Tun wir wirklich das was wir wollen?

Können Sie sich eigentlich schwer entscheiden?
Ja... äh... nein... weiss nicht...

@ensignia
Nein ohne einen Bezugspunkt können wir nicht überleben.

Wir versuchen es , aber es endet doch wieder so, dass man dann das tun muss was man eigentlich nicht will ..!

Nein, das können wir definitiv nicht. So ist jedenfalls mein Empfinden.

Ich entscheide oft gegen mein Bauchgefühl, weil ich gefühlte äußere Zwänge zu sehr berücksichtige und über meine eigenen Vorstellungen stelle, was sich zwar oft als Fehler erwiesen hat, aber so schwer abzulegen ist, wie eine Erkältung. Mann wird sie irgendwann vorübergehend los, aber sie kommt wieder, garantiert.

Bauchgefühle entpuppen bzw. entpupsen sich oft und gern als Blähungen. Als heisse Luft, die meist nicht mal besonders gut riecht.

Wozu haben Leute eigentlich ein Hirn, einen messerscharfen analytischen Verstand bekommen, wenn sie sich nur auf ihr Holstengeschwür verlassen, wenn es um Entscheidungen von grosser Tragweite für sie selbst und andere geht?

Die Frage, was ich heute Abend esse, lasse ich mir ja noch (zu gern) von meinem Bauch beantworten - die Frage, ob ich beispielsweise Kinder möchte oder den Job wechseln, überliesse ich dann doch lieber höheren Etagen meines Organismus.

Das hier finde ich ist wirklich eines der interessantesten Themen überhaupt.

Einerseits ist da das Wohlgefühl das höchstes Ziel ist andererseits die Vorstellungen die man hat von der Zukunft, wie sie seien sollte damit es gut wird udn dann noch die harte Realität hier auf diesem Ball aus Erde.

@Plan_B

Ich denke auch irgendwie, dass das Bauchgefühle ein guter Wegweiser ist aber andererseits ist es eben auch so, dass einen auf jedenfall fehlleiten kann.

z.B Weinen Neugeborene und schreien weil sich alles wohl furchtbar anfühlt. Und das geht wohl dem "Bauchgefühl" nach Aber Es muss ja logischerweise absolut sein, dass man geboren wird in dieser Welt.

Ich denke es gibt eine Diskrepanz zwischen unserem Wunsch nach "Aufgelöstheit", "Zerstreutheit" oder "Freiheit" oder "Befriedigung" oder wie auch immer und dem Zweck unseres Daseins hier. Aber vielleicht nicht nur. Vielleicht geht auch beides ineinander auf.

edit: Ich denke es könnte sein, dass beides ineinander aufgeht in etwas neues. Aber das es halt wehtut und anstregungen erfordert.. warum weiss ich nicht und ich denke, dass es noch lange ein Rätsel bleiben wird.

Doors schrieb:Bauchgefühle entpuppen bzw. entpupsen sich oft und gern als Blähungen. Als heisse Luft, die meist nicht mal besonders gut riecht.

Wenn du es wörtlich nimmst, hast du sicher recht.
Ich bin überzeugt davon, dass du auch das andere Bauchgefühl kennst, welches ich meine. Wenn nicht, frag deine Frau.

neonnhn schrieb:Bauchgefühle ein guter Wegweiser ist aber andererseits ist es eben auch so, dass einen auf jedenfall fehlleiten kann.

Ich weiß, dass meins oft recht hat. Die innere Stimme, die in bestimmten Situationen Alarm schlägt.

Ich habe auch schon schwerwiegende falsche Entscheidungen getroffen, die aber nicht auf dem Bauchgefühl beruhten, sondern auf einem lebenslangen Irrtum, der sich so stabil immer wieder zu bestätigen schien, dass ich ihn nicht als Irrtum erkennen konnte.

Manchmal funktioniert Lernen nur über Versuch und Irrtum.

@Plan_B

allmotlEY schrieb:Ich habe auch schon schwerwiegende falsche Entscheidungen getroffen, die aber nicht auf dem Bauchgefühl beruhten, sondern auf einem lebenslangen Irrtum, der sich so stabil immer wieder zu bestätigen schien, dass ich ihn nicht als Irrtum erkennen konnte.

Ja das habe ich auch schon erlebt sogar schon öfter als dass es zufall sein könnte.

Aber andererseits habe ich auch erlebt, dass nur nach dem Bauchgefühl zu leben einen ganz schön in Bedrängniss bringen kann. Bis es keinen Ausweg mehr gibt.

Ich sage ja auch nicht, dass das Bauchgefühl falsch ist.

Stell dir mal vor, der Urprung von diesem Gefühl ist vielleicht aus einer anderen Welt. Aber nicht komplett anders.

