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Ein behindertes Kind austragen

246 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:29
@Dreamliner

Ich finds egoistisch, sorry! Einen Menschen bewußt in die Welt zu setzen, der nie im Leben in der Lage sein wird, sein Dasein selbst zu bestimmen. Ich hab ja gesagt, wenns ein Schicksalsschlag ist, ist es was anderes - aber bewußt und vorsätzlich Kinder in die Welt zu setzen, die von ihrem 1. bis zum letzten Atemzug Pflegefälle sind? Ist das human?


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:35
Ja das ist es. Ich bin froh das nicht alle so denken wie du sonst wäre ich heute bestimmt nicht da wo ich jetzt bin. Nicht alle Behinderungen sind gleich schwer und auch diese Menschen sollten leben. Nur du schriebst ja schon bei der kleinsten Behinderung sollte abgetrieben werden. Da stößt es in mir bitter auf sorry.


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:44
Wenn es die finanziellen Möglichkeiten, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten oder die Lebensplanung der Eltern anders vorsehen, so sollte es ihnen überlassen sein, das Kind zu bekommen - oder sich um die Abtreibung zu kümmern.
Aus der Sicht eines behinderten Kindes muss ich mir gerade die Frage stellen, was ich empfänd, wenn ein Kind aufgrund seiner Behinderung als "nicht lebenswert" oder als "nicht in unsere Vorstellung passend" eingestuft wird.

Wahrscheinlich bekäme ich einen - wie man bei uns sagt - am Dallatsch.
Prost Mahlzeit.


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:46
@Dreamliner

Maaaaaaaaaaaaaan, das hab ich doch schon vor weiß ich wie vielen Posts selber geschrieben! Aber wenn jemand, der es schwarz auf weiß hat, daß er niemals halbwegs gesunde Kinder in die Welt setzen kann, nach 2 Jungs unbedingt noch ein genauso schlimm behindertes Mädchen in die Welt setzen will, das ist unverantwortlich.


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:53
Wenn es die finanziellen Möglichkeiten, das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten oder die Lebensplanung der Eltern anders vorsehen, so sollte es ihnen überlassen sein, das Kind zu bekommen - oder sich um die Abtreibung zu kümmern.

Eigentlich der Gipfel der Unmenschlichkeit, wenn ein Leben vom finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig gemacht werden muss. Leider hast du aber Recht


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 18:53
von


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27.06.2009 um 18:57
@lambretta

Und was ist, wenn die Eltern einst nicht mehr sind?


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27.06.2009 um 19:26
@martialis

wo versteckt sich denn da die Unmeschlichkeit?
Ist es denn verwerflich, aus der Frage, ob man ein Kind bekommen kann, eine Rechnung zu machen?
Zeigt das nicht an besonderes Maß an Vorausschau, Überlegtheit, Verantwortlichkeit?
Sie beantworten sich demnach die Frage, ob sie sich ein Kind leisten können.
Finde ich besser, als sich die Frage im Nachhinein zu stellen.
Gleiches gilt auch bei der Frage, ob ein behindertes Kind dem "Geschmack" entspricht.
Was soll denn "unmenschlich" an diesen Überlegungen sein?


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:28
@lambretta
wo versteckt sich denn da die Unmeschlichkeit?

Was würdest du davon halten, wenn man dich morgen über`n Haufen schiesst, weil man sich dich finanziell nicht mehr leisten kann?


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:32
@martialis

weisst Du, was an Deinem Beispiel nicht stimmt?
Beim Thread/ meinen Beiträgen geht es um Kinder, die noch nicht geboren wurden.
Mich beschäftigen also also Aspekte des Abwegens, Dich hingegen Hirngespinste um "Hinrichtungen".


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27.06.2009 um 19:34
@lambretta

Glaub du verstehst nicht ganz, wovon ich rede.
Ich bin auch nicht für die Austragung von schwerbehinderten Kindern. Es ist für mich aber unmenschlich, wenn diese Entscheidung ob jemand leben darf oder nicht, von der Brieftasche der Eltern abhängig gemacht wird


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:39
@martialis

Ich bin auch nicht für die Austragung von schwerbehinderten Kindern.

Auch nicht? Wer denn noch nicht?
Hoffentlich hast Du das nicht aus meinen Zeilen gelesen.

Nochmal: Wo ist bei der Entscheidung der Eltern, ein Kind aufgrund (fehlender) finanzieller Möglichkeiten nicht zu bekommen, Unmenschlichkeit zu erkennen?
Wir können es als "rational" bezeichnen, von mir aus auch als "kühl berechnend" - aber die Unmenschlichkeit erkenne ich da bislang nicht.


