI in den Chausseebaum.

Über solche Kampagnen zur Image-Verbesserung, wie Du sie für VW beschreibst, kann man natürlich geteilter Meinung sein. Uneigennützig geschieht im Kapitalismus nix - aber auch derartiges "social sponsoring" ist natürlich für die Empfänger sinnvoll.



Auf härteres Zuschlagen der Staatsgewalt bin ich übrigens auch nicht scharf.





Was die eigene Wertschätzung angeht: Die habe ich mir als Kind und Jugendlicher auch durch Zurückweisung nicht nehmen lassen. Aggressiv war ich schon von alleine - das lehrte mich die Strasse.



Ich finde es allerdings fatal, pauschal zu beklagen "Die Gesellschaft , der Kapitalismus etc. (was nichts anderes heisst als "die Anderen") sind schuld. Ich bin eine verfolgte Unschuld oder ein armes wehrloses Opfer". Das hilft einem nicht wirklich. "Die Gesellschaft" sind wir alle - ebenso wie der Kapitalismus. Und wie ein Karnickel auf die grosse böse Schlange namens "die Anderen" zu starren und deshalb nichts zur Veränderung der eigenen, als unerträglich empfundenen lebenssituation zu tun, halte ich für tödlich.

@Doors
Vielleicht kannst Du hier mal ein paar Beispiele nennen. Mir fallen nämlich partout keine ein - vielleicht aber nur, weil ich sowenig TV konsumiere.

So 100 % kann ich Dir das nicht nennen, weil ich mir auch nicht alles so merke. Eine Kaffee Werbung. Eine junge Frau wahrscheinlich unter 30 steigt aus dem Bett, eine wahre Schönheit ( der Durchschnittsbürger sieht morgens nach dem Aufstehen aus wie ein sack Kartoffeln ) steigt in ihr Sportauto, arbeitet als Richterin ( und das unter 30 ) , danach geht sie zum Kampfsport und Abends verführt sie noch eben schnell einen schönen Mann. Irgendeine Autowerbung. Mutter holt 5 Kinder mit ihrem Auto ab, die steigen vergnügt aus und gehen in ihr Haus. Das Haus hätte mindestens einen Wert von 500.000 Euro, wahrscheinlich noch mehr. Dann die vielen Bankwerbungen. Super Hübsche Menschen in teuren Klamotten buchen mal eben eine Luxusreise oder kaufen ein Auto, oder sie beschenken ihre Freundin, die sich dann großzügig und zärtlich bedankt.

Die Jugendlichen sehen immer wieder eine Welt, in der sie keinen Platz haben. Dabei spielt es keine Rolle ob sie der potentielle Kunde sind, sie sehen es einfach. Da sie viel Fernsehen, sehen sie auch viel Werbung. Wir und wahrscheinlich auch die Jugendlichen wissen dass in der Werbung eine Scheinwelt aufgebaut ist. Aber durch diese permanente Wiederholung der Botschaft entsteht bei Ihnen ein Gefühl der Minderwertigkeit. Es gibt ja auch viele Erwachsene die sich unter diesem Druck unwohl fühlen. Deshalb macht es die Werbung ja auch. Aber es schädigt unsere Gesellschaft, und insbesondere nicht gefestigte junge Menschen die aus einem problematischen Umfeld kommen.

“Was die eigene Wertschätzung angeht: Die habe ich mir als Kind und Jugendlicher auch durch Zurückweisung nicht nehmen lassen.“

Ja, um Wertschätzung geht es. Das ist es was diesen Jugendlichen fehlt. Sie bekommen es nicht durchs Elternhaus, und erst recht nicht in der Schule. In Schulen die in einem Problemviertel liegen, wird kaum Unterricht gemacht. Die meiste Zeit wird nur diskutiert und versucht Ordnung zu halten. Die Lehrer kommen kaum zu Wort, und selbst wenn ein Jugendlicher motiviert wäre, hätte er unter diesen Bedingungen keine Chance. Woher sollen diese Jugendlichen Wertschätzung bekommen. Ein Mensch der Wertschätzung bekommt, und dadurch lernt dass er etwas Wert ist lernt sich selber zu respektieren. Wer sich respektiert, der respektiert auch andere.

Anstatt Wertschätzung zu bekommen, wird ihnen ständig gezeigt, was sie nicht erreichen können, aber andere später einmal bekommen.


“Ich bin eine verfolgte Unschuld oder ein armes wehrloses Opfer". Das hilft einem nicht wirklich.“

Das ist richtig. Helfen würde es, wenn sie gestärkt würden. Selbstvertrauen bekommen. Und wenn sie dann auch Chancen hätten. Selbstvertrauen ist ja nicht angeboren. Das bekommt man durch Erfolge. Elternhaus und Schule verschaffen ihnen keine Erfolge.

Ich bin in armen Verhältnissen aufgewachsen, habe aber durchaus schöne Erinnerungen. Wir sind einfach mit einer Decke und Picknickkorb in den Wald gegangen und haben uns einen schönen Tag gemacht. Man kann auch mit wenig Geld ein schönes Leben haben, und man ist auch ohne Geld etwas Wert. Das sind die Botschaften die vermittelt werden sollten. Das hilft.