Und es kommt in diese Welt und kennt ein paar Grundsätzliche regeln aber kennt noch nicht alles und es muss halt eben zusammengebracht werden mit den Begebenheiten von hier.

Dein Bauchgefühl wie du es heute kennst hat sich ja auch erst entwickelt durch Erfahrungen.

Ach ja...Schopenhauer lässt grüßen...

"Der Mensch kann zwar tun was er will, aber er kann nie wollen was er will."

Systematische Beeinflussung durch äussere Umstände und Einflüsse kann dein Weltbild auch soweit verändern bis du deinen eigenen Willen vor lauter Unsicherheit verlierst...das Gefühl hab ich auch öfter...

Wenn der eigene Wille so leicht verloren geht, kann er ja nicht so besonders gross gewesen sein. Kleine Dinge gehen leicht verloren.

neonnhn schrieb:Stell dir mal vor, der Urprung von diesem Gefühl ist vielleicht aus einer anderen Welt.

Dem Begriff "andere Welt" stehe ich skeptisch gegenüber. Am ehesten lasse ich "nicht mehrheitsfähige Gefühlswelt" gelten.

neonnhn schrieb:Dein Bauchgefühl wie du es heute kennst hat sich ja auch erst entwickelt durch Erfahrungen.

Stimmt. Durch Erfahrungen in dieser Welt.

Ich finde es schwierig, Erfahrungen einzuschätzen. Sie können auf Irrtümern beruhen und sind dann auch ein Irrtum.

Deswegen gefällt mir folgender Spruch so gut, der es auf den Punkt bringt:

"Erfahrung bekommt man kurz nachdem man sie braucht."

...Kollektivistische Gesellschaftskonzeptionen verabsolutieren die Sozialnatur des Menschen und unterschlagen dabei seine Individualnatur.

Ärks... lassen wir mal diesen ganzen sozialen Konformitätsschwachfug ganz weg und konzentrieren uns nur auf uns selbst. Wir tun das, was uns Spaß macht und vermeiden das, was uns keinen Spaß macht. Also wenn wir die freie Wahl unserer Tagesgestaltung haben, tun wir das, was unseren jeweiligen Launen und Bedürfnissen entspricht. Dabei sollte man sich eines klar machen: niemand kann sich aussuchen, was er mag und was nicht. Also wenn jemand überhaupt nix anfangen kann mit Computerspielen, wird er sicher nicht daddeln gehen. Was uns interessiert, gefällt und anspricht, das ist nichts, was im Rahmen unserer Entscheidungsfreiheit liegt. Man könnte also sagen, wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir tun das, was wir brauchen.

@Zeo @DaXx

glaubt ihr somit an den determinismus?

Wikipedia: Determinismus

@Plan_B

Ich hab öfter schon gegen mein Bauchgefühl entschieden, weil ich etwas nicht wahr haben wollte .
Oder weil es auch noch Menschen gibt , die sagen : Das gibt es nicht .
Ich zweifle dann und später stellt sich raus, es war ein Fehler

Hätte ich doch nur öfter auf mein Bauchgefühl gehört .

Das ist so etwas wie eine innere Stimme , schwer zu beschreiben

Nein tun wir nicht. Wir haben uns eins System erschaffen in dem sich jeder Mensch in einem gewissen Rahmen frei bewegen darf. Wir werden parktisch an der Leine gehalten.

Wie lang diese Leine gelassen wird entscheidet immer noch das Gesetz. Jedoch bin ich persönlich mit diesem System nicht unzufrieden, solang es unvoreingenommen handelt. Wir bewegen uns zwar gerade jetzt in die 2 Klassen Gesellschaft aber damit kann man auch leben.

Wer mehr will muss mehr tun so wars doch schon immer. ;)

Es soll auch Einige geben die sich über die A-Gesellschaft aufregt aber den Fleiß dahinter sehen nur die wenigsten. Achja und Gedankengut bleibt weiterhin frei, das kann man nicht verbieten.

@ensignia
Soll das eine Scherzfrage sein? ^^

Wir handeln und denken natürlich nicht vollkommen frei, das Leben ist Schicksal.

@ensignia

ensignia schrieb am 14.06.2009:Kennt ihr das das sich manche sachen einfach fügen?

Ich würde mal sagen, dass sich alles fügt ;)

Bloß wird manches gerne als "Zufall" abgetan.

@LadyMariposa

LadyMariposa schrieb am 14.06.2009:theoretisch handelt jeder mensch schon selbst aus seinem freien wille.

Nach seinem freien Willen? Wohl eher nach seinem individuellen Willen, der vorgegeben ist :)

@JimboJoe

JimboJoe schrieb am 15.06.2009:Und dann kommt nach kurzer zeit das wahre ich des menschen hervor. Dann handelt er nach freiem willen.