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:40
Abgesehen von dem erhöhten finanziellen Aufwand, den ein behindertes Kind nunmal mit Recht fordern kann - wenn es denn auf der Welt ist - darf man auch nicht den psychisch und physisch erforderlichen Einsatz außer acht lassen! Und - um bei meinem Beispiel zu bleiben - besagte Kollegen war schon mit den beiden Jungs am Ende ihrer Kräfte...wollte aber noch ein Mädchen. Ich habs ja nichtmehr miterlebt in der Einrichtung...ich weiß nicht, ob oder wieviel schwerstbehinderte Kinder sie noch in die Welt gesetzt hat und ob irgendwann ein Mädchen dabei war. Keine Ahnung meinerseits-aber wenn sie es getan hat, dann sehr sehr verantwortungslos.


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27.06.2009 um 19:42
@lambretta

Nochmal: Wo ist bei der Entscheidung der Eltern, ein Kind aufgrund (fehlender) finanzieller Möglichkeiten nicht zu bekommen, Unmenschlichkeit zu erkennen?

Ich meine nicht dass die Eltern unmenschlich sind, sondern das gesellschaftliche System.


Auch nicht? Wer denn noch nicht?
Hoffentlich hast Du das nicht aus meinen Zeilen gelesen.


Keine Angst, hier schreiben auch noch andere User


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27.06.2009 um 19:48
@martialis

was glaubst Du denn, wem das "gesellschaftliche System", das Du hier zu kritisieren glaubst, entspringt, wenn nicht der menschlichen Vorstellungskraft?
Dazu hätte z.B. das Geld ja eine "Fügung der Natur" sein müssen - es ist aber eine Erfindung des Menschen. Demnach sind auch alle damit verbundenen Folgeerscheinungen: menschlich.
Dass etwas, das aus Menschenhand/- verstand stammt, "unmenschlich" ist, ist ja aberwitzig.


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:51
Wer sich entscheidet, ein schwerstbehindertes Kind auf die Welt zu bringen, der sollte im Endeffekt dann aber auch sein ganzes Leben umstellen, so dass nur noch das Kind im Mittelpunkt steht. Denn anders geht es nicht. Man kann nicht Kinder in die Welt setzen, und sich dann nicht darum kuemmern. Und ja: wenn man ein schwerstbehindertes Kind zur Welt bringt, welches nicht allein fuer sich sorgen kann, der gibt in dem Moment sein eigenes Leben auf, denn ein schwerstbehindertes Kind ist ein 24-Stunden-Job, da ist nichts mit Urlaub, nichts mit Shopping oder mal ausgehen, da ist nur noch das Kind. Und das zieht auch nicht aus, mit 18 - das bleibt fuer immer. Und man muss schon zu Lebzeiten dafuer sorgen, dass das Kind nach dem Ableben der Eltern versorgt ist. Das ist ja noch so ein Punkt. Man laesst das Kind ja schliesslich im Stich, wenn man selbst nicht mehr lebt. Oder man wird selbst im Alter zum Pflegefall und andere muessen sich um einen selbst und um das Kind kuemmern. Und diese Entscheidung zu treffen - das halte ich fuer eine Zwischenstufe von Uebermut und Selbstueberschaetzung ...


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:54
Nun, kommt auf den Grad der Behinderung an. Wenn mir bekannt wäre, dass Kinder so zur Welt kommen würden, wie Thalassa es beschrieben hat, wäre ich auch dagegen. Die hätten ja rein gar nichts vom Leben. Aber ein blindes Kind, ein taubes, stummes oder ein teilweise gelähmtes oder geistig leicht behindertes(in Extremfällen wieder was anderes), in diesem Falle wäre ich dafür. Ich kann das zwar nicht aus der Sicht einer Mutter sehen aber, aber überhaupt gelebt zu haben ist besser als, dass man von Anfang an nichtmal existiert hat.


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27.06.2009 um 19:55
@Cathryn

Kann dir nur beipflichten. Allerdings glaube ich auch, daß niemand das Recht hat - wieder mein Beispiel von oben aufgreifend - ganz bewußt einem anderen Menschen so ein Leben zuzumuten...wohl bemerkt: Ich meine ganz schlimm schwerstbehinderte Kinder!


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27.06.2009 um 19:55
@lambretta

Also gut nochmal langsam, damit auch du es verstehst.

Wenn eine Mutter ein behindertes Kind auf die Welt bringen wird und dieses durch entsprechende "Maßnahmen" ein halbwegs normales Leben führen könnte, welche sie aber nicht finanzieren kann. Die Mutter treibt das Kind aus diesem Grunde ab, obwohl es eine Chance hätte, würde z.B. der Staat sie finanziell unterstützen.
Der Staat tut es aber nicht und handelt in diesem Sinne für mich unmenschlich.

Dazu hätte z.B. das Geld ja eine "Fügung der Natur" sein müssen - es ist aber eine Erfindung des Menschen.

Der Satz ist mir nicht mehr verständlich, sorry


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Ein behindertes Kind austragen

27.06.2009 um 19:58
@Ryuuzaki

Das meine ich doch...Wie kann man sich das egoistische Recht herausnehmen, einem anderen Menschen ein Leben aufzuzwingen. Ich hab ja nie von einem Herzfehler, Blindheit, Wolfsrachen oder derartigem gesprochen...sondern immer von wirklich ganz schlimmer Schwerstbehinderung!


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