“Die Gesellschaft" sind wir alle - ebenso wie der Kapitalismus. Und wie ein Karnickel auf die grosse böse Schlange namens "die Anderen" zu starren und deshalb nichts zur Veränderung der eigenen, als unerträglich empfundenen lebenssituation zu tun, halte ich für tödlich.“

Ich bin sicher wenn die Gesellschaft den Jugendlichen ihren Wert zeigt, und bereit ist denn Jugendlichen zu helfen, dann werden sie auch hart an sich arbeiten. Wenn man aber ständig Projekte streicht und die Schulen vergammeln lässt, zeigt die Gesellschaft, dass die Jugend nur Dreck in ihren Augen ist. Stattdessen fahren glänzende Nobelkarossen durch die Stadt. Banker die eigentlich verurteilt werden müssten, zeigen das Victory –Zeichen. Du hast Recht nicht die Gesellschaft ist an allem Schuld, aber zurzeit hat die Gesellschaft ziemlich versagt. Nicht nur die Jugendlichen müssen hart an sich arbeiten, sondern auch die Gesellschaft muss sich in Frage stellen.

Die Jugend von heute ist auch nicht wesentlich schlimmer als die Jugend von früher.

@Waldfreund

Hat die Gesellschaft erst "heute" versagt, wenn die Ackermänner ihr Victory signalisieren?
Ich denke, dass "die Gesellschaft" Kindern und Jugendlichen sehr früh zeigt, wo ihr Platz auf der Klassenhierarchie ist, war schon immer der Fall, egal, ob Adel, Bourgeoisie, Bauer, Proletariat oder Subproletariat. Das hat Hänschen von Hans ganz schnell buchstäblich eingebläut bekommen. Damals war die Klassengesellschaft undurchlässig. Heute ist sie durchlässiger. In beide Richtungen!

Ich stimme mit Dir darin überein, dass das Geld, das der Staat den Banken hinterher wirft oder den Taliban in den Kopf schiesst, in Bildung besser investiert wäre. Über die Mängel des BRD-Schulsystems hat sich die OECD ja nun jahrelang lang wie breit ausgelassen - ohne Folgen natürlich.

Die Frage stellt sich allerdings nach wie vor, ob es heute so viel mehr Jugendliche gibt, die "aussteigen" oder sich "verweigern", weil sie keine Chance haben. In absoluten Zahlen sicherlich nicht, dank Geburtenrückgang. Aber auch prozentual scheint mir, betrachte ich die Entwicklung seit Geburt meiner Ältesten 1978, also seit ich mit Kindern und Jugendlichen (wieder) zu tun habe, nicht unbedingt eine Zunahme der Dropouts zu erfolgen. Nach wie vor machen bzw. machten die allermeisten Kids ihre Schule zu Ende, fingen eine Ausbildung oder ein Studium an und wurden ganz wie ihre Alten - bedauerlicherweise.

Ich gebe natürlich zu, dass in Familien mit dem Wappen-Motto: Seit 5 Generationen Arbeitslos und stolz darauf" die Dinge anders liegen können.

Mir wurde Arbeitsethos noch von Eltern, Lehrern, Chefs buchstäblich eingeprügelt. Nicht, dass ich dies gutheissen würde!

@Doors
„Ich gebe natürlich zu, dass in Familien mit dem Wappen-Motto: Seit 5 Generationen Arbeitslos und stolz darauf" die Dinge anders liegen können.“

Ja, das sind die Problemfälle. Diese haben wahrscheinlich auch zugenommen. Ich finde es Schade, das man nicht Projekte auf die Beine bringt, die dafür sorgen das auch Arbeitslose sinnvolle Beschäftigung für die Gesellschaft erbringen. Nützliche 1 –Euro Jobs, aber unbefristet. Ich glaube diese Stellen wären schnell besetzt.

“Mir wurde Arbeitsethos noch von Eltern, Lehrern, Chefs buchstäblich eingeprügelt. Nicht, dass ich dies gutheissen würde! “

Ich glaube dass jeder gesunde Mensch das Bedürfnis hat für seinen Lebensunterhalt selbst zu sorgen. Leider ist es so dass die Menschen nach vielen erfolglosen Versuchen, einfach abstumpfen. Und irgendwann haben sie dann wirklich keine Lust mehr arbeiten zu gehen.

Ich habe folgendes Menschenbild. Das was man investiert bekommt man auch zurück. So ist das bei Kindern und die werden ja auch einmal Erwachsen.

@Waldfreund


Ich investiere in meine Kinder - ganz ohne jede Hoffnung, etwas wieder zu bekommen. Der ROI (return of investment) bei Kindern ist geringer als bei Telekom-Aktien, wie der Volksmund sagt:

Eine Mutter kann fünf Kinder ernähren, aber fünf Kinder keine Mutter.

Dafür überwachen mich meine Kinder nicht so wie die Telekom ^^

(Ich hasse ROI, wir brauchen mehr weiße Tiger. Heißt übrigens oN, nicht oF.)

@yoyo

Sorry, ich nehme heute abend sofort Englisch-Nachhilfe bei meiner Frau.

Oder doch lieber Französisch? :D