Ich denke mal wahre Freiheit bedeutet, frei von allem zu sein, sprich, einfach nur zu sein. Das Leben ist ein Traum, ein Spiel, es wird erlebt. Niemand hat hier irgendeine Freiheit, wir sind alle Wellen desselben Ozeans, und funktionieren als Einheit, bloß merken das einige nicht und meinen, sie würden ihr Leben leben und das Frau, wie der werte Herr Enzo, der hier schon oft im Forum war.

@Doors

Doors schrieb am 16.06.2009:Natürlich können wir tun, was wir wollen.

Wie hat der gute Schopi noch gleich gesagt? "Der Mensch kann tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."

Damit hat er es auf den Punkt gebracht.

@Billy73

Billy73 schrieb:wir tun was wir wollen aber wir können uns nicht entscheiden darüber was wir wollen.

Und da wären wir wieder beim guten alten Schopi :D

@Doors

Doors schrieb:Wozu haben Leute eigentlich ein Hirn, einen messerscharfen analytischen Verstand bekommen, wenn sie sich nur auf ihr Holstengeschwür verlassen, wenn es um Entscheidungen von grosser Tragweite für sie selbst und andere geht?

Jedes Hirn ist aber unterschiedlich und entscheidet auf seine eigene Weise ^^

Doors schrieb:Die Frage, was ich heute Abend esse, lasse ich mir ja noch (zu gern) von meinem Bauch beantworten - die Frage, ob ich beispielsweise Kinder möchte oder den Job wechseln, überliesse ich dann doch lieber höheren Etagen meines Organismus.

Würde mal sagen, dass beides ohnehin bestimmt ist ^^

Die Quantenmechanik sieht das wieder ganz anders, sie ist die Welt der Möglichkeiten ^^

Aber ich bin mir da selbst nicht so sicher... ich merke eigentlich ständig, dass sich die Dinge fügen. No free will. Jedenfalls nicht in diesem System.

@neonnhn

neonnhn schrieb:Das hier finde ich ist wirklich eines der interessantesten Themen überhaupt.

Darauf kannst du einen lassen! Über sowas könnte ich stundenlang diskuttieren. Es ist eines der essenziellsten Fragen des Menschen überhaupt, und die Philosophen sind sich immer noch nicht so einig, wie es nun ist. Wirklich 100% beantworten können wird man es nie, aber ich gehe mal ziemlich sicher davon aus, dass das Leben vorbestimmt ist, wie ein Programm halt... wir sind ohnehin Seelen, die hier sind, um zu lernen und Erfahrungen zu machen. Ich sehe da keinen freien Willen oder ein Erschaffen. Man braucht sich bloß mal das Universum anzusehen, wir sind sogesehen auch nur Tiere mit höherer Intelligenz, aber der Mensch stellt sich ganz gern' mal über die Tierwelt, und meint, er sei frei. Ich denke mal, selbst in unserem individuellem Rahmen sind wir unfrei. Wir tun, was wir wollen, bzW. was unser Körper will, was unsere Seele erfahren will.

neonnhn schrieb:Aber Es muss ja logischerweise absolut sein, dass man geboren wird in dieser Welt.

Ich denke auch, dass unsere Inkarnation hier auf der Erde unvermeidbar wahr. Das Leben erfährt sich letztendlich selbst, da ist kein freier Denker und Handler, nur endlose Erfahrungen, die wir machen.

@Zeo

Zeo schrieb:Ärks... lassen wir mal diesen ganzen sozialen Konformitätsschwachfug ganz weg und konzentrieren uns nur auf uns selbst. Wir tun das, was uns Spaß macht und vermeiden das, was uns keinen Spaß macht. Also wenn wir die freie Wahl unserer Tagesgestaltung haben, tun wir das, was unseren jeweiligen Launen und Bedürfnissen entspricht. Dabei sollte man sich eines klar machen: niemand kann sich aussuchen, was er mag und was nicht. Also wenn jemand überhaupt nix anfangen kann mit Computerspielen, wird er sicher nicht daddeln gehen. Was uns interessiert, gefällt und anspricht, das ist nichts, was im Rahmen unserer Entscheidungsfreiheit liegt. Man könnte also sagen, wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir tun das, was wir brauchen.

Genau so ist es, wir tun, was wir brauchen, was wir als richtig für uns erachten. Der freie Wille ist somit eine reine Illusion, eine wunderschöne Illusion, so nebenbei.

Billy73 schrieb:glaubt ihr somit an den determinismus?

Ich glaube das, was ich an mir selbst beobachte. Wenn man sein eigenes Verhalten analysiert, kann man mehr übers Mensch-sein lernen, als von irgendwelchen Gelehrten.

Menschen haben keinen freien Willen.
Ansonsten ist aber alles paletti.